Das Meer in der Antike: Spaltung und Polarisierung – Kommentar (original) (raw)

„Meerwunder“ und Feldhase. Zwei Bemerkungen zu Fragen der Antikenrezeption bei Albrecht Dürer

Argonautica. Festschrift Reinhard Stupperich, 2018

Two short remarks on masterpieces: I argue that "Meerwunder" by Dürer shows the rape of Syme by Glaukos, as proposed by Joseph Heller. The second interpretation is, that the most famous Hare by Dürer is an answer to the famous Greek painter Polygnotos: His famous hare was a legend in 15th century for the impression to be alive.

Ein Beitrag zur Vergöttlichung der Flüsse in der Antike: Arantio, Arantia

Beiträge zur Namenforschung, 2000

Zusammenfassung: Arantiii, Arantio-.~ind Jusitanische G6tternamen, die letzcen Ende.~rrtit dern gleich.oamigen Flussnamen vergleicbbar sind. Hier werdeo nicbt nur ihre hydronymischen Entsprecbungen, sondern auch ihre Epilheta behandelt, wie Ammnaeco < Ambr-ón-, di!!-ocelo-Komposita, Cronisensi, Ta,iginiciaeco und Equo-tullaicensi. Die Idee wird verfochten, dass ds.s Epitbeton der Gottheit Araco Arantoniceo eineo Fluss-bc:ziehungsweise Onsnamen *Ara,uónii enthiilt 1 • Abstract: Arantid, Aralllio-are Lusitanian divinities comiog from che same source as the European rivernames bearing the same name. Toe epitheLS of these deities are given special arcemion: They are Ammnaeco < Ambr-ón-, Cronisensi, Tanginiciaeco, the-ocelocompounds and Equo-mllaicerui. The epichet of the deity Araco Arantoniceo contain'i a place-or rivemame *ArantOrui. 42 Blanca Prósper digenden Lüsung am nachsten, obwohl seine Erklartlngen sich in Widersprüche verwickeln: Er behauptet, dass-min Orts-und Flussnamen oft anzutreffen sei, und dass es 'dependencia en contacto con la colectividad' bedeutet. Es steht langst fest', dass die alteste Hydronymie Europas mehrheitlich aus Partizipien besteht, im Fall der mit-nt-suffigierten Formen natürlich Partizipien des Prasens. Dementsprechend erwarten wir, dass sie an Verbalwurzeln antreten. Die unseren Formen zugrundeliegende Wurzel ist idg. *H 1 er-'in Bewegung kommen beziehungsweise gesetzt werden'. Arantyii., Arentyd bedeuten somit 'die sich schnell bewegende' und das Femininum dürfte die a.Itere Forrn sein. Dieser heute nicht mehr verstandliche Flussname wurde ins Lusitanische als Appellativum aus einer Sprache aufgenommen, die die ererbten /a/ und /o/ nicht mehr umerschied, wenn-antnicht einfach idg.-mdarstellt, wobei es unnfüig ware, Arantyd als Lehnwort anzusehen. Ein Flussname Arent-!Aramist in ganz Westeuropa nachzuweisen. Beispiele der Britischen Inseln oder Osteuropa fehlen. Laut J. Corominas-J .A. Pascual; geh5ren die einschHi.gigen hydronymischen Parallelen mit port. arenro, arento, arenre und sp. arienzo •alte aragonesische Wahrung' < lat. argenreumzusammen, was voraussetzt, dass das-gohne Grund eingebüBt worden ist. Sie versuchen, weitere europiiische Parallele zu finden, zum Beispiel Arentelle, und nehmen gallischen oder einfach keltischen Einfluss an, wie aus den •zwillingg5ttern (f. und m.) Arentia, Arentios' ersichtlich sei. Am Ende weisen sie diese Hypothese zugunsten einer allgemeineren zurück, die die 'Sprache der Urnenfelder' für diesen Lautwandel verantwortlich macht, die wiederum aufs Keltische eingewirkt habe. Zusammenfassend haben ali diese verwirrten Ansichten keine Aussagekraft. Klar ist, dass der Ortsnarne Arienzo aus dem namlichen Appellativum stammen kann, und dass ein Übergang argent-> arentnicht bei allen Flussnamen auszuschlieBen ist5; aber die restlichen Falle weisen entschieden auf einen Flussnarnen *arenty6.l*aranryd zurück. 3 Man vergleicbe W .P. Scbmid, Alteuropiiisch und lndogennaniscb. Diccionario crítico elimológico castellano e hispánico, s.u. arienzo.

Piranesis Antike. Befund und Polemik

2013

Der wissenschaftliche Katalog erschien anlässlich der Ausstellung „Piranesis Antike – Befund und Polemik“ im Walraf-Richartz-Museum in Köln (25. Okt. 2013 – 26. Januar 2014). Er thematisiert anhand der Auswahl von 17 Radierungen den sogenannten Griechen-Streit, bei dem Piranesi in teils polemisch geführten Debatten mit seinen Zeitgenossen die kulturelle Überlegenheit der altrömischen Kunst und Architektur gegenüber der griechischen verteidigte. Nicht nur mit seiner ihm unverwechselbaren künstlerischen Manier mittels dramatisierender Perspektiven, Lichteffekten und Monumentalisierungen, sondern auch durch die sorgfältige Dokumentation archäologischer und bautechnischer Details arbeitete er die Größe und Originalität der Denkmäler noch in ihrem Verfall heraus. Zu den mit äußerster Akribie wiedergegebenen und mit Legenden und erläuternden Texten versehenen Denkmälern zählen Brücken (Ponte Lugano bei Tivoli), Triumphbögen (Titusbogen und Septimius-Severus-Bogen), Tempel (sog. Sibyllente...

Piranesis Antike. Befund und Polemik. Der ungewisse Blick; hrsg. von D. Boschung, J. Jachmann, A. Freitäger, Th. Ketelsen und S. Mägele

2013

Der wissenschaftliche Katalog erschien anlässlich der Ausstellung „Piranesis Antike – Befund und Polemik“ im Walraf-Richartz-Museum in Köln (25. Okt. 2013 – 26. Januar 2014). Er thematisiert anhand der Auswahl von 17 Radierungen den sogenannten Griechen-Streit, bei dem Piranesi in teils polemisch geführten Debatten mit seinen Zeitgenossen die kulturelle Überlegenheit der altrömischen Kunst und Architektur gegenüber der griechischen verteidigte. Nicht nur mit seiner ihm unverwechselbaren künstlerischen Manier mittels dramatisierender Perspektiven, Lichteffekten und Monumentalisierungen, sondern auch durch die sorgfältige Dokumentation archäologischer und bautechnischer Details arbeitete er die Größe und Originalität der Denkmäler noch in ihrem Verfall heraus. Zu den mit äußerster Akribie wiedergegebenen und mit Legenden und erläuternden Texten versehenen Denkmälern zählen Brücken (Ponte Lugano bei Tivoli), Triumphbögen (Titusbogen und Septimius-Severus-Bogen), Tempel (sog. Sibyllentempel in Tivoli), aber auch Ansichten von Fassaden oder grottenartig düsteren Innenräumen (sog. Villa des Maecenas). Ein zusätzlich ausgestelltes Korkmodell des Konstantinsbogens als Leihgabe aus dem Ungers Archiv für Architekturwissenschaft zeigt, wie sich Radierungen und Modelle in der Vermittlung antiker Architektur im späten 18. Jahrhundert ergänzten und beeinflussten.

“War Bates Island bei Marsa Matruh ein Piratennest ? Ein Beitrag zur frühen Geschichte der Seevölker,” in: ΠΟΛΥΜΑΘΕΙΑ - Festschrift für Hartmut Matthäus anläßlich seines 65. Geburtstages, Aachen 2015: Shaker Verlag, 31-43.

In the time of Amenhotep III the first Sea-People appeared in the Eastern Mediterranean. They entered the Nile mouths and tried to plunder. The high official Amenhotep, son of Hapu, later honoured as a sage and as a saint, got the order by king Amenhotep III to fortify the Nile mouths. It is possible that such a fortification had been found at Tell el-Dab‘a, preceeding a fortress later constructed by Horemheb. This article scrutinises Bates island at Marsa Matruh, where remains of a settlement with Cypriot and Mycaenean pottery has been found by an expedition of the Pennsylvania University. As this settlement does not fit into a Libyan context and seems also out of place as a trading station the position between Crete, Egypt and the Eastern Mediterranean prompts the interpretation of a nest of pirates, intercepting trade between these worlds.

Über die Archäosphäre ins Altertum: Artefakt. Bildfakt. Kontext

Vortrag zu: Archäologie und Rekonstruktion. Strategien visueller Erkenntnisprozesse, 2014

Erkenntnisstrukturen archäologischer Forschung basieren auf zwei Ausgangslagen: es gibt fixe mit antikem Ort verbundene Reste und, es gibt mobile, oft einzelne Artefakte. // Die Simultanität von Materialität und Zeitverschiedenheit zwischen Forschung und dieser Materialität kennzeichnet Archäologie. // Das Verhältnis von Mobilität und Erkenntnis bestimmt die Zeitstrukturen archäologischen Wissens. // Diese 3 Punkte sind Kern einer These, die ich gern mit einigen Ausführungen zur Diskussion stelle. Die These ist, daß Rekonstruktion nicht ein Teilbereich der Archäologie ist oder eine bestimmte Form der Umsetzung von Forschung oder auch eine Synopsis von Resultaten zu einem Themenkomplex gepaart mit vorhandenem Wissen. Sondern, daß Rekonstruktion, oder besser das, was sich hinter diesen Begriff versteckt, epistemologisch betrachtet die Idee der Archäologie ist. Daß archäologisches Wissen zu egal was und noch deutlicher: daß die Präfiguration archäologischer Argumentationsräume, ReKonstruktion zur Bedingung ihrer Möglichkeit hat. (plakativ könnte man sagen, daß es umgekehrt ist: nicht Rekonstruktion als ein status quo, zB eine Darstellung von etwas, einem Zusammenhang, ein Ergebnis etc, sondern Rekonstruktion als Voraussetzung dafür.) Dem ersten allseits bekannten Punkt des in situ, das bei allen Veränderungen die topographische Verbindung von

Vom Anfang des Kosmos bis zum Menschen: Antike Konzeptionen von Wasserräumen und Wasserformen

D. Eibl et al. (eds.), Wasser und Raum. Beiträge zu einer Kulturtheorie des Wassers, Göttingen,, 2008

Die verschiedenen Formen und Aggregatzustände von Wasser -Salz-oder Süßwasser, Schnee oder Eis, Flüsse, Seen oder Meeresind >Gegenstän-de<, die ihre Bedeutung nicht in sich tragen. Die mit ihnen verbundenen Einschätzungen, Wertungen oder (symbolischen) Bedeutungen werden von außen an sie herangetragen. In der Zuweisung solcher Bedeutungen an Wasserdas soll im Folgenden vorgeführt werdenspielen die Räume, in denen sich die verschiedenen Formen von Wasser befinden oder in die spätere von Göttern und Menschen bewohnte Welt aussieht, sie aber noch nicht ist. Denn aus dem unbewegt daliegenden lJrwasser Nun entsteht erst durch eine nicht weiter erklärte Bewegung, welche den im Wasser ruhenden Schlamm aufwühlt, ein fester Hügel, der Urhügel. Er ist 2 Y gl. dazu Hornun g !992, 5. 33-47; Bickel 1 994; Derchain 1 980; Lesko 1991. t44 Vom Anfang des Kosmos bis zum Menschen die Voraussetzung, dass der sich zu diesem Zeitpunkt selbst erschaffende Sonnengott Atum (Re) die Schöpfung, d.h. die Entstehung der Götter und dann der Menschen beginnen kannj »Wohlversorgt sind die Menschen, das Vieh Gottes. Um ihretwillen hat er den Himmel und die Erde geschaffen und für sie den Gierigen des Wassers vertrieben.<<4 Mit der Entstehung der Erde wird der Kosmos gleichsam verdoppelt. Jetzt werden Erde und Himmelvoneinandergetrennt. Über der Erde, der Göttin Geb, spannt sich ein neuer Himmel, die Göttin Nut. Beide werden durch den Gott Schu auseinander gehalten. Das {Jrwasser Nun und der über ihm stehende Himmel Naunet werden in ein unermessliches Dunkel unterhalb der Erde transferiert.s Dieses Geschehen wurde im Laufe der ägyptischen Geschichte unterschiedlich lokalisiert, je nachdem, wo sich das Zentrum der Macht und die mit ihm verbundenen Priesterschaften befanden, in Theben oder in Memphis. Eine pessimistische Variante der Kosmogonie, dass nämlich die gegenwärtige Welt sich wieder in das flrwasser zurückverwandeln könne, wurde in der auf das Alte Reich folgenden so genannten ersten Zwischenzeit ausgebildet, als politische und soziale Unruhen Agypten erschütterten. Der in dieser speziflschen Situation entstandene Gedanke wurde weiter tradiert und in das erst im Neuen Reich auftauchende so genannte Totenbuch aufgenommen. Dort wird im 17-5. Spruch der über sein Schicksal in der Unterwelt klagende Osiris vom SonnengottAtum mit diesem Gedanken getröstet: »Du wirst länger als Millionen und Abermillionen [von Jahren] verbringen. lch werde alles, was ich geschaffen habe, wieder zerstören. Diese Welt wird wieder in das Urgewässer zurückkehren, in die Urflut, wie bei ihrem Anbeginn. [Nur] ich bin es, der übrigbleibt, zusammen mit Osiris, nachdem ich mich wieder in andere Schlangen verwandelt habe, welche die Menschen nicht kennen und die die Götter nicht sehen.r.6 Als am Beginn des Neuen Reichsanders, als bisherdas Jenseits für alle Agypter zugänglich geworden war, wurden die Vorstellungen vom 3 Die Schöpfung kann auch einfach gleichzeitig mit ihm >passieren<; Götter, Erde und Menschen können auch in einem zeitlichen Abstand voneinander geschaffen worden sein; vgl. Bickel 1994, S. 179-188-2lvergleichbarenVorstellungen in der vedischen Literatur vgl. Brinkhaus 2004,5.203-211. 4 Die Lehre für König Merikare (zitiert nach: Alt?igyptische Weisheit 1998), s.312-314. Wenn das so richtig ist, dann ist das schon die Voraussetzung, um die Gegenwelt der Antipoden bzw. der Antichthonen zu denken; dazuunten2.3. Zitat: Das Totenbuch der Agypter.