Die Josefkirche zwischen Apotheose und Begräbniskult (original) (raw)

Das Ende der Kirchenbegräbnisse und der Bau der Hospitalgruft zu St. Johannis [in Leipzig]

Stadtgeschichte - Mitteilungen des Leipziger Geschichtsvereins e.V., 2006

Ein kleines, in der Kunstgeschichte Leipzigs nur wenig beachtetes klassizistisches Bauwerk ist die ehemalige Hospital- oder Ratsgruft an der Westseite der II. Abteilung des 1883 zur Parkanlage umgestalteten Alten Johannisfriedhofs, als deren Urheber nunmehr Johann Carl Friedrich Dauthe urkundlich nachgewiesen werden konnte.

Panorama der Religionen in der Josefstadt

Räume des Glaubens. Das religiöse Leben in der Josefstadt, 2018

Obwohl es sich bei der Josefstadt mit ihren 1,09 km^2 um den flächenmäßig kleinsten Gemeindebezirk Wiens handelt, ist die lebhafte religiöse Vielfalt der österreichischen Bundeshauptstadt auch hier deutlich greifbar. Die Bevölkerung der Josefstadt macht einen Anteil von nur 1,4% der Wiener Gesamtbevölkerung aus, und doch zeichnen sich im achten Bezirk einige grundsätzliche Tendenzen der religiösen Landschaft Wiens ab. Zugleich kann ein markantes religiöses Profil der Josefstadt wahrgenommen werden, das sich deutlich vom Wiener Spektrum der Religionen abhebt. Im Folgenden wird das gegenwärtige Panaroma der Religionen in der Josefstadt mit seinen historischen, weltanschaulichen und gemeinschaftlichen Hintergründen beleuchtet.

Madensack oder Tempel Gottes? Lutherische Bewertungen des Leibes im Angesicht des Todes

Ebernburg-Hefte 54, 2020

Zu den prominenteren publizistischen Ereignissen im Umfeld des Reformationsjubiläums gehörte sicherlich die Luther-Biografie der australischen, in Oxford lehrenden Historikerin Lyndal Roper, die unter dem bezeichnenden Titel »Der Mensch Martin Luther« im Herbst 2016 erschien. 1 Roper hatte schon 2012 einen intensiv diskutierten Aufsatz publiziert, von dem eine deutsche Übersetzung erschien, in der sie Luthers Leiblichkeit einer genaueren Analyse unterzog. 2 Ausgehend von Beobachtungen anhand der Doppelstatue von Melanchthon und Luther auf dem Wittenberger Marktplatz unterstrich Roper den Unterschied zwischen den beiden. Von einem monastischen Image habe sich Luther schon weit entfernt. Zu seiner öffentlichen Wahrnehmung als Reformator gehörte indessen schon zu seinen Lebzeiten seine »Körperlichkeit, seine Begierden, Krankheiten, Scherze, seine Vorliebe für gutes deutsches Bier, seine Sexualität und Verdauung und später das Voranschreiten seiner letzten Erkrankung und sein Tod« 3. Die Korpulenz des Reformators sei konstitutiv für sein Charisma gewesen, »seine felsenfeste Massigkeit bestärkte und beruhigte« 4. Aufsehen erregend war Ropers mit diesen wichtigen Beobachtungen verbundene These, dass Luthers Körperlichkeit mit den Kernpunkten seiner Theologie in Einklang gestanden habe. 5 Aufgrund des großen Reichtums der Quellen liegt im Falle Luthers eine ganze Reihe von Fundstellen vor, in denen sich unterschiedliche Aussagen über den Körper des Reformators finden lassen, die zugleich auch einem gewissen Wandel unterlagen. Gerade in den Tischreden finden sich prägnante Äußerungen des Reformators: Wiltu aber den leib da-309

Weltanschauungsarchitektur in einer evangelischen Kirche ‒ die Grab-Altar-Kapelle Hans-Hasso von Veltheims

John Palatini, Georg Rosentreter (ed.): Das Erbe der Veltheims. Schloss, Park und Kirche Ostrau (Ostrauer Schriften, 2). Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2014

Im Jahr 1933 ließ Hans-Hasso von Veltheim die in der Patronatsloge der Ostrauer Kirche gelegene schmucklose Privatkapelle seiner Familie zu seinem persönlichen Bestattungsort umbauen. Heute ist die kulturhistorische Bedeutung und Einmaligkeit dieser von ihm so bezeichneten Grab-Altar-Kapelle, in der seit 1990 seine Urne beigesetzt ist, weithin unbekannt. Tatsächlich dürfte es sich um die einzige in der Patronatsloge einer christlichen Kirche er¬richtete Grabkapelle im anthroposophischen Stil handeln.

Die jungfräuliche Ehe von Maria und Josef im Lichte der "Theologie des Leibes"

Forum Katholische Theologie, 2018

The mystery of Incarnation is central for our Christian Faith: The eternal Word, namely the second person of the Holy Trinity, became Man by the virginal conception of Mary through the Holy Spirit. Joseph, the virginal spouse of Mary, was the juridical father of Jesus Christ here on earth, according to Jewish law and custom. In this virginal marriage of Mary and Joseph the three goods of marriage were realized, namely faithfulness, progeny and sacramental indissolubility. The marital union of Mary and Joseph was not realized by a sexual act but by an eminent form of virginal love which had its origin and source in God. In this marital love, there was neither sin nor concupiscence, meaning that all sinful acts and inordinate affections and aspirations were excluded. Mary and Joseph were truly United, and their love included both body and soul but was never expressed in the genital sphere. Mary and Joseph were equal, according to their human and marital dignity, despite of the complementary difference in their vocation and in their graces. Their marriage had a truly sacramental character since it was a union with God, and Christ was present in its centre. The loving union of Mary and Joseph finds its fulfilment in heaven in the eschatological perspective of the wedding of Christ the Lamb with his bride, the Church. The marriage of Mary and Joseph, respectively the Holy Family which includes the child Jesus, gives an example and provides help for all married couples and families.

Totenoffizium, Jesuiten und... 2005

Der Schwerpunkt der Studie soll auf dem Totenoffizium liegen. Jesuiten und heidnische Seelenspeisungen sind untergeordnete thematische Motive, die das Hauptthema allerdings durch wesentliche historische Aspekte ergänzen.

"... scrinum super sepulchrum aperiuntur". Die Heilig-Grab-Kapelle der Aschaffenburger Stiftskirche und Matthias Grünewalds "Beweinung Christi"

Tacke, Andreas (ed.): "Ich armer sundiger mensch" : Heiligen- und Reliquienkult am Übergang zum konfessionellen Zeitalter, Göttingen 2006 (Schriftenreihe der Stiftung Moritzburg, Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt 2), 2006

The subject of my paper is Matthias Grünewald's emigmatic painting "The Lamentation of Christ" in the collegiate church SS Peter and Alexander at Aschaffenburg. It is argued that it originally was the front panel of a chest, which was part of the Holy Sepulchre ("Heilig-Grab-Truhe"). The chest - adressed as "scrinum super sepulchrum" - was commissioned by the archbishop of Mainz, cardinal Albrecht von Brandenburg (1490-1545), as a replacement of the original, first introduced c. 1453/55 by his predecessor archbishop Dietrich von Erbach (1390/95-1459), but destroyed during the Peasants War of 1525. The reason being that the liturgy of the Holy Sepulchre played an important role in the annual commemoration of the archbishops. My argument touches on the history, iconography, liturgycal use and style of Grünewald's painting as well as the reconstruction of its architectural setting and artistic decoration of the Chapel of the Holy Sepulchre ("Heilig-Grab-Kapelle"). Matthias Grünewald, Beweinung Christi, Heiliges Grab, Heilig-Grab-Truhe