Heroische Körper. Die verborgene Arbeit von Stuntfrauen (original) (raw)

Intime Arbeit – prekäre Körper?

2020

Dass Arbeit eine verkorperte Praxis ist, wird bisher arbeitssoziologisch und geschlechtertheoretisch wenig beleuchtet. Mit dem Begriff der Korperarbeit wird in dem Beitrag das Verhaltnis von Arbeit und ihren Verkorperungen neu konzeptualisiert, wodurch auch das Verstandnis von Prekaritat feminisierter Arbeit gescharft wird. Korperarbeit wird dafur in drei analytischen Dimensionen skizziert: (1) Korperarbeit ist Arbeit, die Korper auf unterschiedliche Weise herstellt, einbezieht, fordert und verletzbar macht. (2) Arbeiten am Korper anderer nehmen zu, sind weithin vergeschlechtlicht und abgewertet und zugleich von Dienstleistungslogiken durchzogen. (3) Die Notwendigkeit, am eigenen Korper zu arbeiten und diesen aufs Neue als Arbeitskraft herzustellen, stellt sich besonders in vergeschlechtlichen Feldern intimer Arbeit. Diese Dimensionen analysieren wir durch das Zusammendenken zweier ethnografischer Forschungsprojekte in vergeschlechtlichten Arbeitsbereichen – Kosmetik-, Pflege- und R...

Monströse Körper, ambige Maschinen

Queere KI. Zum Coming-out smarter Maschinen (transcript Verlag eBooks), 2022

Der Beitrag »Monströse Körper, ambige Maschinen. Jordan Wolfsons (Female Figure)« konstatiert, dass künstliche Körper häufig stellvertretend für queere Subjekte und deren Verkörperung in Ausstellungskontexten erscheinen. Klipphahn-Karge exemplifiziert daher die Verschränkung queerer und gleichzeitig künstlicher Körper anhand des Kunstwerks (Female Figure) von Jordan Wolfson aus dem Jahr 2014. Mit dem Ziel, eine Ästhetik der Uneindeutigkeit in den Fokus queerer Darstellungspraxen zu rücken, hangelt der Autor sich an der Denkfigur des Roboters entlang, einem eng mit Systemen künstlicher Intelligenz verschränkten Hauptreferenzpunkt von (Female Figure). Mittels der Vermittlung von Ambivalenzen und Ambiguitäten stellt Klipphahn-Karges Untersuchung aus dem Bereich der Kunstgeschichte ein Aufbrechen technischer Eindeutigkeiten und Stereotypisierungen am Beispiel der Betrachtung dieses Kunstwerks in Aussicht.

Trickstern gegen das Genie – Feministisch Kunst machen mit Erzählfiguren

INTER_SECTIONS mapping queer*feminist art practices, 2019

Derzeit kommt es zu einer erstaunlichen Re-Stabilisierung der Idee, es gäbe geniale Superstars. Es braucht neue (solidarische, gemeinsame, queere, nicht-weiße) Künstler*innen-Rollenbilder, die mit dieser phallogozentrischen Tradition in der Kunstgeschichte brechen. Den entsprechenden heroischen Habitus und vor allem die daraus entwachsenden Praktiken zu verlernen, ist meines Erachtens Teil von feministisch Kunst machen. Mein Vorschlag ist, sich statt am Geniegedanken an Erzählfiguren, wie Trickstern, Hexen und Cyborgs, zu orientieren. In diesem Artikel widme ich mich den Trickstern. Die Bezeichnung ist abgeleitet aus dem Englischen trick und dem Französischen trique – betrügen, mogeln, einen Streich spielen. Unter der Figuration „Trickster“ werden jene monströsen Anderen subsumiert, die in vielen Mythen weltweit vorkommen. Zu ihnen werden so unterschiedliche Figuren wie Coyote, Loki, Eshu, Krishna und Prometheus gezählt. Da Trickster einerseits den Spielregeln der Herr- schaft folgen (müssen), um die eigenen (existentiellen) Bedürfnisse zu befriedigen, aber andererseits mit ihren trickreichen, herrschaftsnegierenden Handlungen (temporär) die Spielregeln ändern, bieten sie Praktiken an, um sich in der Mehrheitsgesellschaft zu bewegen und dort Verschiebungen der Normen auszulösen.

(Un)Sterblichkeit: Schrift - Körper - Kult (Inhaltsverzeichnis)

Göttinger Orientforschungen, IV. Reihe: Ägypten .67 , 2020

Der Band (Un)Sterblichkeit: Schrift – Körper – Kult umfasst vierzehn Beiträge internationaler Referent*innen, die im Rahmen der 9. Tagung des Berliner Arbeitskreises Junge Aegyptologie (BAJA) im Dezember 2018 vorgestellt und diskutiert wurden. Unter dem Schlagwort „(Un)Sterblichkeit“ widmen sich die Autoren aus geschichts-, kultur- und bildwissenschaftlicher sowie philologischer Perspektive ausgewählten Objekt- und Textgruppen aus Gräbern und Tempeln. Den Leser erwarten sowohl theoretische Auseinandersetzungen mit den altägyptischen Vorstellungen zu „Fortbestand“ und „Vergänglichkeit“ als auch Einzelstudien zu spezifischen Quellen oder zeitlichen und räumlichen Kontexten. Zusammen gewähren die Beiträge einen Einblick in die aktuelle Forschung des Faches zu diesem weiten Themenfeld. Der Berliner Arbeitskreis Junge Aegyptologie ist ein Forum für deutschsprachige Nachwuchs¬wissenschaftler*innen, das dem Austausch und der Präsentation neuer Forschungsansätze und -ergebnisse in der Ägyptologie dient. Die BAJA-Workshops finden alljährlich in Form einer offenen Diskussionsrunde mit Vorträgen zu einem ausgewählten Themenbereich statt.

Mythos Sport. Band I: Verklärte Körper und blinde Herrschaft

Velbrück Wissenschaft, 2023

Mythische Anschauungen, die überwunden schienen, keh- ren im modernen Sport wieder. Hier lebt das Bedürfnis fort, der chaotisch erscheinenden Welt einen einheitsstiftenden Sinn abzuringen. Diesem Phänomen gehen die zwei Bände von Mythos Sport im Zusammenhang mit Subjektivierungs- prozessen nach, die sich mittels sportlich-körperzentrierter Rituale, Praktiken und Übungen vollziehen. Im Anschluss an Adorno und Horkheimer wird deutlich, wie sehr die gesell- schaftlichen »Körperverhältnisse« als verhinderte Aufklärung und daher verstrickt in Herrschaft zu begreifen sind. Der vorliegende Band I macht am Beispiel des mythischen Götterglaubens in der griechischen Adelsgesellschaft das für die Ausführungen zentrale subjektivierungstheoretische Mo- tiv der inneren und äußeren Naturbeherrschung einsichtig und verfolgt dessen Transformation hin zum frühneuzeitli- chen Selbstermächtigungsstreben. Sodann zeigt der Autor auf, wie in der neu entstehenden bürgerlichen Gesellschaft durch die Disziplinierung des Körpers dessen politische und ökonomische Nutzbarmachung erreicht wird.

Loading...

Loading Preview

Sorry, preview is currently unavailable. You can download the paper by clicking the button above.

Groteske Körper

Freunde (Das Magazin der Freunde der Hamburger Kunsthalle), 2019

Katja Barthel: Körpernarrative, Maskerade, Crossdressing in der Unterhaltungsliteratur um 1700. Am Beispiel von ‚Die versteckte Liebe im Kloster‘ (1694), in: Der Körper in der Frühen Neuzeit. Praktiken, Rituale, Performanz, hg. von Mark Hengerer, Wiesbaden 2023, S. 53‒73.

Körpernarrative, Maskerade, Crossdressing in der Unterhaltungsliteratur um 1700, 2023