Biologische Indikation - Tiergartenbiologische, tier- und umweltethische Überlegungen zur Tötung von Tieren (original) (raw)
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Legitimität zur Tötung von Lebewesen
ie Bachelorarbeit basiert auf die deutsche Übersetzung1 von Peter Singers Werk “Praktische Ethik”, das in der dritten Auflage 2011 in der Cambridge University Press veröffentlicht worden ist. Die Begriffe „Mensch“ und „Tiere“ werden in diesem Schreiben vermieden und durch menschliche oder nichtmenschliche Lebewesen ersetzt. Diese Anwendung der Terminologie stützt sich auf Singers Werk. Der Begriff „Tier“ ist unklar. Aristoteles definierte den Menschen als ein Tier, ein Tier, was Vernunft besitzt und deshalb vernunftbegabt ist.
Pharmakoästhetische Praktiken. Wie Tiere einen guten Tod sterben
Praktische Philosophie in globaler Perspektive, 2018
Abstract: In einer Engführung von Moral und naturhafter Wesens- bestimmung wird das Tier gemeinhin aus dem Tötungsverbot aus- geschlossen und als eine Lebensform, die sich durch das Fehlen eines Bezugs zum Tod als animalisch kennzeichnet, dem Menschen entgegen- gesetzt. Inwiefern und mit welchen Effekten die tierärztliche Tötungs- praxis der Euthanasie in diese Ordnung eine Ausnahme einfügt, ist der Gegenstand der vorliegenden praxeologischen Untersuchung. Im Theo- riefeld von Foucaults Machtbegriff verortet, wird die Privilegierung der Tiereuthanasie auf den machttechnologischen Ebenen von Norm, Nor- mation und Normalisierung rekonstruiert. Die Norm, animalisches von menschlichem Leben anhand des Bezuges zum Tod zu scheiden, wird von einer dichten Verkettung philosophischer, moralisch-juridischer wie medizinisch-naturwissenschaftlicher Annahmen stabilisiert. Die Euthanasie markiert hier über Umkehrungen der Ordnung ihren Aus- nahmecharakter: Mit dieser Tötung werden Tiere in einen Bezug zum eigenen Sterben gestellt, ihre Tötung erfolgt in ihrem eigenen Interesse und ist moralisch geboten. Die semantische Ausgestaltung und politi- sche Implementierung dieser Ausnahme der Norm wird auf der Ebene der Normation rekonstruiert. Schließlich wird in der Sterbekultur der Euthanasie ein guter Tod als sehenswertes Spektakel inszeniert, im Zen- trum ihrer Normalisierung steht die kalkulierbare Produktion einer be- stimmten Sterbeerfahrung. Die Überführung der Idee eines guten Todes in körperlich-sinnliche Erfahrung beruht auf der Entwicklung einer pharmakoästhetischen Tötungspraxis. Die Semiose des guten Todes er- fährt in der Tiereuthanasie eine Somatisierung: Mittels einer feinen und effektiven Steuerung des Sterbeprozesses wird der gute Tod über den Tierkörper zum Ausdruck gebracht. Die Natur des Tieres, repräsentiert im tiermedizinischen Körper- und Lebenswissen, wird in ihrer ästheti- schen Vermittlung evident. Diese Grenzgänge zwischen Metapher und Körper, Moral und Vermögen, Ästhetik und Natur, von denen die tier- medizinische Euthanasiepraxis gekennzeichnet ist, werden im Sinne der Derrida’schen Limitrophie für eine Kritik der Mensch-Tier-Grenze stark gemacht. Dabei geht es nicht um deren Auflösung oder Justierung, sondern um die Verhandlungen und Erweiterungen der Mensch-Tier- Grenze in der speziesübergreifenden Sterbekultur der Tiereuthanasie.
HANDBUCH 19-2 Handbuch Tierethik : Grundlagen-Kontexte-Perspektiven / Johann S. Ach, Dagmar Borchers (Hg.).-Stuttgart : Metzler, 2018.-VIII, 363 ; 25 cm.-ISBN 978-3-476-02582-1 : EUR 69.95 [#6485] Unter den philosophischen Handbüchern des Metzler-Verlags 1 ist nun auch eines zur Tierethik. 2 Es informiert umfassend und auf dem aktuellen For-schungsstand 3 zu grundlegenden Aspekten des Themas, so daß das Hand-buch als höchst nützliche Informationsquelle und Reflexionsanregung für alle dienen kann, die sich als Philosophierende oder sonst an Tieren bzw. dem Verhältnis des Menschen zu den Tieren bzw. zu den nicht-menschlichen Tieren befassen. 4 Daß solche Themen beliebt sind, liegt auf 1 Schon früher erschien: Handbuch Ethik / hrsg. von Marcus Düwell ...-3., aktua-lisierte Aufl.-Stuttgart ; Weimar : Metzler, 2011.-XI, 599 S. ; 25 cm.-ISBN 978-3-476-02388-9 : EUR 49.95 [#2122].-Rez.: IFB 11-4 http://ifb.bsz-bw.de/bsz344733335rez-1.pdf-Zuletzt z.B. Handbuch Erkenntnis-theorie / Martin Grajner, Guido Melchior (Hg.).-Stuttgart : Metzler, 2019.-VI, 448 S. ; 25 cm.-ISBN 978-3-476-04631-4 : EUR 89.95 [#6517].-Rez.: IFB 19-2 Aus den teils kulturwissenschaftlichen Publikationen der letzten Jahre seien er-wähnt: Lexikon der Mensch-Tier-Beziehungen / Arianna Ferrari ; Klaus Petrus (Hg.).-Bielefeld : Transcript-Verlag, 2015.-475 S. ; 24 cm.-(Human-animal studies).-ISBN 978-3-8376-2232-4 : 29.99 [#4372].-Rez.: IFB 16-1 http://ifb.bsz-bw.de/bsz377265632rez-1.pdf-Tiere : kulturwissenschaftliches Handbuch / hrsg. von Roland Borgards.-Stuttgart : Metzler, 2016 [ersch. 2015].-VIII, 323 S. : Ill. ; 25 cm.
Geographien des Tötens und Sorgens: Ambivalente Mensch-Tier-Verhältnisse im Kontext von Naturschutz
Tierethik, 2024
Praktiken der Sorge um Tiere, des Sich-Kümmerns, des Pflegens, scheinen in einem fundamentalen Widerspruch zu Praktiken des Tötens von Tieren zu stehen. Wie wir mit Blick auf die Human-Animal- Studies zeigen, stehen Pflegen und Töten von Tieren faktisch jedoch in einem sehr engen Verhältnis, sind eher zwei Seiten einer Medaille oder sogar engstens aufeinander bezogen. Tiere werden gepflegt, um sie zu töten, und Tiere werden getötet, um andere Tiere zu pflegen. Nirgendwo zeigt sich dies so deutlich wie im Naturschutz. Wir fokussieren in unserem Beitrag auf das Beispiel Namibia. Wir nehmen dabei eine geographische Perspektive ein und betrachten das ambivalente Wechselspiel von Töten und Pflegen mit Blick auf Territorialisierungen von Menschen und Tieren. Töten oder Sterben-Lassen bzw. Leben oder Leben-Lassen erweisen sich nämlich als zutiefst räumliche Praktiken, in denen räumlich gekammerte Vorstellungen über Natur und deren Ordnung über Leben und Tod von Tieren entscheiden.
2016
Der KTBL-Praktikerleitfaden „Tierschutzindikatoren – Rind“ ist eine Arbeitsunterlage für Halter von Milchkühen, Aufzuchtkälbern oder Mastrindern. Der Leitfaden ist mit stabiler Spiralbindung und abwaschbaren Seiten stalltauglich ausgeführt und liefert dem Tierhalter eine Anleitung, wie eine Überprüfung der Tiergerechtheit nach aktuellem wissenschaftlichen Stand praktikabel und fachgerecht durchgeführt werden kann. Ein Ablaufschema für jede Produktionsrichtung zeigt, welche Indikatoren wann und an welchen Tieren, z. B. an einer genau beschriebenen Stichprobe, erhoben werden sollten. Der Steckbrief zu jedem Indikator enthält dann eine kurze fachliche Hinführung, eine Foto-Klassifikationstabelle bzw. Rechenformel, sowie weitere Hinweise zu Erhebung.
Nachholbedarf ökologische Tierzucht - auch eine Geschlechterfrage
2003
Eine ökologische Tierzucht existiert bisher nicht - oder allenfalls in Ansätzen. So- mit hängen die züchterischen Entwicklungen auf den ökologisch bewirtschafteten Betrieben im Wesentlichen von den Entscheidungen der konventionellen/industriel- len Tierzucht ab und sind von deren - gesundheitlichen - Folgen betroffen. Ent- sprechend groß ist der Nachholbedarf an ökologischer Tierzucht und Tierzuchtfor- schung. Welche Tiere braucht der ökologische Landbau? Welche
2013
Based on the analysis of animal welfare legislation and private organic and nonorganic standards in the EU funded project EconWelfare, areas for improvement of animal welfare in organic farming regulations and standards were identified. A more outcome-oriented approach to improve animal welfare for cattle with a checklist for inspectors and farmers was tested and positively evaluated in Switzerland. Proposals are made, how to improve animal welfare on organic farms in standard setting and with a voluntary complementary assessment tool linked to inspection of organic farms. Einleitung und Zielsetzung Ausgangspunkt ist eine Analyse der Anforderungen zum Tierwohl in verschiedenen EU-und nationalen gesetzlichen Regelungen sowie in privaten Richtlinien (Schmid und Kilchsperger 2010). In einer Studienarbeit von Knutti (2012) wurde geprüft, wie das Tierwohl auf biologischen Betrieben verbessert werden kann, ohne zwangsläufig die Regeln noch detaillierter zu machen. Das Ziel war die Entwicklung eines Hilfsmittels mittels tierbezogener Indikatoren, ergänzend zur Kontrolle der biologischen Tierhaltung, das auch für die Selbstbeurteilung durch die Betriebsverantwortlichen geeignet ist. Der Einsatz dieses Hilfsmittel wurde auf Betrieben getestet und deren mögliche Einführung mit Vertretern von Kontrollstellen und Behörden diskutiert.
Bis es kippt. Versuchsanordnungen im Aquarium zwischen Ästhetik und Ökologie
Erika Fischer-Lichte/Daniela Hahn: Ökologie und die Künste, 2015
Was der Besucher in Tue Greenforts Ausstellung Linear Deflection 2008 im Kunstverein Braunschweig als Erstes zu sehen bekommt, ist ein Aquarium. 1 In dem durchsichtigen, mit 1000 Litern Wasser gefüllten Kubus aus Acrylglas treiben, von einem Leuchter angestrahlt, kleine irisierende Rippenquallen scheinbar schwerelos dahin (Abb. 1). Der Behälter thront, einer modernen Plastik gleich, auf einem schlichten weißen Sockel im Foyer des Kunstvereins. 2 Mit der Qualle als erstem Schauobjekt seiner Ausstellung hat der dänische Künstler Greenfort wohl nicht zufällig ein Tier gewählt, das bereits im 19. Jahrhundert als ästhetisches Objekt ersten Ranges firmierte, wozu wiederum die Erfindung des Aquariums vor 150 Jahren selbst beigetragen hat. Ausgestellt wurden die "anmuthvolle[n] Bewohner des Aquariums" 3 zu dieser Zeit vornehmlich in öffentlichen Schauaquarien, die in den 1860er-und 70er-Jahren in vielen europäischen Großstädten eröffneten. Zahllose zeitgenössische Schilderungen zeugen von der Faszination, die jene fremdartigen Wesen auf die Besucher ausübten. "In regelmäßigen Rhythmen zieht sich der bläulich schimmernde, völlig durchsichtige Körper zusammen und steigt in sanften Linien nach oben", 4 schreibt etwa Gustav Schubert 1880 in dem illustrierten Familienblatt Die Gartenlaube über die Quallen im neuen Berliner Aquarium.