"Im Schleimbecken der Metaphysik" - Interview mit Dominik Finkelde (original) (raw)

Metaphysik Und Religion Bei Max Scheler

Max Scheler thinks every essence is corresponding to an actual thing. Methodologically, the entities and their relationships are independent (i.e., without their support) and he explores what is really a matter of phenomenology. Analyzing actuality is possible only through a concrete experience. This faith-directedness, unless it is satisfied not by a faith in God leads necessarily to metaphysics, ie to "entering a company from being the epitome of finite beings in the sphere of absolute per-intentioned. The so-called agnosticism is only a limiting case of such metaphysics, "metaphysics of nothingness". Man is "an essential and necessary metaphysician", (even) if he does not believe in the reality of God. Max Scheler denkt jede Wesenheit als entsprechend einem realen Träger. Methodologisch können die Wesenheiten und ihre Zusammenhänge selbstständig (d.h. ohne ihre Träger) erforscht werden, was eigentlich eine Sache der Phänomenologie ist. Von einer Wesenheit...

Die metaphysischen Mucken des Klassenkampfs

in: Krisis - Beiträge zur Kritik der Warengesellschaft, Nr. 29, Münster (Unrast-Verlag), 2005

„Kehrt der Klassenkampf auf die Bühne der Geschichte zurück?“, fragt Norbert Trenkle in seinem Aufsatz Die metaphysischen Mucken des Klassenkampfs. Die Antwort fällt eindeutig aus: Auch wenn der Begriff derzeit in der Linken eine unerwartete Renaissance erlebt, taugt er nicht dazu, die aktuellen sozialen Auseinandersetzungen im Rahmen des globalisierten Krisenkapitalismus auch nur einigermaßen adäquat zu beschreiben. Das zeigen gerade die definitorischen Verrenkungen des neuerlichen Klassenkampfdiskurses, der den Begriff der Klasse mehr oder weniger auf die gesamte Menschheit ausweitet (beispielhaft dafür steht der Begriff der „Multitude“). Darin spiegelt sich zwar das Faktum, dass der Zwang zum Verkauf der Ware Arbeitskraft mittlerweile ein allgemeiner geworden ist, doch gerade deshalb lässt sich daraus keine antikapitalistische „Wesenhaftigkeit“ ableiten. Trenkle zeigt, dass die neuen Klassenkampfstrategen die metaphysische Erhebung des „Proletariats“ zum Erlöser der Menschheit, die charakteristisch für den traditionellen Marxismus war, nur scheinbar überwunden haben. tatsächlich wurden nur die metaphysischen Bezüge ausgetauscht. Nicht mehr die „Entwicklung der Produktivkräfte“, sondern ein ominöser „Wille“ soll die Triebkraft des zum allmächtigen Schöpfer geadelten Kollektivsubjekts sein. Diese falsche Glorifizierung der stattfindenden sozialen Kämpfe versperrt den Zugang zu der Frage, welche emanzipatorischen Potentiale und Möglichkeiten tatsächlich in ihnen stecken und wie sie weiterentwickelt werden können.

IFB-Rezension Grundriss Geschichte der Metaphysik : von den Vorsokratikern bis Sartre / Norbert Schneider

GESCHICHTE 18-4 Grundriss Geschichte der Metaphysik : von den Vorsokrati-kern bis Sartre / Norbert Schneider.-Hamburg : Meiner, 2018.-XII, 554 S. ; 25 cm.-ISBN 978-3-7873-3431-5 : EUR 78.00 [#6274] Wie oft wurde nicht die Metaphysik für überholt und erledigt erklärt! Wie vie-le Studien und Thesen arbeiteten sich an dem in der einen oder anderen Weise verkündigten "Ende der Metaphysik" ab! Es gehörte lange zu den Methoden einer Art Hermeneutik des Verdachts, in einem bestimmten Den-ken noch Spuren der Metaphysik auszumachen, die dann erst recht verab-schiedet werden konnten. Auch und gerade im Gefolge der analytischen Philosophie gab es zumindest längere Zeit ein Art Metaphysikverbot, glaub-te man doch, man könne die Metaphysik als spezifische Form eines vorwis-senschaftlichen Denkens ausweisen und ihre Aussagen durch logische Analyse der Sprache in den Bereich der Sinnlosigkeit abschieben. Nun hat inzwischen auch die analytische Philosophie die Radikalität der früheren Phasen ihrer Entwicklung längst hinter sich gelassen und nimmt metaphysi-sche Themen selbstverständlich in ihre Reflexionen hinein (S. 473). Auch sonst bleiben metaphysische Fragen, von unterschiedlichen Voraussetzun-gen her entfaltet, ein Teil der Philosophie, den man aus prinzipiellen Erwä-gungen heraus nicht ignorieren kann. Will man sich nun aus heutiger Sicht dessen vergewissern, was Metaphysik bzw. Ontologie (diese Begriffe hier einmal vorläufig als identisch gesetzt) heißen kann, bietet sich neben einem eher systematischen Zugang auch eine historische Betrachtungsweise an, wie sie in Form eines Lehrbuchs bzw. Grundrisses hier von Norbert Schneider vorgelegt wurde. Der Autor hat u.a. bereits eine nützlich Überblicksdarstellung zur philosophischen Äs-thetik der Neuzeit bei Reclam publiziert; 1 hier nun bietet er eine Gesamt-übersicht zu Entwicklung der Metaphysik von den Vorsokratikern bis hin zu Sartre, den man als Endpunkt durchaus überraschend finden kann-denn es soll in dem Buch ausdrücklich nur um die "klassische Metaphysik" gehen, an die Sartre wegen seiner starken Bezüge auf die Heidegger, Husserl und nicht zuletzt Hegel noch anknüpft. Aus dem Berichts(zeit)raum des Bandes fallen daher die neuen Formen der Metaphysik ausdrücklich heraus, die als 1 Geschichte der Ästhetik von der Aufklärung bis zur Postmoderne : eine pa-radigmatische Einführung / Norbert Schneider.-6. Aufl.-Stuttgart : Reclam, 2017.-356 S. ; 15 cm.-(Reclams Universal-Bibliothek ; 9457).

Dirk Braunstein / Grażyna Jurewicz / Ansgar Martins (Hrsg.) „Der Schein des Lichts, der ins Gefängnis selber fällt“ Religion, Metaphysik, Kritische Theorie, Berlin: Neofelis (2018)

Die radikale Gesellschaftskritik Theodor W. Adornos und Max Horkheimers bedient sich immer wieder explizit theologischer und metaphysischer Topoi – selbst dort, wo sie Religion kritisiert. Einerseits arbeiten die Vertreter der Kritischen Theorie die ideologische Funktion von Religion in einer Gesellschaft heraus, deren menschengemachte Zwänge als metaphysisch gegebene, unhintergehbare Tatsachen erscheinen. Um diesen Schein zu durchbrechen, soll aber andererseits am Wahrheitsgehalt der theologischen Versprechen festgehalten werden. Diese Dialektik von Kritik und Rettung wird bei Horkheimer und Adorno bis zum Widerspruch entfaltet, der die Kritische Theorie als negativistische bestimmt. Als solche muss sie jedes verbindliche Bild des ‚Anderen‘ verwerfen und doch fordern, seine unbedingte Möglichkeit der vermeintlich ausweglosen Immanenz des Faktischen entgegenzuhalten. Das „Licht“ der Erlösung scheint nach Adorno nur aus der Immanenz: „auf den Menschen und Dingen“, in „Rissen und Schründen“ des sich ideologisch verabsolutierenden gesellschaftlichen Ganzen. Als profanierte Denk- und Deutungsfiguren werden theologische Bestände dabei philosophisch, sozialtheoretisch und ästhetisch eingeholt. Dem Stellenwert dieser rettenden Religionskritik zwischen Metaphorik und Metaphysik sind die Einzelstudien des vorliegenden Bandes gewidmet. Die Publikation dokumentiert Diskussionsbeiträge des Forschungsprojekts „Kritische Theorie und Religion“, das 2015/16 als Kooperation des Instituts für Sozialforschung und der Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main durchgeführt wurde. Die Autorinnen und Autoren gehen darin insbesondere religiösen Themen und metaphysischen Thesen Adornos nach, die von dessen Apologet*innen meist stillschweigend übergangen, von den Kritiker*innen hingegen zur Sackgasse seiner kritischen Gesellschaftstheorie erklärt werden. Dabei wird immer wieder deutlich, dass das metaphysisch-theologische Vokabular der Kritischen Theorie gerade auf das scheinbare Gegenteil der Theologie – den Materialismus – verweist und umgekehrt. Mit Beiträgen von Nico Bobka, Dirk Braunstein, Mariska Dekker, Julia Jopp, Verena Katz, Alexander Kern, Felix Lang, Alexander Lingk, Ansgar Martins, Lisa Neher, Anna-Verena Nosthoff, Teresa Roelcke, Tobias Schottdorf, Eraldo Souza dos Santos, Laura Soréna Tittel, Leonie Wellmann, Keisuke Yoshida und Robert Ziegelmann. https://www.neofelis-verlag.de/philosophie/der-schein-des-lichts-der-ins-gefaengnis-selber-faellt/