Bildpropaganda im Zeichen des Konzils von Florenz: Unionistische Bildmotive im Kloster Balsamonero auf Kreta, in: OCP 80, 2014, S. 387-407. (original) (raw)

Trient und die Kraft der Bilder. Überlegungen zur virtus der Gnadenbilder. In: Peter Walter/Günther Wassilowsky (Hgg.): Das Konzil von Trient und die katholische Konfessionskultur (1563-2013). Reformationsgeschichtliche Studien und Texte, Band 163. Münster 2016, S. 335-372

Im Zuge der Mechanisierung des Weltbildes in der Frühen Neuzeit gerieten Kraft und Bewegung zu den zentralen Themen der wissenschaftlichen Debatten. Die theoretische und kulturelle Bedeutung der Heiligenbilder für die katholische Kirche vermag das Bilderdekret nicht zu spiegeln, zumal es am Ende keine Durchsetzungskraft erfuhr, denn nach 1563 setzte die Hochkonjunktur des Gnadenbildes ein. Daran konnten auch die bildtheologischen Auslassungen etwa von Johannes Molanus (1570) oder Gabriele Paleotti (1582), die das virtus-Verbot befürworteten, nichts ändern. Weniger bekannt dürfte sein, dass es bereits unmittelbar nach Trient zu einiger Konfusion innerhalb der katholischen Kirche kam, denn während die Kirchenprovinzen durchaus bereit waren, das Bilderdekret umzusetzen, kamen aus der Zentrale in Rom Signale der Toleranz und Gnadenbildfreundlichkeit. Inkriminierter Bildmissbrauch in den Provinzen und Roms liberale Einstellung dazu gaben manchem Kirchenfürsten nicht so wenig Anlass zur Sorge, wie bisweilen behauptet wird. Mit Einrichtung der Konzilskongregation in Rom zur Steuerung der Durchsetzung der Dekrete 1564 wurde rasch deutlich, dass Verstöße gegen das Bilderdekret, also Bildmissbrauch, in den Provinzen zur Tagesordnung zählten. Die Kongregation nahm entsprechende Meldungen sehr ernst, blieb jedoch in der Haltung überraschend offen und geduldig. Kopfzerbrechen bereiteten der Konzilskongregation anscheinend weniger die Verstöße gegen das Dekret als vielmehr die Unangemessenheit des Bilderdekrets, des virtus-Verbots.

Stephanie Falkenstein, Ein Kitzinger Chrismatorium aus dem Jahr 1660 – Symbolische Darstellung der Trinität, in: Das Städtische Museum Kitzingen 1895 -2020 Schriften des Fördervereins Städtisches Museum Kitzingen 1.1

Das Städtische Museum Kitzingen 1895 -2020 Schriften des Fördervereins Städtisches Museum Kitzingen 1.1 Wissensspeicher für 1275 Jahre Stadtgeschichte 1.1, Norderstedt , 2020

Vom 17. Jahrhundert bis 2007 befand sich in einer Nische der Taufkapelle der Kitzinger St. Johanneskirche ein kleines Silbergefäß von besonderer Form.Es ist mehrteilig und besteht aus einer Grundplatte (Boden) in Form eines gotischen, stehenden Dreipasses (vergleichbar: dreiblättriges Kleeblatt), der drei zylindrische Gefäße trägt und über einen Klappdeckel, ebenfalls in der Form eines stehenden Dreipasses, verschließbar ist. Ein Knauf im Zentrum des Dreipasses, in Form einer Weinrebe, dient als Handhabe zur Öffnung. Über einen Knopf, der sich über dem rückseitigen Deckelscharnier befindet, kann der Deckel arretiert und das Gefäß verschlossen werden. Das Gefäß steht auf drei Füßen in Form von geflügelten Engelsköpfchen. Ein weiteres Engelsköpfchen befindet sich als Stütze unter dem rückseitigen Scharnier. Es verbindet den Klappdeckel zugleich mit den beiden rückseitigen Zylindergefäßen. Diese sind fest mit der Grundplatte verbunden, während sich das vordere Gefäß herausheben lässt.

Das Bild des Coesfelder Kreuzes auf einer fürstbischöflichen Münze. Coesfelds Kreuztaler des Christoph Bernhard von Galen (1659), in: Westfalen/Lippe - historisch, 16/02/2024.

Westfalen/Lippe - historisch - Blog der Historischen Kommission für Westfalen, 2024

In der Kirche St. Lamberti in Coesfeld findet sich das größte Gabelkreuz Deutschlands und zugleich der älteste Kreuzwallfahrtsort im Bistum Münster, denn die dortige Kreuztracht ist 1312 erstmals schriftlich bezeugt. Mit der Verehrung dieses wundertätigen Kreuzes eng verbunden ist unter anderem der Münsteraner Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen, der 1659 den Großen Kreuzweg als Prozessions- und Andachtsweg stiftete und auch darüber hinaus das religiöse Leben in Coesfeld nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges förderte. Ausgangspunkt dieses Beitrags ist eine Münze, die das Museum Abtei Liesborn 2023 erwarb. Sie wird wegen des abgebildeten Gabelkreuzes auch „Kreuztaler“ genannt, den Fürstbischof Christoph Bernhard ebenfalls 1659 erstmals prägen ließ.

Kentauromachie att.-rf. Kolonettenkrater des Florenz-Malers

„Florenz-Maler“ ist ein Notname für einen att.-rf. Vasenmaler der Frühklassik, der ca. um 465–455 v. Chr. tätig war. Sein wirklicher Name ist bis jetzt nicht überliefert. Seine bevorzugte Bemalungsfläche waren Kolonettenkratere. Beazley zufolge war er der „Bruder“ des Boreas-Malers. Er bezeichnete ihn aufgrund der stilistischen Ähnlichkeit als diesen. Die Maltechnik beschrieb er, sei von durchschnittlicher Qualität, die Figuren erzeugen den Anschein steif und ungraziös zu sein und die Kompositionen sind wenig originell. Eine Ausnahme bildet die namensgebende Vase mit der Kentauromachie in Florenz. Neben seiner berühmten Kentauromachie malte der Florenz-Maler auch folgende Themen: Komos, Symposion, „Kriegers Abschied“ und das Gefolge von Dionysos.