Verantwortungsattribution als Wirkung von Responsibility Frames: Eine Experimentalstudie unter Berücksichtigung der sozialen Netzwerkebene (original) (raw)
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2016
Development and realization of parenthood depend on the historically specific problematization of child welfare/well-being. The practices of youth welfare service and modern parenthood are primary orientated towards the collective protection and strengthening of the child’s autonomy. According to Foucault, family could be understood as a disciplining architecture and simultaneously as a biopolitical regime of the child’s body. In this regard, the second step would be to discuss the main regulative effects of the judicial concept child welfare/well-being (Kindeswohl) and the major transformational processes of the German youth welfare service. Historically, the regulations of family and socialization were based explicitly on rigid gender norms (traditional family framework). However this article intends to examine how these rigid norms are getting replaced by a decentralized manifold networking and screening of socialization. Instead of a disciplining architecture with a relatively c...
Verantwortungsvoll kommunizieren - Soziale Netzwerke in ethischen (und schulischen) Zusammenhängen
Die Verbreitung von sozialen Netzwerken hat zu einem umfassenden Kontrollverlust geführt: Wir alle können lnformationen im Netz publizieren und verbreiten, und sogenannte Gatekeeper, wie etwa Redakteure in den Medien oder Lehrkräfte an Schulen, die vor der Digitalisierung den lnformationsfluss steuerten, braucht es nicht mehr. Die durch die Digitalisierung herbeigeführte Veränderung wird an den Diskussionen über Privatsphäre sowie Urheber- und Nutzungsrechte deutlich, ohne welche eine Auseinandersetzung mit digitalen Medien im deutschen Sprachraum nicht denkbar ist. Was bedeutet also dieser Verlust - und zugleich Zugewinn - an Kontrolle für die Kommunikation per Social Media?
Projekt: Jugendlichen Verantwortung übertragen
Porsché, Yannik / Kiefer, Eva (2017) Projekt: Jugendlichen Verantwortung übertragen. In: Polizeilicher Kommunitarismus. Eine Praxisforschung urbaner Kriminalprävention (T. Scheffer, C. Howe, E. Kiefer, D. Negnal, Y. Porsché). Frankfurt/Main: Campus Verlag, S. 55-76.
Präventive Polizeiarbeit ist häufig projektförmig organisiert. Wir untersuchen wie Präventionsbeamt*innen der Polizei mit Jugendeinrichtungen und Jugendlichen im Vorfeld zu einer sich regelmäßig wiederholenden politischen Demonstration und eines Stadtteilfestes ein Bündnis eingehen. In diesem Kapitel gehen wir der Frage nach, wie Projektarbeit in der polizeilichen Kriminalprävention vollzogen wird und was sie leistet. In der Analyse folgen wir dem Verlauf der Vorbereitung dieses Präventionsprojektes und erörtern, wie sich die Konstellation der Teilnehmenden gestaltet und wandelt. Wir analysieren die sequenzielle Schrittfolge der Zusammenarbeit zwischen Polizei, Jugendeinrichtungen und Jugendlichen innerhalb eines Treffens, in den aufeinander aufbauenden Vorbereitungsterminen sowie von einem Veranstaltungsjahr zum nächsten. Mit Blick auf die Konstellation der Teilnehmenden zeigen wir den jeweiligen Stand einer stratifizierten und expandierenden Bündnisarbeit auf. Dabei wird ersichtlich, wie sich die Rolle der Polizei von einer aktiven Gestaltung in der Vorbereitung zu einer Begleitung im Hintergrund am Tag der Großveranstaltung wandelt. In diesem Vollzug betreibt die Polizei drei Arten der »Vermittlung«: Erstens vermittelt die Polizei Hintergrundwissen zum Demonstrationstag und Fertigkeiten für gewünschtes Verhaltens an diesem Tag. Zweitens wirkt sie vermittelnd zwischen den Jugendeinrichtungen und drittens agiert sie auf eine indirekte, vermittelte Art und Weise, indem sie die Jugendlichen schrittweise rekrutiert und anleitet, bis diese im Sinne der Polizei einen friedlichen Ablauf der Großveranstaltung unterstützen. Darüber hinaus wird in der Projektarbeit eine Gruppe aus Polizei, Jugendeinrichtung und einzelnen Jugendlichen sozialisiert, die am darauffolgenden Jahr die Vorbereitungsorganisation unterstützt.
Liken, Sharen, Posten... Helfen – Soziale Verantwortung im Web
2019
Die vorliegende Arbeit setzt sich mit der Rolle der Social Media Plattform Twitter im Kontext von zivilgesellschaftlichen Bewegungen auseinander. Am gewählten Fallbeispiel – Train of Hope – wird gezeigt, welchen Stellenwert Social Media Plattformen wie Twitter und Facebook für die Entstehung von sozialen Bewegungen sowie für die Konstruktion von sozialer Ordnung einnehmen können. Wie dem Titel der Arbeit entnommen werden kann, wird jener Zeitraum im Jahr 2015, der durch zivilgesellschaftliches Engagement gekennzeichnet war, beleuchtet. Der Fokus liegt dabei auf die freiwilligen HelferInnen, die sich im Verlauf unter dem Namen Train of Hope um die vielen ankommenden geflüchteten Menschen kümmerten. Das besondere Merkmal dieser Gruppe am Wiener Hauptbahnhof war, dass sie von keiner österreichischen NGO unterstützt wurde und daher auf viele Ressourcen dieser NGOs, wie beispielsweise Caritas oder Rotes Kreuz, nicht zurückgreifen konnte. Zur Analyse wurden die Twitter-Postings für den Ze...
Soziale Systeme, Ausgereizte Verantwortung. Gesellschaftstheorie der Verantwortung 2013/2014
Zusammenfassung: Die im Folgenden angestellten Überlegungen gehen der Vermutung nach, dass eine aktuelle Ubiquität individueller Verantwortung als gesellschaftliches Krisensymptom gedeutet werden kann – einerseits werden Schäden tendenziell als Resultat eines individuell zu verantwortenden menschlichen Handelns auf den von diesem Schaden betroffenen Akteur zugerechnet, andererseits stehen solche unerwünschten Ereignisse zunehmend mit komplexen Systemdynamiken in Verbindung. Diese Entwicklung wird auf der Grundlage einer kursorischen Evidenz sowie einer Begriffsklärung von Verantwortung, Handlung und Erwartung gesellschaftstheoretisch verortet: Ausgangspunkt ist der Gedanke, dass in der modernen Gesellschaft Handlungsfähigkeit ausschließlich Menschen, dafür aber allen Menschen grundsätzlich zuerkannt wird. Dabei ist die sachlich-soziale Reichweite dieser Handlungsfähigkeit jedoch zunächst noch nach einem stratifizierten Muster differenziert. Diese Zurechnung von Verantwortung auf Personen wird als Mechanismus der Komplexitätsreduktion beobachtet und nachgezeichnet, wie der Bereich der in ihren Folgen zu verantwortenden Handlungen sachlich und sozial generalisiert wird. Abschließend wird diskutiert, wie mit der Konstellation umzugehen ist, dass einerseits die Zurechnung als Handlung auf Menschen in der modernen Gesellschaft unhintergehbar, andererseits eben jene Zurechnung zum Teil jedoch fragwürdig geworden ist.
Publizistik, 2021
Frames der Verantwortungszuschreibung (Responsibility Frames) in der Medienberichterstattung betonen sowohl spezifische Ursachen als auch spezifische Lösungen für ein Thema. Die Forschung zum Responsibility Framing von Medieninhalten und deren Wirkungen untersucht diese Betonung bislang zumeist auf zwei verschiedenen Ebenen: der Individualebene und der gesellschaftlichen Ebene. Diese Betrachtungsweise vernachlässigt allerdings die wichtige mittlere Ebene des sozialen Umfelds der Menschen. Hier befinden sich zentrale Akteur*innen (wie Familie, Freund*innen oder Kolleg*innen), die als Ursache oder Lösung zu einem Problem beitragen können, was insbesondere bei Gesundheitsproblemen deutlich wird. Das Ziel des Beitrags ist es daher, die Ebene sozialer Beziehungen in das Konzept des Responsibility Framings zu integrieren. Dafür verknüpfen wir zentrale Elemente der sozialen Netzwerktheorie (Akteur*innen und ihre Funktionen für das Individuum) und der Attributionstheorie mit den Framing-Kon...
Sozialtheorie, 2018
Nachhaltigkeit gilt als erstrebenswertes gesellschaftliches Ziel. Doch wie der Weg in eine nachhaltige Zukunft aussehen soll, ist umstritten. Als spannungsvoll erweist sich nicht nur das Verhältnis zwischen den verschiedenen politischen Steuerungskonzepten und wissenschaftlichen Modellbildungen. Auch die Frage, wer im Zusammenspiel aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft für eine nachhaltigkeitsorientierte Transformation der Gesellschaft zuständig ist, wirft Kontroversen auf. Der Band rückt mit dem Begriff der Responsibilisierung die Frage nach der Zuschreibung von Verantwortung in den Mittelpunkt und diskutiert die Möglichkeiten und Grenzen individueller und kollektiver Verantwortung für nachhaltige Entwicklung.