Über den Prozess der Legitimierung (original) (raw)
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2011
Die Geschichte der Arbeiterbewegung in den Ländern Osteuropas in der Phase des Übergangs vom sogenannten realen Sozialismus zum Kapitalismus ist bislang noch ungeschrieben.1 Die Ursachen dafür sind offensichtlich: Sie sind im allgemeinen Reflexionsdefizit westlicher Gesellschaften über Probleme der Arbeitswelt ebenso zu suchen wie in dem Umstand, daß die mit der Systemtransformation in Zusammenhang stehenden gesellschaftlichen und sozialen Veränderungen in erster Linie nicht unter führender Beteiligung der Arbeiterbewegung, sondern vielfach ohne oder sogar gegen sie und ihre Interessen vor sich geht. Darüber hinaus ist die Entwicklung naturgemäß noch lange nicht abgeschlossen, sie verläuft keineswegs homogen und ist mangels vorhandener schriftlicher Quellen von Außenstehenden nur schwer einzuschätzen.
In: De la Rosa, Sybille/Höppner, Ulrike/Kötter, Matthias (Hrsg.): Transdisziplinäre Governanceforschung. Gemeinsam hinter den Staat blicken, Baden-Baden: Nomos, 162-186.
In der sozialwissenschaftlichen Debatte wird der Begriff Governance seit einigen Jahren für Formen der sozialen Koordination verwandt, die augenfällig von dem klassischen hierarchischen Muster staatlicher Steuerung abweichen. Governance bezeichnet, folgt man der breit rezipierten Definition von Renate Mayntz, "das Gesamt aller nebeneinander bestehenden Formen der kollektiven Regelung gesellschaftlicher Sachverhalte" (Mayntz 2004: 66). Die Anhänger des Governance-Paradigmas sehen den besonderen Wert des Begriffs darin begründet, dass er keine begriffliche Vorentscheidung darüber impliziert, welche Akteure in welcher Weise gesellschaftliche Funktionen erfüllen. Denkbar sind sowohl "klassische" Modi des Regierens, die um den Staat und den Steuerungsmodus des sanktionsbewehrten Rechts kreisen, als auch "neue Formen des Regierens", in denen private und zivilgesellschaftliche Akteure an die Stelle des Staates treten und mittels einer Vielzahl verschiedener Steuerungsmodi Governance-Leistungen erbringen (Börzel/Risse 2005: 196-198). Der Governance-Begriff trägt damit der empirisch beobachtbaren Entwicklung Rechnung, dass Regieren in komplexen Gesellschaften nunmehr nur noch als Ensemblestück zu realisieren ist.
Zur Kontinuität der Legitimationskrise in Ungarn
Comparative Southeast European studies, 1995
Dagegen wurde der Begriff so z ia lw isse n sc h aftlic h fru c h tb a r v e rw e n d e t v o n M e u sc h el, S ieg rid : Legitimation und Parteiherrschaft. Zum Paradox von Stabilität und Revolution in der DDR, F ra n k fu rt am. M a in 1 9 9 2. 2 B e e d h a m , D a v id : The Legitimation of Power, L o n d o n 1 9 9 1 , S. 3. "W h e re p o w e r is a c q u ire d a n d e x e rc ise d a c c o rd in g to ju stifia b le ru le , a n d w ith e v id e n c e o f c o n se n t, w e c all it rig h tfu l o r le g itim ate ." 3 Ä h n lich a rg u m e n tie rt Jo sep h R o tsc h ild in D e n itc h , B o g d a n (ed .