Herren oder Knechte? Die Frankfurter Apothekenordnung von 1500 im Spiegel frühneuzeitlicher Rangkonflikte (original) (raw)
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written by Susanne Köbele, edited by Bernhard Huss Ziel von Teilprojekt 02 der Forschergruppe Diskursivierungen von Neuem ist die Rekonstruktion konkurrierender Neuerungsansprüche, wie sie gerade im mittelalterlichen Liebesdiskurs in komplexer Verschränkung auftreten und über implizite (allusive, metaphorische, ironische, textperformative) wie explizite Formen der Diskursivierung im Spätmittelalter auch auf andere Text-, Gattungs- und Wissenstraditionen ausstrahlen. Angestrebt ist für das semantisch und epistemisch hochgradig integrative Minnethema ein komparatistisch orientierter Ansatz, der das für die mittelalterliche Epik bereits reich traktierte Forschungsfeld der ‚Retextualisierung’ auf die Lyrik – ihre spezifischen medialen, poetologischen und performativen Bedingungen – überträgt und modifiziert. Der eine Untersuchungsbereich gilt im Kern Walther von der Vogelweide im Kontext deutsch-lateinischer Interferenzen (‚Walther im Kontext’), der andere Autoren des Spätmittelalters aus volkssprachig-lateinischen Mischmilieus. Auf der Basis paradigmatischer Textreihen wird eine genuin lyrische Poetik des niuwen entworfen, vor dem Hintergrund je verschieden (asynchron oder asymmetrisch) reflektierter Formsemantiken, Gattungstraditionen und Wissensdiskurse. Besonderen Aufschluß – so eine Hypothese des Projekts – versprechen dabei performativ selbstwidersprüchliche Prozesse, in denen Novation ausdrücklich in Frage gestellt und doch produziert (oder umgekehrt: programmatisch beschworen und unterlaufen) wird. Dieser Spannung zwischen Neuerungsprogramm und Neuerungspraxis widmet sich das vorliegende Working Paper am Beispiel von Dichtertotenklagen, die eine besonders prägnante Möglichkeit darstellen, implizit und explizit wechselnde Temporalitäten und Axiologien von Novation zu verschränken.
Wettbewerbspotenziale im deutschen Apothekenmarkt
Der vorliegende Beitrag analysiert den Ordnungsrahmen für den deutschen Apothekenmarkt und die dortigen Konkurrenzbeziehungen, welche durch signifikante Wettbewerbsdefizite gekennzeichnet sind. Ausgehend von unserer Diagnose und den Befunden werden die Vor- und Nachteile von zwei Therapieoptionen als diskutiert: Das sogenannte Selektivertragsmodell, bei dem Apotheken um das Kollektiv der Versichertengemeinschaft einer jeden Krankenkasse konkurrieren, und das Modell der Apothekentaxe, bei dem die Patienten die Leistung der Apotheke direkt vergüten. Für das Modell der Apothekentaxe werden in drei Szenarien die Wettbewerbswirkungen und das mögliche Einsparpotenzial pro Jahr ermittelt, dass sich auf bis zu 448 Mio. EUR beläuft. -- This paper analyses the institutional framework for pharmacies in Germany and competition in that sector, which is characterized by significant competition deficits. Based on our diagnosis and findings the advantages and disadvantages of two therapies are disc...
Höhere Preise für Frauen – ist die "Pink Tax" ein Wettbewerbsverstoß? (DerStandard, 2024)
"Unfaire Geschäftspraktiken treffen Frauen stärker als Männer. An sich idente Produkte kosten oft mehr als die Männervariante. Das könnte auch ins Wettbewerbsrecht einfließen Im Gastbeitrag erklären Christian Berger, Sozioökonom bei der Arbeiterkammer Wien, und Viktoria Robertson, Professorin für Kartellrecht an der WU Wien, warum Gleichstellung auch im Wettbewerbsrecht entscheidend ist." Link zum Gastbeitrag: https://www.derstandard.at/story/3000000204154/hoehere-preise-fuer-frauen-ist-die-pink-tax-ein-wettbewerbsverstoss
Apotheken im Lichte des Verfassungs- und Europarechts
Inhaltsübersicht 1. Einführung 6 2. Erwerbsfreiheit 7 2.1. Schutzbereich 7 2.2. Eingriff 8 2.3. Der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit 9 3. Apothekengesetz 11 3.1. Arten von Apotheken 12 3.2. Antrittserfordernisse 14 3.3. Ausübungsschranken 18 3.4. Apotheken im Lichte des Verfassungsrechts 19 4. Niederlassungsfreiheit 21 4.1. Schutzbereich 22 4.2. Beeinträchtigungen 24 4.3. Rechtfertigungsgründe 25 4.4. Rechtfertigungsschranken 26 4.5. Apotheken in Lichte des Europarechts 27 5. Abschluss 30
GesundheitsRecht, 2008
Das Verbot des Fremd- und Mehrfachbesitzes im deutschen Apothekenrecht wird mit Hypothesen zu Gesundheitsgefährdungen und Belastungen des Krankenversicherungssystems bei einer Liberalisierung begründet. Der vorliegende Beitrag beleuchtet zunächst das gebotene Maß an wissenschaftlicher Substanziierung von Wirkungszusammenhängen, welche das EG-Recht für die Rechtfertigung von Beschränkungen der Marktfreiheiten im Hinblick auf Geeignetheit und Erforderlichkeit verlangt. Sodann werden die behaupteten Risikozusammenhänge in zwei ausgewählten Rechtsordnungen mit möglichem Fremd- und Mehrfachbesitz, nämlich im Vereinigten Königreich und in Norwegen, einer ökonomischen Analyse unterzogen. Nach dieser Analyse widersprechen die zur Rechtfertigung der deutschen Verbotsregelungen bemühten Risikoverknüpfungen eindeutig empirisch fassbaren Wirkungszusammenhängen.
Administory, 2020
The article deals with the question of why the German authorities failed to reform drug regulation between 1871 and 1945, although it was urgently required due to the fundamental pharmaceutical change. The German drug regulation was initially dominated by non-state actors. The state was faced with numerous and powerful actors who represented completely different interests and standards, especially in health and economic policy. On the one hand, the reform of pharmaceutical law was blocked because the authorities were unable to balance these multiple normativities. On the other hand, the reform was complicated by external, non-medical norms and constraints.