Leben im Mittelalter (original) (raw)

Leben im Mittelalter Alois Niederstätter Vortrag im Rahmen des Montagforums "Die Geschichte Europas" am 27. Oktober 2003 in Dornbirn (Kulturhaus). Alle Rechte beim Autor. Einleitung Auf Schritt und Tritt begegnet uns das Mittelalter: Wir feiern Ereignisse, die 1000 oder 750 Jahre zurückliegen, mit besonderer Inbrunst. Ein Film wie "Braveheart", der im schottischen Mittelalter spielt, erhielt eine ganze Reihe von Oscars. An den Erfolg, den Umberto Eco mit seinem mittelalterlichen Klosterkrimi "Im Namen der Rose" hatte, erinnern Sie sich alle. Vielerorts finden im Sommer Mittelalterfeste mit Spielleuten, Gauklern, alter Musik und sonstigem Spektakel statt. Das Mittelalter-oder das, was wir dafür halten-fasziniert uns: seine Vitalität, die Vielfalt an Lebensformen, die gestalterische Kraft des Zeitalters. Dass es nicht ohne den kühlen Schauer des Gruselns abgeht, ist uns durchaus recht. Man assoziiert Mittelalter natürlich auch mit Burgverliesen, mit Folter, Inquisition und Hexenprozessen. Die Rede ist dann vom "finsteren" Mittelalter und wir setzen diesen Begriff vor allem dann ein, wenn wir Zustände der Gegenwart meinen.

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Jüdisches Alltagsleben im Mittelalter

Historische Zeitschrift, 2004

Unsere Tagung soll mit der Vorstellung einer Reihe von archäologischen Projekten Fragen nach der Topographie jüdischer Wohngebiete und nach der jüdischen Alltagskultur im Mittelalter stellen. Meine Aufgabe ist, die Tagung durch einen historischen Vortrag zu eröffnen, in dem die neueren Ergebnisse der historischen Forschung zu diesen Themenkomplexen vorgestellt und Fragen des Historikers an die Archäologen formuliert werden. Dieser Aufgabe hoffe ich in zwei Abschnitten gerecht zu werden. Ein erster längerer Teil soll ein hauptsächlich von der Sozial-und Mentalitätsgeschichte genährtes Bild einiger mir zentral erscheinender Aspekte jüdischen Alltagslebens bringen. Im zweiten kürzeren Teil möchte ich einen Fragenkatalog des Historikers an die Archäologen vorlegen und zuletzt auf einige Chancen und Probleme aufmerksam machen.

Typisch Mittelalter?

2021

Coined by Italian humanists in an attempt to bridge the gap between the Greco-Roman ('classical') and the early modern periods (the 'Renaissance'), the 'Middle Ages' have suffered from a bad press and often appear in colloquial language as a synonym of anything dark, backward,and genuinely negative. More significantly, the definition of the term 'Middle Ages' is rooted in a Eurocentric and Christianity-centric approach to history, even though it is also commonly used in the context of some non-Christian cultures. The first section of this paper discusses the term in general, some aspects of its history, and some of its pitfalls. Amongst these are: derogatory depictions of the Middle Ages being grounded in positivist approaches to the development of civilizations; historical watersheds often perceived as suitable starting or ending points for periodization shed light on the period as a whole, especially if the watershed is a catastrophe; material evide...

Literatur des Mittelalters

Polnische Literatur. Annäherungen. Eine illustrierte Literaturgeschichte in Epochen, hrsg. W. Walecki, tłum. M. Lami, Igel–Verlag, Krakau–Oldenburg , 1999

Der Literaturhistoriker des polnischen Mittelalters trifft in viel empfindlicherer Weise a]s seine westeuropdischen Mediż ivistik-Kollegen auf Schwierigkeiten, die fiir eine Epoche der Handschriften und Inkunabeln charakteristisch sind, wie bruchstiickhaft erhaltene Quellen, ihre schwer zu bestimmende Chronologie, gróBtenteils anonyme Denkmż ile4 unterschiedliche Kriterien in bezug auf den iiterarischen Charakter oder eine Weńung damals und heute. Nicht nur die Konvention des ,,Topos der Bescheidenheit", sondern die faktischen voraussetzungen (darunter auch der knappe Raum) erfordern es al §o, eingangs festzuhalten, dŃ wir hier einen AbriB der Literaturgeschichte des polnischen Mittelalters nur an ausgewfilten, vom heutigen Gesichtspunkt aus (und nach heutigem Wissensstand) besonders reprź isentativen und weńvollen Denkmż ilern darstellen kónnen, das hei8t also nach dem Prinzip des pcrs pro toto, allerdings mit dem Zusatz, da8 jener Teil nicht auf ein reales, sondern lediglich auf ein hlrpothetisches Ganzes verweisen kann. Diese Epoche, die in Polen firnfJahrhundeńe umfŃte, lóBt sich in drei Abschnitte unteńeilen, die wir hier ar*rarrd einer nicht besonders prazisen, aber prak|ischen Metapher folgendermal3en definieien: 1. De Zeit derAussaat (zehntes, elftes und zwólft,es Jahrhundeń), 2. Die Zeit des Reifens (dreizehntes und vierzehntes Jahrhunder|), 3. Die Errrtezeit (fijnfzehntes und begirrnendes sechzehntes Ja}rhundeń).

Das Bestattungswesen im frühen Mittelalter

H. Brink-Kloke & D. P. Mielke (eds.) (2018). Vom Umgang mit dem Tod: Archäologie und Geschichte der Sepulchralkultur zwischen Lippe und Ruhr. Büchenbach: Dr. Faustus., 2018

Die Bestattungen des 6. und 7. Jahrhunderts n. Chr. sind in Mitteleuropa durch Grabbeigaben gekennzeichnet, insbesondere Trachtbestandteile, Waffen und Gefäße, die den Verstorbenen mit ins Grab gelegt wurden. Der Beitrag skizziert diese eigenartigen Bestattungssitten, ihr von einer Oberschicht induziertes Aufkommen, ihr Abklingen sowie ihre räumliche Verbreitung und Variation. Darüber hinaus wird versucht, in der Fülle und Vielfalt der Erscheinungen die Regeln herauszuarbeiten, von denen es gewiss auch Ausnahmen gab. Danach gehörte Westeuropa bis an Rhein und Main zum Schmelztiegel romanischer und germanischer Kultur(en), in dem um 500 n. Chr. die erste stabile germanische Reichsbildung des frühen Mittelalters entstand. Das Gebiet zwischen Lippe und Ruhr mit seinen davon abweichenden Bestattungssitten hingegen war Teil jenes vielfältigen und sozial kleinteiligen westfälisch-niedersächsischen Raumes, der erst unter dem aggressiven Druck des Karolingerreiches zum größeren Sozialverband der Sachsen zusammenschmolz.

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Mittelalter am Bodensee

Stefan Sonderegger, historischer Überblick, in: Amt für Archäologie des Kantons Thurgau (Hg.), Mittelalter am Bodensee. Wirtschaftsraum zwischen Alpen und Rheinfall, Frauenfeld, 2021

Erfindung des Mittelalters

Ed. by Wolfgang Haubrichs and Manfred Engel; Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 38 (2008) 151, 5-169, 2008