Mentzel-Reuters Wenzelsbibel (original) (raw)
Related papers
Vröude, 1989
Vröude : Artusbild, Fortuna- und Gralkonzeption in der "Crône" des Heinrich von dem Türlin als Verteidigung des höfischen Lebensideals / Arno Mentzel-Reuters. Frankfurt [u.a.] : Peter Lang, 1989. - 344 S. (Europäische Hochschulschriften. Reihe 01. Deutsche Sprache und Literatur ; 1134) ISBN 3-631-41845-0 Hochschulschrift: Zugl.: Berlin, Tech. Hochsch., Diss., 1988
2016
Rezension zu: Die Wenzelsbibel. Vollständige Faksimile-Ausgabe der Codices Vindobonenses 2759-2764 der Österreichischen Nationalbibliothek Wien. Kommentar von Hedwig Heger, Ivan Hlaväcek, Gerhard Schmidt und Franz Unterkircher mit Kurzbeiträgen von Katharina Hranitzky und Karel Stejskal (Codices selecti phototypice impressi. Commentarium, Vol. LXX/1-9**); Graz: Akademische Druck- und Verlagsanstalt 1998; 250 S., 96 Tat. mit 239 Abb.; ISBN 3-201-01708-6
2021
Neue Funde ostmitteleuropaische Skulptur der Luxemburger-Zeit: Er dokumentiert die bis vor wenigen Jahren vollig unbeachtete Madonna genau (Jan Sramek, Irena Kwasny) und erschliefit in plausibler Form die lokalen Kontexte ihrer Entstehung. Als Auftraggeber kommen am ehesten Herzog Przemko von Teschen oder Personen aus seiner Umgebung in Frage. Przemko besafi am Prager Hof von den yoer Jahren bis in die 8oer Jahre des 14. Jh.s grolsen Einflul? (Ivan Hlavacek). Daneben stellt der Katalog eine Reihe von zeitgendssischen Skulpturen aus Schlesien, Bohmen und Mahren vor, die z. T. wenig bekannt sind (Helena Danova, Romuald Kaczmarek). Die Einordnung der Teschenerin in die Prager Skulptur geschieht hochst kenntnisreich, jedoch im einleitend angedeuteten Sinn: Manche Uberlegung eines Stix oder Opitz, die sich mir als eine mit Hilfe der Madonna vielleicht verifizierbare oder falsifizierbare Hypothese darstellt, tritt den Lesern dabei als eine Gewifiheit entgegen (Ivo Hlobil). Die neuere Forschungsliteratur zur Prager Skulptur wurde nur unvollstandig herangezogen.
Mentzel Reuters Reichsinstitut zwischen Ahnenerbe und Westforschung
Das Reichsinstitut für ältere deutsche Geschichtskunde 1935 bis 1945 - ein "Kriegsbeitrag der Geisteswissenschaften"?: Beiträge des Symposiums am 28. und 29. November 2019 in Rom, 2021
Die Preußische Archivverwaltung und das Reichsinstitut für ältere deutsche Geschichtskunde sven Kriese 5 "Sie haben Ihre Sache in Rom ebenso gut gemacht wie ihr Berliner Antipode schlecht"-Die institutionelle Verfasstheit des Reichsinstituts für ältere deutsche Geschichtskunde auf dem Prüfstand (1940-1942) FrAnzisKA rohloFF 1 Die Mediävisten in der "Abteilung Archiv-und Bibliotheksschutz" in der Deutschen Militärverwaltung in Italien 1944 (und 1945) ChristiAn FuhrMeister Die Reinhard-Heydrich-Stiftung in Prag. Ein Kriegseinsatz der Geschichtswissenschaft im Protektorat Böhmen und Mähren? Jiří něMeC "Mit dem arischen Flügel"-Heinz Zatschek und seine Abkehr von der MGH-Edition der Epistolae Wibaldi KArel hruzA "Allein unter Kollegen"-Theodor Mayer und die MGH im Krieg
Mentzel Reuters Reformatoren drucken das Mittelalter
Mentzel-Reuters, Arno: Reformatoren drucken das Mittelalter : Luthers 'Theologia deutsch' und Melanchthons Lampert von Hersfeld / Arno Mentzel-Reuters. In: Die Reformation und ihr Mittelalter / Hrsg.: Frank, Günter [Hrsg.] (2016). - S. 79-112
Mit einigem Recht kann man das 19. Jahrhundert als das Jahrhundert der Geschichte beschreiben. Namen wie Niebuhr, Droysen und Ranke prägen das Bild einer Zeit, die mit dem Blick in die Vergangenheit angesichts massiver, durch technische, soziale und politische Revolutionen ausgelöster historischer Beschleuni gungserfahrungen eine Art Rückversicherung im Ge schehenen sucht. Dabei denkt die Geschichtsschrei bung, ausgehend vom Gedankengut der deutschen Ro mantik und auch schon der Aufklärung, das historische Ereignis anders als die Tradition. In den Vordergrund gestellt wird dessen unhintergehbare Individualität als Moment eines umfassenden Entwicklungszusammen hanges; Geschichte erscheint prozeßhaft dynamisiert, aus dem statischen Kontext einer gleichordnenden Sammlung historischer Exempla gelöst. Mittelbare Konsequenzen aus der Etablierung eines solchen historischen Paradigmas zeigen sich auch in der Kunst. Einerseits werden verstärkt geschichtliche Phasen thematisiert, die bis dahin nicht zum exempla rischen Kanon gehörten, welcher gewöhnlich von den Ereignissen der antiken Vergangenheit besetzt wurde. Die in der deutschen Malerei seit dem späten 18., dann aber vor allem im frühen 19. Jahrhundert immer häufi ger auftretenden Episoden vor allem aus der mittel alterlichen Zeit und der nationalen, also je eigenen Geschichte besitzen eine Wurzel in dem kurz beschrie benen Paradigmenwechsel. Darüber hinaus läßt sich andererseits sehr deutlich verfolgen, wie die Künstler sich mehr und mehr darum bemühen, das zeitlich weit zurückliegende Ereignis angemessen darzustellen, es nicht mit der transhistorischen klassischen Ausstattung zu versehen, sondern mit der individuellen der jeweili gen Zeit. Historische Forschung wird hier geradezu direkte Voraussetzung für die künstlerische Aktivität; erst die mühsame, auf ganz heterogenem Quellenmate rial beruhende Ermittlung des geschichtlichen Phäno menbestandes erlaubt es dem Künstler, sein Thema >richtig< zu gestalten. Zuweilen kann man sich dabei auf (kunst) histori sche Vorarbeiten stützen, häufig aber ist in der Frühzeit des Historismus so wenig an verwertbarem Anschau ungsmaterial vorhanden, daß der Künstler selber erst einmal als Historiker aktiv werden muß. Hervorgetan hat sich hierin auch Adolph Menzel, der in einem in fortgeschrittenem Alter verfaßten Kommentar zu der in seiner Jugend entstandenen Serie über die Denk würdigkeiten aus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte eine plastische Beschreibung des Vorgangs gibt: Zur Vorbereitung dieser Lithographienfolge, die ihn zum ersten Mal in einem weiteren Kreis bekannt machte, frequentiert er intensiv Berlins Königliche Bibliothek, durchforstet die historischen Bestände der örtlichen Buchantiquare, liest Darstellungen der Geschichte der Mark Brandenburg, blättert in alten Trachten-und Wappenbüchern, stöbert in der Requisi tenkammer des Domküsters Schilling und erweitert seine Kenntnisse durch das Studium alter Porträt-und Militärmaler. All dies, um den Gebilden seiner Phanta sie die größtmögliche historische Authentizität zu geben. Daß das künstlerisch interessierte Publikum zu die sem Zeitpunkt für die genannten Qualitäten kaum Ver ständnis zeigte, da ihre »Ablaßzettel« in Menzels eige ner Erinnerung noch immer »auf Schönheit« lauteten 1 , somit an dem Ideal eines vorhistorischen Klassizismus orientiert blieben, kennzeichnet dessen vergleichs weise innovativen künstlerischen Ansatz. Bis in die Mitte seines Lebens verfolgt er diesen dann mit gera dezu manischer Intensität, und zwar indem er sich auf eine Figur aus der preußischen Geschichte spezialisiert, die ihm bei der Nachwelt den Ruf des herausragenden deutschen Geschichtsmalers sichert: Vom Ende der dreißiger bis in die frühen sechziger Jahre hinein wid met er sich ganz überwiegend der Lichtgestalt Fried richs des Zweiten. In Hunderten von graphischen Blät tern und Ölbildern thematisiert er dessen Schicksal, beginnend mit den vieigerühmten Holzschnitten zu Franz Kuglers Leben Friedrichs des Großen (vgl. Abb. S. 524), weiterführend mit den Illustrationen zu dessen literarischen Werken (vgl. Abb. S. 525) und mündend in einer Serie gemalter Darstellungen aus des Königs Hof-und Kriegsleben. Um letztere soll es in meinem Beitrag ausschließlich gehen. MENZEL ALS HISTORIENMALER 481
Adolph Menzel und Franz Kugler
Wie bekannt, s pielte Franz Kugler für den frühen Adolph Menzel eine große Rolle. Es war nicht selbstverständlich, dass der Kunsthistoriker ihn, der zu diesem Zeitpunkt noch jung und wenig an die Öffentlichkeit getreten war, 1839 als Illustrator für seine später zu einem echten Volksbuch gewordene Geschichte Friedrichs des Großen auswählte. Dem Graphiker und Maler erschloss sich mit diesem Großunternehmen -insgesamt fertigte er über 400 Holz schnitte -ein historisches Thema, dem er sich bis in die frühen 1860er Jahre widmen sollte. P rogrammatisch führt er in einem Brief von 1839 dazu aus: "Meine Intention war, den Für sten darzustellen, den die Fürsten haßten und die Völker verehrten, dieß war das Ergebnis dessen was Er war, mit einem Wort: den alten Fritz, der im Volke lebt". 1 Menzel hat dieses Interesse im Anschluss an seine Arbeit für das Kugler-Buch in einer Reihe von umfangrei chen Illustrationszyklen etwa zur Geschichte Friedrichs des Großen und seiner Armee ent faltet, seit den späten 1840er Jahren dann auch in der berühmten Ölbilderfolge, die in der Ansprache Friedrichs des Großen vor der Schlacht bei Leuthen kulminiert und plötzlich abbricht. Bis zu seinem Tod war damit Menzels Image als "Ruhmeskünder Friedrichs des Großen" festgelegt, ein Image, das genauso scheinbar offensichtlich wie letztlich irreführend ist. Denn missachtet ist darin zweierlei: Erstens die Tatsache, dass sich die Ästhetik der Ölbilder kaum dazu eignet, die Rolle der Ruhmesverkündung zu übernehmen -darauf ist zurückzu kommen. Und zweitens, dass sich der Maler in der zweiten Hälfte seines langen Lebens eben radikal weiteren Verarbeitungen des Stoffes entzog, ja historische Stoffe insgesamt weitge hend mied. 2 Auch jenseits ihrer Zusammenarbeit am P rojekt der Geschichte Friedrichs des Großen, die sich bis 1842 hinzog, sind sich Kugler und Menzel häufig begegnet. Sie waren nach der 1848er Revolution beide Mitglieder des Tunnels über der Spree und des zugehörigen Rütli,
Zur Menzel-Literatur der letzten 15 Jahre (Forschungsbericht)
2006
In seinem überblick über den Suiic of Research im Bereich der Kunst des 19. Jahrhunderts schreibt der Cözanne-Experte Richard Shiff: "I have concenirated on-studies of French painting and sculpture. Ihe area mosl Familiär to nie ... ßrilish ait, another area of extensive publication, has reeeived a secondary emphasis: Studies oi' American and other non-European an ... are not covered by this review {Art Bulletin 1988, S. 26). Auffällig ist nicht nur die Tatsache, daß die deutsche Kunst des 19. Jahrhunderts von Shiff in seinem Bericht nicht berück sichtig! wird, sondern da« sie neben der französischen, brilischen. amerikani schen und nicht-europäischen Kunst gar nicht einmal zu existieren scheint. Es geht hier nicht darum, im Zuge wiedergefundenen deutschen Selbstwerlgefühls etwas einzuklagen, auf das man mehr oder weniger freiwillig lange verzieht hat, sondern um eine simple Feststellung: Die deutsche Kunst des 19. Jahrh derts ist in internationaler Perspektive-und daran andern auch einige vielbcac tele große Ausstellungen im Ausland wenig (prominent: La peiniure allemaiüji