Teil 2 und 3) Das nach-nicänische Glaubens-Chaos und seine Folgen Ambrosius von Mailand (337 -397) Bischof Augustinus von Hippo (354-430) und Priscillian (340-385 (original) (raw)
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Gewalt und Christentum schließen einander aus, 2023
Ambrosius machte Hitler und Lenin vor, wie man seine Kritiker kaltstellt: Kurzerhand enteignete und entmachtete er Kaiser und Bischöfe, praktisch alle im Bereich des Imperium Romanum die den verlangten Kniefall vor seiner Vormacht oder „Rechtgläubigkeit“ verweigerten. Er führte Kaiser Konstantins Linie der Radikalität nicht nur in Glaubenssachen konsequent vor.
Das nach-nicänische Glaubens-Chaos und seine Folgen (1
Das nach-nicänische Glaubens-Chaos und seine Folgen (1), 2023
“Die Bibel entfaltet keine Trinitätslehre. Es existiert kein Kapitel in der Heiligen Schrift, das dieses anscheinend wichtige Thema aufgreifen würde. Viele Kirchengemeinden, die sich allein auf die Schrift berufen, sehen dieses Dogma als einen wesentlichen Bestandteil ihrer Glaubenslehre. Wie konnte es sein, dass keiner der Apostel sich mit diesem dogmatischen Thema befasste?“ Aleksandar Vuksanović, Entwicklung der Trinitätslehre in den ersten drei JahrhundertenSt. Galler Studientag 2016
"Kaum ein anderer hat die Grundentscheidungen der frühen Konzile so geprägt wie Cyrill." Ökumenisches Heiligenlexikon Cyrill (der Herrliche) wurde 1882 von Papst Leo XIII. zum Kirchenlehrer ernannt, in der orthodoxen Kirche zählt er zu den Kirchenvätern. Papst Benedikt XVI. lobt ihn: "In Fortsetzung unseres Weges, der den Spuren der Kirchenväter folgt, begegnen wir auch heute einer großen Gestalt: dem hl. Cyrill von Alexandrien. Cyrill, der mit der christologischen Kontroverse, die zum Konzil von Ephesus des Jahres 431 führte, in Zusammenhang stand, war der letzte bedeutende Vertreter der alexandrinischen Tradition und wurde später im griechischen Osten als »Hüter der Genauigkeit«-was als Hüter des wahren Glaubens zu verstehen ist-und sogar als »Siegel der Väter« bezeichnet.… Dieser bedeutende afrikanische Bischof verfügte über eine solide theologische Bildung, zu der sich ein hohes Maß an politischem Gespür und ein entschlossener Charakter gesellten…" Generalaudienz 3. Okt 2007 War Cyrill ein Hüter des wahren Glaubens, oder hat er lediglich zwei oder drei fragwürdige Siege erlistet, die der römischen Theologie scheinbar guttaten, nämlich der Ausweitung der Marienverehrung? Juden sagen, Cyrill von Alexandria gehöre zu den Engeln des Verderbens. Tatsächlich versetzte er tausende unschuldige jüdische Mütter in Angst und Schrecken, noch bevor er sie in die Heimatlosigkeit trieb. Orestes, der Gouverneur des römischen Imperiums der staatlichen Diözese Ägypten, ahnte was auf die Israeliten zukam, denn er kannte den Ober-Bischof Cyrill, der, heute würde man sagen ein christlicher "Hardliner" war. Orestes galt Cyrill an Autorität weit überlegen, aber seitdem der vor erst 20 Jahren verstorbene Bischof und Kaiserberater Ambrosius von Mailand die römischen Kaiser wie Schulbuben behandelte stand die Welt auf dem Kopf. "… zwischen den feiernden Juden und den Christen kam es zu wiederholten Reibereien, deren Ausbruch jedoch der Statthalter Orestes zu verhindern suchte. … als dieser eben ein Edikt im Theater bekannt machen ließ (mischte sich) ein gewisser Hierax ein. (Ein) Schulmeister und (großer Freund des Cyrill). Da, erhoben die Juden auf einmal einen Sturm gegen den Hierax und schrieen, er sei aus keinem anderen Grunde ins Theater gekommen, als um einen Aufstand im Volke zu wahrscheinlich der Jugendlichen, hier die Juden, da die Christen) Sobald der Tag anbrach, eilte …(Cyrill) mit einer großen Schaar von Leuten sogleich zu den Synagogen, nahm sie mit Gewalt, ließ einige Juden töten, die anderen vertrieb er aus der Stadt und überließ ihre Besitzungen der Menge zur Plünderung. Diese Tat entrüstete den ohnehin schon gereizten Orestes und vollendete seine Entzweiung mit Cyrillus. Er schrieb einen Bericht an den Kaiser (Theodosius den Jüngeren) und beklagte sich über den Erzbischof als einen gewalttätigen Mann, der die Stadt durch die Vertreibung einer so großen Anzahl ihrer Einwohner entvölkert habe… Ihr fortgesetzter Zwiespalt hatte traurige Folgen… Die Mönche der nitrischen Klöster, welche schon den Theophilus, Cyrills Vorgänger, gegen die Origenisten mit ihren Fäusten unterstützt hatten, kamen bei fünfhundert Mann stark in die Stadt, ergriffen den Orestes, beschimpften und schalten ihn einen Heiden, wogegen Jener beteuerte, er sei ein Christ. Gleichwohl wurde er durch einen der Mönche, namens Ammonius, mit einem Steinwurfe blutig verwundet, und er wäre getötet worden, wenn nicht die Leute des Statthalters und das Volk seiner Partei sich dazwischengeworfen und die Mönche in die Flucht geschlagen hätten…" Kyrillus von Alexandrien († 444) 1. Sieben Gespräche über die heilige und wesensgleiche Dreieinigkeit (De sancta Trinitate dialogi VII) Generiert von der elektronischen BKV von Gregor Emmenegger Unvergessen: Cyrill machte kurzen Prozess und "ließ einige Juden töten". Ein jüdischer Historiker sagt: "… Cyrillus von Alexandria durfte es unter (Kaiser) Theodosius II. wagen, die Juden (und zwar zehntausende) aus dieser Stadt zu vertreiben... er hatte sich durch Verfolgungen der Ketzer und Andersgläubigen besonders hervorgetan... die von ihm aufgestachelte Christenmenge drang im Jahr 414 in die Synagogen und nahm sie für sich in Beschlag. Die Juden wurden aus der ihnen zur Heimat gewordenen Stadt vertrieben, ihrer Häuser und Habseligkeiten bemächtigte sich die plündernde Menge..." Keller "Und wurden zerstreut unter alle Völker Die gesamte Christenheit damaliger Tage erfuhr es: "Als Vergeltung für jüdische Angriffe stachelte er die Christen von Alexandria zu einem Judenpogrom an, der das Ende der jüdischen Gemeinde in dieser Weltstadt bedeutete…" Ökumenisches Heiligen-Lexikon Cyrill nahm den Holokaust vorweg. In jedem Fall war das eine unerhörte Kompetenzüberschreitung, die jedoch keine Strafe nach sich zog.
Millennium-Studien 82, Berlin-Boston: De Gruyter, 2020
Gallo-römische Bischöfe und ihr wachsender Einfluss während Spätantike und Frühmittelalter haben in der Forschung seit einiger Zeit Konjunktur. Während bisherige Arbeiten dabei zumeist auf verschiedene Gesichtspunkte bischöflicher Autorität abzielten, nimmt vorliegende Studie solche Situationen in den Blick, in denen bischöfliche Macht herausgefordert wurde und an ihre Grenzen stieß. Die Untersuchung zu Loyalitätskonflikten zwischen Bischöfen und Königen geht zum einen der Frage nach, welche politischen und sozialen Konstellationen für das Aufkommen der Konflikte verantwortlich waren. Zum anderen wird untersucht, wie die Zeitgenossen mit den Konfliktsituationen umgingen. Dabei zeigt sich, dass durch die Austarierung der Zuständigkeitsbereiche der königlichen und bischöflichen Gerichtsbarkeit konkrete Mechanismen entwickelt wurden, die den beteiligten Akteuren eine einvernehmliche Beilegung der Auseinandersetzungen in Aussicht stellten. Indem bewusst darauf verzichtet wird, die Thematik aus einer klassisch-verfassungsgeschichtlichen Perspektive zu betrachten, und statt dessen auf die historischen Akteure fokussiert wird, verspricht die Untersuchung neue und grundsätzliche Einblicke in das Verhältnis von Königtum und Episkopat.
2011
Mit der Wahl Kardinal Oddo Colonnas zu Papst Martin V. auf dem Konstanzer Konzil endete im Jahr 1417 die Kirchenspaltung. Es begann ein neuer Abschnitt in der Geschichte des Papsttums, den die kirchengeschichtliche Forschung mit dem Schlagwort «Restauration» gekennzeichnet hat. Dieser Prozess der erneuerten Durchsetzung päpstlicher Autorität vollzog sich in spannungsreicher Auseinandersetzung mit korporativ-konziliaren Vorstellungen und Praktiken der Kirchenleitung. Dabei sahen die Reformer die Angehörigen der drei Kardinalsordines als mögliches kollegiales Korrektiv der päpstlichen plenitudo potestatis an, als eine Art kleines Konzil, das alle Teile der Christenheit an der Seite des Papstes repräsentierte und durch seine zwingend erforderliche Zustimmung zu päpstlichen Handlungen den Konsens der gesamten Kirche verkörperte. Nie zuvor war die Stellung des Kardinalskollegs in der Kirche auf eine ähnliche Weise gesehen worden. Kennzeichnend für den hier betrachteten Zeitraum ist, dass diese Ideen von der Aufgabe und den Funktionen des Kollegs durchaus Wirkung entfalteten und als von den Konzilien gefordertes Regulativ die schon im Schisma tatsächlich gewachsenen Einflussmöglichkeiten des Kollegs verstärkend stützten. Der Anspruch der Kardinäle auf verbindliche Beteiligung an der Regierung der Kirche markiert somit einen bedeutenden Unterschied zwischen der Stellung des Kardinalskollegs im 14. und derjenigen im 15. Jahrhundert.
in : Wilhelm REES – Joachim SCHMIEDL (ed.), Unverbindliche Beratung oder kollegiale Steuerung ? Kirchenrechtliche überlegungen zu synodalen Vorgängen. Freiburg/Br., Herder, 2014 (Europas Synoden nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil 2) 264-281., 2014
Dieser Beitrag befasst sich mit Synoden und „Parasynoden“. Im deutschen Sprachgebiet spricht man lieber von „synodale Prozesse“ als nicht-kirchenrechtliches Pendant der Synoden. Nach einer Vorstellung der Diözesansynoden seit dem Konzil als Recto der synodalen Praxis der Teilkirchen (1), werden als Verso die Parasynoden mit zwei Untertypen analysiert (2). Als Schluß des Beitrags werden einige wichtige theologische Forschungsfragen über der Synodalität vorgestellt (3).
2021
Der vorliegende Band gewinnt über die Vita Papst Gregors IX. und in Auseinandersetzung mit etlichen weiteren Quellen grundlegende Einsichten in den Pontifikat Gregors IX. Untersucht werden die Entstehung- und Überlieferungsgeschichte der Vita, die engen Bezüge zur Papstgeschichtsschreibung des Mittelalters, die programmatische Ausrichtung auf die Herrschaft im Kirchenstaat, die Bedeutung der beiden Exkommunikationen Friedrichs II. im Gedankengang der Vita und nicht zuletzt die Stilisierung von päpstlichem Protagonisten und kaiserlichem Antagonisten. Es wird deutlich, dass die Vita dem Papsttum in erster Linie als eine Legitimations- und Verteidigungsschrift in den Krisenjahren 1239/40, und weiter als ein Reservoir für politische, finanzielle, rechtliche und liturgische Antworten diente. Gregor IX. prägte die Heiligkeit des Papstes, die Territorialpolitik und das eschatologische Gedankengut der römischen Kurie nachhaltiger, als der vorherigen Forschung bewusst war.