Israel in Geiselhaft der religiösen Zionisten (update 2023-02). Antworten auf den Suprematismus des Neozionisten Bezalel Smotrich (original) (raw)

Israel in Geiselhaft der religiösen Zionisten. Antworten auf den Suprematismus des Neozionisten Bezalel Smotrich

2023

(English translation to be published soon.) Der „jüdische Staat“, wie er sich aktuell anhand von Originalzitaten maßgeblicher politischer und religiöser Protagonisten darstellt. Im Fokus: Bezalel Smotrich, Vorsitzender der Drei-Parteien-Liste „Religiöser Zionismus“. Ungeschminkt, realistisch und in die Zukunft blickend. Mit kritischen Kommentaren zu den politischen, historischen und religiösen Hauptpositionen. Inhaltsverzeichnis: Prolog: „Vor 3.500 Jahren“ 1. Smotrichs Werdegang und Aktivismus in jungen Jahren 2. Smotrich als antipalästinensischer Gesetzgeber 3. Smotrichs philosemitisch-rassistische Logik: „Es gibt keine jüdischen Terroristen.“ 4. Smotrichs Vision für „Großisrael“ und sein „Unterwerfungsplan“ für Nichtjuden Exkurs (Video): Wie ultraorthodoxe israelische Knaben zu Hass, Völkermord und Vorherrschaft erzogen werden 5. Smotrich stellt israelisches Recht über internationales Recht 6. Smotrichs messianistisch-fundamentalistisches Geschichtsverständnis 7. Smotrichs orthodox-fundamentalistisches Religions- und Gottesverständnis 8. Antwort auf Smotrichs politische Ideologie 9. Antwort auf Smotrichs religiöses Geschichtsbild 10. Antwort auf Smotrichs Gottesbild Epilog: Quo vadis, Israel? Jair Lapid – Avigdor Lieberman – Joas Hendel – Ajelet Schaked – Im Tirtzu – Tzipi Hotovely – Efraim („Effi“) Eitam – Das Militär-Rabbinat und die religiöse „Heiligsprechung“ der Kriege Israels – Zum Abschluss: Bezalel Smotrich in Großbritannien (Jänner 2023)

Kirche und Israel 2023 Jg 38 Heft 1

Der Messias nach dem Fleisch und der Retter vom Zion, 2023

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Mehr als Schuldabwehr. Zu den Ursprüngen des linken Antizionismus und Israelhasses

CARS Working Paper, 2023

Zur Erklärung der Israelfeindschaft in der radikalen Linken wird oft das Motiv der Erinnerungs- und Schuldabwehr angeführt. Insbesondere die Gleichsetzung des jüdischen Staats mit Nazi-Deutschland scheint durch den unbewussten Wunsch motiviert, die Shoah zu relativieren. Doch schon vor 1933 entsprach der Antizionismus der KPD dem Muster des israelbezogenen Antisemitismus: Der Zionismus wurde delegitimiert, dämonisiert und nach anderen Maßstäben beurteilt als andere nationale Befreiungsbewegungen. Selbst die Gleichsetzung mit dem Nationalsozialismus gab es schon vor 1933. Beim antizionistischen Antisemitismus müssen zu dem Motiv der Schuldabwehr noch ältere hinzukommen. Wie am Beispiel der KPD deutlich wird, ergab sich der Antizionismus zur Zeit der Weimarer Republik nicht nur aus einem spezifisch kommunistischen Nationalismus. Er stand im Zentralorgan der KPD, "Die Rote Fahne", in einem Kontext, in dem ein "jüdisches Kapital" mitverantwortlich gemacht wurde für den Aufstieg des Faschismus.

"Und es entstand in Šalem seine Hütte" (Ps 76,3) Ps 76 und die Zionstheologiegie

Israels und Judas, hat im Tempel auf dem Zion Wohnung genommen, und von dort aus hat er in der gesamten Völkerwelt Kriege beendet und sein Gerichtsurteil zugunsten der "Elenden/Armen" kundgetan, was weltweit Anerkennung finden muss und wird. Es geht also um eine zionszentrierte Weltbefriedung durch den übermächtigen ("furchteinflößenden") und richtenden Gott Jhwh, der seine Taten "von seiner ,Wohnstatt auf dem Zion' aus vollbringt" 3. Diese zionstheologische Friedensvision soll im Folgenden herausgearbeitet und als eine markante nachexilische Konzeption in die Geschichte der (Jerusalemer) Zionstheologie eingeordnet werden; dabei wird der Fokus im Rahmen des vorliegenden Bandes zum Haus Gottes auf die für Ps 76 grundlegenden Wohnaussagen in V. 2 f. gelegt. Dazu gilt es zunächst, einige Beobachtungen und Auswertungen zu Text, Komposition und Entstehung vorzunehmen (1.1-3), um dann in einem zweiten Schritt die genuine Zionstheologie von Ps 76 in ausgewählten Aspekten herauszuarbeiten (2.1-4). Eine knappe Auswertung mit einer (religions-und) theologiegeschichtlichen Problemanzeige schließt die Überlegungen ab (3). 1 S. dazu bereits Steck, Friedensvorstellungen, 9, Anm. 5 und zur Definition der Zionshymnen anhand der wichtigsten konzeptionellen, motivischen und formal-strukturellen Gemeinsamkeiten (und Differenzen) bes. Hossfeld/Zenger, Psalmen 51-100, 386 f. (Zenger). 2 Das gilt nur in Bezug auf die Kerngruppe aus Ps 46, 48 und 76 (s. statt vieler Jeremias, Königtum, 179, Anm. 51 [allerdings mit revisionsbedürftigen Datierungen] und u. 1.3), während die genauere Verhältnisbestimmung zu den weiteren Zionspsalmen 84, 87, 122 und (Teilen von) 132 komplizierter ist (insbes. innerhalb von Buch III zu den korachitischen Zionspsalmen 84, 87 und weiteren zionstheologischen Aussagen etwa in 74,2 f.7; 78,68 usf.).

"Zionist kann man sein". Anarchistische Positionen zu Antisemitismus, Zionismus und dem Staat Israel [2015]

"Wie hältst du's mit Israel?" Zum historischen Verhältnis der radikalen Linken zum Zionismus, 2023

Die Frage nach dem Verhältnis zwischen der anarchistischen Tradition und dem Antisemitismus sowie allgemeiner das Verhältnis zum Zionismus und dem Staat Israel sind bisher kaum ausführlich behandelt worden. Erst jüngst wurde mit der zweibändigen Textsammlung "'Antisemit, das geht nicht unter Menschen'. Anarchistische Positionen zu Antisemitismus, Zionismus und Israel", herausgegeben von Jürgen Mümken und Siegbert Wolf, eine überfällige Diskussion innerhalb der anarchistischen Linken angestoßen. Dabei wird deutlich, dass der Anarchismus zwar einerseits durchaus – wie die gesamte linke Tradition – antisemitische Denkmuster zeigt, anderseits aber nicht wenige VertreterInnen aufweist, die früh den Antisemitismus kritisiert und sich dem Zionismus gegenüber offen gezeigt haben, was sie nicht unerheblich von den Positionen ihrer aktuellen Nachfahren abhebt. Einer der „frühesten Historiker des Judenhasses“ kam aus der französischen libertären Bewegung. Er ist heute weitgehend vergessen. Bernard Lazare (1865–1903) veröffentlichte 1894 seine 400 Seiten starke Untersuchung "L‘antisémitisme, son histoire et ses causes", dem weitere Werke folgen sollten. Als Anarchist beschäftigte sich Lazare nicht nur wissenschaftlich mit der Judenfeindschaft, sondern engagierte sich auch politisch. Er war einer der ersten, die sich in der Dreyfusaffäre für Alfred Dreyfus aussprachen.