Problematisierung der Praxis und Forschungsstand (original) (raw)
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Problemaufriss und Forschungsansatz
Freiraum und Naturschutz, 2006
"Via est vita" -der Weg ist Leben -werben die Straßenbauer und lassen damit vergessen, wie viele schwer lösbare Probleme mit Verkehrswegen verbunden sind: nicht nur Verkehrsinfarkt in Ballungsräumen und hohe Risiken für Leib und Leben, auch Flächenverbrauch, Zerschneidung historisch gewachsener Landschaftsstrukturen und Beeinträchtigung ökologischer Funktionen (Zucchi 2004).
Kritische Anmerkungen zu Forschungsstand und Methodik
2016
Dass sich seit dem späteren 18. Jahrhundert eine Beschleunigung der Lebenswelt vollzogen habe, die auch die Mentalität der Menschen nachhaltig prägte, ist eine unter Historikern und historisch arbeitenden Soziologen weithin akzeptierte Ansicht. Reinhart Koselleck hat dem damit verbundenen Themenkreis einen Großteil seines Lebenswerks gewidmet 1 , und bis in die jüngste Vergangenheit hinein beschäftigt dieser Themenkreis die Wissenschaft, wie das Buch Beschleunigung des Soziologen Hartmut Rosa belegt, das auf nachhaltige Resonanz gestoßen ist. 2 Das Bewusstsein einer beschleunigten Zeitwahrnehmung und Lebenswirklichkeit war präsenter, als man intuitiv vielleicht annehmen würde. Das gilt sogar für Musikhistoriker, die es immer wieder explizit ansprachen:
Reflexionen zur Passung zwischen Praxis und Forschung
Psychotherapieforschung, hg. von Rosmarie Barwinski und Mario Schlegel
Der Beitrag thematisiert die unterschiedlichen Perspektiven und Bedürfnisse von Forschung und Praxis. Der Austausch zwischen den beiden Systemen wird durch verschiedene Barrieren zusätzlich erschwert. Folgen dieser mangelnden Passung sind auf der einen Seite eine verzögerte und häufig inkohärente Rezeption der Forschungsergebnisse durch die Praxis. Auf der anderen Seite verpasst die Forschung aufgrund ihres Top-down-Vorgehens die Möglichkeit, Praxiswissen im Rahmen zirkulärer Prozesse einzubauen, die zu praxisrelevanten und innovativen Ergebnissen führen könnten. Anhand der Ergebnisse zur desorganisierten Bindungsforschung und zu Umfeldfaktoren bei Traumafolgestörungen werden einzelne Probleme illustriert.
Theorie und Geschichte einer literarischen Gattung der Moderne
Die Diskussion über Theorie und Geschichte des Prosagedichts hat sich die längste Zeit nicht mit der Gattung im eigentlichen Sinne beschäftigt, sondern mit dem Phänomen >poetischer Prosa<', d.h. einer zumeist rhythmisierten Prosa, die eine »abundante Steigerung rhetorischer Wirkmittel« 2 aufweist. Exemplarisch zeigen läßt sich dies schon an den Arbeiten der Gründerfigur der akademischen Prosagedichtforschung, Victor Klemperer. Klemperer sieht die Entstehung der Gattung Prosagedicht-wie viele Forscher nach ihm-im Zusammenhang eines »Bemühens um Poetisierung der Prosa« 3 : Entstanden aus einem Akt der »Rebellion« gegen die Zwänge der normativen französischen Metrik und Strophik, erweitere das Prosagedicht den Der Terminus, der nicht zufällig bereits im 18. Jahrhundert begegnet, fungiert als Äquivalent zu ähnlichen Begriffsbildungen wie >prose poetique< oder >prose poetry<; vgl. in diesem Zusammenhang die Arbeiten von Albert Cherel: La prose poetique franfaise. Paris: L'artisan du livre 1940, [Hana Jechova/Fran<;ois Mouret/Jacques Voisine:] La poesie en prose: des lumieres au romantisme (1760-1820). Paris: Presses de l'Universite de Paris Sorbonne 1993 (= Recherches actuelles en litterature comparee 5), Steven Vincent Monte: Invisible Fences. Prose Poetry as a Genre in French and American Literature. Diss. Yale University 1996, sowie Cornelia Ortlieb: Poetische Prosa. Beiträge zur modernen Poetik von Charles Baudelaire bis Georg Trakl. L.[eif] L.[udwig] Albertsen: Die freien Rhythmen. Rationale Bemerkungen im allgemeinen und zu Klopstock. Aarhus: Akademisk Boghandel 1971, S. 74. Sehr schön kommt dies in der Definition Bethkes zum Ausdruck: »we will suggest that a prose poem is a short piece having a syntactical framework of prose wherein are integrated in various combinations and proportions the sound elements, the rhetorical style, the adjectival richness,,and especially the metaphor-more precisely, the visualization abstracted through metaphoric imagery-of poetry, all resulting in a more elevated and precise mode of expression than that of simple prose«;
Praxisforschung – Eine Forschungskonzeption mit Zukunft
2019
Erste Formen einer Praxisforschung wurden in den 1970er Jahren des letzten Jahrhunderts unter dem Stichwort der Aktionsforschung diskutiert. Der herrschende sozialwissenschaftliche Diskurs befand solche praxisorientierte Formen der Forschung jedoch rasch als unwissenschaftlich und setzte auf empirisch-analytische Forschung – sowie auf eine stark objektivierende "qualitative" Forschung. Dennoch sind die Konzepte einer praxisorientierten Forschung nie ganz verschwunden. In diesem Beitrag wird vor allem aufgezeigt, wie in den letzten Jahren das Bedürfnis nach solcher Forschung wieder erwachte und zu verschiedenen neu formulierten Ansätzen wie Design-Based Research oder der gestaltungsorientierten Forschung führte. Dies belegt, dass für praxisnahe Disziplinen wie die Medienpädagogik Forschungskonzepte wichtig sind, welche auch praxisleitend sind.
Studentische Forschung im Praxissemester
Peter Lang D eBooks, 2018
Was ist und wozu "Forschendes Lernen" an Universitäten? Unterschiedliche Definitionen und Typisierungen Was ist Forschendes Lernen und warum wird der Ruf nach Forschendem Lernen in den letzten Jahren immer eindringlicher formuliert? Häufig wird zum Einstieg in die Diskussion von Antworten die Definition des Hochschuldidaktikers Huber (2009, S. 11) zitiert, der sich dabei auf die damals als ungewöhnlich empfundenen Empfehlungen der Bundesassistenten konferenz (BAK, 1970) bezieht, an denen er selbst als junger Wissenschaftler mitgearbeitet hatte: 3 Rahmenbedingungen des Forschenden Lernens von Lehramtsstudierenden Wie oben bereits angerissen, muss man bei der Betrachtung und Einordnung von Konzepten Forschenden Lernens berücksichtigen, dass sich das Lehramtsstudium in mancher Hinsicht von Studiengängen mit anderer professioneller Zielsetzung unterscheidet. Auf diese Unterschiede machen die folgenden Abschnitte aufmerksam. 38 | Barbara Koch-Priewe, Timo Beckmann und Timo Ehmke doi.org/10.35468/5946-02 4.2.1.3 Annahmen einer Kombinationsmöglichkeit von Phasen des Forschungsprozesses mit Kompetenzstufen Das oben erwähnte Kompetenzentwicklungsmodell für Forschendes Lernen im Lehramtsstudium von Meyer (2003), das in der Oldenburger Teamforschung realisiert wurde, hat bereits versucht, Kompetenzstufen mit Phasen des Forschungsprozesses zu kombinieren und so der Komplexität der kooperativen Projektarbeit gerecht zu werden. In ähnlicher Absicht, aber in übersichtlicherer Form wurde das zweidimensionale Schema von Schneider und Wildt (2009, S. 26) (Abbildung 5) konstruiert, das sowohl acht Phasen eines kompletten Forschungsprozesses als auch vier ansteigende Kompetenzstufen enthält, die sich auf Lehramtsstudierende beziehen. Deutlich wird hier gegenüber anderen Modellen, dass die Integration wissenschaftlich-theoretischer Kenntnisse den Indikator für das Erreichen der höchsten Stufe darstellt. Damit stellt das Modell ein Beispiel für den kompetenztheoretischen Ansatz dar (vgl. auch Berding et al., 2018).