Wegen Leistungsschutzrecht: Corint Media verklagt Microsoft (original) (raw)

Die Verwertungsgesellschaft Corint Media will die Forderungen von Presseverlegern nach dem Leistungsschutzrecht gegenüber Microsoft gerichtlich durchsetzen. Das Unternehmen teilte am Freitag in Berlin mit, der Schritt sei „nach mehr als zwei Jahre andauernden Gesprächen ohne ein akzeptables Ergebnis zu einer angemessenen Vergütung“ erfolgt.

Microsoft habe rund 700.000 Euro Vergütung für die Nutzung von Presseinhalten in seiner Suchmaschine Bing sowie dem Onlineportal MSN.com für 2022 angeboten, sagte ein Unternehmenssprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Forderung belaufe sich aber auf 20 Millionen Euro.

Der von Microsoft genannte Betrag orientiere sich augenscheinlich an Angeboten von Firmen wie Google, erklärten die Corint-Geschäftsführer Markus Runde und Christoph Schwennicke. Mit Google verhandelt Corint ebenfalls seit zwei Jahren. Ein Angebot über 3,2 Millionen Euro pro Jahr hatte Corint Media zuletzt am 10. März abgewiesen. Die Verwertungsgesellschaft fordert 420 Millionen Euro für das Jahr 2022.

Das Leistungsschutzrecht für Presseverleger ist Bestandteil der im Mai 2021 verabschiedeten Urheberrechtsreform. Demnach müssen Verlage finanziell angemessen beteiligt werden, wenn Ausschnitte aus Artikeln auf kommerziellen Digitalplattformen wie Google News angezeigt werden.

Corint Media vertritt rund 200 Wahrnehmungsberechtigte. Dazu zählen Fernsehsender wie Sat.1, ProSieben, RTL, Welt und CNN, Radiosender wie Antenne Bayern und RTL Radio, sowie Presseverlage wie Axel Springer, Madsack, DuMont, die Rheinische Post Mediengruppe und der Münchener Zeitungs-Verlag.