Albrecht von Preußen - Ökumenisches Heiligenlexikon (original) (raw)

1Gedenktag evangelisch: 20. März

Name bedeutet: durch Adel glänzend (althochdt.)

erster Herzog von Preußen
* 15. Mai 1490 in Ansbachin Franken in Bayern
† 20. März 1568 in Tapiau, heute Gwardeiskbei Kaliningrad in Russland

Schloss in Ansbach

Schloss in Ansbach

Albrecht war Sohn des Markgrafen Friedrich von Brandenburg-Ansbach. 1511 wurde er der letzte Hochmeister des Deutschen Ordens. Der Reiterkrieg zwischen ihm und Polen, der den Ordensstaat völlig verwüstete, endete 1521 mit einem vierjährigen Waffenstillstand. Auf Grund des inneren Zerfalls des Ritterordens wollte er sein Amt niederlegen, als ihm 1523 bei einem heimlichen Treffen mitMartin Luther und Philipp Melanchthon Luther empfahl, den Orden aufzugeben und ein evangelisches Herzogtum Preußen zu schaffen. Albrecht rief lutherische Prediger wie Johannes Gramann undPaul Speratus ins preußische Ordensland, 1523 wurde die erste evangelische Predigt im Dom in Königsberg - dem heutigen Kaliningrad- gehalten.

Kupferstich aus den Acta Borussica von 1730

Kupferstich aus den Acta Borussica, 1730

Auch die Bischöfe von Königsberg - und Marienwerder - dem heutigen Kwidzyn - befürworteten die Reformation und arbeiteten mit den Lutheranern zusammen. Albrecht bekannte sich ab 1525 offen zur Reformation und wandelte mit dem Vertrag von Krakauden Ordensstaat in ein weltliches Erbherzogtum mit Königsberg als Hauptstadt um, stellte ihn unter polnische Lehensoberhoheit und unterwarf sich dem polnischen König Sigismund I. Albrecht war damit der erste deutsche Fürst, der die Reformation einführte.

1532 verhängte das Reichskammergericht - es saß im Ratshaus, dem heutigenDomhof in Speyer - auf Antrag desDeutschen Ordens die Reichsacht über Herzog Albrecht, konnte die Reformation aber auch in Preußen nicht mehr aufhalten. 1544 gründete Albrecht die Universität inKönigsberg.

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 31.07.2020

Quellen:
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. I, Hamm 1990

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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