Johann von Staupitz - Ökumenisches Heiligenlexikon (original) (raw)

1Gedenktag evangelisch: 8. November

Name bedeutet: Gott ist gnädig (hebr.)

Ordensmann, Priester, Abt in Salzburg
* 1468 in Motterwitz, heute Stadtteil von Grimma in Sachsen
† 28. Dezember 1524 in Salzburgin Österreich

ehemaliges Rittergut in Motterwitz

ehemaliges Rittergut in Motterwitz

NN: Portrait, 1520, in der Kunstsammlung im Kloster St. Peter in Salzburg

NN: Portrait, 1520, in der Kunstsammlung im Kloster St. Peter in Salzburg

Johann von Staupitz, Sohn eines Rittergeschlechtes, trat 1490 in München ins damaligeKloster derAugustiner-Eremiten ein, wurde 1497 Prior im damaligenKloster in Tübingen, lehrte dort an derUniversität und promovierte sich 1500 zum Doktor der Theologie. 1502 wurde er von Kurfürst Friedrich III. „dem Weisen”als Gründungsprofessor zum Aufbau der neuen UniversitätLeucorea nach Wittenberg berufen, wo er bis 1512 der erste Dekan war. 1503 wurde er zugleich Generalvikar der deutschen Reformkongregation der Observanten des Augustinerordens und wirkte mit am Aufbau des neuenAugustinerklosters in Wittenberg.

ehemaliges Augustinerkloster in Wittenberg

ehemaliges Augustinerkloster in Wittenberg

Im damaligen Kloster derAugustiner in Erfurt lernte Johann von StaupitzMartin Luther kennen und wurde sein Beichtvater, der ihn in seiner weiteren Entwicklung entscheidend prägte und ihn 1512 zu seinem Nachfolger in den Bibelwissenschaften an derUniversität in Wittenberg machte. 1518 befreite er ihn von der Gehorsamspflicht gegenüber dem Orden und ermutigte ihn, als er vor Kardinal Cajetan beim Reichstag imRathaus in Augsburg seine Thesen widerrufen sollte. Staupitz hielt die Lehren Luthers für vereinbar mit denen der römisch-katholischen Kirche und blieb lebenslang dessen Freund.

Als Generalvikar der deutschen Observanten-Kongregation des Augustinerordens bemühte Staupitz sich um Reformen im Orden, was auf Widerstand stieß. 1520 wurde er des Ordensamtes enthoben und kam als Prediger an den Dom in Salzburg. Auch dieses Amt verlor er 1521, weil er die Erwartungen nicht erfüllte, wechselte mit päpstlicher Genehmigung in denBenediktinerorden und wurde 1522 Abt imKloster St. Peter in Salzburg.

Catholic Encyclopedia

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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