Jutta von Sponheim - Ökumenisches Heiligenlexikon (original) (raw)

1Gedenktag katholisch: 22. Dezember

Name bedeutet: Frau aus Juda (hebr.)

Reklusin
* um 1092 auf Burg Spanheim, heute Burgsponheim bei Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz
† 22. Dezember 1136 auf dem Disibodenbergbei Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz

Jutta, Tochter des Grafen Stephan von Spanheim, war als Kind schwer erkrankt und widmete ihr Leben dann zum Dank für die unerwartete Heilung Gott. Gegen den Willen ihrer Familie weihte sie der Mainzer Erzbischof zur Nonne und lebte dann in dem 1101 von ihrem Vater gegründetenKloster in Spanheim / Sponheim. Schon dort wurde ihr wohl 1006 Hildegard von Bingen zur Erzeihung übergeben, die dann von Jutta neben Lesen, Schreiben und Bibelkunde erlernte und auch musikalische Ausbildung und Kräuterkunde erhielt.

Jutta bringt die achtjährige Hildegard zu den Schwestern des neuen Klosters der Benediktinerinnen auf dem Disibodenberg

Jutta (in der Mitte) bringt die achtjährige Hildegard zu den Schwestern des neuen Klosters derBenediktinerinnen auf dem Disibodenberg

Am Tag Allerheiligen 1106 gründete Jutta neben demKloster derBenediktiner auf dem Disibodenberg an der Nahe eine Klause, in der sie sich der Erziehung junger Mädchen widmete. Juttas Ruf als Ratgeberin und Lehrerin verbreitete sich rasch, es wuchs einNonnenkloster, das Jutta leitete, das zusammen mit dem Ursprungskloster nun ein Doppelkloster bildete. Juttas Schülerin als Äbtissin, Hildegard von Bingen wurde dort später ihre Nachfolgerin.

das damals neue Frauenkloster auf dem Disibodenberg

das damals neue Frauenkloster auf dem Disibodenberg

Hildegard berichtete in ihrer 1180 aufgezeichneten Biografie von zahlreichen Wundern am Grab von Jutta amKloster auf dem Disibodenberg. Das Grab war lange eine vielbesuchte Wallfahrtsstätte.

Am Disibodenberg wurde 1997 durch einen privaten Spender eine Disibod,Jutta von Sponheim undHildegard von Bingen geweihteKapelle errichtet.

Kapelle am Disibodenberg

Kapelle am Disibodenberg

Die Klosteranlage auf dem Disibodenberg kam 1259 an den Zisterzienserorden, wurde 1559 in der Reformation aufgehoben, kam in Privatbesitz und verfiel. 1842 bis 1844 fanden durch den Besitzer erste Ausgrabungen statt, 1985 bis 1990 die professionelle Erschließung der Ruinen; das Besitztum wurde 1989 in eine Stiftung eingebracht.

**Attribute:**als Benediktinerin, zwei Engel, Lampe

Die ehemaligeKlosterkirche in Sponheim ist täglich ab 9.30 Uhr in der Sommerzeit bis 17 Uhr und in der Winterzeit bis 18 Uhr geöffnet. (2021)
Die Ruinen der Klosteranlage auf dem Disibodenberg sind jederzeit zugänglich vom unterhalb gelegenenInfozentrum aus; dafür wird ein Eintritt von 5 € erbeten / erhoben. Das Infozentrum ist von Ostern bis Oktober samstags von 12 Uhr bis 18 Uhr, sonn- und feiertags von 11 Uhr bis 17 Uhr geöffnet, er ist in den 5 € enthalten. (2021)

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 16.05.2021

Quellen:
• Infotafel in der ehemaligen Klosterkirchein Sponheim
http://www.oxfordgirlschoir.co.uk/hildegard/hildegardchronology.html nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. XVII, Herzberg 2000
• Nico Gäns vom Freundeskreis Burg Sponheim, E.Mail vom 10. Mai 2021

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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