Petronius von Bologna - Ökumenisches Heiligenlexikon (original) (raw)
Gedenktag katholisch: 4. Oktober
Hochfest in der Stadt Bologna, Fest im übrigen Erzbistum
Name bedeutet: aus dem (altrömischen) Geschlecht der Petronier (latein.)
Bischof von Bologna
* in Italien (?)
† 450 (?) in Bolognain Italien
Bartolomeo Passarotti: Petronius (links) mit Petrus „dem Märtyrer” vorMaria, um 1600, in der Basilika San Petronio in Bologna
Ubaldo Gandolfi: Petronius in Ekstase, 18. Jahrhundert, in derGalerie La Quadreria in Bologna
Petronius war Prätorianerpräfekt in Gallien - möglicherweise auch der Sohn eines solchen. Er neigte dann dem Mönchtum zu - wohl mit Aufenthalten im Kloster auf der Lérins-Insel Saint-Honorat. 1 431 wurde er - angeblich durchAmbrosius von Mailand geweiht 2- Bischof von Bologna; die Kathedrale war damals die KircheSanti Naborre e Felice. Er besuchte der Überlieferung zufolge um 395 den Abt und Klostergründer Apollo von Thebenin Ägypten; lange galt er als Verfasser der Lebensgeschichten der Mönchsväter in Ägypten. Umstritten ist bis heute, ob er der Verfasser von zwei Predigten über Zeno von Verona war. Petronius ließ um 445 über den Resten eines römischen Tempels ein Baptisterium bauen - das im 11. Jahrhundert als Nachbau derGrabeskirche Jesu in Jerusalem umgestaltet wurde in die heutige Basilika del Sepolcro, einem Teil des Komplexes der sieben Kirchen von San Stefano.
Marcantonio Franceschini und Luigi Quaini: Petronius vor Maria, Fresko, 1672, in derBasilika San Petronio in Bologna
Petronius' Zeitgenosse Bischof Eucherius von Lyon erwähnt ihn in einem Brief als Beispiel für eine Person, die eine sehr hohe soziale Stellung aufgegeben hatte, um in den Priester zu werden und ein mönchisches Leben zu führen; der Priester und Historiker Gennadius von Marseille erwähnte ihn in seiner 495 verfassten Werk De Viris Illustribus, Über erhabene Männer als einen gelehrten Mann mit heiligmäßigem Leben, der schon seit seiner Jugend das Leben der Mönche erforschte.
Nachbildung des Grabes Jesu in derGrabeskirche in Jerusalem, das frühere Grab von Petronius, in der Basilika del Sepolcro in Bologna
Petronius' Gebeine in der Basilika San Petronio in Bologna
Petronius' Gebeine wurden 1141 wieder gefunden und in das Grabmal der umgestaltetenBasilika del Sepolcro gelegt. Seine Kopfreliquie kam dann in die ab 1390 erbaute und ihm geweihteBasilika San Petronio - die größten Kirche der Stadt Bologna und die fünftgrößte der Welt, dorthin wurde 2000 auch der Rest seiner Gebeine gebracht.
Basilika San Petronio in Bologna
Die Basilika San Petronio sollte eigentlich größer werden als derPetersdom in Rom, blieb aber aus Geldmangel bei den heutigen Ausmaßen und mit unvollendeter Fassade. Um 1180 und 1301 wurden Lebensgeschichten über Petronius verfasst, sie sind weithin legendarisch. 1235 wurde er zum Patron von Bolognaerhoben - anstelle von Petrus, der die auch weltliche Macht der Päpste verkörperte.
Statue in der Basilika San Petronio in Bologna
Annibale Carracci: Kreuzigung Jesu mitMaria, Franziskus von Assisi und Petronius, 1583, in der Kirche Santa Maria della Caritàin Bologna
**Attribute:**mit Modell der Stadt
Patronvon Bologna; des Bistums Bologna
1 ▲ Dies beruht möglicherweise auf einer Verwechslung mit Petronius von Die.
2 ▲ Ambrosius von Mailand starb schon 397. Die Legende aus der Zeit um 1180 nennt Petronius' Weihe deshalb als durch Papst Coelestin I. erfolgt.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
DasKloster und die Lérins-Insel Saint-Honorat sind nur mit dem Schiff zu erreichen, es fährt los im Hafenin Cannes, von April bis Mitte Oktober ab 8 Uhr bis 17 Uhr stündlich, im Winter seltener, die Rückfahrt ist jeweils eine halbe Stunde später möglich; die Überfahrt kostet hin- und zurück 19 €, der Eintritt in die Klosterkirche ist frei. (2024)
Der Komplex der sieben Kirchen von San Stefanoin Bologna ist für Touristen täglich von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr und von 14.30 Uhr bis 19 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. (2023)
Die Basilika San Petronio in Bologna ist täglich von 8.30 Uhr bis 13.30 Uhr und von 15 Uhr bis 18.30 Uhr geöffnet. (2023)
Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 09.05.2024
Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
• https://it.wikipedia.org/wiki/Basilica\_di\_San\_Petronio - abgerufen am 20.04.2023
• https://it.wikipedia.org/wiki/Petronio\_(vescovo) - abgerufen am 20.04.2023
• NN: Abbazia di Santo Stefano. Letteraria Basilica Santuario Santo Stféfano, Bologna o. J. (2023)
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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