Konzile von Nicäa - Ökumenisches Heiligenlexikon (original) (raw)

Zwei ökumenische Konzile der christlichen Kirche fanden statt in Nicäa - dem heutigenÍznik in der Türkei.

Ikone: Das 1. Konzil von Nicäa. Kaiser Konstantin entrollt den Text der ersten Hälfte des Nicänischen Glaubensbekenntnises

Ikone: Das 1. Konzil von Nicäa. Kaiser Konstantin entrollt den Text der ersten Hälfte des Nicänischen Glaubensbekenntnises

1. Konzil von Nicäa

Das erste ökumenische Konzil der christlichen Kirche wurde vom römischen KaiserKonstantin I. einberufen - zwölf Jahre nachdem er im Römischen Reich das Christentum zugelassen hatte - und tagte im Jahr 325. Das Konzil dauerte zwei Monate und zwölf Tage. Es sollte die Auseinandersetzungen mit dem Arianismus um die WesensartJesu Christi beilegen. 318 der insgesamt 1800 Bischöfe des Römischen Reiches nahmen an dem Konzil teil, darunter Bischof Hosius vonCórdoba als Vertreter von PapstSilvester I. und zeitweise auch Kaiser Konstantin selbst. Die Kirche übernahm als offizielle Position das Nicänische Glaubensbekenntnis, das Christus als wesensgleich mit Gott definiert. Das Konzil legte weiterhin fest, dass das Osterfestam Sonntag nach dem jüdischen Passahfest gefeiert werden sollte.

Die Orthodoxen Kirchen, die Armenische Kirche, die Koptische Kirche, dieSyrisch-Orthodoxe Kirche und manche lutherische Kirchen erinnern an dieses Konzil mit Gedenktagen.

Dokumente des 1. Konzils von Nicäa gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.

2. Konzil von Nicäa

Die im 4. Jahrhundert erbaute Kirche Hagia Sophia in Íznik, Tagungsort des zweiten der Konzils von Nicäa, nach Erdbeben im 11. Jahrhundert neu gebaut, nach der muslimischen Eroberung der Stadt 1331 Moschee, 1920 bei der griechischen Besetzung zerstört, 2007 restauriert, 2011 als Museum mit Moschee wieder eröffnet

Die im 4. Jahrhundert erbaute Kirche Hagia Sophia in Íznik, Tagungsort des zweiten der Konzils von Nicäa, nach Erdbeben im 11. Jahrhundert neu gebaut, nach der muslimischen Eroberung der Stadt 1331 Moschee, 1920 bei der griechischen Besetzung zerstört, 2007 restauriert, 2011 als Museum mit Moschee wieder eröffnet

Das zweite der Konzile in Nicäa, das 7. ökumenische Konzil und das letzte, das auch von der Ostkirche anerkannt wurde, fand 787 statt. Es wurde von Kaiser Konstantin VI. und seiner Mutter Ireneeinberufen; zwischen 300 und 367 Bischöfe nahmen teil und entschieden im Bilderstreit, dass die Verehrung vonIkonen erlaubt sei.

Die Orthodoxen Kirchen erinnern an dieses Konzil mit einem eigenen Gedenktag am 11. Oktober, sofern dies ein Sonntag ist, oder am Sonntag danach (griechischer Brauch) bzw. am Sonntag, der dem 11. Oktober am nächsten liegt (slawischer Brauch). Auch die Armenische Kirchebegeht den Gedenktag am 11. Oktober.

Dokumente des 2. Konzils von Nicäa gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.

Die KircheHagia Sophia und spätere Orhan-Moschee in Íznik ist heute Museum, in dessen Mitte 2011 durch den türkischen Vize-Ministerpräsident Bülent Arinc gegen den Widerstand der örtlichen Bevölkerung und Behörden wieder eine Moschee eingerichtet wurde; das Museum kann ohne Eintritt frei besichtigt werden. (2013)

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überhttps://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.