Die Synagoge in Abterode (Gemeinde Mei�ner, Werra-Mei�ner-Kreis) (original) (raw)
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Abterode (Gemeinde Mei�ner, Werra-Mei�ner-Kreis) J�dische Geschichte / Synagoge
(bitte besuchen Sie auch die Website des Vereines der "Freundinnen und Freunde j�dischen Lebens im Werra-Mei�ner-Kreis" www.synagoge-abterode.de)
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Zur Geschichte der j�dischen Gemeinde (english version)
In Abterode bestand eine j�dische Gemeinde bis 1938/41. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 17. Jahrhunderts zur�ck, als bereits eine j�dische Gemeinde am Ort entstanden war: 1600 wird mit Jeremias erstmals ein j�discher Bewohner namentlich genannt; 1622 werden sechs j�dische Familien mit 27 Personen, 1630 7 und 1646 12 j�dische Familien gez�hlt. In der ersten H�lfte des 18. Jahrhunderts war Abterode die gr��te j�dische Gemeinde im Bereich von "Niederhessen", dem nord�stlichen Teil des sp�teren Kurhessen. Bei der Landeshuldigung am 5. Dezember 1664 waren 16 j�dische Familien in Abterode.1741 waren es 39 j�dische Familien mit zusammen 171 Personen, die 22,8 % der Gesamteinwohnerschaft von Abterode ausmachten.
Die j�dischen Familien lebten am Ende des 18. Jahrhunderts vor allem in der Ortsmitte (Kirchkranzbebauung, Steinweg).
Die Zahl der j�dischen Einwohner entwickelte sich im 19. Jahrhundertwie folgt: **1812 53 j�dische Familien, 1835 234 j�dische Einwohner,**1861 158 (1,4 % von insgesamt 1.096), 1871 139 (13,4 % von 1.040), 1885 183 (18,4 % von 997), 1905 131 (15,2 % von 860), 1910 122 (14,8 % von 826). Zur j�dischen Gemeinde Abterode geh�rten im 19. Jahrhundert auch die in den umliegenden Orten Germerode (1835 3) und Vockerode (1835: 11, 1861: 11) lebenden j�dischen Personen. Die j�dischen Familienvorst�nde waren �berwiegend H�ndler (Viehhandel, Lebensmittel-, Manufakturwaren- und Textilhandel) und waren Inhaber einiger f�r das wirtschaftliche Leben des Ortes wichtiger Handlungen/Gesch�fte. In der Mitte des 19. Jahrhunderts gab es auch mehrere j�dische Handwerker (drei Metzger, drei Schuhmacher, zwei Baumwollweber, zwei F�rber, f�nf Schneider, zwei Buchbinder und ein Schreiner). Die meisten j�dischen Familien hatten auch eine kleine Landwirtschaft. Vorangegangen war hierin in den 1820er-Jahren der Lehrer Levi Oppenheim (siehe Bericht unten). Die h�ufigsten j�dischen Familiennamen waren: Katzenstein, Kugelmann, Westheim, Wertheim u.a.m.
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine Israelitische Elementarschule (im Geb�ude Steinweg 47, Hinterhaus), eine Mikwe (hinter dem Haus Am Sand 3, abgebrochen) sowie ein eigener Friedhof. Die �ffentliche Israelitische Elementarschule (bzw. Staatliche Israelitische Volksschule) hatte im 19. Jahrhundert einen hervorragenden Ruf in der weiteren Umgebung, der vor allem durch den seit 1. Januar 1842 hier wirkenden j�dischen Lehrer B. Westheim begr�ndet wurde (siehe Berichte unten; sein 25-j�hriges Ortsjubil�um war 1867). Vor der Gr�ndung dieser Schule 1840 gab es eine traditionelle j�dische Schule, an der zuletzt die Lehrer Levi Oppenheim und Aron Freudenberg unterrichteten. Die Schule hatte 1868 26 Sch�ler, 1881 34, 1893 48. In besonderer Erinnerung blieb auch der von 1884 bis 1921 wirkende Lehrer Joseph Bacharach sowie die letzten Lehrer Mendel Heilbronn (1921-1927) und Hermann Spier (seit 1927). Zum 1. Januar 1934 wurde die �ffentliche Schule aufgel�st, nachdem sie zuletzt noch von 10 j�dischen Kindern besucht worden war. Ab Dezember 1937 wurde nochmals eine private j�dische Schule er�ffnet f�r die 1935 15, 1938 noch 9 schulpflichtigen j�dischen Kinder in Abterode.
Die j�dische Gemeinde geh�rte zum Rabbinatsbezirk Niederhessen beziehungsweise Kassel und wurde vom Kreisrabbiner aus Eschwegebetreut.
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der j�dischen Gemeinde: Kalmann Bloch (geb. 30.11.1880 in Abterode, gef. 4.2.1916), Unteroffizier Friedrich Goldschmidt (geb. 15.3.1889 in Frankershausen, gef. 29.7.1916), Siegfried Goldschmidt (geb. 23.8.1897 in Abterode, gef. 1.4.1917), Daniel Katzenstein (siehe Bericht unten, geb. 21.7.1894 in Abterode, gef. 17.7.1915)), Meier Levy (bzw. Levi, geb. 1.8.1886 in Abterode, gef. 26.9.1917), Moses Joseph Oppenheim (geb. 28.11.1891 in Abterode, gef. 5.12.1917, siehe Foto unten), Ruben Robert Goldschmidt (19.12.1894 in Felsberg, gef. 18.11.1918), Moritz Plaut (geb. 26.6.1880 in Abterode, gest. an der Kriegsverletzung 11.2.1923) und Louis Schulhaus (geb. 7.3.1891 in Abterode, gest. an der Kriegsverletzung 23.5.1920).
Um 1924, als noch 102 j�dische Gemeindeglieder gez�hlt wurden (11,2 % von 798 Einwohnern), waren die Vorsteher der Gemeinde David Westheim, Isak Stern. Als Lehrer und Kantor wirkte seit dem Weggang des Lehrers Bacharach 1921 Mendel Heilbrunn. Er unterrichtete an der Israelitischen Volksschule 10 Kinder erteilte auch den j�dischen Kindern von Frankershausen den Religionsunterricht. An j�dischen Vereinen gab es den Wohlt�tigkeitsverein(Chewro gemilus chasodim, Zwecke und Arbeitsgebiet: Unterst�tzung Armer, Verpflegung Kranker, Bestattungswesen; 1924 unter Leitung von J.M. Oppenheim, 35 Mitglieder, 1932 unter Leiter von Meier Stern, 24 Mitglieder) und den Israelitischen Frauenverein (Zweck und Arbeitsgebiet: Unterst�tzung Hilfsbed�rftiger, Krankenpflege, Bestattungswesen; gegr�ndet 1910, 1924/32 unter Leitung von Dina Westheim, der Frau des Vorstehers David Westheim, 1924 25 Mitglieder). 1932waren Gemeindevorsteher weiterhin David Westheim (1. Vors.) und Isaak Stern (2. Vors.). Schatzmeister war Siegmund Stern.
1933 lebten noch 80 j�dische Personen in Abterode (9,4 % von 850 Einwohnern).
In den folgenden Jahren ist ein Teil der j�dischen Gemeindeglieder auf Grund der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen (�berwiegend nach Kassel und Frankfurt am Main) beziehungsweise ausgewandert (6 nach Pal�stina, 10 in die USA, 7 nach Holland, 3 nach Afrika). Die j�dischen Gesch�fte wurden zum gr��ten Teil bereits 1935 geschlossen. Im Zusammenhang mit dem Novemberpogrom 1938 kam es zu Verw�stungen der Synagoge, der j�dischen Wohnh�user und zu Misshandlungen j�discher Personen. Insgesamt wurden in einem j�dischen Laden sowie in sieben j�dischen Wohnungen Fenster und T�ren eingeschlagen. Einen j�dischen Mann trieb man aus seinem Haus bis zur Synagoge; nur das entschlossene Auftreten des damaligen Pfarrers Albert Nolte verhinderte, dass er von der Empore der Synagoge gest�rzt wurde. 1939 lebten noch 31 j�dische Personen, 1940 nur noch zehn am Ort. Bis 1941 sind offenbar alle j�dischen Personen von Abterode verzogen.
Von den in Abterode geborenen und/oder l�ngere Zeit am Ort wohnhaften j�dischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Bertha Adler geb. Oppenheim (1888), Berta Blach (1878), Bruno Blach (1912), Bertha Cohen geb. Lautmann (1877), Paula Fr�nkel geb. Seelig (1887), Rosalie Frank geb. Lautmann (1873), Abraham Goldschmidt (), Jeanette Goldschmidt geb. Oppenheim (1890), Rosa Halbherr geb. Ronsheim (1892), Rieckchen Hauptmann geb. Bloch (1883), Alexander Heilbrunn (1881), Bernhard Heilbrunn (1870), Ida Heilbrunn geb. Goldschmidt (1881), Julius Heilbrunn (1869), Julius Heilbrunn (1906)*, Isaak Heilbrunn (1871), Hilde H�flich geb. Rothschild (1896), Sara Isenberg geb. Katzenstein (1889), Israel Jacobs (1892), Jettchen Jacobs geb. Oppenheim (1892), Berta Katz geb. Bachrach (1887), Else Katz (1887), Israel Katz (1884)*, Julie Katzenstein (1873), Meta Katzenstein geb. Blach (1878), Sara Katzenstein (1877), Isidor Lautmann (1891), Maier Lebensbaum (1886), Manfred Levi (1926), Markus Levi (1889), Rebekka Levi geb. Oppenheim (1897), Simon Levi (1884), Auguste Levinski geb. Bacharach (1890), Rahel (Riekchen) Levor geb. Rothschild (1887), Auguste Lewinsky geb. Bacharach (1894), Alice Mielzijnski (Mielczynski) geb. Westheim (1911), Wilhelm L�wenbach (1871), Setta Moos geb. Katzenstein (1876), Hannelore Nussbaum (1929), Levi Nussbaum (1899), Toni (Fani) Nussbaum geb. Katz (1899), Flora Oppenheim geb. Rothschild (1892), Hess (Hiskia) Oppenheim (1878), Jakob Oppenheim (1884), Josef Oppenheim (1895), Moses Oppenheim (1889), Grete Plaut geb. Rothschild (1912; vgl. Gedenkblatt links, Quelle: Yad Vashem Jerusalem), Emil Ronsheim (1888), Gustav Ronsheim (1879), Horst Ronsheim (1923), Berthold Rothschild (1894), Frieda Rothschild (1898), Harry Isidor Rothschild (1904), Ingrid Rothschild (1936), Isaak Rothschild (1863), Jettchen Rothschild geb. Schaumberg (1872), Julius Rothschild (1900), Leopold Rothschild (1893), Malchen Rothschild geb. Goldschmidt (1868), Samuel Rothschild (1868), Minna Samuelson geb. Katzenstein (1877), Fanny Schaumberg geb. Heilbrunn (1882), Arthur Schulhaus (1894), Berthold Schulhaus (1899), Bettina Schulhaus geb. Bachenheimer (1898), Margot Schulhaus (1929), Johanna Simons geb. Schulhaus (1896), Erwin Sittenfeld (1924), Erwin Sittenfeld (1924), Ida Sittenfeld geb. Seelig (1890), Lothar Sittenfeld (1923), Wolfgang Sittenfeld (1925), Alfred Stern (1926), Frieda Stern geb. Stern (1898), Herbert Stern (1921), Isaak Stern (1885), Johanna Stern geb. Moses (1871), Siegbert Stern (1928), Paul B. Stiefel (1893), Rosa Stiefel geb. Seelich (1880), Mathilde Urbach geb. Lautmann (1881), David Westheim (1878), Dina Westheim geb. Spangenthal (1884).
*Hinweise: F�r die 1883 in Abterode geborene Rieckchen Hauptmann geb. Bloch liegt in Hamburg (Bartelsstra�e 30, Ecke Susannenstra�e) ein "Stolperstein". F�r den 1906 in Abterode geborenen Julius Heilbrunn liegt gleichfalls in Hamburg (Eppendorfer Baum 5) ein "Stolperstein". F�r die 1887 in Abterode geborene Berta Katz geb. Bachrach liegt In Hamburg-Eimsb�ttel ein "Stolperstein" (Harvestuder Weg 1a). F�r den 1884 in Abterode geborenen Israel Katz liegt in Braunschweig (Jasperallee 22) ein "Stolperstein".
Berichte aus der Geschichte der j�dischen Gemeinde
Aus der Geschichte der j�dischen Lehrer und der Schule
Bericht �ber die j�dische Gemeinde und ihren p�dagogisch hoch qualifizierten Lehrer Westheim (1852)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 8. November 1852: "In (der j�dischen Gemeinde in) Abterode am Fu�e des Meisner traf ich einen Talmudverein an, vielleicht noch Tr�mmer eine Jeschiwa (Talmudhochschule), die in fr�heren Zeiten hier gebl�ht haben soll. �berhaupt wird in dieser Gegend noch ein Wenig "gelernt", so leben auch in dem benachbarten Frankershausen einige sehr talmudisch gebildete M�nner. Abterode, aus dessen Mitte vielleicht mehr j�dische Lehrer stammen, als aus irgend einer andern Gemeinde Kurhessens, besitzt in der Person des ebendaher geb�rtigen Herrn Westheim einen ausgezeichneten Lehrer, Seine Methoden erweisen sich so sehr praktisch und bew�hrt, dass der Schulinspektor des Sprengels h�ufig seine ihm untergebenen Lehrer veranlasst, die Schule des Herrn Westheim zu besuchen und sich dieselben ebenfalls anzueignen*). �brigens findet sein Streben aber auch zu jeder Zeit volle Anerkennung von Seiten der Regierung, sowie des israelitischen Vorsteheramts zu Kassel, was die h�ufigen Belobungsschreiben als auch Gratifikationen zur Gen�ge beweisen." |
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(Anmerkung f�r Lehrer: Den Leseunterricht erteilt er ganz � la Jacotot (d.h. nach den Lehrmethoden des franz�sischen P�dagogen Jean Joseph Jacotot, 1770-1840); er bedient sich hierbei selbstgeschriebener, gro�er, beweglicher Buchstaben, die er ihrer Gelungenheit und zweckm��igen Anordnung und Aufstellung halber, wodurch das Kind zu gleicher Zeit mit der Deutschen Druck- und Kurrentschrift bekannt wird, f�r die Schulen der Umgegend liefert. Zum hebr�ischen Leseunterricht, der er ebenfalls nach der analytisch-synthetischen Lesemethode erteilt, bedient er sich auch gro�geschriebener, beweglicher Buchstaben und f�r die Hand der Kinder Lewisohns "hebr�ische Lesefibel". Die Resultate, die er durch diese Unterrichtsweise erzieht, sind wahrhaft staunenerregend. Ebenso zweckm��ig ist die Art und Weise, wie er beim �bersetzen im Pentateuch in der Oberklasse zu Werke geht. Neben den �bersetzungen von Philippsohn, Zunz hat er auch das "Vokabularium" von Nathan vor sich und gibt den Kindern die �bersetzung des Wurzelwortes an, das diese sich neben Angabe des Kapitels und Verses in ihre Heftchen eintragen und auswendig lernen, sodann wird der jedesmalige Vers im Zusammenhange �bersetzt. Kommt ein Wort �fters vor, so wird auf das erste Mal verwiesen. So erlangen die Kinder einen bedeutenden W�rtervorrat, dieser wird durch das Selbsteinschreiben dem Ged�chtnisse nachhaltiger eingepr�gt und der Mechanismus des ewigen Vor- und Nachsprechens vermieden." |
Anerkennung der Verdienste des Lehrers Westheim zum 25j�hrigen Dienstjubil�um (1858, in Abterode seit 1842)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 7. Februar 1859: "Kreis Eschwege, im Januar (1859). Dem Verdienste seine Krone! Das Vorsteheramt der Israeliten f�r die Provinz Niederhessen zu Kassel, das so manches Gute f�r das Judentum in unserem Vaterland geschaffen, und unter Anderem auch noch besonders sein Augenmerk auf die Hebung des j�dischen Schulwesens und die Besserstellung der Lehrer gerichtet ist, l�sst keine Gelegenheit vor�bergehen, dieses edle Streben zu bet�tigen. Der wackere Lehrer Westheim zu Abterode (den Lesern dieser Zeitung aus mehreren darin gelieferten Artikeln bekannt), der seit dem 4ten Dezember 1833 als von kurf�rstlicher Regierung bestellter �ffentlicher Lehrer mit seinen eigentlichen, gr��tenteils selbst erfundenen Lehrweisen aufs Erfolgreichste im Schulfache wirkt, ist von kurf�rstlichem Vorsteheramt am 7. dieses Monats, als am Tage seines f�nfundzwanzigj�hrigen Amtsjubil�ums mit folgendem sch�nen Schreiben �berrascht worden:
"Wir haben in Erfahrung gebracht, dass am 7ten dieses Monats das f�nfundzwanzigste Jahr Ihres Lehramts vollendet ist und benutzen diese Gelegenheit, Ihnen zu dem Ablauf eines Zeitraums Gl�ck zu w�nschen, welchen Sie durch eine anhaltende, flei�ige, treue, pflichteifrige und zugleich mit sch�nem Erfolg gesegnete Dienstf�hrung zu Ihrer Ehre und zum Frommen der dortigen Gemeinde erf�llt haben. - Indem wir zum Zeichen der Anerkennung Ihnen eine Gratifikation von f�nfzehn Talern auf den Schulfonds anweisen, sprechen wir zugleich die Aufforderung zum weiteren Beharren in Ihrem achtbaren Streben f�r das Gedeihen der Schule und des Unterrichts und das dadurch gef�rderte b�rgerliche und sittliche Wohl der Ihnen anvertrauten Jugend aus und verbinden damit den Wunsch, dass der Herr, vor dem kein Gutes verloren geht, auch gerner Ihrer Arbeit seinen Segen verleihen, Ihnen noch f�r lange Jahre Kr�fte dazu gew�hren und durch erfreuliche Fr�chte dieselben lohnen m�ge. Kassel, 6. Dezember 1858."
Vorsteheramt der Israeliten dahier etc."
Solche liebevolle, aufmunternde Worte, begleitet mit den Zeichen der Anerkennung einer vorgesetzten Beh�rde, bekunden hinl�nglich deren v�terliche F�rsorge und verdienen Nachahmung in allen Kreisen von allen Schulvorst�nden."
Zum 25-j�hrigen Ortsjubil�um von Lehrer B. Westheim (1867)
Der Bericht wurde durch Westheims Kollegen Victor M�ller (an der j�dischen Elementarschule in Frankershausen) verfasst.
Der Bericht ist auf Grund einiger noch nicht �bersetzter - teils aram�ischer Wendungen - leicht abgek�rzt wiedergegeben.
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. Februar 1867: "Frankershausen, bei Eschwege. Der, den Lesern dieser gesch�tzten Zeitung durch Referate und sonstige Artikel wohl nicht unbekannte Lehrer B. Westheim in Abterode, in moralischer wie in intellektueller Beziehung einer der w�rdigsten Lehrer Kurhessens, der sich sowohl durch vielseitiges und gr�ndliches Wissen als auch durch au�ergew�hnliches Lehrtalent auszeichnet, und schon seit 34 Jahren als vor der vormals kurf�rstlichen Regierung bestellter Lehrer mit segensreichem Erfolge wirkt, die Achtung und Liebe aller seiner vorgesetzten Beh�rden und seiner Kollegen sich erworben, feierte am 1. Januar dieses Jahres das 25j�hrige Jubil�um seiner Amtst�tigkeit in Abterode. Siebzehn j�dische Lehrer aus der N�he und Ferne und f�nf christliche hatten sich, vom Unterzeichneten auf diesen Zeitpunkt aufmerksam gemacht, vereinigt, dem Jubilar durch die Widmung eines Ehrengeschenkes ihre Anh�nglichkeit und Liebe zu beweisen, und mich mit der Ausf�hrung beehrt. Unser Herr Kreisrabbiner Goldmann zu Eschwege, der mit dem Jubilar stets in einem freundschaftlichen Verh�ltnisse gestanden und den ersten Impuls zur Feier gegeben, traf am gedachten Tage mit den Lehrern aus der Umgegend und drei entfernteren Kollegen aus dem Kreise Rotenburg - die Mehrzahl war leider! durch die schlechte Witterung an ihrer pers�nlichen Beteiligung verhindert - beim Jubilar gegen 11 Uhr vormittags ein, und er�ffnete die Feier mit einer geist- und schwungreichen, von echt j�dischem Geiste getragenen, das Lehrerleben im Allgemeinen und das des Jubilars im Besonderen schildernde Rede - Worte, die aus dem Herzen kamen und wieder zum Herzen drangen - in welcher er den Jubilar mit Bezugnahme auf Daniel 12,3 und den talmudischen Ausspruch (hebr�isch und deutsch:) "Die Lehrer, welche redlich und gewissenhaft ihre Pflicht erf�llen, werden einst im Schatten Gottes sitzen" - auf die g�ttliche Belohnung verwies. Als Beweis seiner besondern pers�nlichen Achtung beh�ndigte derselbe dem Jubilar ein in den ehrendsten Ausdr�cken abgefasstes _Chower_-Diplom; und nachdem er demselben noch ein Gratulationsschreiben K�niglichen Vorsteheramtes zu Kassel, worin dem Jubilar die verdiente Anerkennung ausgesprochen und eine Gratifikation von 15 Talern �bersendet war, �bergeben hatte, �berreichte ich, namens der beteiligten Kollegen, als wohl verdientes Ehrengeschenk einen wertvollen, mit passender Inschrift versehenen Pokal, wobei ich in der dabei gehaltenen Anrede unter anderem, ob der wohl verdienten aber ausgebliebenen Anerkennung seitens der Gemeinde in corpere, die Worte unseres Erzvaters Jakob (1. Mose 31,40): "Wo ich war am Tage, verzehrte mich die Glut, und der Frost in der Nacht: und es floh der Schlaf meiner Augen" auf den Jubilar anwendete und denselben darauf hinwies, dass, wenn auch die Undankbarkeit in allen Lebenssph�ren vielfach vorkomme, dies bei den j�dischen Gemeinden ihren Lehrern gegen�ber eine nicht seltene Erscheinung sei; dass die Menschen in der Regel nur f�r einen Vorschub ihres leiblichen Wohls dankbar sind, den des geistigen aber kaum einer Anerkennung wert halten; dass die Mehrzahl die M�hen nicht kennt, unter denen Erkenntnisse gewonnen und anderen beigebracht werden, - den Wert der Wohltaten, die sie dem Lehrer zu verdanken haben, nicht zu sch�tzen verstehen -; dass nur, wer selbst edlen Geistes ist, geistige Wirksamkeit zu w�rdigen wei� und sich dazu gerungen f�hlt; dass das Bewusststein der Pflichterf�llung - dieser Hochgenuss - schon des Lohnes reichste F�lle, - unabh�ngig vom Zufall der Anerkennung, - enthalte; dass der Friede, welcher mit dem Bewusststein ge�bter Pflicht ins Herz einzieht, |
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diese wonnevolle Zufriedenheit, im Hinblick auf Gottes Vaterwohlgefallen, in welchem die Seele des Gl�ubigen trunken schwelgt, unser h�chstes Entgelt, unsere St�tze und unser steter Antrieb zu weiterer rastloser T�tigkeit zur Ehre Gottes und unserer heiligen Religion sein m�sse... Der zu Tr�nen ger�hrte Jubilar dankte alsdann in einer l�ngeren, gehaltvollen und ergreifenden Rede. Hierauf wurde derselbe von einer Anzahl Gemeindemitglieder mit der �berreichung eines silbernen Vorlegel�ffels und von verschiedenen Sch�lern mit anderen Geschenken, sowie durch eine Menge mit der Mittagspost eingetroffenen Gratulationen in Prosa und gebundener Rede erfreut. Bei dem hierauf vom Jubilar aufs beste hergerichteten Festessen herrschte die heiterste Stimmung. Toaste und pikante Auslegungen verschiedener Schriftstellen wechselten mit freundlichen Unterhaltungen. Da ein Teil der Festteilnehmer einen weiten Weg vor sich hatte, so verlie� derselbe schon gegen 4 Uhr die frohe Versammlung und eilte der Heimat zu, w�hrend ein anderer Teil noch einige Stunden in ungezwungener Heiterkeit beisammen blieb, bis auch f�r ihn die Zeit zum Aufbruche gekommen. Der Allg�tige wolle Seine Gnade und Barmherzigkeit auch fernerhin unserem gefeierten Kollegen zuteil werden lassen! V. M�ller." |
Zum Tod des Lehrers Levi Oppenheim 1870 - Lehrer an der Schule gemeinsam mit Aron Freudenberg bis in die 1830er-Jahre
Bericht in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. M�rz 1870: "Abterode (Provinz Hessen), im Februar. Am 19. vorigen Monats (d.h. 19. Februar 1870) starb hier in einem Alter von 88 1/2 Jahren der fr�here Lehrer Levi Oppenheim. Von seinem Vater, der hier das Amt eines More Z�d�k ("Lehrer der Gerechtigkeit", Gelehrter, Beisitzer im Rabbinatsgericht) bekleidete, in Bibel, Mischna und Gemara unterrichtet, suchte er als J�ngling diese Kenntnisse in der heiligen Tora bei Rabbi Moses Marburg - das Gedenken an den Gerechten ist zum Segen - in Kassel zu erweitern. Sodann fungierte er als Lehrer in einigen Gemeinden Westfalens. Sp�ter etablierte er sich hier, in seinem Geburtsorte Abterode (neben dem Lehrer Aron Freudenberg, der vor 15 Jahren in einem Alter von 89 Jahren verstorben [d.h. gestorben 1855, geboren 1766] ebenfalls als Lehrer, in welcher Funktion er verblieb, bis man vor 30 Jahren (d.h. 1840) damit umging, eine �ffentliche israelitische Elementarschule nach der Hessischen Verordnung dahier zu gr�nden.
Um dem Spruche unserer Weisen "gut ist das Lernen der Tora verbunden mit der Alltagsarbeit" (�bertragene �bs.) und um den Lebensunterhalt f�r sich und seine zahlreiche Familie, zu dem sein geringes Einkommen nicht hinreichte, besser zu erschaffen, machte er vor 48 Jahren unter den hiesigen israelitischen Einwohnern mit dem Betriebe des Ackerbaues, in kleinem Ma�stabe den Anfang, den er nach und nach vergr��erte, und bei dem er mit Frau und Kindern mit eigener Hand t�tig war. Diesem seinem Beispiele folgten bald die �brigen Juden unserer Gemeinde, sodass jetzt keiner derselben ohne eigent�mlichen Besitz von Ackerland ist. - Sein Bestreben fand bei der Feier seines achtzigsten Geburtstages von dem Kurf�rstlichen Vorsteheramt der Israeliten zu Kassel und der Humanit�tsgesellschaft daselbst verdiente Anerkennung.
Trotz seines hohen Alters vers�umte der Hingeschiedene es nie, den �ffentlichen Gottesdienst zu besuchen. Noch am Sabbat vor dem Tode wohnte er einer Versammlung des Wohlt�tigkeitsvereines (anl�sslich einer �berstandenen Krankheit), dessen Mitglied er war, mit einer gebotenen Mahlzeit in seinem Hause gefeiert wurde, bei."
Zwei Berichte zum Abschied von Lehrer Joseph Bacharach, Lehrer in Abterode von 1884 bis 1921 Anmerkung: Lehrer Joseph Bacharach war bis 1884 Lehrer in Beisef�rth; er wechselte nach Abterode, als dort die j�dische Konfessionsschule geschlossen wurde; 1921 zog er nach Kassel.
Bericht in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. September 1921: "Abterode, 10. September (1921). Am vorletzten Sonnabend Nachmittag versammelte sich die hiesige j�dische Gemeinde, Eltern und Kinder, zu einer schlichten, stimmungsvollen Feier. Sie galt dem scheidenden Lehrer Bacharach, der 37 Jahre in unserer Mitte treuen Dienst tat und von alt und jung, um seiner g�tigen, vornehmen Art, seiner innigen Demut willen, verehrt und geliebt wurde. Kreisrabbiner Dr. Freier dankte ihm als dem nimmerm�den F�hrer und Bildner der Gemeinde und dem hingebendsten Lehrer der Kleinen. Auch die Sch�ler und Sch�lerinnen lie�en sch�ne Abschiedsworte h�ren, worauf Lehrer Bacharach seine letzte Ansprache an die Gemeinde hielt. Herr Bacharach geht wie schon gemeldet, ans Altersheim in Kassel".
Ausschreibung der Stelle des Lehrers und Vors�ngers (1921)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. September 1921: "In Abterode bei Eschwege ist die
Stelle des Lehrers
an der �ffentlichen israelitischen Volksschule zu besetzen.
Lehrer, die auch den Vors�ngerdienst versehen k�nnen, wollen sich bei uns bis zum 25. dieses Monats unter Beif�gung der Zeugnisse und eines Lebenslaufes melden.
Kassel, den 6. September 1921.
Vorsteheramt der Israeliten."
70. Geburtstag von Lehrer / Inspektor (seit 1920 Leiter des Israelitischen Altersheimes in Kassel) Joseph Bacharach (1928)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 31. Mai 1928: "Kassel, 16. Mai (1928). Am Erew Schawuoth (Vortag vor dem Wochenfest = Donnerstag, 24. Mai 1928) feiert der Lehrer a.D., Joseph Bacharach, jetzt Leiter des Israelitischen Altersheims, seinen 70. Geburtstag. Der Jubilar war 37 Jahre segensreich als Lehrer in Abterode, Kreis Eschwege, t�tig und hat es verstanden, auch seinen neuen Wirkungskreis mit echt j�dischem Geist zu beleben. Durch seine tiefe Fr�mmigkeit, seine Liebe zur Tora, seine im Verborgenen ge�bte Wohlt�tigkeit und seine Bescheidenheit erfreut er sich auch hier in allen Kreisen der gr��ten Wertsch�tzung. Immer bestrebt, zu lernen und sch weiterzubilden, nahm er bereits von Abterode aus unter den gr��ten Schwierigkeiten allw�chentlich an den von Rabbiner Cahn - das Andenken an den Gerechten ist zu Segen - geleiteten Schiurim teil und geh�rt auch hier zu den st�ndigen Besuchern der Schiurim. M�gen ihm noch viele Jahre k�rperlicher und geistiger Frische im Kreise seiner Familie verg�nnt sein." |
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Artikel in der "J�dischen Wochenzeitung f�r Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 25. Mai 1928: "Kassel. Am 24. Mai vollendete Herr Inspektor Bachrach sein 70. Lebensjahr. Nach Absolvierung der Volksschule in seinem Geburtsort Frielendorf besuchte er das Kasseler Lehrerseminar und trat dann seine erste Lehrerstelle in Beisef�rth an, um sp�ter einem Ruf nach Abterode Folge zu leisten. Dort wirkte er 37 Jahre und verstand es, sich die Liebe und Anh�nglichkeit aller Gemeindemitglieder zu erwerben. Vor allem aber bei der durch die lange Dienstzeit bedingten gro�en Anzahl der Sch�ler. Sie haben ihm allzeit Verehrung und Treue gegeben und werden sie ihm bewahren. Denn Herr Bachrach versah sein Amt nicht als einen Beruf, dem er sich zuf�llig gewidmet hat, und der ihm eine Quelle des Erwerbes bedeutete, sondern seine ganze Wesensart f�hrte ihn hin zu der j�dischen Jugend, die er f�hren, leiten und belehren wollte, auf die seine wahrhaftige Fr�mmigkeit er einwirken lie�, sodass er ihnen zeigte, dass es nicht das Wissen allein ist, sondern dass das Wesentliche das Tun nach dem Wissen ist. Er war kein "Bildungsschuster", der alle Sch�ler nach seinem Leisten formen wollte und bei dem das "Versohlen" ein Haupterziehungsmittel war, auch kein Donnerer, der mit der Gewalt seiner Stimme als Schultyrann sich aufspielte; er war im Sinne der heiligen Schrift Lehrer, das hei�tF�hrer. Er konnte es sein, denn sein frommer Sinn blieb kindlich bis heute, so f�hlte er die Seele des Sch�lers und formte sie und lehrte den Geist und machte den Stoff lebendig, den er seinen anvertrauten Kindern nahe brachte. Nur wer die Jugend liegt, nur wer selbst an sich die gr��ten Anforderungen stellt, nur wer den Kindern gegen�ber, immer sich gleichbleibend wie ein Vater mahnt, wenn es sein muss, wie ein Vater straft, und wie ein Vater verzeiht, nur wer die Innigkeit und Zusammengeh�rigkeit der Familie selbst so betont, dass der Familientisch und die eigene H�uslichkeit eine unantastbare heilige Erinnerung bleibt auch f�r die Kinder, die schon lange dem Elternhaus entwachsen sind, kann ein so vorbildlicher Erzieher sein, wie es der Jubilar gewesen ist. Und wenn nun sein Lebensabend einer ganz anderen Arbeit gewidmet wurde, so ist dies kein Widerspruch. Wer so die Jugend liebte, hat auch f�r das Alter volles Verst�ndnis; denn alles in allem ist es ja die Hintenansetzung der eigenen Pers�nlichkeit und die Achtung vor dem Brudermenschen, die zu der Einhaltung des Bibelwortes "Liebe deinen N�chsten wie dich selbst" f�hrt. Nicht der beschaulichen Ruhe widmete er sich nach seiner Pensionierung im Jahre 1920, sondern er �bernahm die Leitung des israelitischen Altersheimes in Kassel, die er, unterst�tzt durch seine t�chtige Frau, durch seine warmherzige Tochter, in musterg�ltiger Weise durchf�hrt. Wie ihn in Abterode die Jugend liebte, so tun es heute die ihm anvertrauten Greise und Greisinnen, gegen die er sich noch manchmal wie ein J�ngling f�hlen muss, ganz gewiss aber, wenn ihm der 96-j�hrige Herr Oppenheim, ein Insasse, der diesen Geburtstag am Sonnabend feiern wird, seine Gl�ckw�nsche darbringt. Unter all den vielen Ehren, die ihm heute zuteil geworden sind, wird ihm wohl das H�chste bedeuten, dass Herr Landrabbiner Dr. Walter in Anerkennung seiner tiefen Fr�mmigkeit und seines Talmudstudiums ihm den Chowertitel verliehen hat. M�ge er ihn noch lange in geistigrer Frische und k�rperlicher Gesundheit tragen, seiner Familie der liebende Vater und allen ihm Anvertrauten ein Freund erhalten bleiben. Eugenie Wertheim." |
Lehrer Heilbrunn verl�sst die Gemeinde (1927)
Ausschreibung der Lehrerstelle im Mai 1927
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Mai 1927: "Bewerber um die alsbald zu besetzende Lehrer- und Vors�ngerstelle an der �ffentlichen israelitischen Volksschule zu Abterode, Kreis Eschwege werden aufgefordert, ihre Meldungsgesuche mit beglaubigten Zeugnisabschriften und kurzem Lebenslauf bis Ende Mai dieses Jahres hierher einzusenden.
Kassel, den 2. Mai 1927. Vorsteheramt der Israeliten."
�ber den j�dischen Lehrer Hermann Spier (von 1927 bis 1934 Lehrer in Abterode) (erstellt unter Mitarbeit von Waltraut Zachhuber, Magdeburg)
Hermann Spier ist am 20. Januar 1899 in Merzhausen geboren. Er hat sich am Lehrerseminar in Kassel ausbilden lassen und dort im Februar 1920 seine erste Lehrerpr�fung abgelegt. Er war seit 1924 verheiratet mit Caroline (Lene) geb. Nussbaum, geb. 1900, gest. 1938; zur Familie von Caroline geb. Nussbaum siehe Seite �ber Sara Nu�baum bei Regiowiki Kassel). Das Ehepaar hatte zwei Kinder: Henriette genannt Henny (geb. 1924) und Berna (geb. 1928, Geburtsanzeige siehe unten). Nachdem Hermann Spier einige Zeit in Northeim unterrichtete, war seine erste st�ndige Stelle in Abterode, wo er seit dem 1. Oktober 1927 t�tig war. Hier in Abterode hat Spier im Mai 1929 seine zweite Lehrerpr�fung abgelegt. Nachdem Anfang 1934 die Israelitische Elementarschule in Abterode aufgel�st worden war, bewarb sich Hermann Spier auf die Lehrerstelle im ostfriesischen Leer, die er im April 1935 antreten konnte. Bis 1938 blieb Spier in Leer. Seine Frau Caroline starb Anfang Oktober 1938 an Multipler Sklerose. Nach dem Novemberpogrom 1938 meldete Hermann Spier, der inzwischen die Lehrerstelle in Hildesheim �bernommen hat, seine Kinder f�r einen Kindertransport nach England an. Am 6. Januar 1939 verlie�en Henny und Berna Spier Deutschland. Hermann Spier wurde im M�rz 1942 nach Warschau deportiert und in Treblinka ermordet. Foto links aus dem Fotoarchiv von Yad VaShem Jerusalem (Link). | |||
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Lehrer Hermann Spier um 1936 in Leer (Quelle der beiden Fotos: Website der Gesellschaft f�r christlich j�dische Zusammenarbeit Ostfriesland) | |||
Ehepaar Spier mit Landrabbiner Dr. Samuel Blum (Emden) | Lehrer Hermann Spier mit Familie | Personalkarte f�r Lehrer Hermann Spier in Abterode |
Lehrer Hermann Spier wechselt von Northeim nach Abterode (1927)
Geburtsanzeige einer Tochter (Berna) von Lehrer Hermann Spier und seiner Frau Lene geb. Nu�baum (1928)
Anzeige in der "J�dischen Wochenzeitung f�r Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 20. Juli 1928:
"Die Geburt einer Tochter zeigen an
Lehrer Herm. Spier und Frau Lene geb. Nu�baum
Abterode 13. Juli 1928 zur Zeit Kassel Sch�fergasse."
Aus dem j�dischen Gemeinde- und Vereinsleben
Toraschreiber aus Abterode werden im Jahr 1730 zur Begutachtung der Tefillin und Mesusot ausgesandt (Artikel von 1928) Anmerkung: Im nachfolgenden Text, der in die Zeit der 1. H�lfte des 18. Jahrhunderts zur�ckf�hrt, geht es um eine damals unter Landrabbiner Veit Singer in Witzenhausenangeordnete und durchgef�hrte Kontrolle der Tefillin und der Mesusot in den j�dischen H�usern des Bezirks. Die Kontrolle wurde durch Toraschreiber aus Abterodedurchgef�hrt, die f�r die Kontrolle bzw. Erneuerung bestimmte Betr�ge einziehen konnten.
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. M�rz 1928: "Tefillin und Mesussaus in Althessen. Dieser �berschrift soll den Leser nicht auf den Gedanken f�hren, dass in einer Zeitung die vielen Ritualvorschriften �ber die Erf�llung dieser heiligen Gebote gebracht werden, wenn es auch sehr n�tzlich w�re. Eine Wochenzeitung ist eben kein �Chaje odom� (Anm.: Chaje Adam ist eine popul�r-halachische Schrift von Abraham Danzig [1748-1820]. Dennoch d�rfte man es gern lesen, welche Ma�nahmen einst getroffen wurden, um die Gebote ordnungsgem�� zu erf�llen. Eine Mahnung erlie�en die judenschaftlichen F�hrer auf einer Tagung in Kassel am 20. Tewet 5490 (1726 [besser: 9. Januar 1730]); und sie ist unterzeichnet von dem Landrabbiner Veit Singer aus Witzenhausen, Israel aus St. Goar, Jo�el Lispenhausen; Michael Katzenstein, Eschwege, Eisemann Levi und Moses Wolfhagen. Niedergeschrieben ist sie im �Konstitutenbuch der althessischen Judenschaft� und lautet nach der dem hebr�ischen Original beigef�gten �bersetzung: �Wegen der Tefillin, welches ist das Handzeichen und Stirngeschmeide, und Mesussoh, welches auf deinen Hauspfosten geschrieben werden muss, haben alle V�lker auf Erde gesehen, dass sie nicht gewarnt sein, die Tefillin �ffnen und lassen, ob dieselben richtig. Da aber mehrmals dieselben unrichtig sind, den vorigen Landtag aber haben sie die Tefillin nicht �ffnen lassen, da ist ihre Missetat gr��er, denn dass sie ihnen vergeben werden k�nnte. Also haben wir unsere Augen aufgetan, dass die Gesetzesschreiber, so im Lande wohnen, namentlich Rabbi Salomon und Rabbi Nathan in Abterode, Isaak Jest�dt und der Bursch Feibes in Abterode sollen im ganzen Lande herumgehen, n�mlich ein jeder einige Klassen (Bezirke), welche ihn durch das Los treffen werden, um die Tefillin zu �ffnen von denjenigen M�nnern, so ihre Tefillin beim verflossenen Landtag 490 nicht besehen lassen und die Mesusaus an denen T�ren der sesshaften Juden zu besehen, ob sie richtig sind. Welcher nun von den Gesetzschreibern in seiner Klasse nicht selbst herumreisen wollte, so soll ein anderer an dessen Platz reisen und braucht dem Gesetzschreiber, welcher nicht herum gegangen, nicht den geringsten Heller zu geben. Dies ist die Belohnung der Gesetzschreiber: ��ffnen, besehen und schlie�en der Tefillin 2 Albus; �ffnen eine Mesussoh und besehen 1 Albus. F�r eine neue Muesusso 1 Albus. F�r eine Parschoh 6 Albus; f�r ein Paar mittelgute Riesen � Kopfst�ck, f�r gute 4 Albus. Neue Battim (Geb�ude) � Kopfst�ck (Kopfst�ck ist jede M�nze mit dem Bruchbild des M�nzherren und hatte einen Wert von 20 Kreuzern oder 70,125 Pfennig der Thalerw�hrung.) � Es werden nun die genannten Gesetzesschreiber ernsthaft gewarnt, dass sie nicht �ber die festgesetzte Belohnung nehmen und in specie, dass sie des Herren Werk nicht saumselig tun sollen, denn es ist geschrieben: �Du sollst dich vor deinem Gott f�rchten.� Findet man aber, dass der Gesetzesschreiber nachl�ssig ist und den Menschen betr�gt, so sollen ihm Rabbiner und Vorsteher eine harte Geldstrafe auferlegen, wovon der gn�digste Landesherr die H�lfte erh�lt.� � �ber sonstige soziale und religi�se Anordnungen aus jener Zeit vielleicht sp�ter N�heres. L. Horwitz, Kassel."
Zur Gr�ndung des Vereins "Ez Chajim" unter Lehrer Westheim (1868)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. M�rz 1868: "Bischhausen (Kreis Eschwege) in Hessen, im M�rz (1868). Am 23. vorigen Monats, also am 1. Adar, besucht ich meinen lieben Freund und Kollegen Westheim in Abterode und erfuhr bei dieser Gelegenheit, dass daselbst f�r das Verst�ndnis und das geistige Eindringen in unsere Heilige Tora R�hmenswertes geschieht. So hat sich vor etwa 4 Monaten ein Verein, bestehend aus jungen, unverheirateten Leuten gebildet, der sich unter der trefflichen Leitung des Herrn Westheim die Aufgabe stellt, in einer w�chentlich dreimaligen Versammlung einen Vortrag aus den Kommentarien �ber den Pentateuch anzuh�ren, von welchen letzteren der von Raschi bevorzugt wird. Das Bemerkenswerteteste bei der Sache ist, dass Rabbi Leb Oppenheim in Abterode den ersten Impuls dazu gegeben und als Mann von 86 Jahren von Haus zu Haus gegangen und die Leute pers�nlich zur Beteiligung an diesem l�blichen Unternehmen eingeladen. Der Verein z�hlt 15 Mitglieder und f�hrt den ebenso bedeutungsvollen, als h�bschen Namen "Ez Chajim" (= Lebensbaum). M�chte es dem w�rdigen Greis noch viele Jahre geg�nnt sein, die segensreichen Fr�chte seines Werkes ernten zu k�nnen und m�chten auch anderw�rts �hnliche Institute ins Leben gerufen werden! J. Werthan, Lehrer."
Generalversammlung des J�dischen Frauenvereins (1928)
Chanukkafeier der Gemeinde (1929)
Artikel in der "J�dischen Wochenzeitung f�r Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 20. Dezember 1929: "Abterode. Wie allj�hrlich, findet auch in diesem Jahre am 29. dieses Monats eine Chanukkahfeier mit Ball statt, zu der die in hiesiger Gegend sehr beliebte Kapelle �Lulu� aus Eschwege konzertieren wird. Der f�r dieses Vergn�gen sich gebildete Ausschuss hat sich um die Ausgestaltung die gr��te M�he gegeben und wird mit allerlei �berraschungen alle Besucher angenehm unterhalten"
20-j�hriges Stiftungsfest des j�dischen Frauenvereins (1930)
Artikel in der "J�dischen Wochenzeitung f�r Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 20. November 1930: "Abterode. 20-j�hriges Stiftungsfest des j�dischen Frauenvereins. Am Sonnabendabend fand hier im festlich geschm�ckten Schulzimmer die 20-j�hrige Stiftungsfeier des j�dische Frauenvereins statt, zu der zirka 60 Personen aus der Gemeinde erschienen waren. Herr Lehrer Spier hielt die Festrede. Ausgehend von dem Prophetenwort Jesaias: "Erhebe ringsum deine Augen und siehe, sie sind alle gekommen�, schilderte Herr Spier, wie der Verein in den 20 Jahren seines Bestehens stets seinen hohen Idealen treu geblieben ist und auch heute noch, trotz der N�te der Zeit, keine Stimme des Elens unbeachtet l�sst. Mit der Ermahnung, diese ideale Gesinnung, die bisher in den Reihen des Vereins vorherrschend war, auch in Zukunft in demselben walten zu lassen, schloss Herr Spier seine mit gro�em Beifall aufgenommene Rede. Hierauf begr��te Frau Dina Westheim die Anwesenden mit herzlichen Worten und erstattete den Rechenschaftsbericht. Die notwendig gewordene Neuwahl des Vorstandes hatte folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzende Frau Dina Westheim, 2. Vorsitzende Frau (von) Lehrer Spier, Schriftf�hrer Lehrer Hermann Spier. Unter Leitung ihres Lehrers trugen hierauf die Schulkinder einige Gedichte und Singspiele vor, die den Erwachsenen viel Freude bereiteten. Der �brige Teil des Abends wurde aufgef�llt mit Deklamationen ernsten und heiteren Inhalts, die von Herrn und Frau Lehrer Spier sowie von Frl. Ellen Westheim ausgew�hlt und zu Geh�r gebracht wurden. Als man um 1 Uhr nachts aufbrach, gingen alle mit dem Bewusstsein nach Hause, einen recht angenehmen Abend verbracht zu haben.' "
Berichte zu einzelnen Personen aus der j�dischen Gemeinde Gefallen im Ersten Weltkrieg: Daniel Katzenstein (1915)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. August 1915: "Abterode, 29. Juli (1915). Wieder ist einer unserer hoffnungsvollsten jungen Lehrer im Feindesland gefallen. Daniel Katzenstein hauchte am 17. vorigen Monats auf den Feldern Russlands im Alter von 21 Jahren seine reine Seele aus. Katzenstein stammte von hier und genoss seine Ausbildung in der Pr�parandenanstalt in Burgpreppach und im Lehrerseminar zu Kassel. Durch rastlosen Eifer eignete er sich vielseitige und gr�ndliche Kenntnisse auf allen Gebieten der Schule an. Dabei schm�ckten ihn die sch�nsten menschlichen Tugenden. Im Besitze eines f�r sein Alter gro�en j�dischen Wissens, war er auch als Vorbeter und Vorleser sehr geachtet. Nach seinem Abgang vom Seminar fand er Anstellung an der dreiklassigen Israelitischen Volksschule in Kassel und erwarb sich Liebe und Vertrauen der Vorgesetzten und Kollegen. Freudig, voll Mut und Begeisterung, trat er im Januar 1915 in die Reihen der Tapferen, um die heiligste Pflicht f�rs geliebte Vaterland zu erf�llen, der er nun das Leben geopfert. Tief betrauert wird er von den gottergebenen frommen Eltern und Geschwistern, aber auch von seiner Heimatgemeinde. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."
Goldene Hochzeit von Levi Ronsheim und Marianne geb. Goldschmidt (1915)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. September 1915: "Abterode, 12. September (1915). In k�rperlicher und geistiger R�stigkeit begingen Herr Levi Ronsheim und Frau Marianne geb. Goldschmidt dahier das Fest der goldenen Gochzeit. Von den noch lebenden 10 Kindern des Jubelpaares stehen 4 unter den Fahnen. Herr Kreisrabbiner Dr. Cohn - Eschwege �berreichte die vom Kaiser verliehene Jubil�umsmedaille."
Diamantene Hochzeit von Levi Ronsheim und Marianne geb. Goldschmidt (1925)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. September 1925: "Abterode bei Eschwege, 31. August (1925). Die Eheleute Levi Ronsheim und Marianne geb. Goldschmidt, 87 beziehungsweise 81 Jahre alt, konnten heute im Kreise ihrer gro�en Kinder, Enkel und Urenkel die Diamantene Hochzeit feiern. Das Ehepaar hatte 12 Kinder; 8 sind noch am Leben. Herr Ronsheim war �ber vier Jahrzehnte Gemeinde�ltester."
Zum Tod von Rickchen Plaut (1925)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. Mai 1925: "Abterode (Kreis Eschwege), 10. Mai (1925). Im Alter von 84 Jahren verschied hier Fr�ulein Rickchen Plaut, die �lteste Einwohnerin des Ortes. Seit einigen Jahren war die Verstorbene erblindet und an beiden Seiten gel�hmt."
Zum Tod von Joseph Oppenheim (1925)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. September 1925: "Abterode bei Eschwege, 31. August (1925). Im 75. Lebensjahr starb hier Joseph Oppenheim, ein Mann von seltenen Gaben des Herzens und des Geistes. Vier Jahrzehnte Gemeinde�ltester, sorgte er Vorbildlicherweise f�r das Wohl der Gemeinde. Er wirkte als Hilfsvorbeter an allen Festtagen und Mohel (Beschneider) eines gro�en Bekanntenkreis, eine Mizwoh (religi�se Weisung), die er unentgeltlich ge�bt und f�r die sich viel Geld kosten lie�. Selten gro� in Gottesfurcht und Gottvertrauen, hatten die frei S�ulen des Judentums: Thauroh (Tora), Awaudoh (Gottesdienst) und Gemilus chasodim (Wohlt�tigkeit) einen ausgezeichneten Vertreter an ihm, wie solche in den kleineren Gemeinden zur gro�en Seltenheit geworden sind. Der Lehrer der Gemeinde, sowie sein Vorg�nger schilderten in ihren Gedenkreden das vielseitige Wirken dieses Gottesdieners. Seine 8 Kinder, darunter 5 S�hne, einer derselben Mohel (Beschneider), wandeln in seinen Wegen. Der j�ngste Sohn, der an der Vorbereitung hierzu stand und ein besonderer wichtiger Mann war, fiel im Weltkrieg. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."
70. Geburtstag des langj�hrigen ehrenamtlichen Vorbeters He� M. Oppenheim (1927)
Zum Tod von Jakob Katzenstein (1927)
Artikel in der "J�dischen Wochenzeitung f�r Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 23. Dezember 1927: "Abterode. Von einem tragischen Schicksal wurde hier Herr Jakob Katzenstein betroffen. Am vorigen Sabbat, als er sich anschickte, anl�sslich der Barmizwah seines Enkels zur Synagoge zu gehen, wurde er pl�tzlich durch einen Schlaganfall dahingerafft."
70. Geburtstag von Rosa Westheim (1928)
Meldung in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. Juni 1928: "Abterode, 10. Juni (1928). Ihren 70. Geburtstag beging Frau Rosa Westheim in gr��ter Geistesfrische."
90. Geburtstag von Levy Ronsheim, 82. Geburtstag von seiner Ehefrau Marianne geb. Goldschmidt (1928)
Artikel in der "J�dischen Wochenzeitung f�r Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 13. Juli 1928: "Abterode. Am 10. Juli feierten HerrLevy Ronsheim und dessen Ehefrau Marianne geb. Goldschmidt, ihren Geburtstag. Der Ehemann wurde 90, die Ehefrau 82 Jahre alt. Beide Ehegatten sind geistig noch sehr r�stig; die Ehefrau versieht ihren Haushalt allein ohne jede Hilfe. Vor drei Jahren feierten die Hochbetagten ihre diamantene Hochzeit."
Zum Tod von Levi Ronsheim (1929)
Goldene Hochzeit von He� M. Oppenheim und seiner Frau (1934)
Artikel in der Zeitschrift vom 28. Dezember 1934: "Abterode, 22. Dezember (1934). Am 25. Tebet, dem 31. Dezember, k�nnen bei seltener geistiger und k�rperlicher Frische Herr He� M. Oppenheim und Frau das Fest der Goldenen Hochzeit feiern. Der Jubilar �bt seit ungef�hr 50 Jahren ehrenamtlich das Amt des Vorbeters an den Feiertagen und an den ehrfurchtgebietenden Tagen aus und viele, die diese Zeilen lesen, werden sich erinnern, mit welcher Andacht Herr Oppenheim die Gebete zu verrichten versteht. Auch andere Ehrenposten innerhalb der j�dischen und fr�her auch in der politischen Gemeinde sind dem Jubilar seit Jahrzehnten �bertragen. - M�ge es dem Jubelpaar verg�nnt sein, noch viele Jahre zu wirken. (Alles Gute) bis 120 Jahre."
Anzeigen j�discher Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Anzeige der Witwe Rahel Katzenstein (1889)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. Februar 1889:
"Suche f�r meine 16-j�hrige Tochter in religi�sem Hause Stellung als Dienstm�dchen.
Witwe Rahel Katzenstein, Abterode".
Anzeige der Buchbinders Levi Heilbrunn (1934)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. Februar 1934:
"Buchbinderarbeiten
und s�mtliche Drucksachen
preiswert und gut bei
Levi Heilbrunn,
Abterode, Bezirk Kassel".
Verlobungsanzeige von Thea Gr�nebaum und Semi Plaut (1936)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Dezember 1936: "Gott sei gepriesen.
Thea Gr�nebaum - Semi Plaut. Verlobte.
Neukirchen Krs. Ziegenhain - Kirchhain, Bez. Kassel /Abterode, Kreis Eschwege."
Zur Geschichte der Synagoge Bereits im 17. Jahrhundert d�rfte ein Betsaal vorhanden gewesen sein. Danach bestand eine erste Synagoge. Aus dem Jahr 1729wird von der Einweihung einer neuen Torarolle berichtet, die mit einer �blichen Prozession vom Haus des Stifters zur Synagoge durchgef�hrt wurde. Nach einem Bericht von 1791 war die Synagoge damals im Geb�ude Hinterweg 7. Das heute hier stehende breit gelagerte Fachwerkhaus weist einen f�r die Synagogenr�ume der Region typischen quadratischen Grundriss auf.
Das bis heute erhaltene Synagogengeb�ude wurde um 1830 erbaut (nach �lteren Angaben um 1870/71). Es steht inmitten des Ortes an einer Kreuzung mehrerer Stra�en. Bei diesem Bau handelt es sich (Beschreibung nach Altaras s. Lit. 1988 S. 70-71) um einen zweigeschossigen Massivbau in Quadermauerwerk aus rotem Sandstein mit einem Walmdach. Der Bau wurde vollkommen symmetrisch gestaltet, in dem sich jeweils die gegen�berliegenden Seiten gleichen. Die Nord- und S�dseite sind durch Eck- und Mittellisenen auf zwei, die Ost- und Westseite durch zwei Mittellisenen auf drei Felder unterteilt. Der Zugang ist von Westen her durch ein gro�es Rundbogen-Eingangsportal in der Mittelachse. Gegen�ber, in der mittleren Fl�che des Erdgeschosses an der Ostseite, findet sich ein schmales Hufeisenbogen-Portal.
1929 wurde in der Synagoge eine Gedenktafel f�r die Gefallenen des Ersten Weltkrieges aus Abterode angebracht. �ber die gottesdienstliche Feier zur Einweihung liegt folgender Bericht vor:
Einweihung einer Ehrentafel f�r die Gefallenen des Ersten Weltkrieges (1929)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Mai 1929: "Abterode, 21. Mai (1929). In unserer nur 86 Seelen z�hlenden Gemeinde fand die Einweihung einer Ehrentafel f�r die neun im Weltkrieg gefallenen Heldens�hne aus unserem Orte statt, die von Regierungsbaumeister Sichel - Kassel entworfen und von der Firma Gebr. Halle - Kassel hergestellt worden war. Die schlichte Feier wurde eingeleitet durch einen Psalmgesang, gesungen von Herrn Lehrer Spier. Daraufhin hielt Herr Kreisrabbiner Dr. Ba�freund - Eschwege die Weiherede. Ankn�pfend an die _Sefira_-Zeit der Erinnerung an j�dische Glaubenshelden, die selbst den Tod nicht gescheut haben, um der Gesamtheit zu dienen, verglich er diese M�rtyrer mit den Helden der Neuzeit, die ebenfalls dem Tode mutig entgegen gingen, um die Heimat zu sch�tzen. Mit der Mahnung an die Gemeinde, die Ehrentafel in ihre besondere Obhut zu nehmen, schloss er seine tief empfundene Weiherede. In eindrucksvoller Weise sang Herr Kantor Bacharach Eschwege das "der Mensch - wie Gras sind seine Tage (Psalm 103,15)"". |
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Artikel in der "J�dischen Wochenzeitung f�r Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 17. Mai 1929: "Abterode. Einen treffenden Beweis gegen den Vorwurf der j�dischen Dr�ckebergerei im Kriege bot die Einweihung der Ehrentafel in der hiesigen Gemeinde. Auf einer vom Herrn Regierungsbaumeister Sichel � Kassel entworfenen und von der Firma Gebr. Hall hergestellten Tafel sind in Goldschrift die Namen von neun Todesopfern aufgezeichnet, die der Krieg uns entrissen. Neun Gefallene in einer Gemeinde, die insgesamt 86 Seelen z�hlt, und dennoch erlebten wir es, dass in einer hiesigen Wahlversammlung des vergangenen Jahres das M�rchen von der Dr�ckebergerei der Juden auflebte und scharf zur�ckgewiesen werden musste. Die schlichte Feier wurde eingeleitet durch das "Adon moh Odom", gesungen von Herrn Lehrer Spier. Daraufhin hielt Herr Kreisrabbiner Dr. Ba�freund � Eschwege die Weiherede. Ankn�pfend an die Sefirahzeit, der Zeit der Erinnerung an j�dische Glaubenshelden, die selbst den Tod nicht gescheut haben, um der Gesamtheit zu dienen, verglich er diese M�rtyrer mit den Helden der Neuzeit, die ebenfalls dem Tod mutig entgegen gingen, um die Heimat zu sch�tzen, um der Gesamtheit zu dienen. Sie haben damit eine der Hauptforderungen des Judentums erf�llt, die darin besteht, der Gesamtheit die gr��ten Opfer zu bringen. Mit der Mahnung an die Gemeinde, die Ehrentafel in ihre besondere Obhut zu nehmen, schloss Herr Dr. Ba�freund seine tiefempfundene Weiherede. In eindrucksvoller Weise sang nun Herr Kantor Bacharach � Eschwege das "Enosch k�chozir jomow", worauf Herr Lehrer Spier als ehemaliger Kriegsteilnehmer und Mitglied des Reichsbundes j�discher Frontsoldaten die Zuh�rer ermahnte, �berall und in jedem Falle f�r unsere Gefallenen einzustehen, daf�r zu sorgen, dass ihr Name und ihr Geschlecht so lebendig bleiben, so weihevoll und so rein, wie Name und Geschlecht all ihrer toten Kameraden. Mit einem Schlussgesang des Herrn Bacharach fand die ernste Feier ihren Abschluss.". |
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge im Inneren v�llig demoliert. Das Geb�ude selbst wurde nur leicht besch�digt. Nach den vorliegenden Berichten (Quelle: Heimatgeschichtlicher Wegweiser s. Lit. S. 233) wurde die Synagoge bereits am Abend des 8. November 1938 demoliert. An diesem Abend brannte keine Stra�enbeleuchtung im Ort; die Polizei befand sich weit entfernt au�erhalb des Ortes, Menschen aus anderen Orten der Umgebung waren in gro�er Zahl nach Abterode gekommen und die B�rgermeister nahmen an einer Sitzung in Eschwege teil. Die organisierte Menge demolierte die Synagoge. und die Wohnungen der j�dischen Einwohner, die auch misshandelt wurden. W�hrend dieser Ereignisse befand sich die SA und ihre Leitung zu einer Besprechung in der Gastwirtschaft von Zimmermann, um �ber die kurzfristig geplanten Aktionen zum reichsweiten Novemberpogrom zu beraten. Die Abter�der Juden wurden verhaftet und nach Eschwege transportiert. 1944 kaufte der Spar- und Darlehnskassenverein das Geb�ude und verwendete es als Lagerraum.
Auch nach 1945 wurde das Synagogengeb�ude als Lagerraum f�r Futtermittel verwendet. Zur Verwendung als Lager wurden eine Rampe und ein Vordach im Westen angebaut. Ein kleiner moderner Neubau der Raiffeisenbank wurde an der Nordseite angebaut. Anl�sslich der 900-Jahrfeier von Abterode im Jahr 1976 wurde die Synagoge im Au�enbereich renoviert. Die Nutzung der ehemaligen Synagoge als Lager wurde Anfang der 1990er-Jahre eingestellt, die R�umlichkeiten wurden insgesamt zu einer Bankstelle umgebaut. Hierzu war der Einbau einer Zwischendecke notwendig. Im Zusammenhang mit dem Umbau erfolgte eine Renovierung des gesamten Geb�udes, bei der das Landesamt f�r Denkmalpflege mit integriert war. Gefunden wurde beim Umbau eine Genisa mit zahlreichen Schriften, Gebetb�chern und rituellen Gegenst�nden (u.a. Gebetsriemen, Megilat Ester, Torawimpel). Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten der Wand- und Deckenmalereien sind noch nicht abgeschlossen. Die Funde aus der Genisa waren jahrelang verschollen, wurden jedoch 2018 wiederentdeckt (siehe Presseartikel unten).
Die Hinweis- und Gedenktafel an der ehemaligen Synagoge enth�lt den Text (siehe unten): "Ehemalige Synagoge der j�dischen Gemeinde Abterode. Erbaut 1871. Seit 1944 im Besitz des Spar- und Darlehenskassenvereins Abterode. Niederlassung der Raiffeisenbank Mei�nervorland eG., die das bis dahin als Zahlstelle und Lager genutzte Geb�ude in 1992/93 grundlegend renovierte. Dem Schicksal der Abter�der Synagoge und ihrer Gemeinde gedenkt die Eintragung Abterodes im Tal zerst�rter j�discher Gemeinden "Yad Vashem" in Israel."
2019 wurde im Obergeschoss des Synagogengeb�udes ein "Lern- und Gedenkort" f�r j�disches Leben eingerichtet (siehe Presseartikel unten).
Adresse/Standort der Synagoge: N�he der Ortskirche (Hinterweg 1) Fotos (Quelle: Fotos in den mit *) markierten Zeilen aus der Publikation von Kollmann/Wiegand s.Lit.; Fotos vom M�rz 1985 aus: Altaras s. Lit. 1988 S. 71; neuere Fotos von J�rgen Hanke, Kronach aus www.synagogen.info)
Lage der j�dischen Wohnh�user um 1791 in Abterode* | ||
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Die j�dischen Familien wohnten in der Kirchkranzbebauung und am Steinweg | ||
Die Synagoge in Abterode | ||
Die Synagoge auf einer Postkarte um 1900 (mit freundlicher Erlaubnis von F. B�nyai, Website www.judaica.cz) | Die Synagoge um 1900* | Decken- und Wandmalerei der Abter�der Synagoge (im Obergeschoss der heutigen Bankfiliale, Aufnahme 1996) |
Die Synagoge nach dem Novemberpogrom 1938 | ||
Die Inneneinrichtung wurde v�llig demoliert | ||
Die ehemalige Synagoge in den 1980er-Jahren | ||
Das Geb�ude von Norden mit dem angebauten Bau der Raiffeisenbank | Die Laderampe an der Westseite mit dem Vordach | |
Die ehemalige Synagoge nach der Restaurierung (2004) | ||
Die ehemalige Synagoge im April 2009 (Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 8.4.2009) | ||
Blick auf die ehemalige Synagoge mit dem heutigen Eingang in das Geb�ude links auf der Nordseite | Im Hintergrund die Pfarrkirche (1867/68 erbaut); rechts die Nordseite der ehemaligen Synagoge | |
Die ehemalige Synagoge von zwei Seiten: deutlich ist der vollkommen symmetrische Bau: die Ost- und Westseite (siehe oben) sind durch Mittellisenen in drei Felder unterteilt; die Gurtgesimse ergeben eine Aufteilung in jeweils sechs Fl�chen: jede Fl�che hat eine T�r- und Fenster�ffnung. | Detailaufnahme mit dem umlaufenden Fries im Zahnschnittprofil unter dem Dachgeschoss; zweiteiliges Fenster mit Mittels�ule | |
Ostseite | Links S�dseite, rechts Ostseite des Geb�udes mit Blick zur Pfarrkirche | Eingang in das Geb�ude (von innen gesehen) |
Inschrift - Zitat aus Jesaja 2,3: "lasset uns hinaufgehen zum Berge des Ewigen, zum Hause des Gottes Jakobs" (die markierten Buchstaben ergeben das Jahr des Synagogenbaus). | Dekorative Schmuckelemente unter den Fenstern | Gedenktafel (Text siehe oben) |
Funde aus der Genisa* | ||
Fragment einer Megilla (Buch Esther) | Torawimpel: Hochzeitspaar unter der Chuppa und entrollte Tora mit Schrift: "Dies ist die Tora, die Mose gegeben hat" | Hebr�ische Schriften |
Ehemaliges j�disches Schulhaus* | ||
Das ehemalige j�dische Schulhaus im Steinweg 47, Hinterhaus | ||
Andernorts entdeckt: Gedenken an den Gefallenen Moses Oppenheim aus Abterode (Foto erhalten von Hans Lesage www.weltkriegsgraeber.be ) | ||
Der Name von Moses Oppenheim ist eingetragen auf einer Gedenktafel im deutschen Soldatenfriedhof in Menen (Belgien) |
Weitere Fotos im "Wissenschaftlichen Bildarchiv" Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte
Juni 2017:Besuch von Nachkommen der Familie Westheim in Abterode |
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Am Grab des Vorfahrs Lehmann David Westheim: Dr. Alan Westheim mit Ehefrau Adrienne, Tochter Sara und Sohn Jares im j�dischen Friedhof Abterode. Dazu Bericht von Thomas Beck in der Website des Heimatvereins Datterode e.V. http://www.heimatverein-datterode.de/de/component/content/article/29-de/veranstaltungsarchiv-2017/372-im-dorf-der-vorfahren |
M�rz 2018: Genisa (wieder-)entdeckt |
Artikel in der HNA.de (Lokales - Witzenhausen) vom 8. M�rz 2018: "Fund soll teilweise restauriert und ausgestellt werden. Abterode: Verschollene j�dische Schriften aufgetaucht. Abterode. Verschollen geglaubte j�dische Schriften und Kultusgegenst�nde sind jetzt durch Zufall in Abterode wiederentdeckt worden. Pfarrer Andreas Heimann hatte diese beim Aufr�umen des alten Archivs der evangelischen Kirchengemeinde gefunden. F�r Dekan Dr. Martin Arnold ist das ein 'unglaublicher Gl�cksfall'. Er wisse nur von einer weiteren solchen Entdeckung dieses Umfangs in Hessen. Der Fund beinhaltet neben ein- und zweisprachigen Bibelausgaben unter anderem auch eine gro�e Pergamentschriftrolle, die Teil der Esther-Geschichte ist. Die handelt laut Arnold auch davon, wie schwer es j�dische Gemeinden als Minderheiten in der Ferne hatten und sie dennoch dank Gott beh�tet waren. 'Es ist interessant, dass ausgerechnet ein Pergament-St�ck mit dieser Geschichte in Abterode gefunden worden ist', erz�hlt Arnold und spielt damit auf die Zeit des Nationalsozialismus� an. Als zweite gro�e Besonderheit des Fundes nennt er einen Tora-Wimpel, auch Mappa genannt. 'Das war das Beschneidungstuch der Jungen, das bestickt wurde', erkl�rt der Dekan. Viele pers�nliche Informationen seien deshalb auf diesem Tuch enthalten, die nun entschl�sselt werden sollen. 'Das ist ein interessanter Forschungsansatz.' Denn wieder in der Versenkung verschwinden sollen die Schriften und die Gegenst�nde nicht: 'Wir w�rden die gerne von einem Experten sichten, katalogisieren und einzelne St�cke dann restaurieren lassen', spricht Arnold das weitere Vorgehen an, wie mit dem Fund umgegangen werden soll. Ausgestellt werden k�nnten die Exponate dann in dem gerade entstehenden Lern- und Gedenkort im Obergeschoss der ehemaligen Synagoge in Abterode, den der Verein Aufwind derzeit aufbaut und im Sommer 2019 er�ffnen will. 'Der wird sehr eindr�cklich werden', sagt Vereinsvorsitzender Matth�us Mihm..." Link zum Artikel |
Vgl. auch Bericht in der Seite http://www.kirchenkreis-eschwege.de/scripts/news/912/63874?layout=9&hom=hom sowie Bericht in lokalo24.de vom 14. Juli 2018: https://www.lokalo24.de/lokales/werra-meissner-kreis/markt-spiegel/alte-juedische-schriften-gegenstaende-abterode-entdeckt-10031763.html |
Juni 2019:Pergamentrolle (Megillat-Ester) wieder zur�ck in der Synagoge |
Artikel von Tobias St�ck in der "Werra-Rundschau" vom 18. Juni 2019: "Pergamentrolle ist nach der Restauration zur�ck in Abterode Die Reste einer Pergamentrolle, die im vergangenen Jahr in Abterode wiederentdeckt wurde, ist aus der Restauration zur�ckgekehrt. Restaurator und Konservator Hans-Dieter Lomp (Schlitz-Queck) hat das Schriftst�ck in einem speziellen Verfahren gegl�ttet und gereinigt. Das Dokument hatte sich noch vor einigen Monaten 'in einem beklagenswerten Zustand' befunden. Es war sehr zerknittert. Brandflecken, M�usefra� und Dreck hatten der hebr�ischen Handschrift auf dem Dachboden arg zugesetzt. Lomp geh�rt zu den wenigen Spezialisten, die �ber das dazu n�tige Fachwissen verf�gen. Bei seinen Untersuchungen konnte Lomp feststellen, dass es sich bei diesem Pergament um Kalbshaut handelt, die mit Eisen-Gallus-Tinte beschrieben wurde. Die L�cher im Pergament sind durch Brand entstanden. 'Wir haben bewusst auf eine Restauration verzichtet', sagte Dekan Dr. Martin Arnold, 'man soll die Sch�den und Gebrauchsspuren weiterhin sehen k�nnen.' Pfarrer Andreas Heimann hatte die Schriftrolle beim Aufr�umen des alten Archivs der evangelischen Kirchengemeinde gefunden. Sie ist Teil der Esther-Geschichte. Die handelt laut Arnold auch davon, wie schwer es j�dische Gemeinden als Minderheiten in der Ferne hatten und sie dennoch dank Gott beh�tet waren. 'Es ist interessant, dass ausgerechnet ein Pergament-St�ck mit dieser Geschichte in Abterode gefunden worden ist', erz�hlt Arnold und spielt damit auf die Zeit des Nationalsozialismus� an. In der ehemaligen Synagoge in Abterode soll am 2. November 2019 ein Lern- und Gedenkort f�r j�disches Leben in der Region Werra-Mei�ner er�ffnet werden. Die restaurierte Pergamentrolle geh�rt zu den Exponaten dieser Ausstellung. Die Arbeiten an der Schriftrolle haben etwa 1500 Euro gekostet. Bisher sind daf�r 1100 Euro an Spenden eingegangen. Wer mithelfen m�chte, die Restkosten aufzubringen, kann dies mit einer Spende auf das Konto des Kirchenkreisamtes Eschwege, IBAN DE91 5206 0410 0001 2001 00, unter dem Verwendungszweck 'Pergamentrolle Synagoge Abterode' tun." Link zum Artikel |
November 2019:In der ehemaligen Synagoge wurde ein Lern- und Gedenkort er�ffnet |
Artikel von Kristin Weber in der "Werra-Rundschau" vom 5. November 2019: "'Das Schweigen brechen'. Lern- und Gedenkort in Abteroder Synagoge ist er�ffnet Im Lern- und Gedenkort f�r j�disches Leben, der in der ehemaligen Synagoge Abterode er�ffnet wurde, k�nnen Gruppen von rund 20 Personen, vor allem Sch�ler, Einblicke in die Zeit bekommen, als Juden und Christen in den D�rfern des Werra-Mei�ner-Kreises als Nachbarn zusammenlebten. Medial zeitgem�� aufbereitet am gro�en Wandbildschirm, k�nnen sie historische Fotos betrachten oder Videos mit Zeitzeugenberichten ansehen. Zur Er�ffnungsfeier dr�ngten sich mehr als 200 Menschen in den Raum mit den erhaltenen Wandmalereien und zeigten damit, wie gro� das Interesse ist und wie wichtig das Thema, denn viele andere Besucher passten gar nicht mehr hinein und mussten in der Kirche auf den n�chsten Programmpunkt warten. Dachstuhl saniert. Matth�us Mihm hatte das Projekt als Vorstand des Vereins 'Aufwind' einst angesto�en � der Verein hat das Geb�ude gepachtet und betreibt im Untergeschoss einen Laden �, jetzt hat Aufwind-Vorstand Andrea R�th das Heft �bernommen. Das Lager unter dem Dach wurde leerger�umt, der Dachstuhl fachgerecht saniert und der Lern- und Gedenkort mit F�rdermitteln des Modellvorhabens Land(auf)Schwung des Bundesministeriums f�r Ern�hrung und Landwirtschaft umgebaut und medial eingerichtet. Inhaltlich hat Dekan Dr. Martin Arnold das Zepter �bernommen, der Verein 'Freunde und Freundinnen des j�dischen Lebens', dem er vorsitzt, wird das Projekt tragen, mit Leben und Expertise f�llen. Viele Menschen aus dem Kreis stellten historische Dokumente zur Verf�gung, die digitalisiert wurden. 'Es hat viel Zeit gebraucht, bis wir �ber das Thema der einstigen j�dischen Mitb�rger im Kreis wieder offen miteinander sprechen k�nnen', sagte Landrat Stefan Reu�. 'Jetzt m�ssen wir das Schweigen brechen.' Der Meinung ist auch B�rgermeister Friedhelm Junghans: 'Wenn wir erkennen, dass heute ein Viertel der Bev�lkerung antisemitische Gedanken hegt, dann m�ssen wir sagen: Das ist zu viel!' Sie alle wollen dem Negativtrend entgegentreten. Ruth Bar Ilan aus Israel, deren j�dische Vorfahren einst in Eschwege gelebt hatten, bedankte sich bei den Machern des Projekts. Einblicke in das Leben der j�dischen Gemeinde. Dr. Karl Kollmann gab als Historiker Einblicke in das Leben der j�dischen Gemeinde in Abterode im 17. Jahrhundert, w�hrend Sabine Knappe im Gemeindehaus einen Imbiss mit j�dischen Spezialit�ten zubereitet hatte: F�r die musikalische Untermaltung sorgten die 'Landstreicher'. Anschlie�end zeigte die Klezmer-Band 'Aufwind' aus Berlin, die fr�hliche Seite der jiddischen Musik bei einem Konzert in der Kirche. Mitwippen war angesagt. Beifall spendete das Publikum am Ende einer rundum gelungenen Er�ffnungsfeier." Link zum Artikel |
Januar 2020: Veranstaltung zum Holocaust-Gedenktag |
Artikel von Kristin Weber in der "Werra-Rundschau" vom 29. Januar 2020: "Gedenken zum 75. Jahrestag der Befreiung: Auschwitz ist immer noch ganz nah. Zum Gedenken an die Opfer des Holocaust und die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau kamen am Montagabend Hunderte Menschen in die Synagoge Abterode. Abterode � Am 27. Januar 1945 erreichte die Rote Armee das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz in Polen. Doch dieses war kurz zuvor ger�umt worden, nur 7500 deportierte Lagerinsassen konnten befreit werden. Zum Gedenken an die Opfer lud der Verein 'Freunde und Freundinnen des j�dischen Lebens im Werra-Mei�ner-Kreis' in die ehemalige Synagoge in Abterode ein. Und wieder einmal war der Gedenkraum zu klein f�r das gro�e Interesse. Zwar scheint Auschwitz weit weg zu sein, mit ihren Vortr�gen holten Dr. Martin Arnold und seine Mitstreiter die Schrecken von damals jedoch ganz nah heran � als Mahnung. 'Auschwitz ist das Symbol f�r den schauerlichsten Abgrund der Menschheit', sagte Arnold. 'Dort wurden neben Juden auch die polnische Intelligenz, die Homosexuellen und die Zeugen Jehovas ermordet. Heute wollen wir an die Opfer aus dem Werra-Mei�ner-Kreis erinnern.' Denn weit �ber 500 Menschen aus dem Kreis wurden in Auschwitz umgebracht. Ein Koffer am Bahnhof Eschwege. Wie ersch�tternd die Fakten sind, zeigte Anna Maria Zimmer eindr�cklich in ihrem Vortrag. Auschwitz begann buchst�blich vor der Haust�r. Dr. Walter Schulz, NSDAP-Mitglied und Gauleiter, war Landrat von Eschwege von 1937 bis 1945. Er setzte 1941 ein Schreiben mit Bestimmungen auf, wie mit den Juden, die 'umgesiedelt' werden sollten, zu verfahren sei und verteilte es an die B�rgermeister. 'Man kann also nicht sagen, dass niemand davon gewusst habe', hielt Anna Maria Zimmer fest. Darin stand, wie die Juden ihren Hausrat zur�cklassen sollten (die M�bel ordentlich zusammengestellt) von wo aus die Z�ge abfahren (Eschwege), und was jeder mitnehmen darf (einen Koffer), was darin enthalten sein darf (L�ffel, Becher, warme Kleidung, Schuhe und Essen f�r drei Tage). Einer Liste entsprechend wurden 100 Menschen j�dischen Glaubens aus Eschwege, Reichensachsen und den umliegenden D�rfern zum Eschweger Bahnhof getrieben und dort in Viehwagons verfrachtet. Das Denkmal des Koffers erinnert heute an sie. Zeitzeugenberichte aus der Region. Schlie�lich las Anna Maria Zimmer die Erinnerungen von Sonia Habler, geboren in Eschwege, und Kurt Mayer, geboren in Herleshausen, vor. Beide hatten die Konzentrationslager �berlebt und berichteten, wie sie entmenschlicht wurden und in Baracken gepfercht, wo ihnen jeden Tag der Tod in Form von K�lte, Hunger, Krankheiten oder dem Erschie�ungskommando drohte. Anna Maria Zimmer pr�sentierte die Fakten ohne emotionale Hinzuf�gungen, die Texte allein zeigen das Grauen so schonungslos, dass im Publikum immer wieder entsetztes Aufst�hnen erklang. Pfarrer singt und spricht j�dische Gebete. Pfarrer Martin von Frommershausen sang anschlie�end ein j�disches Gebet f�r die Opfer. York Egbert K�nig stellte vor, wie er im Stadtarchiv Eschwege �ber 500 Kennkarten von Juden aus dem Werra-Mei�ner-Kreis digitalisiert und archiviert hat. �ber Hundert Namen der Opfer aus dem Kreis, die in Auschwitz ermordet wurden, lasen Paula Polowczyk, Simon Exner, Nelly Metzger und Daniel Codorie vor, Sch�ler der Anne-Frank-Schule. Zahlen des Schreckens. 7500 befreite Gefangene, die das Gl�ck hatten, die H�lle von Auschwitz zu �berleben, das h�rt sich nach viel an, aber nur so lange, bis man die Zahl in Relation stellt. Die Zahlen des wahren Schreckens haben ganz andere Dimensionen: Als die rote Armee im Januar 1945 kurz vor Auschwitz stand, evakuierte die SS in wenigen Tagen das Lager und transportierte rund 56.000 Lagerinsassen in Frachtwaggons nach Westen in andere Einrichtungen. Insgesamt hatten die Nazis 1,3 Millionen Menschen nach Auschwitz deportiert, von denen die unbeschreibliche Zahl von 1,1 Millionen Menschen in den Gaskammern ermordet wurde. Die Opfer waren zum gr��ten Teil Juden und stammten aus 20 Nationen. Aber auch Polen, Roma und sowjetische Kriegsgefangene wurden umgebracht. Polizeischutz. W�hrend der Gedenkveranstaltung stand vor der T�r ein Polizeiwagen als Schutz und zeigte deutlich: Solange die Polizei solche Veranstaltungen sch�tzen muss, ist Auschwitz nicht weit weg, sondern immer noch ganz nah..." Link zum Artikel https://www.werra-rundschau.de/lokales/meissner-berkatal/gedenken-holocaust-synagoge-abterode-13507885.html. |
Juni 2020: In der Synagoge ist eine virtuelle Zeitreise m�glich |
Artikel in der "Werra-Rundschau" vom 25. Juni 2020: "Verein erschafft virtuelle 3-D-Rekonstruktion. Zeitreise ins Innere der Abter�der Synagoge Die Zukunft der Technik hat im Verein 'Freundinnen und Freunde j�dischen Lebens' bereits begonnen. Und zwar, um mit ihrer Hilfe eine Reise in die Vergangenheit zu unternehmen: 'Unserem Verein ist es gelungen, den Innenraum der ehemaligen Synagoge in Eschwege auf dem Schulberg neu entstehen zu lassen', sagt der Vorsitzende Dr. Martin Arnold. 'Virtuell, mit einer Datenbrille, ist der Raum wieder so begehbar, wie er bis zur Zerst�rung im Jahr 1938 ausgesehen hat.' Alte Innenaufnahmen als Vorlage. Die Besucher des Lern- und Gedenkorts in der ehemaligen Synagoge in Abterode k�nnen so die Synagoge in Eschwege dreidimensional betreten und sie auf eindrucksvolle Weise erleben, wie die j�dische Gemeinde in Eschwege den Ort vor dem Zweiten Weltkrieg gesehen hat. Alte Innenaufnahmen dienten als Vorlage. Daraus hat die Kreativagentur Dorfmeyster aus Kassel den Raum virtuell rekonstruiert. Gef�rdert wurde die Ma�nahme durch den Verein f�r Regionalentwicklung Werra-Mei�ner mit mehr als 12.000 Euro aus dem Regionalbudget 2020. Der Lions-Club Eschwege-Werratal hat das Projekt durch eine Spende in H�he von 1500 Euro unterst�tzt. Weitere 1500 Euro sind noch offen und sollen durch Spenden gedeckt werden. 'Unser Verein hat das Ziel, die Spuren des j�dischen Lebens dem Vergessen zu entrei�en', sagt Dr. Martin Arnold. 'Damit stehen wir im Kontrast zum Nationalsozialismus, der versucht hat, alle Spuren auszul�schen.' Begeistert vom Ergebnis. Sabine Wilke vom Verein f�r Regionalentwicklung ist begeistert vom Ergebnis der virtuellen Rekonstruktion. Auf diese Weise k�nne jugendlichen Besuchern das Wissen erlebbar nahegebracht werden � und zwar auf eine moderne Weise, die sie anspricht. 'Ich finde es auch genau richtig, dass man sich in der Synagoge in Abterode per Datenbrille in die Synagoge in Eschwege begeben kann, denn das stellt zwei Orte zueinander in Beziehung und somit den Bezug zur Region her', sagte sie. Auch Gudrun K�hnemuth, Vorsitzende des Lions-Clubs Eschwege-Werratal, ist nach dem Blick in die Brille sehr beeindruckt. 'F�r Sch�ler und Konfirmanden ist es wichtig, dass sie mit diesem Teil der Geschichte vertraut gemacht werden, und die Technik bietet ihnen dabei ein Erlebnis.' Mei�ners B�rgermeister Friedhelm Junghans fungiert im Verein der Freunde als Kassenwart, und betont, welche Herkulesaufgabe die Finanzierung des Projekts f�r den jungen Verein gewesen sei. 'Ich hoffe deshalb, dass noch mehr Mitglieder in den Verein eintreten, um damit unsere wichtige Arbeit zu unterst�tzen', sagte er. Und auch w�hrend der Corona-Pandemie m�chte der Lernort sein Angebot weiterf�hren, allerdings mit begrenzten Programmen, denn der Gesundheitsschutz sei wichtig, wie Dr. Martin Arnold betonte. Angebot f�r Familien. Ein erster Schritt besteht in einem Angebot f�r ein bis zwei Familien mit Kindern im Alter von vier bis zw�lf Jahren. Ab dem 1. Juli sind diese eingeladen, in Abterode j�disches Leben in der Region zu entdecken: Welche Feste haben die j�dischen Gemeinden gefeiert? Wie sah es in einer Synagoge aus? Was haben die Kinder miteinander gespielt? Diese Fragen und Eindr�cke werden kindgerecht vermittelt. Anmeldung. Wegen der Corona-Bedingungen ist eine vorherige Anmeldung erforderlich. Ein Wunschtermin kann mit Dr. Martin Arnold vereinbart werden (Tel. 05651/339281 oder Email: martin.arnold@posteo.de)." Link zum Artikel |
August 2020:�ber den Lern- und Gedenkort ehemalige Synagoge Abterode |
Artikel von Anna Schellhase in der "Werra-Rundschau" vom 22. August 2020: "Lern- und Gedenkort. In der ehemaligen Synagoge Abterode erlebt man j�dische Geschichte interaktiv Der Verein der 'Freundinnen und Freunde j�dischen Lebens in der Region Werra-Mei�ner' verspricht in der ehemaligen Synagoge spannenden Einblick in das Judentum . Abterode - Nicht als klassisches Museum, sondern als moderne, interaktive und zum Teil digitale Lernm�glichkeit. In der Region Werra-Mei�ner gab es in 14 D�rfern Synagogen, j�dische Friedh�fe und Schulen. W�hrend des Nationalsozialismus wurde das j�dische Leben in der Region ausgel�scht. Das Obergeschoss des ehemaligen Synagoge diente in der Vergangenheit unter anderem als D�ngemittellager. Heute befindet sich dort eine Sitzecke mit Blick auf einen gro�en Bildschirm. Im Untergeschoss befindet sich seit 2011 das 'L�dchen f�r alles'. F�hrungen. Die F�hrungen finden entweder als Pr�sentation auf dem gro�en Bildschirm, auch mit kindgerechten Erkl�rvideos, statt, oder die Besucher informieren sich �ber Tablets, die dort zur Verf�gung stehen. Die Inhalte auf den Tablets geben Einblicke in viele Bereiche wie j�dische Feste, Bildung, Orte j�dischen Lebens und Antisemitismus. Das L�sen von R�tseln hilft bei den Entdeckungstouren. Erinnerungskultur. Zum Thema Erinnerungskultur hat der Verein Stimmen von Zeitzeugen gesammelt und pr�sentiert diese in einem Video. 'Digitale Formate sind sicherlich interessanter f�r Jugendliche als Vitrinen. Wenn man all das, was wir in unserer Datenbank haben, in einem Museum ausstellen w�rde, w�re das Museum unvorstellbar riesig', sagt Vereinsvorsitzender Dr. Martin Arnold. Museum digital. Das technische Highlight d�rfte wohl eine VR-Brille sein, mit der man die ehemalige Synagoge auf dem Eschweger Schulberg vor ihrer Zerst�rung im Jahr 1938 besichtigen kann. Der Innenraum wurde mithilfe historischer Aufnahmen virtuell rekonstruiert. Museum analog. Aber nat�rlich gibt es auch 'analoge' Ausstellungsst�cke. Die Esther-Rolle, die 2018 auf dem Dachboden in Abterode wiederentdeckt wurde, stammt vermutlich aus dem 19. Jahrhundert und enth�lt die Geschichte der schlauen Esther, die das j�dische Volk vor der Vernichtung durch den persischen K�nig rettete. Eine weitere Geschichte verbirgt sich auch hinter einem alten Fenster der Synagoge. Dort befindet sich ein Thorawimpel von 1775, der als Wickelband f�r die Thora bestimmt ist, bestehend aus einer Windel, die als Beschneidungswindel gedient haben k�nnte, in drei Teile geschnitten und zusammengen�ht wurde. Der Wimpel ist kunstvoll bestickt mit dem Geburtsdatum des Tr�gers, einer Thora und einer Hochzeitsszene. 'Die Kinder m�gen besonders solche Geschichten, denn dann f�ngt das Judentum an zu leben', findet Ludger Arnold. Antisemitismus. Aber auch das Thema Antisemitismus findet Dr. Martin Arnold sehr wichtig. Das digitale Programm zeigt unter anderem das Kinderbuch 'Trau keinem Fuchs auf gr�ner Heid und keinem Jud bei seinem Eid' von Elvira Bauer aus dem Jahr 1936. Durch dieses Buch sollte schon kleinen Kindern ein antisemitisches gepr�gtes Weltbild vermittelt werden. Im Programm werden sowohl die Folgen des Antisemitismus als auch unkompliziertes Miteinander von Juden und Christen gezeigt. 'Die Botschaft dahinter soll sein, dass Juden Menschen sind wie wir alle. Juden und Christen sind eng miteinander verbunden und ihre Kulter enth�lt Elemente, auf die man stolz sein kann', so Dr. Arnold. F�hrungen. Der Lern- und Gedenkort j�dischen Lebens kann derzeit nur F�hrungen bis zehn Personen anbieten. N�here Infos:www.synagoge-abterode.de." Link zum Artikel |
Links und Literatur
Links:
Quellen:
Hinweis auf online einsehbare Familienregister der j�dischen Gemeinde Abterode |
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In der Website des Hessischen Hauptstaatsarchivs (innerhalb Arcinsys Hessen) sind die erhaltenen Familienregister aus hessischen j�dischen Gemeinden einsehbar: Link zur �bersicht (nach Ortsalphabet) https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/llist?nodeid=g186590&page=1&reload=true&sorting=41 Zu Abterode sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur Einsichtnahme weiter �ber "Digitalisate anzeigen"): HHStAW 365,39 Verzeichnis der j�dischen Einwohner von Abterode und Frankershausen mit Benennung von Vorstehern, Lehrern und Gemeindedienern 1735 - 1824 https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v289716 HHStAW 365,33 Verzeichnis der j�dischen Einwohner von Abterode und Frankershausen mit Benennung von Vorstehern, Lehrern und Gemeindedienern 1735 - 1824 https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v1230080 HHStAW 365,40 J�disches Personenstandsregister von Abterode 1809 - 1813 https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v1245100 HHStAW 365,34 Verzeichnis aller Juden in der Kultusgemeinde Abterode 1823 - 1823 https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4250800 HHStAW 365,37 Geburtsregister der Juden von Abterode und Vockerode 1824 - 1851 https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2719759 HHStAW 365,38 Sterberegister der Juden von Abterode 1824 - 1852 https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2126642 HHStAW 365,35 Trauregister der Juden aus der Synagogengemeinde in Abterode 1829 - 1935 https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4782861 HHStAW 365,36 Trauregister der Juden von Abterode 1852 - 1935 https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4101075 HHStAW 365,41 Sterbereister der Juden von Abterode 1852 - 1937 https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v1230081 |
unter den Familienregistern zu Wolfhagen findet sich: HHStAW, 365, 868 Heiratsurkunden j�discher Eheleute aus Wolfhagen und Abterode (3 Blatt) 1889 - 1892: Heiratsurkunde der j�dischen Eheleute Salomon Kleeblatt aus R�hrenfurth und Helene geb. Alexander aus Wolfhagen 1892, Heiratsurkunde der j�dischen Eheleute Heinemann Loewenstein aus Iserlohn in Westfalen und Bertha geb. Weilbrunn aus Abterode 1889 https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v1245495 |
Literatur:
Paul Arnsberg: Die j�dischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. 1 S. 25-26. | |
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Thea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit 1945? 1988 S. 70-72. | |
dies.: Das j�dische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994. S. 68 (keine Erg�nzungen zum Band von 1988). | |
Studienkreis Deutscher Widerstand (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu St�tten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Hessen I Regierungsbezirk Darmstadt. 1995 S. 233-234. | |
Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume III: Hesse - Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992 (hebr�isch) S. 353-355. | |
Karl Kollmann / Thomas Wiegand: Spuren einer Minderheit. J�dische Friedh�fe und Synagogen im Werra-Meissner-Kreis. Hrsg. von der Historischen Gesellschaft des Werralandes. Kassel 1996. S. 73-76 u.�. | |
Martin Arnold: Die j�dische Gemeinschaft in Abterode. Von der Entstehung im 17.Jh. bis zur Ausl�schung im Jahr 1941, in: Zeitschrift des Vereins f�r hessische Geschichte und Landeskunde 121/2016, S. 53-74.Online zug�nglich (pdf-Datei) | |
Andreas Lehnardt: Die Genisa aus der ehemaligen Synagoge in Abterode. In: Eschweger Geschichtsbl�tter 31/2020, S. 5-14. Online eingestellt (zusammen mit dem n�chsten Beitrag; pdf-Datei). | |
Karl Kollmann: Warum Abterode? Bemerkungen zur j�dischen Gemeinde Abterode im 17. und 18. Jh. In: Eschweger Geschichtsbl�tter 31/2020, S. 15-20. Online eingestellt (zusammen mit dem vorigen Beitrag; pdf-Datei). |
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust".
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright � 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.
AbterodeHesse. Jews lived there from the mid-17th century and established the largest rural community in the duchy of Hesse, numbering 39 families (23 % of the total) in 1744 and 234 individuals in 1835. Many of the duchy"s teachers were first educated at the local Jewish elementary school (1840-1934). Affiliated with the Kassel rabbinate, the community dedicated a new synagogue (1871), which was vandalized with other Jewish property on Kristallnacht(9-10 November 1938). Most of the 97 Jews registered there during the Nazi period left before 1940; at least 17 perished in the Holocaust.