Die Synagoge in Feudenheim (Stadt Mannheim) (original) (raw)
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Feudenheim (Stadt Mannheim) J�dische Geschichte / Betsaal/Synagoge
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Zur Geschichte der j�dischen Gemeinde (english version)
In dem bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts zur Kurpfalz geh�renden Feudenheim (1910 nach Mannheim eingemeindet) bestand eine j�dische Gemeinde bis 1938. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 17. Jahrhunderts zur�ck. Erstmals werden 1672 Juden in Feudenheim genannt; 1774 z�hlte man 17 Juden am Ort.
Die Zahl der j�dischen Einwohner entwickelte sich im 19. Jahrhundert wie folgt: 1803 58, 1832 106 j�dische Einwohner, 1836 118, 1839 121, 1864 H�chstzahl mit 129 Personen, 1871 94, 1875 86, 1880 126, 1885 118, 1887 126 (in 23 Familien), 1890 120, 1895 113, 1897 128 j�dische Einwohner (in 24 Familien).
An Einrichtungen hatte die j�dische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine j�dische Schule (zun�chst Religionsschule; seit 1845 �ffentliche israelitische Konfessionsschule im Geb�ude gegen�ber der Synagoge; im Schulgeb�ude auch die Lehrerwohnung; das Schulgeb�ude wurde 1962 abgebrochen), ein rituelles Bad (im Schulgeb�ude) und einen Friedhof. Zur Besorgung religi�ser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer anstellt, der zugleich aus Vorbeter und Schochet t�tig war (von 1840 bis 1869 Lehrer Samuel Weil, zun�chst als Religionslehrer, seit Begr�ndung der Konfessionsschule 1845 als Lehrer an der israelitischen Schule; um 1872/93 Raphael Rosenheimer. 1887 wird Lehrer Bessels genannt, von 1888 bis 1910 Karl Billigheimer; beide unterrichteten auch die Sch�ler inIlvesheim). Die Konfessionsschule wurde 1869 aufgel�st (zwischen 1865 und 1860 gab es 18 bis 24 Sch�ler), danach bestand - bis zum Weggang von Lehrer Billigheimer 1910 - noch eine Religionsschule (beziehungsweise Simultanschule; 1894 29 Sch�ler).
Die Gemeinde geh�rte seit 1827 zum Rabbinatsbezirk Ladenburg, der seit 1884 von Heidelberg aus betreut wurde.
Von den Gemeindevorstehern werden genannt: um 1848 H. Kahn, um 1894 E. Kaufmann, H. Kahn und M. Kaufmann. Als Rechnungsf�hrer (Rendant) wird damals Th. Hirsch genannt, als Synagogendiener M. Feist (um 1894/1903). Um 1897 waren die Gemeindevorsteher E. Kaufmann, Samuel Hirsch und M. Kaufmann, 1898/1903 M. Kaufmann, Samuel Hirsch und H. Reimann.
An j�dischen Vereinen werden genannt: um 1894 der Wohlt�tigkeits- und Bestattungsverein Chewra Kadischa (um 1894/1903 unter Leitung von J. Kahn), der Krankenbesuchsverein Bickur cholim (1894 unter Leitung von E. Kaufmann, 1903 unter Leitung von Th. Hirsch und K. Billigheimer) und der Israelitische Frauenverein (um 1894 unter Leitung der Frau von J. Kahn, 1903 unter Leitung von S. Hirsch, H. Kahn und K. Billigheimer). Dazu bestand die Samuel Kahn'sche Stiftung.
Die j�dischen Familien lebten insbesondere vom Handel mit Vieh und anderen Waren. An ehemaligen, teilweise bis nach 1933 bestehenden j�dischen Gewerbebetrieben sind bekannt: B�ckerei Julius Kaufmann (bis nach 1900; Brunnenstra�e 4), Viehhandlung Gustav Kahn (bis nach 1933, Hauptstra�e 66), Metzgerei Reimann (bis nach 1933; Hauptstra�e 88), Textilgesch�ft der Familie Scherrmann (bis um 1900; die Familie ist nach Amerika ausgewandert; Ecke Hauptstra�e/Bl�cherstra�e); Viehhandlung Sigmund Kirchheimer (Talstra�e 19), Viehhandlung Hermann Kahn (Talstra�e 16).
Seit den 1870er-Jahren verzogen viele Mitglieder der Gemeinde nach Mannheim, einige wanderten aus, sodass 1905 nur noch 65, 1925 49 j�dische Einwohner in Feudenheim gez�hlt wurden.
Auf Grund der Judenverfolgungen und -ermordungen in der NS-Zeit kamen von den 1933 etwa 40 in Feudenheim lebenden j�dischen Personen mindestens zw�lf ums Leben.
Berichte aus der Geschichte der j�dischen Gemeinde
Aus der Geschichte der j�dischen Lehrer
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers und Vors�ngers (1835 / 1836 / 1839 / 1841)
(Quelle: erhalten vom Stadtarchiv Donaueschingen)
Ernennung von Schulkandidat Samuel Weil auf die Lehrstelle an der neu errichteten, �ffentlichen israelitischen Schule (1845)
Anzeige im "Gro�herzoglich Badischen Anzeige-Blatt f�r den See-Kreis" vom 6. August 1845 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen): "Karlsruhe. [Bekanntmachung]. Die mit dem Vors�ngerdienste vereinigte Lehrstelle an der neu errichteten �ffentlichen Schule bei der israelitischen Gemeinde Feudenheim, Amtsbezirks Ladenburg, wurde dem bisherigen Religionsschullehrer und Vors�nger bei derselben, Schulkandidaten Samuel Weil von Breisach �bertragen".
Lehrer Samuel Weil wird als Lehrer in Feudenheim genannt (1864)
Mitteilung in "Der Israelitische Lehrer" vom 28. April 1864: "Subskriptionen. Herr Lehrer und Kantor Oppenheimer in Darmstadt vorl�ufig 20 Jahrb�cher, 20 Kalender; Lehrer Weil in Feudenheim bei Mannheim 1 Jahrbuch; Lehrer Bessels in Ilvesheim 1 Jahrbuch..."
Bei Lehrer Billigheimer sind sechs j�dische Waisenm�dchen in Pflege (1899)
Artikel in "Der Israelit" vom 12. Mai 1899: "Mannheim, 9. Mai. Anl�sslich des Verweilens Ihrer k�niglichen Hoheit der Gro�herzogin in hiesiger Stadt besuchte dieselbe unter andern Wohlt�tigkeitsanstalten auch am vergangenen_Erew Schabbat_ (= Freitag) das hiesige israelitische Waisenhaus. Am Eingang desselben wurde Ihre k�nigliche Hoheit von dem Pr�sidenten des Vereins Herrn Stadtverordnetenvorstand Max Stockheim herzlich willkommen gehei�en. Die hohe F�rstin lie� sich dann die einzelnen Vorstandsdamen des Vereins vorstellen, und unterhielt sich mit jeder einzelnen in der leutseligsten Weise.
Die Pfleglingen des Vereins worunter auch sechs M�dchen, die in dem Vororte Feudenheim bei Herrn Lehrer Billigheimer in Pflege sind, waren im Speisezimmer aufgestellt, und hatte die hohe Dame f�r jedes dieser Kinder ein paar freundliche Worte.
Zum Schlusse trug eines der Waisenm�dchen der Abteilung Feudenheim ein kleines Gedicht vor und �berreichte Ihrer k�niglichen Hoheit ein Rosenbouquet, wor�ber die erlauchte F�rstin sichtlich erfreut war und sich dann aufs herzlichste verabschiedet."
Lehrer Karl Billigheimer erteilt auch am Knabeninstitut Schwarz in Mannheim Religionsunterricht (1899) Anmerkung: Lehrer Karl Billigheimer (geb. 1864, gest. 1931) war von 1888 bis 1910 Religionslehrer in Feudenheim und bem�hte sich in der Gemeinde um die Ausgestaltung des Gottesdienstes, wobei er auch einen Knabenchor ins Leben rief. 1910 �bernahm er die Leitung des israelitischen Waisenhauses in Mannheim.
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. Oktober 1899: "Mannheim, 16. Oktober (1899). Mit der Erteilung des israelitischen Religionsunterrichts am Knabeninstitut Schwarz dahier, welches von ca. 100 Sch�lern verschiedener Konfessionen - worunter 25 Israeliten - besucht wird, wurde Lehrer Billigheimer Feudenheim, welcher seit 10 Jahren an der hiesigen israelitischen Religionsschule t�tig ist, betraut." |
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Hinweis auf Samuel Billigheimer: Samuel Billigheimer ist am 3. August 1889 in Feudenheim geboren als Sohn des Lehrers Karl Billigheimer und seiner Frau Karoline geb. Hess (geb. 2. August 1869 in Malsch, umgekommen 1943 im Ghetto Theresienstadt). Er besuchte das Realgymnasium Mannheim und studierte in Heidelberg Latein, Englisch und Franz�sisch. Promotion 1911, ab 1912 im badischen Schuldienst (Mannheimer Realgymnasium). Er war Mitglied des Synagogenrats der j�dischen Gemeinde Mannheims und Mitglied der Landessynode. Seit 1921 war er verheiratet mit Gertrud geb. Feitler (1896-1988). Die beiden adoptierten zwei S�hne. 1933 wurde Billigheimer auf Grund der NS-Gesetzgebung als Jude beurlaubt, sein Doktortitel wurde aberkannt. Beim Novemberpogrom 1938 wurde er ins KZ Dachau verschleppt. Im M�rz 1939 ist er nach Australien emigriert, wo er mehr als 20 Jahre an der anglikanischen Caulfield Grammar School Deutsch, Franz�sisch und Latein unterrichtete und zahlreiche Aufs�tze zur deutschen und j�dischen Geistesgeschichte verfasste. Er starb am 17. Mai 1983 in Melbourne. F�r ihn wurde in der Rathenaustra�e 1 in Mannheim ein "Stolperstein" verlegt. Quellen (mit Schriftenverzeichnis und Literaturangaben): https://de.wikipedia.org/wiki/Samuel_Billigheimer und https://www.marchivum.de/de/stolperstein/dr-samuel-billigheimer (Fotos) und https://www.leo-bw.de/detail/-/Detail/details/PERSON/kgl_biographien/1012399176/Billigheimer+Samuel |
Anzeigen j�discher Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Anzeige von F. Hammerschmidt, Mannheim-Feudenheim - Vertrieb von Koscherer Pflanzenbutter (1922)
Anzeige in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des Central-Vereins) vom 7. Dezember 1922: "Koscher - Koscher - Pflanzenbutter 'Kippo' - feinste ungesalzene Nussbutter, wie Teebutter, unter Kontrolle Seiner Ehrw�rden des Herrn Provinzialrabbiners Dr. L. Cahn, Fulda, hergestellt. In Post- und Bahnsendungen franko - unter den Fabrikpreisen, gegen Nachnahme oder Rechnung. Jeder Versuch f�hrt zu dauerndem Bezug!
F. Hammerschmidt. Mannheim-Feudenheim"
Verlobungsanzeige von Erna Weil (Friedelsheim) und Erwin Kirchheimer (Feudenheim) (1935)
Anzeige im "Israelitischen Familienblatt" vom 10. Januar 1935: "Erna Weil - Erwin Kirchheimer
Verlobte
Friedelsheim (Pfalz) - Mannheim-Feudenheim Talstra�e 19
Januar 1935."
Zur Geschichte des Betsaales / der Synagoge Ein eigentliches j�disches Wohngebiet gab es nicht. Da viele der j�dischen Familien jedoch in der Talstra�e zwischen Haupt- und Ziethenstra�e wohnten, wurde dieser Abschnitt fr�her die "Judengasse" genannt.
Die Gottesdienste wurden nach einem Bericht von 1798 in einem Betsaal im Haus des Isaak L�w abgehalten. Er stellte ein Giebelzimmer seines Hauses der Gemeinde unentgeltlich zur Verf�gung. Da dieser Raum bei der anwachsenden Zahl der Gemeindeglieder zu klein wurde, begann man nach 1800 mit der Sammlung von Spenden f�r den Bau einer neuen Synagoge.
1809 hatte man ausreichende Spendengelder f�r den Kauf eines Grundst�cks in der Neckargasse gesammelt. 1819 wurde eine Synagoge erbaut, die 1840/41 umgebaut wurde. Das einfache Geb�ude mit rechteckigem Grundriss war durch seine an allen vier W�nden befindlichen Rundbogenfenster als Sakralbau zu erkennen. Die westliche Seite war abgewalmt, die Ostfassade zur Neckarstra�e besa� einen Giebel. Man betrat das Gotteshaus vom Hof her, der vom Raum zwischen Synagoge und Schulhaus gebildet wurde. Im Innenraum ging eine Treppe an der Westseite hinauf zur Frauenempore. Die W�nde waren vermutlich bemalt; ein gro�er Leuchter bildete eine Zierde des Betsaales. Seit 1888 war Karl Billigheimer als Religionslehrer und Vorbeter in der Feudenheimer Synagoge t�tig. Sein Sohn Samuel erinnerte sich an das gottesdienstliche Leben in der Feudenheimer Gemeinde an Schabbat- und Festtagen: "In der 2. H�lfte der 1890er Jahre erlebte ich an diesen Tagen eine lebendige und volle Synagoge. Ich war stolz auf meinen Vater, wenn ich ihn an den hohen Feiertagen die erhebenden Melodien in seiner so ansprechenden Baritonstimme vortragen � und beten � h�rte, denn der Beter war in ihm st�rker als der S�nger [...] Hoch gesch�tzt wurde seine Toralesung..." Karl Billigheimer studierte auch Knabench�re f�r den Gottesdienst ein. Er war bis 1910 in Feudenheim t�tig.
Nachdem die Zahl der Gemeindeglieder bereits Anfang des 20. Jahrhunderts stark abgenommen hatte, wurde es immer schwieriger, an Schabbat und Festtagen die erforderliche Zehnzahl von M�nnern zusammen zu bekommen. Schon in den 1920er-Jahren wurde die Feudenheimer Synagoge kaum mehr benutzt. Nur an den hohen Feiertagen fanden noch Gottesdienste statt, die der Mannheimer Rabbiner leitete.
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Feudenheimer Synagoge durch SA-Leute zerst�rt. Sie rissen zun�chst den Boden heraus und setzten anschlie�end das Geb�ude in Brand. Nachmittags holten sie die j�dischen M�nner aus ihren Wohnungen und zwangen sie, Gebetb�cher in ein vor der Synagoge entfachtes Feuer zu werfen.
Auf dem Synagogengrundst�ck in der Neckarstra�e 10 ist nach dem Abriss 1962 bis zur Gegenwart die s�dliche Mauer der Synagoge mit den Ans�tzen von drei Fenstern erhalten und durch Anbringung einer Gedenktafel (im Rahmen der Woche der Br�derlichkeit am 14. M�rz 1965) als Erinnerungsst�ttehergerichtet. Beim Abbruch der Synagoge wurden auch zwei Grundsteine gefunden. Der Stein an der Synagogenmauer trug die Jahreszahl 1819, der Stein des benachbarten Schulhauses enthielt ein Bleirohr, eine verschlossene Glasflasche, zwei Silberm�nzen von 1840 und 1841 sowie Papier- oder Lederreste. Die Grundsteine wurden nicht aufbewahrt und gingen verloren.
Fotos / Skizzen: Skizzen: (Rekonstruktionsversuch von G�nther L�hr, 1984; bei V. Keller, Bilder s. Lit. S. 77)
Fotos nach 1945/Gegenwart:
Fotos 1962 (Quelle: Keller s. Lit., Bilder S. 78) | ||
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Blick auf Synagogenruine und j�disches Schulhaus vor dem Abbruch | Abbruch des j�dischen Schulhauses im Sommer 1962 | |
Fotos um 1985 (Fotos: Hahn) | ||
Blick auf die die 1965 geschaffene Gedenkst�tte f�r die Synagoge Feudenheim | Gedenktafel in der s�dlichen Mauer der Synagoge | |
Fotos 2003 (Fotos: Hahn) | ||
Blick �hnlich wie oben | Die Gedenktafel | |
Die s�dliche Mauer der ehemaligen Synagoge | Die Bebauung des Nachbargrundst�ckes hat sich ver�ndert (vgl. Foto oben) | |
Foto Herbst 2009 (Foto: Michael Ohmsen) | ||
Das Grundst�ck der ehemaligen Synagoge und die Gedenktafel (F�r Anfragen zur Verwendung der Fotos: E-Mail des Fotografen, Fotoseite: www.panoramio.com/user/2867083/tags/Judaica) Bei den eingestellten Fotos handelt es sich um Fotos mit h�herer Aufl�sung (bitte anklicken, Dateigr��e 0,7 mb) |
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte
Oktober 2017: Verlegung von "Stolpersteinen" in Feudenheim |
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Artikel von Katja Geiler im "Mannheimer Morgen" vom 11. Oktober 2017: "Feudenheim. K�nstler Gunter Demnig verlegt Stolpersteine im Gedenken an die Geschwister Bertha und Gustav Kahn. Zeichen der Erinnerung an j�dische B�rger Gleich 19 Stolpersteine wurden an einem Tag verlegt, K�nstler Gunter Demnig, der die Aktion vor �ber 20 Jahren ins Leben gerufen hatte, eilte von einem Termin zum n�chsten und machte somit eine Gedenkreise durch ganz Mannheim. Die kleinen Mahnmale galten in diesem Fall Mannheimer Juden, Menschen mit Behinderung sowie Widerstandsk�mpfern. Eine der Stationen war die Hauptstra�e 66 in Feudenheim, wo das Geschwisterpaar Bertha und Gustav Kahn, Vorsteher der j�dischen Gemeinde, lebten. Am 22. Oktober 1940 wurden sie mit weiteren zw�lf Feudenheimer Juden nach Gurs deportiert. Gustav Kahn konnte aus dem Lager fliehen und sich mit Hilfe des franz�sischen Widerstandes verstecken, Bertha Kahn wurde in Le Douadic interniert, bis sie befreit wurde. Sie kehrte 1945 nach Feudenheim zur�ck und lebte hier, bis sie 1957 im Alter von 89 Jahren verstarb. Ihr Bruder starb noch in Frankreich. 'Gerade in Zeiten, in denen wieder vermehrt rassistische und rechtsradikale Str�mungen aufkommen, ist es wichtig, die Erinnerungen an die Nazi-Herrschaft wachzuhalten und rechtzeitig ein Zeichen zu setzen', sagte Alois Putzer vom Verein f�r Ortsgeschichte Feudenheim. 'Ich kann mich noch an Bertha Kahn erinnern, aber leider nicht gut genug, um etwas �ber sie sagen zu k�nnen, dazu war ich zu jung', so Putzer. Er habe viele Juden getroffen - auch Nobelpreistr�ger. 'Viele haben die Verbundenheit zu ihrer Heimat nie verloren.' Ernst Gramberg vom Arbeitskreis Justiz und Geschichte des Nationalsozialismus hatte an diesem Tag viel vor. 'Ich fahre quasi Demnig hinterher und war heute schon bei drei Stolperstein-Verlegungen mit dabei', erz�hlte er. Der AK Justiz befasst sich mit der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit. Damals wurde mit allen Mitteln versucht, die Arier nach vorn zu bringen. 'Das soll nie wieder passieren', so Gramberg. Gravierte Messingpl�ttchen. 'Die Stolpersteine sind eine gute Gelegenheit, um im Alltag an die deportierten Menschen zu erinnern', sagte Boris Weirauch, Landtagsabgeordneter der SPD und wohnhaft in Feudenheim. 'Die Stolpersteine sind eine Alternative zu Geschichtsb�chern und Dokumentationen, da sie zeigen, dass die Leute direkt aus unserer Mitte gerissen wurden.' Routiniert entfernte K�nstler Demnig einen Pflasterstein und f�gte die beiden Denkm�ler, zwei Betonkl�tze mit gravierten Messingpl�ttchen, in den Boden ein. 'Im Jahre 1991 wurde die Idee geboren', blickte Demnig zur�ck. Einige Zeit habe er die Steine illegal verlegt. 'Inzwischen kommen die Initiativen aus den Orten selbst, auch im Ausland gibt es inzwischen Stolpersteine.' Das Interesse von Sch�lern sei ebenfalls gestiegen: 'F�r sie ist es handfester Geschichtsunterricht', wei� Demnig, Was den K�nstler besonders r�hrt, ist, wenn Leute von weither anreisen, um die Verlegung mitzuerleben, weil es sich um einen Angeh�rigen handelt. In Mannheim gibt es die Aktion seit 2007. Sie wird durchgef�hrt vom Arbeitskreis Stolpersteine f�r Mannheim." Link zum Artikel https://www.morgenweb.de/mannheimer-morgen_artikel,-feudenheim-zeichen-der-erinnerung-an-juedische-buerger-_arid,1128097.html |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust".
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright � 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.
FeudenheimBaden. The Jewish population in 1860 was 125, and the community maintained a synagogue and elementary school. The synagogue was destroyed on Kristallnacht(9-10 November 1938). The last 14 Jews were deported by the Germans to the Gurs concentration camp on 22 October 1940.