Kaukon (Καύκων) | Kaukonen (Καύκονες) |
Sohn des Lykaon und Enkel des Pelasgos (Apollod.3,8,1) (oder Sohn des Pyrgeus und der Astydameia) und König und Stammvater der Kaukonen, eines Teilstammes der Pelasger, der in der Westpeloponnes und in Arkadien (auch in Kleinasien) zu Hause war. Sein Grab befand sich in Lepreon in Triphylien, einer Stadt, die sein Sohn Lepreos gegründet hatte. (Paus.5,5,4). Er stammte aus Eleusis und war als Sohn des Kelainos ein Enkel des erdgeborenen Phlyos. Er übertrug von Eleusis die großen Mysterien nach Andania in Messenien, weswegen er von den Messeniern als Heros verehrt wurde (Paus.4,1,4f. u.ö.). |
Kaulos (Καῦλος) | Sohn der Amazone Kleite, der in Unteritalien die Stadt Kaulonia gegründet hat (Ser.Verg.Aen.3,553). |
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Kentauren | Sagenhafte Mischwesen mit menschlichem Oberkörper und Pferdeleib. Sie stammen von Ixion ab. Ihre Wildheit zeigt sich am deutlichsten im Kampf gegen die Lapithen (Kentauromachie) oder in der Auseinandersetzung des Kentauren Nessos mit Herakles. Der weise Chiron verkörpert den positiven Gegenpart. [Kett-Groza Ioan: "Libertate" (Kentauren als Ausdruck der wiedergewonnenen Freiheit in Rumänien) Öl auf Leinwand.] |
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Klytia (Κλυτία) | , Klytie (Κλυτίη) |
Geliebte des Helios, bis dieser sich in Leukothea verliebte. Klytia verriet aus Eifersucht Leukothea an ihren Vater, der sie lebendig unter einem Sandhügel begraben ließ. Dass der Weihrauchstrauch aus diesem Hügel emporspross, war allen nur ein schwacher Trost. Selbst Helios konnte seine Leukothea nicht mehr retten. Klytias Hoffnung, dass er sich nun wieder ihr, der Verräterin, zuwende, erfüllte sich nicht. Umsonst sitzt sie mit aufgelöstem Haar am Boden und verfolgt mit ihren Blicken ihren geliebten Helios. Umsonst isst und trinkt sie nichts mehr. Der Kummer geht so weit, dass sie sich schließlich in eine Blume (vielleicht ein Alpenveilchen, eher Sonnenblume [heliotropium]) verwandelt und auch jetzt noch immer mit ihrem Blick gebannt der Bahn der Sonne folgt. (Ov.met.4,206-270) Tochter des Pandareos. Polygnot hatte sie und ihre Schwester Kameiro in der Lesche von Delphi abgebildet. Tochter des Okeanos und der Tethys (Hes.theog.352) |
Kodros (Κόδρος) | Nach der Sage letzter König von Athen, Sohn des Melanthos und eigentlich ein Dorer. Dadurch aber, dass er eine Athenerin heiratete, wurde er anerkannt. Weil es ein Orakel gab, die Dorer aus der Peloponnes (Spartaner) könnten Athen, wenn sie seinen König töteten, nicht einnehmen, opferte er sich und brachte die Spartaner durch eine List (Verkleidung) dazu, ihn zu töten. Daraufhin zogen die Spartaner unverrichteter Dinge ab. Sein Nachfolger in Athen wurde sein Sohn Medon. Andere Söhne führten Kolonien nach Kleinasien. So gründet Androklos Ephesos und Neleus Milet. Paus.10,10,1 erwähnt eine Statue des Kodros. |
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Kokalos (Κώκαλος) | König in Kamikos (dem späteren Agrigent) auf Sizilien. Den Ausbau seiner Burg zu einer uneinnehmbaren Festung, verdankte er Daidalos, den er nach seiner Flucht aus Kreta bei sich aufgenommen hatte. Minos hatte ihn zwar mit seinem Heer verfolgt, doch bereiteten ihm die Töchter des Kokalos im Dampfbad einen sicher unangenehmen Tod durch Ersticken. (Diod.4,76-79; Herod.7,170; Paus.1,21,6; und sonst) |
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Kokytos < Cocytus: (Κωκυτός) | "Jammerstrom". Nach Homer ein Seitenarm (ἀπορρώξ - Ausfluss) der Styx, die ihrerseits - wie der Pyriphlegethon - ein Nebenfluss des Acheron ist. Verg.Aen.6,296 lässt den Acheron in den sumpfigen und trägen Kokytos einmünden und mit ihm zusammen im Stygischen See münden. Der Kokytos setzt den Toten ebenso durch seine Kälte zu, wie der Pyriphlegethon durch seine Feuerhitze. (Hades) Hom.Od.10,513f. ἔνθα μὲν εἰς Ἀχέροντα Πυριφλεγέθων τε ῥέουσιν Κωκυτός θ', ὃς δὴ Στυγὸς ὕδατός ἐστιν ἀπορρώξ |
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Kombe (Κόμβη) | Die chalkidische Kombe ist eine Tochter des Flussgottes Asopos und der Metope. Sie hatte zahlreiche Schwestern und Ismenos und Pelagon als Brüder. Nach euböischem Lokalmythos ist sie ἑπτατόκος μήτηρ der 7 chalkidischen Korybanten Prymneus, Mimas, Akmon, Damneus, Okythoos, Idaios, Melisseus. Mit ihnen musste sie nach Knossos fliehen, wo die Korybanten eigentlich zu Hause sind. Sie wird in einen Krähenvogel verwandelt Die aitolische Kombe ist Tochter des Ophius und stammt aus Pleuron (Ov.met.7,350-403). Sie lässt sich nicht scharf von der Kombe aus Chalkis trennen. Ihre Kinder sind die Kureten aus Pleuron. Auch sie muss fliehen. Auch sie wird in einen Vogel verwandelt. |
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Kometes (Κομήτης) | Er stammt aus dem magnesischen Peirasia und ist Vater des Argonauten Asterios. (Apoll.Rhod.1,35; Apollod.1,9,16,9; Paus.5,17,4) Sohn des Sthenelos. Er betrügt Diomedes, der ihm für seine Abwesenheit vor Troia die Aufsicht über sein Haus übertragen hatte, mit seiner Frau Aigialeia. Diomedes verlässt deswegen nach seiner Rückkehr seine Heimat. Sohn des Thestios, Teilnehmer an der Kalydonischen Jagd. Skopas stellte ihn im Giebelfeld des Athenatempels von Tegea dar.(Paus.8,45,4) Sohn des Tisamenos (Paus.7,6,2) Lapithe, der bei der Hochzeit des Peirithoos sein Leben verliert (Ov.met.12,284) |
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Koroibos (Κόροιβος | , Coroebus) |
Die argivische Königstochter Psamathe hatte Apollon einen Sohn geboren. Bei dem Versuch, ihn vor dem Vater zu verbergen kam er ums Leben. Apollon schickte zur Strafe in der Gestalt des Ungeheuers Poine die Pest. Der edle Jüngling Koroibos tötete zwar das Ungeheuer, aber es erschien ein zweites. Jetzt fragte Koroibos in Delphi an. Pythia ließ ihn (zur Strafe für die Tötung der Poine) nicht mehr nach Argos zurückehren, sondern hieß ihn mit einem Dreifuß des Tempels wegzugehen und dort, wo er seinen Händen entfalle, eine neue Stadt zu gründen. So entstand Tripodiskoi bei Megara. Auf der Agora von Megara lag Koroibos begraben. Sein Grabstein stellte die Tötung der Poine dar (Paus.1,43,7; Paus.2,19,7) Ein Phryger, Sohn des Mygdon. Er wirbt um Kassandra und eilt König Priamos im Troianischen Krieg zu Hilfe. Bei der Eroberung der Stadt fällt er durch Diomedes, Neoptolemos oder Peneleos. Verg.Aen.2,341; Paus.10,27,1. Ein Athener, der nach Plin.n.h.7,57 die Töpfereien erfunden hat. Ein Eleier, der bei den ersten verzeichneten Olympischen Spielen von 776 den Stadionlauf gewonnen haben soll. |
Krotopos (Κρότωπος) | Als Sohn des Agenor ist er König von Argos (Paus.1,43,7). Er ist Vater des Sthenelas und der Psamathe (Paus.2,16,1). Psamathe tötet er, als er erfährt, dass sie einen unehelichen Sohn hatte. Dieser Sohn aber hieß Linos und stammte von Apollon. Ein Hirte fand das Kind und wollte es als sein eigenes großziehen, doch seine Hunde zerrissen es. Apollon strafte Argos mit der Pest. Er ließ sich nicht versöhnen, selbst ein Fest mit Hundeopfern half nichts. Die Pest endete erst, als Krotopos das Land verließ und sich bei Megara in dem neu gegründeten Ort Tripodiskion niederließ. Diese Gründung wird auch Koroibos zugeschrieben. Sein aber Grab zeigte man in Argos (Paus.1,43,7; Paus.2,23,7 u.ö.). |
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