biletrud_herzogin_von_bayern (original) (raw)

Biletrud Herzogin von Bayern
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um 925 nach 29.9.976

Tochter eines bayerischen Adeligen
Nach Knetsch, Brabant, Tochter des Herzogs Giselbert von Lothringen und der Gerberga von Sachsen, Tochter von KönigHEINRICH I.

Brandenburg Erich: Seite 120
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"Die Nachkommen Karls des Großen"

Anmerkungen:
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VI. 38. Ergänzungen (Werner):

Hugo II., *ca. 920/25, vor 992, 939/55 Graf vo Maine. [VI 48]

Arnulf und Berthold, Brüder aus der Familie der LUITPOLDINGER, Nachkommen KARLS DES GROSSENohne Anschluß.

  1. Ergänzung (Werner):
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Arnulf,
14. VII. 936, 907 Herzog von Baiern

Gemahlin: N. [VI 49]

40. Ergänzung (Werner):
Berthold,
23.XI.947
vor Mai 927 Herzog in Kärnten, 938 Herzog von Baiern

Gemahlin:
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nach 939
Biletrud,
nach 29.IX. 976 Äbtissin von Bergen [VI 50]


Schwennicke Detlev: Tafel 83
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

BERTOLD
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23. XI 947

Begraben: Kloster Niederaltaich

927 HERZOG
930 GRAF IM VINTSCHGAU
938 HERZOG VON BAYERN

oo BILETRUD, Stifterin von Kloster Bergen
nach 29. XI 976


Werner Karl Ferdinand: Seite 464
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"Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)"

VII. Generation
18 Zu Renaud de Roucy, einem der führenden AnhängerKönig Ludwigs IV., der ihm darum die Tochter seiner GattinGerberga aus deren erster Ehe mit Giselbert von Lothringen Alberada zur Frau gab, und zu seiner Stellung als Graf von Reims, die er als Vasall der Reimser Kirche - auch dies infolge der Königsgunst - innehatte, vgl. Werner, Untersuchungen 173, Anm. 104. Es ist höchst beerkenswert, daß OTTO I. nach dem Tode seines Gegners Giselbert die Hand derGerberga, der Witwe Giselberts, oder aber die ihrer Tochter, quam poenes se haberunt (Liutprand von Cremona, Antapodosis IV, 1) dem bairischen Herzog Berthold angeboten hat, vgl. Reindel 189-192. Gerbergafolgte jedoch alsbald, vieleicht bevor sie wußte, welche Heiratspläne ihr Bruder verfolgte, demwestfränkischen König Ldwig IV. als Königin in sein Reich. Im Rahmen der Regelungen, die den Auseinandersetzungen OTTOS undLudwigsfolgten, muß OTTO seine Nichte Alberadader Schwester und damit dem westfränkischen Hof übergeben haben. Alberada trug den Namen ihrer Großmutter, der Mutter Herzog Giselberts. Die von einigen Autoren (siehe Reindel 192) vertretene Identifizierung derGattin Herzog Bertholds von Baiern,Biletrud (siehe VI, 50) mit jenerTochter der Gerberga, die OTTOBerthold angeboten hatte, und deren Namen Liutprand nicht nennt, ist ganz abwegig. Das Projekt einer Eheverbindung, sei es durch Gerberga, sei es durch ihre Tochter Aberada, die sich 939 am ottonischenHof befunden hatte, was ganz normal war, war eben durch die Vorgänge Ende 939, das EingreifenLudwigs IV.in Lothringen, gescheitert. Herzog Berthold, der sich nach Angebot entschieden hatte, lieber auf die noch nicht heiratsfähige Tochter zu warten, als die verwitwete Mutter zu heiraten, nun aber auch die Tochter nicht bekommen konnte, weil OTTO sie ihrer Mutter zurückgeben mußte, hat später Biletrud(Name, der schon im 8. Jahrhundert bei einer bairischen Herzogin begegnet und dem rheinischen Plektrudentspricht, woher er nach Baiern gekommen ist) geheiratet, eine Verbindung, die mit dem Projekt von 939 nichts zu tun hat. - Wenn Brandenburg zu Renaud de Roucy vermerkt, "normannischer Herkunft", so folgte er legendärer Tradition. Ragenaldus/Ragenoldus/Rainaldus ist einer der verbreieten fränkischen Hochadelsnamen (merowingisch Ragnoaldus).


Glocker Winfrid: Seite 79,282
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"Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik."

So hatte König OTTO schon begonnen, sich als nächster und ältester männlicher Verwandter um das weitere Schicksal seiner Schwester zu kümmern: er machte Herzog Berthold von Bayern das Angebot, die Witwe Gerberga zur Ehe heimzuführen. Berthold wollte aber lieber auf die Tochter Herzog Giselberts und Gerbergaswarten, die ihm ebenfalls von KönigOTTO alternativ als Braut vorgeschlagen worden war, aber das heiratsfähige Alter noch nicht erreicht hatte [20 Liutprand, Antapodosis IV c. 31, Seite 126; zur Frage, welche der Töchter Giselberts und Gerbergas die von Berthold schließlich gewünschte Braut war, vgl. im 2. Teil unter V, 11.].
Doch auch die "wohlwollende Neutralität" des Bayern-Herzogs wurde von OTTOmit dem Angebot belohnt, die Königs-TochterGerberga oder deren Tochter zur Gemahlin zu empfangen. Berthold entschied sich für das junge Mädchen, das jedoch bald nach der Verlobung gestorben sein dürfte [70DO II. 141 nennt eine gewisse Biledrudals die Witwe Herzog Bertholds. Zu dem Heiratsplan und zur Frage, welche der Töchter Gerbergas alsVerlobte Bertholds vorgesehen war, vgl. im 2. Teil unter V, 11.].
Es war wohl Hadwig, die von ihrem Onkel dem bayerischen Herzog Berthold939 als seine Braut versprochen wurde. Liutprands Antapodosis, die uns IV c. 31, Seite 126, von dem geplanten Ehebündnis unterrichtet, nennt den Namen der Tochter Herzog Giselberts, die "fere iam nubilis" sei, aber nicht; vgl. dazu im 1. Teil Seite 33. Das Wissen von der Existenz einer Giselbert-Tochter namens Hadwig war vor dem Erscheinen der MGH-Edition des Liber memorialis von Remiremont nicht weit verbreitet, und deshalb gilt in der Literatur häufig Alberada als diejenige Tochter Giselberts, die mit Berthold verlobt wurde; allerdings konnte man nicht erklären, warum Alberada dann später als Gemahlin Graf Renauds von Roucy bezeugt ist. Aus D O II. 141 kennen wir eine Biledrudals die Witwe Herzog Bertholds, die manche Genealogen (vgl. Knetsch, Brabant Seite 13, Nr. IV 7) für eine Tochter Giselberts und der Gerbergahalten. Dies ist aber sicher nicht richtig. Hadwig wird in den Quellen nach 939 nicht mehr erwähnt und ist wohl bald darauf verstorben; daher mündete ihr Verlöbnis mit Herzog Berthold nicht in eine Eheschließung ein.

Lechner, Karl: Seite 43,44,46
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"Die Babenberger Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246"

Von den 938 am Aufstand Beteiligten hören wir über Eberhard nichts mehr, aber schon sein Bruder Arnulf wurde später Pfalzgraf von Bayern. Dieser und seine zwei Brüder Hermann und Heinrich und die Witwe Biltrud des 947 verstorbenen Bayern-Herzogs Berthold nahmen am Aufstand Liudolfsim Jahre 953 teil.

In der Ungarnschacht von 955 zeigte sich Arnulfs Sohn, Berthold von Reisensburg, als Verräter. Trotzdem wird Burchard, der Gatte einer (ungenannten) LIUTPOLDINGERIN, um 960/62 der ersteMarkgraf der neu errichteten bayerischen Mark an der Donau. Am Aufstand Heinrichs des Zänkers gegen Kaiser OTTO II. im Jahre 974 beteiligten sich wieder der eben erwähnte Berthold von Reisensburg, vielleicht auch wieder die oben genannte Biltrud, und vermutlich auch Markgraf Burchard von der Ostmark. Burchardverliert diese, aber Biltruderhält die Güter ihres Mannes wieder zurück und ihr Sohn Heinrich wird 976 Herzog von Kärnten.
Die Treue des Markgrafen Liutpoldzum deutschen König und Reich konnte sich bereits in den ersten zwei Jahren seiner Herrschaft bewähren. Herzog Heinrich II., der "Zänker" genannt, war im Jahr 977 wieder in das Herzogtum Bayern eingefallen. Ihm schloß sich Heinrich, der Sohn des einstigen Bayern-Herzogs Berthold und dessen Gemahlin Biltrud, an, der erst im Jahr vorher zum Herzog von Kärnten eingesetzt worden war.Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Seite 100
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"Kaiser Otto der Große"

Dem Herzoge von Baiern trug OTTOunmittelbar nach GiselbertsTod die Hand seiner verwitweten SchwesterGerberga oder ihrer noch im Kindesalter stehenden Tochter an [1 Liudpr. Ant. IV c. 30. Die Tochter Gerbergas kann höchstens 10 oder 11 Jahre alt gewesen sein.]. Berthold, so heißt es, gab der letzteren den Vorzug, doch wurde die Ehe aus irgendwelchen Gründen später wahrscheinlich nicht vollzogen, da wir in Bertholds Witwe Biletrud Giselberts Tochter nicht zu erblicken vermögen. Wir kennen als solche nur Alberada, die nachmals dem westfränkischen Grafen Ragenld von Roucy vermählt wurde [2 Schreiben des Abtes Siegfried von Gorze (Giesebrecht, Deutsche Kaiserzeit II, 680): Gerberga nupsit Giselberto, duci eiquefiliam Alberadam nomine peprit, dazu der Stammbaum (SS III, 215) und Brief des Grafen Raynald (ebende 407). Alberada hieß nach ihrer Großmutter, der Gemahlin Reginars (Bouquet Receuil IX, 66). Die Grabinschrift Ragenolds und Alberadas aus Reims bei Duchesne SS. rer. Franciar. II. 629.].

Spindler Max: Seite 216
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"Handbuch der bayerischen Geschichte. Erster Band Das alte Bayern. Das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts."Bertholdhat sich zwar, im Gegensatz etwa zu Hermann von Schwaben, nicht direkt am Kampf gegen die Gegner des Königs beteiligt, doch hat OTTO Bertholds"wohlwollende Neutralität" damit belohnt, daß er ihm nach dem Sieg von Breisach seine SchwesterGerberga, die Witwe Giselberts von Lothringen, oder deren Tochter zur Gemahlin anbot [8 Reindel nr. 904, Seite 189ff.]. Zudem hat er sich durch diese erneute verwandtschaftliche Verbindung der luitpoldingischen Familie versichern wollen. Ob die geplante Heirat zustande gekommen ist, ist ungewiß; als Bertholds Frau erscheint später eine Biletrud [9 Urkunde OTTOS II. vom 29. September 976, nr. 141, hg. von Theodor Sickel (MGH Dipl. 2) 1888, 158f].

oo Berthold Herzog von Bayern
um 900 23.12.947

Kinder:

Heinrich III. der Jüngere
um 940 5.10.989

Kunigunde

oo Ulrich III. Graf im Schweinach- und Rottgau

Stammeltern der Grafen von Lambach-Wels, Grafen von Windberg-Radelberg, Grafen von Formbach-Pütten

Literatur:
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Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen. Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Seite 120 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 79,282 - Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Kaiser Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1962 Seite 100 - Lechner, Karl: Die Babenberger Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Köln 1985 Seite 43,46 - Reindel, Kurt: Die bayerischen Luitpoldinger von 893-989, in: Quellen und Erörterungen zur bayerischen und deutschen Geschichte, NF 11, 1953 - Schneidmüller Bernd/Weinfurter Stefan (Hrsg.): Ottonische Neuanfänge. Symposium zur Ausstellung "Otto der Große, Magdeburg und Europa" Verlag Philipp von Zabern Mainz 2001 Seite 315 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 83 - Spindler Max: Handbuch der bayerischen Geschichte. Erster Band Das alte Bayern. Das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München Seite 216 -