Gisela Müller-Brandeck-Bocquet - Academia.edu (original) (raw)
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Book contributions by Gisela Müller-Brandeck-Bocquet
Papers by Gisela Müller-Brandeck-Bocquet
VS Verlag für Sozialwissenschaften eBooks, 2000
VS Verlag für Sozialwissenschaften eBooks, Oct 17, 2007
Bereits in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts ist die europäische Einigung zur Staatsraison der... more Bereits in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts ist die europäische Einigung zur Staatsraison der Bundesrepublik Deutschland geworden. Denn zum einen glaubten die westlichen Nachbarn, Frieden mit und Sicherheit vor Deutschland nur durch die dauerhafte Ein-und Westbindung der Bundesrepublik erreichen zu können. Zum anderen war der erste Bundeskanzler der Auffassung, dass das vorrangige Ziel der Wiedervereinigung sich allein aus einer Position der Stärke heraus verwirklichen ließe. Diese Stärke aber war für die junge Bundesrepublik nicht anders als durch eine tiefe, dauerhafte und unverbrüchliche Westbindung sowie ihre Integration in ein vereintes Europa zu erreichen.
Ein entschiedenes Bekenntnis zur europaischen Integration ist heute verlaslicher Bestandteil fran... more Ein entschiedenes Bekenntnis zur europaischen Integration ist heute verlaslicher Bestandteil franzosischer Politik. Dabei ist das Ja zu Europa, das Ja zur Einordnung Frankreichs in die Gemeinschaft in den ersten zwanzig Jahren der V. Republik keineswegs eine Selbstverstandlichkeit gewesen. Lange Zeit traumte das Frankreich des Generals de Gaulle und seiner Amtsnachfolger von einer Sonderrolle in einem Europa, in dem es sich als Hegemonialmacht verstand. Die wachsende Einsicht in die Notwendigkeit und Alternativlosigkeit eines immer engeren Zusammenschlusses der europaischen Staaten ist die Folge eines langwierigen und schwierigen Lernprozesses. So ist sich Frankreich besonders unter dem allenthalben als groser Europaer gefeierten Francois Mitterrand seiner nur beschrankten ausenpolitischen Gestaltungsmacht immer deutlicher bewust geworden. Die Erkenntnis, das Frankreich nur im Verbund mit seinen europaischen Partnern auf den Verlauf der internationalen Politik Einflus nehmen kann, ist die Triebkraft des gegenwartigen starken franzosischen Engagements fur die europaische Integration.
Wirtschaftsdienst, Feb 1, 2007
Die Dokumente auf EconStor dürfen zu eigenen wissenschaftlichen Zwecken und zum Privatgebrauch ge... more Die Dokumente auf EconStor dürfen zu eigenen wissenschaftlichen Zwecken und zum Privatgebrauch gespeichert und kopiert werden. Sie dürfen die Dokumente nicht für öffentliche oder kommerzielle Zwecke vervielfältigen, öffentlich ausstellen, öffentlich zugänglich machen, vertreiben oder anderweitig nutzen. Sofern die Verfasser die Dokumente unter Open-Content-Lizenzen (insbesondere CC-Lizenzen) zur Verfügung gestellt haben sollten, gelten abweichend von diesen Nutzungsbedingungen die in der dort genannten Lizenz gewährten Nutzungsrechte. Terms of use: Documents in EconStor may be saved and copied for your personal and scholarly purposes. You are not to copy documents for public or commercial purposes, to exhibit the documents publicly, to make them publicly available on the internet, or to distribute or otherwise use the documents in public. If the documents have been made available under an Open Content Licence (especially Creative Commons Licences), you may exercise further usage rights as specified in the indicated licence.
The new European Union (EU) is characterised by the simultaneity of continuing integration and ob... more The new European Union (EU) is characterised by the simultaneity of continuing integration and obvious trends of disintegration. This volume examines the reasons for this new simultaneity and what it means for the process of integration.
2016 war zweifelsohne das annus horribilis der EU, ein bislang unubertroffener Tiefpunkt des an R... more 2016 war zweifelsohne das annus horribilis der EU, ein bislang unubertroffener Tiefpunkt des an Ruckschlage gewohnten europaischen Einigungsprojektes. Visions- und Ideenlosigkeit sowie – vor allem – nachlassende Integrationsbereitschaft und nicht zuletzt zunehmende einzelstaatliche Egoismen und krude Interessensvertretung hatten bereits den qualvoll langen und muhsamen Weg zum 2009 in Kraft getretenen Lissabonner Vertrag gekennzeichnet. Dieser war gepragt von Blockadephasen, verlorengegangenen Referenden (in Frankreich, den Niederlanden und Irland) und erpressten Kompromissen wie – um nur zwei Beispiele zu nennen – die konkrete Ausgestaltung und verzogerte Anwendung der sogenannten doppelten Mehrheit als Entscheidungsregel im Ministerrat und der Verzicht auf die Bezeichnung „EU-Ausenminister“ fur das gleichwohl runderneuerte und aufgewertete Amt des ausenpolitischen Vertreters der EU, der bzw. die weiterhin den sperrigen Titel „Hoher Vertreter der EU fur Ausen- und Sicherheitspolitik“ tragen muss.
German Politics, Oct 21, 2019
In the context of the Eurozone crisis, Germany is widely seen to have emerged as the EU's most in... more In the context of the Eurozone crisis, Germany is widely seen to have emerged as the EU's most influential member state. More is now expected of Germany also in the area of security and defence, where its ability and willingness to provide leadership have traditionally been highly circumscribed. Currently, Germany's role in this policy area is evolving. Germany has since 2014 underscored its readiness to assume more responsibility in its foreign and security policy. Against this background, this article assesses German leadership in the EU's Common Security and Defence Policy (CSDP). The article emphasises that leadership in the EU can only be exercised jointly, therefore concentrating on Germany's ability to act as a 'co-leader' or to provide, together with France, 'shared leadership'. We argue that apart from a short period in the early years of the CSDP, Germany has not been a co-leader in this area. However, the Brexit vote and the dynamics set in motion by Donald Trump's presidency have spurred Franco-German shared leadership in the CSDP. This shared leadership has then been 'Europeanised', leading to some significant steps in the CSDP. The endurance of this leadership remains unclear and depends crucially on the compatibility of French and German strategic views.
VS Verlag für Sozialwissenschaften eBooks, 2000
European Foreign Affairs Review, Dec 1, 2000
VS Verlag für Sozialwissenschaften eBooks, 1998
Palgrave Macmillan US eBooks, 2010
transcript Verlag eBooks, Dec 31, 2019
Die Weltordnung befindet sich derzeit in einem dramatischen Umbruch, der den regelbasierten Multi... more Die Weltordnung befindet sich derzeit in einem dramatischen Umbruch, der den regelbasierten Multilateralismus bedroht. Daher muss die dem Multilateralismus zutiefst verpflichtete EU sowohl ihr eigenes Rollenkonzept überdenken als auch ihre Einfluss- und Handlungsfähigkeiten stärken, um mäßigend und gestaltend auf die grassierende Weltunordnung einwirken zu können. Damit ist vorrangig die Außen- und Sicherheitspolitik der EU angesprochen, wo unter dem Schock des Brexit-Votums und der Verschlechterung der transatlantischen Beziehungen mit der Errichtung einer Ständigen Strukturierten Zusammenarbeit (PESCO) letzthin beachtliche Fortschritte erzielt wurden. Auch ein neues Rollenkonzept für die EU zeichnet sich ab, das maßgeblich von Deutschland und Frankreich entworfen wurde: Das Leitbild einer »souveränen EU als die Kraft, die den Multilateralismus stärkt«. Der Beitrag nennt einige Beispiele, die exemplarisch für die »Weltpolitikfähigkeit der EU« (Juncker) stehen - mit offenem Ausgang.
VS Verlag für Sozialwissenschaften eBooks, 2002
Wie die deutsche Ausenpolitik insgesamt stellt auch die Europapolitik ein Politikfeld dar, das vo... more Wie die deutsche Ausenpolitik insgesamt stellt auch die Europapolitik ein Politikfeld dar, das von grosem Konsens zwischen den wichtigsten politischen und gesellschaftlichen Kraften der Bundesrepublik gekennzeichnet ist; dies gilt ab dem Zeitpunkt, da die wesentlichen Grundsatzentscheidungen zugunsten der doppelten Westintegration getroffen und implementiert waren, also ab Mitte/ Ende der 50er Jahre. Mit diesem fundamentalen Konsens ging zwangslaufig auch eine grose Kontinuitat deutscher Europapolitik einher, die sich insbesondere bei den — wenig zahlreichen — Regierungswechseln bestatigte.
VS Verlag für Sozialwissenschaften eBooks, 2000
VS Verlag für Sozialwissenschaften eBooks, Oct 17, 2007
Bereits in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts ist die europäische Einigung zur Staatsraison der... more Bereits in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts ist die europäische Einigung zur Staatsraison der Bundesrepublik Deutschland geworden. Denn zum einen glaubten die westlichen Nachbarn, Frieden mit und Sicherheit vor Deutschland nur durch die dauerhafte Ein-und Westbindung der Bundesrepublik erreichen zu können. Zum anderen war der erste Bundeskanzler der Auffassung, dass das vorrangige Ziel der Wiedervereinigung sich allein aus einer Position der Stärke heraus verwirklichen ließe. Diese Stärke aber war für die junge Bundesrepublik nicht anders als durch eine tiefe, dauerhafte und unverbrüchliche Westbindung sowie ihre Integration in ein vereintes Europa zu erreichen.
Ein entschiedenes Bekenntnis zur europaischen Integration ist heute verlaslicher Bestandteil fran... more Ein entschiedenes Bekenntnis zur europaischen Integration ist heute verlaslicher Bestandteil franzosischer Politik. Dabei ist das Ja zu Europa, das Ja zur Einordnung Frankreichs in die Gemeinschaft in den ersten zwanzig Jahren der V. Republik keineswegs eine Selbstverstandlichkeit gewesen. Lange Zeit traumte das Frankreich des Generals de Gaulle und seiner Amtsnachfolger von einer Sonderrolle in einem Europa, in dem es sich als Hegemonialmacht verstand. Die wachsende Einsicht in die Notwendigkeit und Alternativlosigkeit eines immer engeren Zusammenschlusses der europaischen Staaten ist die Folge eines langwierigen und schwierigen Lernprozesses. So ist sich Frankreich besonders unter dem allenthalben als groser Europaer gefeierten Francois Mitterrand seiner nur beschrankten ausenpolitischen Gestaltungsmacht immer deutlicher bewust geworden. Die Erkenntnis, das Frankreich nur im Verbund mit seinen europaischen Partnern auf den Verlauf der internationalen Politik Einflus nehmen kann, ist die Triebkraft des gegenwartigen starken franzosischen Engagements fur die europaische Integration.
Wirtschaftsdienst, Feb 1, 2007
Die Dokumente auf EconStor dürfen zu eigenen wissenschaftlichen Zwecken und zum Privatgebrauch ge... more Die Dokumente auf EconStor dürfen zu eigenen wissenschaftlichen Zwecken und zum Privatgebrauch gespeichert und kopiert werden. Sie dürfen die Dokumente nicht für öffentliche oder kommerzielle Zwecke vervielfältigen, öffentlich ausstellen, öffentlich zugänglich machen, vertreiben oder anderweitig nutzen. Sofern die Verfasser die Dokumente unter Open-Content-Lizenzen (insbesondere CC-Lizenzen) zur Verfügung gestellt haben sollten, gelten abweichend von diesen Nutzungsbedingungen die in der dort genannten Lizenz gewährten Nutzungsrechte. Terms of use: Documents in EconStor may be saved and copied for your personal and scholarly purposes. You are not to copy documents for public or commercial purposes, to exhibit the documents publicly, to make them publicly available on the internet, or to distribute or otherwise use the documents in public. If the documents have been made available under an Open Content Licence (especially Creative Commons Licences), you may exercise further usage rights as specified in the indicated licence.
The new European Union (EU) is characterised by the simultaneity of continuing integration and ob... more The new European Union (EU) is characterised by the simultaneity of continuing integration and obvious trends of disintegration. This volume examines the reasons for this new simultaneity and what it means for the process of integration.
2016 war zweifelsohne das annus horribilis der EU, ein bislang unubertroffener Tiefpunkt des an R... more 2016 war zweifelsohne das annus horribilis der EU, ein bislang unubertroffener Tiefpunkt des an Ruckschlage gewohnten europaischen Einigungsprojektes. Visions- und Ideenlosigkeit sowie – vor allem – nachlassende Integrationsbereitschaft und nicht zuletzt zunehmende einzelstaatliche Egoismen und krude Interessensvertretung hatten bereits den qualvoll langen und muhsamen Weg zum 2009 in Kraft getretenen Lissabonner Vertrag gekennzeichnet. Dieser war gepragt von Blockadephasen, verlorengegangenen Referenden (in Frankreich, den Niederlanden und Irland) und erpressten Kompromissen wie – um nur zwei Beispiele zu nennen – die konkrete Ausgestaltung und verzogerte Anwendung der sogenannten doppelten Mehrheit als Entscheidungsregel im Ministerrat und der Verzicht auf die Bezeichnung „EU-Ausenminister“ fur das gleichwohl runderneuerte und aufgewertete Amt des ausenpolitischen Vertreters der EU, der bzw. die weiterhin den sperrigen Titel „Hoher Vertreter der EU fur Ausen- und Sicherheitspolitik“ tragen muss.
German Politics, Oct 21, 2019
In the context of the Eurozone crisis, Germany is widely seen to have emerged as the EU's most in... more In the context of the Eurozone crisis, Germany is widely seen to have emerged as the EU's most influential member state. More is now expected of Germany also in the area of security and defence, where its ability and willingness to provide leadership have traditionally been highly circumscribed. Currently, Germany's role in this policy area is evolving. Germany has since 2014 underscored its readiness to assume more responsibility in its foreign and security policy. Against this background, this article assesses German leadership in the EU's Common Security and Defence Policy (CSDP). The article emphasises that leadership in the EU can only be exercised jointly, therefore concentrating on Germany's ability to act as a 'co-leader' or to provide, together with France, 'shared leadership'. We argue that apart from a short period in the early years of the CSDP, Germany has not been a co-leader in this area. However, the Brexit vote and the dynamics set in motion by Donald Trump's presidency have spurred Franco-German shared leadership in the CSDP. This shared leadership has then been 'Europeanised', leading to some significant steps in the CSDP. The endurance of this leadership remains unclear and depends crucially on the compatibility of French and German strategic views.
VS Verlag für Sozialwissenschaften eBooks, 2000
European Foreign Affairs Review, Dec 1, 2000
VS Verlag für Sozialwissenschaften eBooks, 1998
Palgrave Macmillan US eBooks, 2010
transcript Verlag eBooks, Dec 31, 2019
Die Weltordnung befindet sich derzeit in einem dramatischen Umbruch, der den regelbasierten Multi... more Die Weltordnung befindet sich derzeit in einem dramatischen Umbruch, der den regelbasierten Multilateralismus bedroht. Daher muss die dem Multilateralismus zutiefst verpflichtete EU sowohl ihr eigenes Rollenkonzept überdenken als auch ihre Einfluss- und Handlungsfähigkeiten stärken, um mäßigend und gestaltend auf die grassierende Weltunordnung einwirken zu können. Damit ist vorrangig die Außen- und Sicherheitspolitik der EU angesprochen, wo unter dem Schock des Brexit-Votums und der Verschlechterung der transatlantischen Beziehungen mit der Errichtung einer Ständigen Strukturierten Zusammenarbeit (PESCO) letzthin beachtliche Fortschritte erzielt wurden. Auch ein neues Rollenkonzept für die EU zeichnet sich ab, das maßgeblich von Deutschland und Frankreich entworfen wurde: Das Leitbild einer »souveränen EU als die Kraft, die den Multilateralismus stärkt«. Der Beitrag nennt einige Beispiele, die exemplarisch für die »Weltpolitikfähigkeit der EU« (Juncker) stehen - mit offenem Ausgang.
VS Verlag für Sozialwissenschaften eBooks, 2002
Wie die deutsche Ausenpolitik insgesamt stellt auch die Europapolitik ein Politikfeld dar, das vo... more Wie die deutsche Ausenpolitik insgesamt stellt auch die Europapolitik ein Politikfeld dar, das von grosem Konsens zwischen den wichtigsten politischen und gesellschaftlichen Kraften der Bundesrepublik gekennzeichnet ist; dies gilt ab dem Zeitpunkt, da die wesentlichen Grundsatzentscheidungen zugunsten der doppelten Westintegration getroffen und implementiert waren, also ab Mitte/ Ende der 50er Jahre. Mit diesem fundamentalen Konsens ging zwangslaufig auch eine grose Kontinuitat deutscher Europapolitik einher, die sich insbesondere bei den — wenig zahlreichen — Regierungswechseln bestatigte.
Seit dem Ende des Ost-West-Konflikts, insbesondere aber in Folge des 2. Golfkriegs und des Zerfal... more Seit dem Ende des Ost-West-Konflikts, insbesondere aber in Folge des 2. Golfkriegs und des Zerfallsprozesses im ehemaligen Jugoslawien wird in Politik und Wissenschaft intensiv debattiert, welche internationale Rolle die Europaische Union (EU) kunftig spielen kann und soll. Denn die neuen Turbulenzen in den internationalen Beziehungen legen den Schlus nahe, das die EU trotz ihrer herausragenden Position als Wirtschafts- und Handelsmacht keinen — etwa den USA vergleichbaren — ausenpolitischen Machtfaktor darstellt. Die Besonderheiten der Gemeinsamen Ausen- und Sicherheitspolitik (GASP), die auf zwischenstaatlicher Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten beruht, und speziell das Fehlen einer gemeinsamen europaischen Verteidigungskapazitat werden gemeinhin als Beleg dafur angesehen, das die EU zu einer Gros- oder Weltmachtposition grundsatzlich nicht befahigt sei.