Thorsten Seifter | Independent Researcher (original) (raw)
Veröffentlicht by Thorsten Seifter
Reaktion zur Pressemitteilung der FH Joanneum über die Kommissionstätigkeit vom 3.4.2020
(zweite) Stellungnahme zum Gutachten von Prof. Dr. XXX über die Bachelorarbeit des Autors („Die i... more (zweite) Stellungnahme zum Gutachten von Prof. Dr. XXX über die Bachelorarbeit des Autors („Die innerartliche Variation des menschlichen Vokaltrakts und der Stimme“).
(erste) Stellungnahme zum Gutachten von Prof. Dr. XXX über die Bachelorarbeit des Autors („Die in... more (erste) Stellungnahme zum Gutachten von Prof. Dr. XXX über die Bachelorarbeit des Autors („Die innerartliche Variation des menschlichen Vokaltrakts und der Stimme“).
Stellungnahme zum 2019 erstellten Gutachten der Kommission für Wissenschaftsethik der Österreichi... more Stellungnahme zum 2019 erstellten Gutachten der Kommission für Wissenschaftsethik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) über die Bachelorarbeit des Autors („Die innerartliche Variation des menschlichen Vokaltrakts und der Stimme“, 2018)
Der Beitrag untersucht 343 Kommentare auf der Nachrichten-Facebook-Seite des ORF im Kontext polit... more Der Beitrag untersucht 343 Kommentare auf der
Nachrichten-Facebook-Seite des ORF im Kontext politischer Äußerungen
des österreichischen Politikers Sebastian Kurz zu den
Migrationsbewegungen über das Mittelmeer. Auf Basis
argumentationstheoreti- scher Überlegungen wurde das Korpus in drei
Lager eingeteilt: pro Kurz und Schließung der Mittelmeerroute, kontra
Kurz und Schließung der Mittelmeerroute und kontra Kurz, aber pro
Schließung der Mittelmeerroute. Zudem wurden die Kommentare nach
thematischen Mustern (Topoi) kategorisiert. Die Ergebnisse liefern
keine Unterstützung für Hasssprache, wenngleich die Debattenführung
als eher unsachlich und verkürzt zu charakterisieren ist.
Diskursanalytische Implikationen der Migrationsthematik in Österreich
werden besprochen.
Bachelorarbeit, 2018
Die Beforschung des Zusammenhangs zwischen Stimme und Rasse ist faktisch inexistent, was grundsät... more Die Beforschung des Zusammenhangs zwischen Stimme und Rasse ist faktisch inexistent, was grundsätzliche Fragen zur Forschungslandschaft aufwirft, zumal das Thema klinische Relevanz entfalten könnte. Das grundlegende Ziel der Arbeit ist es, eine erste Annäherung zu unternehmen, um Bewusstsein für die Thematik zu schaffen. Dazu wurde eine systematische, tiefgehende Literaturrecherche vorgenommen und die Ergebnisse interpretativ zusammengeführt. Die Studienlage ist in vielen Bereichen mangelhaft, was stringente Ergebnisse erschwert. Dennoch kann konstatiert werden, dass messbare Unterschiede zwischen den Rassen existieren, und dass der Einfluss des genuin anatomischen Faktors Rasse auf den ebenfalls prädominant anatomisch zu betrachtenden Stimmapparat bzw. der Stimmproduktion sowie auf den Vokaltrakt gegeben sein dürfte, wenn es auch die Kultur als Interferenz stets zu bedenken gilt. Weitere Forschungen, die sich explizit dieses wesentlichen Themas annehmen, sind jedenfalls notwendig.
ENG:
The relationship of voice and race is scarcely investigated although the link between these entities could be of clinical relevance. This, in turn, gives rise to fundamental questions about the scientific landscape. The aim of this thesis is to make an initial approach of investigation and, in addition, to create an awareness of this topic. For this purpose, a systematic and profound literature search has been performed, leading to an interpretative review. The results show that the current situation of research in this field is insufficient which makes it difficult to draw stringent conclusions. However, race differences do exist and the influence of race as a genuine anatomical factor on the also predominantly anatomically shaped glottis, its productions as well as the vocal tract might be present, although culturally based effects have to be considered too. Further research in this topic is highly indicated.
Grazer Linguistische Studien, 2017
Brevier: Eine Untersuchung von Hasskommentaren im Internet, allen voran in den sozialen Medien, s... more Brevier:
Eine Untersuchung von Hasskommentaren im Internet, allen voran in den sozialen Medien, stellt ein Desiderat dar. Im vorliegenden Beitrag wird unter Nutzbarmachung der normativen Argumentationstheorie versucht, 388 mitunter polarisierende Facebook-Kommentare im Kon-text einer Störung einer Theateraufführung durch die Identitäre Bewegung kritisch zu analysieren und diskursanalytisch zu interpretieren.
Abstract:
An examination of hate speech is a desideratum, as is generally the case with online communication - especially the social media - still reveals some open questions. In the present article, the use of normative argumentation theory attempts to critically analyse 388 facebook comments which are classified as potentially controversial. Background of the study is a disturbance of a performance by the identitarian movement in Vienna.
Book chapter in: Bayerisch-österreichische Varietäten zu Beginn des 21. Jahrhunderts – Dynamik, S... more Book chapter in: Bayerisch-österreichische Varietäten zu Beginn des 21. Jahrhunderts – Dynamik, Struktur, Funktion, Publisher: Franz Steiner Verlag, Editors: Alexandra N Lenz, Ludwig Maximilian Breuer, Tim Kallenborn, Peter Ernst, Manfred Michael Glauninger, Franz Patocka, pp.153-161
Brevier Der vorliegende Beitrag setzt sich mit einer neuen Form des Elitenrassismus (cf. van Dijk... more Brevier Der vorliegende Beitrag setzt sich mit einer neuen Form des Elitenrassismus (cf. van Dijk 1993) auseinander, die nicht selten in Erscheinung tritt, jedoch kaum kritische Reflexion erfährt. Vor der Folie der jüngeren und jüngsten Einwanderungsbewegungen in die Bundesrepublik Deutschland und ihrer Wechselwirkung zu der deutschen Identität nach 1945 werden im Sinne der kritischen Diskursanalyse (a)typische Ansichten des Einwanderungsdiskurses auf Ebene der Eliten ventiliert, die in einem inversen Rassismus gipfeln.
Zusammenfassung: Die Bewohner der ehemaligen Sprachinsel Gottschee leben in der Diaspora. Vorlieg... more Zusammenfassung:
Die Bewohner der ehemaligen Sprachinsel Gottschee leben in der Diaspora. Vorliegender Beitrag untersucht die Bewahrung des velarisierten Laterales als Ausdruck der Sprachinselmentalität bei den letzten Gottscheern in der Steiermark und Kärnten. In dem Zusammenhang wird die Etablierung einer „dislozierten Sprachinselforschung“ für zukünftige Forschungsvorhaben vorgeschlagen.
Abstract:
The inhabitants of the former linguistic island of Gottschee live in the Diaspora. The present article examines the preservation of the velarised lateral as an expression of the linguistic island mentality of the last people from Gottschee, now living in Styria and Carinthia. In this context, the article goes on to propose establishing the field of a "dislocated language island research" for future research projects.
Das sprachpolitische Konzept des „österreichischen Deutsch“ (ÖD) findet zusehends Eingang in logo... more Das sprachpolitische Konzept des „österreichischen Deutsch“
(ÖD) findet zusehends Eingang in logopädische Testverfahren. Dabei zeigt sich, dass diese Übernahme vage passiert
und essentielle linguistisch-dialektologische Bezüge nicht
hergestellt werden. Das ÖD sowie dessen Implementierung
in PLAKSS-II und APP werden im vorliegenden Beitrag kritisch diskutiert. Mit dem „regio-normativen“ Ansatz wird ein
alternatives Konzept vorgeschlagen./ The more political than linguistic concept of a "Standard Austrian German" found its way to speech and language therapists and their tests. The transfer of this theory is vague and linguistic/dialectologic references are often missing. Standard Austrian German and its implementations in tests of speech and language therapists - PLAKSS-II und APP - are discussed. An alternative account with the "regional-normative" concept is proposed.
Das „österreichische Deutsch“ (ÖD) konnte auf der Grundlage der „kommunikativen Wende“ seinen Sie... more Das „österreichische Deutsch“ (ÖD) konnte auf der Grundlage der „kommunikativen Wende“ seinen Siegeszug auch im Deutschunterricht fortsetzen. Insbesondere der DaF/DaZ-Bereich hat das linguistisch, historisch und kulturell fragwürdige sprachplanerische Unternehmen wohlwollend aufgenommen. Der vorliegende Beitrag kritisiert das ÖD als solches und schlägt ein Alternativkonzept für den Unterricht vor, das regionale Sprachformen fördert, dennoch aber die eine deutsche Standardsprache, allen voran in der Schrift, als Ausdruck einer gemeinsamen Sprach- und Kulturgemeinschaft beibehalten möchte.
Das „österreichische Deutsch“ (ÖD) ist eine Erfindung, die nur im historischen wie gesellschaftli... more Das „österreichische Deutsch“ (ÖD) ist eine Erfindung, die nur im historischen wie gesellschaftlichen Kontext des Nachkriegsösterreich erklärt werden kann. Die Vertreter des ÖD berufen sich auf die „österreichische Nation“, auf deren Grundlage eine linguistisch nicht haltbare österreichische Standardvarietät im Zuge der „Plurizentrik“ postuliert bzw. legitimiert wird. Der Siegeszug der „Plurizentriker“ konnte trotz des Aufkommens der Gegenseite – der „Pluriarealisten“ – nicht aufgehalten werden. In vorliegendem Artikel wird harsche Kritik am Konzept des ÖD geübt, und zwar auf linguistischer, historischer wie kultureller Basis.
August Schleicher ist ein von der Historiographie nach wie vor häufig beforschter Linguist. Er is... more August Schleicher ist ein von der Historiographie nach wie vor häufig beforschter Linguist. Er ist unzweifelhaft der bekannteste Sprachforscher, was die Verbindung von Sprach- und Naturwissenschaft anbelangt. Die Gründe, weshalb Schleicher für lange Zeit (und zum Teil noch immer) fälschlicherweise als Darwinist gesehen wird, sind mannigfaltig. In der vorliegenden Arbeit zeigt sich, dass die Vermengung von Darwin und Schleicher aufgrund mangelnden wissenschaftsgeschichtlichen Wissens zustande kam. Zudem scheint eine gründliche Lektüre von Schleichers Werken unterblieben zu sein. Im Glauben, durch Lesen von Schleichers “Die Darwinsche Theorie und die Sprachwissenschaft. Offenes Sendschreiben an Herren Dr. Ernst Haeckel“ (1863) dessen gesamte Theorie (bzw. die charakteristischsten Elemente derselben) erfasst zu haben, wurde ein rudimentäres und verzerrtes Bild von Schleichers Sprachauffassung gezeichnet. Dadurch wurde auch der Blick für die eigentlichen Einflüsse verstellt: einerseits Schleichers prä-darwinistisches evolutionistisches Denken und andererseits der starke Einfluss Hegel’scher Philosophie. Beide zusammen bilden die Grundpfeiler für die Sprachtheorie Schleichers.
-----
ENG: August Schleicher is a well investigated linguist by past and current historiography and undoubtedly the best known linguist as far as the connection between linguistics and natural science is concerned. Due to manifold reasons Schleicher has long been (and is still) wrongly called a Darwinist. In this work it is shown that first this mixing of Darwin and Schleicher is based on a lack of knowledge in historiography in natural science as well as in linguistics. Additionally it seems that a diligent reading has often been omitted as only Schleicher’s work “Die Darwinsche Theorie und die Sprachwissenschaft. Offenes Sendschreiben an Herren Dr. Ernst Haeckel“ (1863) has obviously been consulted (or taken as the most characteristic). This leads to a fragmented and distorted picture not just regarding Darwin and Schleicher but to the suppression of the pre-Darwinian evolutionist thinking and to the rather strong influence of Hegel which, in sum, constitute the basis of Schleicher’s theory of language.
Aus dialektologischer Sicht sind weite Teile der Steiermark (abzüglich der Weststeiermark, die a... more Aus dialektologischer Sicht sind weite Teile der Steiermark (abzüglich der Weststeiermark, die
alleine südbairisch geprägt ist) ein Übergangsbereich zwischen dem Mittel- und Südbairischen (vgl. Kranzmayer 1956: 1; Hilfskarte 1). Grob gesprochen, können die Ober- und
Südsteiermark traditionell aufgrund mehrerer Variablen eingeteilt werden, eines davon ist die
unterschiedliche Produktion des silbenfinalen Laterales (vgl. Kranzmayer 1956: Karte 26). In
der Obersteiermark wird der Lateral vokalisiert, imSüden retroflex ausgesprochen (vgl. Haas
1983: 1112). Der Vokalisierung des Laterales trägt ein höheres, interdialektales Prestige, das
alveolare (bis leicht retroflex gebildete) /l/ ist der Laut des Standards. Es wird im vorliegenden Beitrag untersucht, ob sich die /l/-Vokalisierung in südliche Landesteile ausbreitet.
In der Landeshauptstadt Graz werden Dialektvarianten von vielen Sprechern vermieden und
vermehrt der klare, alveolare Lateral artikuliert.
Ausgehend von klassifikatorischen Bemerkungen über einzelne Laterale soll ein erster Versuch unte... more Ausgehend von klassifikatorischen Bemerkungen über einzelne Laterale soll ein erster Versuch unternommen werden, das Bairische in der Steiermark hinsichtlich der verschiedenen kontextabhängigen Realisierungen des /l/ zu untersuchen. Die Vokalisierung wird als ein sprachübergreifendes Phänomen eine zentrale Rolle einnehmen, da sie sich u. a. in den romanischen Sprachen ebenso findet wie im Englischen oder eben auch in Dialekten des Deutschen. Soziolinguistische Überlegungen sollen zudem dazu dienen, mögliche historische Wandlungen dieses Lautes nicht nur sprachintern, sondern auch von einer außersprachlichen Perspektive zu studieren. Erste Einblicke deuten auf eine Ausbreitung des Vokalisierungsgebietes im Untersuchungsraum hin.
Entwurf by Thorsten Seifter
Die /l/-Velarisierung bis hin zu einem velaren Vokal [u] ist eine Entwicklung, die im bairischen ... more Die /l/-Velarisierung bis hin zu einem velaren Vokal [u] ist eine Entwicklung, die im bairischen
Sprachraum synchron nicht zu beobachten ist. Das Gottscheerische als archaische bairische Mundart
zeigt dennoch diesen Vokalisierungstyp. Mithilfe von akustischen und ohrenphonetischen Analysen
wird die historisch beschriebene Situation anhand der letzten noch lebenden Gottscheer-Sprecher einer
Evaluierung unterzogen. Die Bewahrung des velarisierten Laterales wird durch die geistige
Transplantation der Sprachinsel erklärt. Zudem werden neue Aspekte in die Sprachinselforschung
eingebracht.
ENG:
The / l /-velarisation leading to a velar vowel [u] is a development which can not be observed synchronically in the Bavarian speaking area. The Gottscheer dialect as an archaic dialect of Bavarian
still shows this type of vocalisation. Under usage of acoustic and ear phonetic analysis
the historical situation described is evaluated by the last remaining Gottscheers spokesmen. The preservation of the velarised lateral is explained as a mental transplantation of the linguistic island from Gottschee to the new home. In addition, new aspects in the linguistic enclave research
are presented.
From a dialectological point of view, Styria belongs to the transition zone between Middle Bavari... more From a dialectological point of view, Styria belongs to the transition zone between Middle Bavarian and Southern Bavarian dialects, with the exception of the South-Western part ('West Styria') which is Southern Bavarian (cf. Kranzmayer 1956: 1; Hilfskarte 1); however, Upper (Northern) and Lower (Southern) Styria are traditionally distinguished on the basis of the spread of certain variables, among them a different production of the syllable-final lateral (cf. Kranzmayer 1956: Karte 26). In Upper Styria, the lateral is vocalized in certain positions, whereas in Lower Styria, a retroflexed variant of the lateral is observed in these positions (cf. Haas 1983: 1112). Since the vocalization of the lateral holds a higher prestige within dialects, but palatalized (slightly retroflexed) /l/ realization is the Standard norm, it is investigated whether /l/-vocalization currently spreads to Lower Styria. In the capital of Styria (Graz), many speakers reject dialectal realizations and prefer the realization of a clear lateral, which is the variant of Standard Austrian German.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dialektologischen Studien der Steiermark. Da die Erfo... more Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dialektologischen Studien der Steiermark. Da die Erforschung der Dialekte das Ergebnis einer bestimmten Geisteshaltung ist, die ihren Ursprung im 19. Jahrhundert hat, muss diese zuvor näher ergründet werden: die Romantik. Es zeigt sich in den Studien zumeist ein Dreiklang zwischen Sprache, Geschichte und Geographie (bzw. der Kartographie). Diesen Zusammenhang sieht man zudem in der historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft, die im 19. Jahrhundert ebenfalls aus der Taufe gehoben wurde. Es wird in diesem Aufsatz versucht, Parallelen zwischen der Dialektologie und der komparativen Sprachwissenschaft zu finden. Weiters wird auf die wechselnde Einstellung zum Dialekt eingegangen. Ein neuer Anlauf für dialektologische/soziolinguistische Studien zur Steiermark sollte ein lohnendes Tätigkeitsfeld darstellen, zumal die Dichte an Publikationen hierzu in den letzten Jahren rapide abnahm.
Reaktion zur Pressemitteilung der FH Joanneum über die Kommissionstätigkeit vom 3.4.2020
(zweite) Stellungnahme zum Gutachten von Prof. Dr. XXX über die Bachelorarbeit des Autors („Die i... more (zweite) Stellungnahme zum Gutachten von Prof. Dr. XXX über die Bachelorarbeit des Autors („Die innerartliche Variation des menschlichen Vokaltrakts und der Stimme“).
(erste) Stellungnahme zum Gutachten von Prof. Dr. XXX über die Bachelorarbeit des Autors („Die in... more (erste) Stellungnahme zum Gutachten von Prof. Dr. XXX über die Bachelorarbeit des Autors („Die innerartliche Variation des menschlichen Vokaltrakts und der Stimme“).
Stellungnahme zum 2019 erstellten Gutachten der Kommission für Wissenschaftsethik der Österreichi... more Stellungnahme zum 2019 erstellten Gutachten der Kommission für Wissenschaftsethik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) über die Bachelorarbeit des Autors („Die innerartliche Variation des menschlichen Vokaltrakts und der Stimme“, 2018)
Der Beitrag untersucht 343 Kommentare auf der Nachrichten-Facebook-Seite des ORF im Kontext polit... more Der Beitrag untersucht 343 Kommentare auf der
Nachrichten-Facebook-Seite des ORF im Kontext politischer Äußerungen
des österreichischen Politikers Sebastian Kurz zu den
Migrationsbewegungen über das Mittelmeer. Auf Basis
argumentationstheoreti- scher Überlegungen wurde das Korpus in drei
Lager eingeteilt: pro Kurz und Schließung der Mittelmeerroute, kontra
Kurz und Schließung der Mittelmeerroute und kontra Kurz, aber pro
Schließung der Mittelmeerroute. Zudem wurden die Kommentare nach
thematischen Mustern (Topoi) kategorisiert. Die Ergebnisse liefern
keine Unterstützung für Hasssprache, wenngleich die Debattenführung
als eher unsachlich und verkürzt zu charakterisieren ist.
Diskursanalytische Implikationen der Migrationsthematik in Österreich
werden besprochen.
Bachelorarbeit, 2018
Die Beforschung des Zusammenhangs zwischen Stimme und Rasse ist faktisch inexistent, was grundsät... more Die Beforschung des Zusammenhangs zwischen Stimme und Rasse ist faktisch inexistent, was grundsätzliche Fragen zur Forschungslandschaft aufwirft, zumal das Thema klinische Relevanz entfalten könnte. Das grundlegende Ziel der Arbeit ist es, eine erste Annäherung zu unternehmen, um Bewusstsein für die Thematik zu schaffen. Dazu wurde eine systematische, tiefgehende Literaturrecherche vorgenommen und die Ergebnisse interpretativ zusammengeführt. Die Studienlage ist in vielen Bereichen mangelhaft, was stringente Ergebnisse erschwert. Dennoch kann konstatiert werden, dass messbare Unterschiede zwischen den Rassen existieren, und dass der Einfluss des genuin anatomischen Faktors Rasse auf den ebenfalls prädominant anatomisch zu betrachtenden Stimmapparat bzw. der Stimmproduktion sowie auf den Vokaltrakt gegeben sein dürfte, wenn es auch die Kultur als Interferenz stets zu bedenken gilt. Weitere Forschungen, die sich explizit dieses wesentlichen Themas annehmen, sind jedenfalls notwendig.
ENG:
The relationship of voice and race is scarcely investigated although the link between these entities could be of clinical relevance. This, in turn, gives rise to fundamental questions about the scientific landscape. The aim of this thesis is to make an initial approach of investigation and, in addition, to create an awareness of this topic. For this purpose, a systematic and profound literature search has been performed, leading to an interpretative review. The results show that the current situation of research in this field is insufficient which makes it difficult to draw stringent conclusions. However, race differences do exist and the influence of race as a genuine anatomical factor on the also predominantly anatomically shaped glottis, its productions as well as the vocal tract might be present, although culturally based effects have to be considered too. Further research in this topic is highly indicated.
Grazer Linguistische Studien, 2017
Brevier: Eine Untersuchung von Hasskommentaren im Internet, allen voran in den sozialen Medien, s... more Brevier:
Eine Untersuchung von Hasskommentaren im Internet, allen voran in den sozialen Medien, stellt ein Desiderat dar. Im vorliegenden Beitrag wird unter Nutzbarmachung der normativen Argumentationstheorie versucht, 388 mitunter polarisierende Facebook-Kommentare im Kon-text einer Störung einer Theateraufführung durch die Identitäre Bewegung kritisch zu analysieren und diskursanalytisch zu interpretieren.
Abstract:
An examination of hate speech is a desideratum, as is generally the case with online communication - especially the social media - still reveals some open questions. In the present article, the use of normative argumentation theory attempts to critically analyse 388 facebook comments which are classified as potentially controversial. Background of the study is a disturbance of a performance by the identitarian movement in Vienna.
Book chapter in: Bayerisch-österreichische Varietäten zu Beginn des 21. Jahrhunderts – Dynamik, S... more Book chapter in: Bayerisch-österreichische Varietäten zu Beginn des 21. Jahrhunderts – Dynamik, Struktur, Funktion, Publisher: Franz Steiner Verlag, Editors: Alexandra N Lenz, Ludwig Maximilian Breuer, Tim Kallenborn, Peter Ernst, Manfred Michael Glauninger, Franz Patocka, pp.153-161
Brevier Der vorliegende Beitrag setzt sich mit einer neuen Form des Elitenrassismus (cf. van Dijk... more Brevier Der vorliegende Beitrag setzt sich mit einer neuen Form des Elitenrassismus (cf. van Dijk 1993) auseinander, die nicht selten in Erscheinung tritt, jedoch kaum kritische Reflexion erfährt. Vor der Folie der jüngeren und jüngsten Einwanderungsbewegungen in die Bundesrepublik Deutschland und ihrer Wechselwirkung zu der deutschen Identität nach 1945 werden im Sinne der kritischen Diskursanalyse (a)typische Ansichten des Einwanderungsdiskurses auf Ebene der Eliten ventiliert, die in einem inversen Rassismus gipfeln.
Zusammenfassung: Die Bewohner der ehemaligen Sprachinsel Gottschee leben in der Diaspora. Vorlieg... more Zusammenfassung:
Die Bewohner der ehemaligen Sprachinsel Gottschee leben in der Diaspora. Vorliegender Beitrag untersucht die Bewahrung des velarisierten Laterales als Ausdruck der Sprachinselmentalität bei den letzten Gottscheern in der Steiermark und Kärnten. In dem Zusammenhang wird die Etablierung einer „dislozierten Sprachinselforschung“ für zukünftige Forschungsvorhaben vorgeschlagen.
Abstract:
The inhabitants of the former linguistic island of Gottschee live in the Diaspora. The present article examines the preservation of the velarised lateral as an expression of the linguistic island mentality of the last people from Gottschee, now living in Styria and Carinthia. In this context, the article goes on to propose establishing the field of a "dislocated language island research" for future research projects.
Das sprachpolitische Konzept des „österreichischen Deutsch“ (ÖD) findet zusehends Eingang in logo... more Das sprachpolitische Konzept des „österreichischen Deutsch“
(ÖD) findet zusehends Eingang in logopädische Testverfahren. Dabei zeigt sich, dass diese Übernahme vage passiert
und essentielle linguistisch-dialektologische Bezüge nicht
hergestellt werden. Das ÖD sowie dessen Implementierung
in PLAKSS-II und APP werden im vorliegenden Beitrag kritisch diskutiert. Mit dem „regio-normativen“ Ansatz wird ein
alternatives Konzept vorgeschlagen./ The more political than linguistic concept of a "Standard Austrian German" found its way to speech and language therapists and their tests. The transfer of this theory is vague and linguistic/dialectologic references are often missing. Standard Austrian German and its implementations in tests of speech and language therapists - PLAKSS-II und APP - are discussed. An alternative account with the "regional-normative" concept is proposed.
Das „österreichische Deutsch“ (ÖD) konnte auf der Grundlage der „kommunikativen Wende“ seinen Sie... more Das „österreichische Deutsch“ (ÖD) konnte auf der Grundlage der „kommunikativen Wende“ seinen Siegeszug auch im Deutschunterricht fortsetzen. Insbesondere der DaF/DaZ-Bereich hat das linguistisch, historisch und kulturell fragwürdige sprachplanerische Unternehmen wohlwollend aufgenommen. Der vorliegende Beitrag kritisiert das ÖD als solches und schlägt ein Alternativkonzept für den Unterricht vor, das regionale Sprachformen fördert, dennoch aber die eine deutsche Standardsprache, allen voran in der Schrift, als Ausdruck einer gemeinsamen Sprach- und Kulturgemeinschaft beibehalten möchte.
Das „österreichische Deutsch“ (ÖD) ist eine Erfindung, die nur im historischen wie gesellschaftli... more Das „österreichische Deutsch“ (ÖD) ist eine Erfindung, die nur im historischen wie gesellschaftlichen Kontext des Nachkriegsösterreich erklärt werden kann. Die Vertreter des ÖD berufen sich auf die „österreichische Nation“, auf deren Grundlage eine linguistisch nicht haltbare österreichische Standardvarietät im Zuge der „Plurizentrik“ postuliert bzw. legitimiert wird. Der Siegeszug der „Plurizentriker“ konnte trotz des Aufkommens der Gegenseite – der „Pluriarealisten“ – nicht aufgehalten werden. In vorliegendem Artikel wird harsche Kritik am Konzept des ÖD geübt, und zwar auf linguistischer, historischer wie kultureller Basis.
August Schleicher ist ein von der Historiographie nach wie vor häufig beforschter Linguist. Er is... more August Schleicher ist ein von der Historiographie nach wie vor häufig beforschter Linguist. Er ist unzweifelhaft der bekannteste Sprachforscher, was die Verbindung von Sprach- und Naturwissenschaft anbelangt. Die Gründe, weshalb Schleicher für lange Zeit (und zum Teil noch immer) fälschlicherweise als Darwinist gesehen wird, sind mannigfaltig. In der vorliegenden Arbeit zeigt sich, dass die Vermengung von Darwin und Schleicher aufgrund mangelnden wissenschaftsgeschichtlichen Wissens zustande kam. Zudem scheint eine gründliche Lektüre von Schleichers Werken unterblieben zu sein. Im Glauben, durch Lesen von Schleichers “Die Darwinsche Theorie und die Sprachwissenschaft. Offenes Sendschreiben an Herren Dr. Ernst Haeckel“ (1863) dessen gesamte Theorie (bzw. die charakteristischsten Elemente derselben) erfasst zu haben, wurde ein rudimentäres und verzerrtes Bild von Schleichers Sprachauffassung gezeichnet. Dadurch wurde auch der Blick für die eigentlichen Einflüsse verstellt: einerseits Schleichers prä-darwinistisches evolutionistisches Denken und andererseits der starke Einfluss Hegel’scher Philosophie. Beide zusammen bilden die Grundpfeiler für die Sprachtheorie Schleichers.
-----
ENG: August Schleicher is a well investigated linguist by past and current historiography and undoubtedly the best known linguist as far as the connection between linguistics and natural science is concerned. Due to manifold reasons Schleicher has long been (and is still) wrongly called a Darwinist. In this work it is shown that first this mixing of Darwin and Schleicher is based on a lack of knowledge in historiography in natural science as well as in linguistics. Additionally it seems that a diligent reading has often been omitted as only Schleicher’s work “Die Darwinsche Theorie und die Sprachwissenschaft. Offenes Sendschreiben an Herren Dr. Ernst Haeckel“ (1863) has obviously been consulted (or taken as the most characteristic). This leads to a fragmented and distorted picture not just regarding Darwin and Schleicher but to the suppression of the pre-Darwinian evolutionist thinking and to the rather strong influence of Hegel which, in sum, constitute the basis of Schleicher’s theory of language.
Aus dialektologischer Sicht sind weite Teile der Steiermark (abzüglich der Weststeiermark, die a... more Aus dialektologischer Sicht sind weite Teile der Steiermark (abzüglich der Weststeiermark, die
alleine südbairisch geprägt ist) ein Übergangsbereich zwischen dem Mittel- und Südbairischen (vgl. Kranzmayer 1956: 1; Hilfskarte 1). Grob gesprochen, können die Ober- und
Südsteiermark traditionell aufgrund mehrerer Variablen eingeteilt werden, eines davon ist die
unterschiedliche Produktion des silbenfinalen Laterales (vgl. Kranzmayer 1956: Karte 26). In
der Obersteiermark wird der Lateral vokalisiert, imSüden retroflex ausgesprochen (vgl. Haas
1983: 1112). Der Vokalisierung des Laterales trägt ein höheres, interdialektales Prestige, das
alveolare (bis leicht retroflex gebildete) /l/ ist der Laut des Standards. Es wird im vorliegenden Beitrag untersucht, ob sich die /l/-Vokalisierung in südliche Landesteile ausbreitet.
In der Landeshauptstadt Graz werden Dialektvarianten von vielen Sprechern vermieden und
vermehrt der klare, alveolare Lateral artikuliert.
Ausgehend von klassifikatorischen Bemerkungen über einzelne Laterale soll ein erster Versuch unte... more Ausgehend von klassifikatorischen Bemerkungen über einzelne Laterale soll ein erster Versuch unternommen werden, das Bairische in der Steiermark hinsichtlich der verschiedenen kontextabhängigen Realisierungen des /l/ zu untersuchen. Die Vokalisierung wird als ein sprachübergreifendes Phänomen eine zentrale Rolle einnehmen, da sie sich u. a. in den romanischen Sprachen ebenso findet wie im Englischen oder eben auch in Dialekten des Deutschen. Soziolinguistische Überlegungen sollen zudem dazu dienen, mögliche historische Wandlungen dieses Lautes nicht nur sprachintern, sondern auch von einer außersprachlichen Perspektive zu studieren. Erste Einblicke deuten auf eine Ausbreitung des Vokalisierungsgebietes im Untersuchungsraum hin.
Die /l/-Velarisierung bis hin zu einem velaren Vokal [u] ist eine Entwicklung, die im bairischen ... more Die /l/-Velarisierung bis hin zu einem velaren Vokal [u] ist eine Entwicklung, die im bairischen
Sprachraum synchron nicht zu beobachten ist. Das Gottscheerische als archaische bairische Mundart
zeigt dennoch diesen Vokalisierungstyp. Mithilfe von akustischen und ohrenphonetischen Analysen
wird die historisch beschriebene Situation anhand der letzten noch lebenden Gottscheer-Sprecher einer
Evaluierung unterzogen. Die Bewahrung des velarisierten Laterales wird durch die geistige
Transplantation der Sprachinsel erklärt. Zudem werden neue Aspekte in die Sprachinselforschung
eingebracht.
ENG:
The / l /-velarisation leading to a velar vowel [u] is a development which can not be observed synchronically in the Bavarian speaking area. The Gottscheer dialect as an archaic dialect of Bavarian
still shows this type of vocalisation. Under usage of acoustic and ear phonetic analysis
the historical situation described is evaluated by the last remaining Gottscheers spokesmen. The preservation of the velarised lateral is explained as a mental transplantation of the linguistic island from Gottschee to the new home. In addition, new aspects in the linguistic enclave research
are presented.
From a dialectological point of view, Styria belongs to the transition zone between Middle Bavari... more From a dialectological point of view, Styria belongs to the transition zone between Middle Bavarian and Southern Bavarian dialects, with the exception of the South-Western part ('West Styria') which is Southern Bavarian (cf. Kranzmayer 1956: 1; Hilfskarte 1); however, Upper (Northern) and Lower (Southern) Styria are traditionally distinguished on the basis of the spread of certain variables, among them a different production of the syllable-final lateral (cf. Kranzmayer 1956: Karte 26). In Upper Styria, the lateral is vocalized in certain positions, whereas in Lower Styria, a retroflexed variant of the lateral is observed in these positions (cf. Haas 1983: 1112). Since the vocalization of the lateral holds a higher prestige within dialects, but palatalized (slightly retroflexed) /l/ realization is the Standard norm, it is investigated whether /l/-vocalization currently spreads to Lower Styria. In the capital of Styria (Graz), many speakers reject dialectal realizations and prefer the realization of a clear lateral, which is the variant of Standard Austrian German.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dialektologischen Studien der Steiermark. Da die Erfo... more Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dialektologischen Studien der Steiermark. Da die Erforschung der Dialekte das Ergebnis einer bestimmten Geisteshaltung ist, die ihren Ursprung im 19. Jahrhundert hat, muss diese zuvor näher ergründet werden: die Romantik. Es zeigt sich in den Studien zumeist ein Dreiklang zwischen Sprache, Geschichte und Geographie (bzw. der Kartographie). Diesen Zusammenhang sieht man zudem in der historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft, die im 19. Jahrhundert ebenfalls aus der Taufe gehoben wurde. Es wird in diesem Aufsatz versucht, Parallelen zwischen der Dialektologie und der komparativen Sprachwissenschaft zu finden. Weiters wird auf die wechselnde Einstellung zum Dialekt eingegangen. Ein neuer Anlauf für dialektologische/soziolinguistische Studien zur Steiermark sollte ein lohnendes Tätigkeitsfeld darstellen, zumal die Dichte an Publikationen hierzu in den letzten Jahren rapide abnahm.