Förder- und Rahmenbedingungen für Partizipative Gesundheitsforschung aus Projektsicht (original) (raw)
2021, Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
ZusammenfassungPartizipative Gesundheitsforschung ist ein eigenständiger Forschungsansatz, der eigene Förderbedingungen benötigt. In der Zeitschrift Gesundheitswesen erschien im April 2020 ein Artikel, der Empfehlungen für geeignete Maßnahmen zur Förderung von partizipativer Gesundheitsforschung diskutiert. Im Rahmen des vorliegenden Beitrags werden dort angesprochenen Aspekte durch Praxisbeispiele untermauert.3 Erfahrungsbeispiele werden aufgeführt, um die vielfältigen und unterschiedlichen Bedingungen während der Bewerbung um Mittel für partizipative Forschungsprojekte zu erläutern. Beispiel 1 zeigt, wie die fruchtbare Zusammenarbeit von Antragstellenden und fördernder Stelle partizipative Prozesse ermöglichte. In Beispiel 2 haben die Förder- und Antragsbedingungen, trotz eines Fokus auf Partizipation, eine wirksame Beteiligung im Rahmen der Antragsentwicklung nicht möglich gemacht. Beispiel 3 setzt sich mit eigenen, berechtigten Forschungsinteressen von Betroffenen auseinander, d...
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Das Gesundheitswesen, 2020
Zusammenfassung Ziel Ansätze der Partizipativen Gesundheitsforschung (PGF) sind in Deutschland in der Entwicklung. In dieser Arbeit werden geeignete Förderstrategien für die Umsetzung von Projekten der PGF in Deutschland aufgezeigt. Methode Es werden 9 Strategien vorgestellt und diskutiert, die auf der Grundlage von Forschungserfahrungen von Mitgliedern der deutschsprachigen und internationalen Netzwerke für PGF erarbeitet wurden. Ergebnisse Um PGF in Deutschland zu fördern, müssen 1) Mittel für Partizipation und 2) für die Beteiligungsprozesse selbst zur Verfügung stehen; 3) in Ausschreibungen die Aufforderung zur Partizipation grundsätzlich und 4) in speziellen Programmen auch als Förderbedingung verankert werden; 5) Partizipation formativ evaluiert, 6) die Methodenentwicklung in diesem Feld spezifisch gefördert und 7) die Gutachtenprozesse angepasst werden; 8) projektübergreifende Koordinationsstellen eingerichtet und 9) Modelle und Beispiele für Partizipation verbreitet werden. ...
Partizipative Forschung – ein Forschungsansatz für Gesundheit und seine Methoden
Partizipative Forschung
Im einführenden Beitrag geben wir zunächst einen Überblick über die Entwicklung der Partizipativen Gesundheitsforschung (PGF), wobei wir den Fokus auf den deutschsprachigen Raum legen, und erläutern anschließend, welche Dimensionen und Perspektiven von Partizipation unterschieden und reflektiert werden können. Wir beleuchten die Ziele der Partizipativen Gesundheitsforschung näher und diskutieren das Verhältnis zwischen Partizipativer Gesundheitsforschung und (partizipativer) Gesundheitsförderung. Danach geben wir Empfehlungen zur Weiterentwicklung und Etablierung von PGF sowie einen Überblick über die Beiträge im Buch .
Partizipative Kunst und Gesundheit
Prävention und Gesundheitsförderung, 2016
In vielen Bereichen der Gesellschaft gewinnen partizipative Ansätze an Interesse. Dies gilt auch für Partizipation in der Kunst und im Gesundheitsbereich. Durch eine Verbindung beider Bereiche zielen partizipative Kunstprojekte darauf ab, das Wohlbefinden und die Gesundheit der Teilnehmenden zu stärken. Die Projekte können sich an vielfältige Zielgruppen richten und in allen für Therapie und Gesundheitsförderung relevanten Settings stattfinden. Alle Formen der Kunst können zum Einsatz kommen. Während es international gute Beispiele in diesem Bereich gibt, bedarf es einer intensiveren Entwicklung diesbezüglicher Aktivitäten und Forschung in Deutschland. Mit diesem Artikel ist das Ziel verbunden, das große Potential sichtbar zu machen, das das Feld der Kunst für die partizipativen Gesundheitswissenschaften bietet. Es wird eine Bandbreite internationaler und auch nationaler Aktivitäten in diesem Bereich exemplarisch beschrieben und die Ergebnisse von Übersichtsarbeiten aus der wissenschaftlichen Literatur vorgestellt. Darüber hinaus beschreibt eine der beiden Autorinnen ihre Erfahrungen, die sie durch ihre Arbeit als Wissenschaftlerin und Künstlerin in gesundheitsrelevanten Kunstprojekten in Deutschland gesammelt hat. Dieser An-Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für beiderlei Geschlecht.
Partizipative Forschung für die Umsetzung erweiterter gemeindenaher Pflegepraxis
2018
Der vorliegende Bericht stellt zunachst die Ausgangslage, die Bedarfe fur eine erweiterte gemeindenahe Pflege und allgemeine Uberlegungen zu einem partizipativen Forschungsprojekt in der Region Westpfalz im Kontext des Projektes E-hoch-B – Pflege und Gesundheit dar. Daran anschliesend wird die Konzeption des partizipativen Forschungsprojekts prasentiert. Diese umfasst Uberlegungen zur Bildung von Forschungsgruppen lokaler Akteure und einer Beratungsgruppe, sowie die Beschreibung der jeweiligen Rollen der beteiligten Personen, Vorstellungen zum zeitlichen Ablauf und mogliche zu bearbeitende Fragestellungen.
In The Netherlands a participatory project was established, called BIOVEEM (Management for organic dairy farming) (www.bioveem.nl). The central idea was an integration of science and practice and the renewal of experiential methods. Advisors and researchers were trained how to be a coach and to stimulate active learning within a pioneering group of farmers. Three different approaches were used in the project to achieve the project aim: on-farm experimental and observational research, (process)-monitoring plus comparison, evaluation and systematic inclusion of farmers' experiences in the research & development process. Much emphasis was put on describing 'the systems that work', pinning down and distributing the novelties that were developed by the group of pioneers.
Public Health Forum, 2015
Versorgungsforschung soll die gesundheitliche Versorgung analysieren und verbessern. Im Sinne der Patienten-und Nutzerorientierung soll sie zu besseren Gesundheitsergebnissen auf Seiten der individuellen Patienten und der gesamten Bevölkerung beitragen. Die Qualität der gesundheitlichen Versorgung sollte daher stets im Hinblick auf den Patientennutzen und unter Berücksichtigung der Patientenpräferenzen betrachtet und entwickelt werden. Die folgende, vom Sachverständigenrat Gesundheit vorgeschlagene Definition von Versorgungsqualität integriert die Konzepte Evidenz und Patientenpräferenz (für den individuellen Patienten) bzw. Gesundheitsziele (für die Bevölkerungsgesundheit). "Qualität der Gesundheitsversorgung bezeichnet das Ausmaß, in dem Gesundheitsleistungen für Individuen und Populationen die Wahrscheinlichkeit erwünschter gesundheitlicher Behandlungs-ergebnisse erhöhen und mit dem gegenwärtigen professionellen Wissensstand übereinstimmen." [1]
Bürgerwissenschaftliche Forschungsansätze in Medizin und Gesundheitsforschung
TATuP - Zeitschrift für Technikfolgenabschätzung in Theorie und Praxis
In den Bürgerwissenschaften, auch bekannt unter dem englischen Begriff Citizen Science, existiert eine Vielzahl an Forschungsansätzen und Methoden. Während diese in vielen wissenschaftlichen Disziplinen gut etabliert sind, finden sich augenscheinlich relativ wenige davon in der medizinischen und Gesundheitsforschung. Allerdings zeigt ein Blick in die Praxis, dass bürgerwissenschaftliche Ansätze in der Medizin und Gesundheitsforschung durchaus praktiziert werden, jedoch häufig unter anderen Namen. Der Artikel bietet aus interdisziplinärer Perspektive einen (selektiven) Überblick über Begriffe, reflektiert diese und die dahinterstehenden Methoden und diskutiert sie vergleichend. Im Fokus steht dabei der Grad der Beteiligung der Bürger*innen bzw. Patient*innen an wissenschaftlicher Forschung.
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