Partizipative Forschung – ein Forschungsansatz für Gesundheit und seine Methoden (original) (raw)

Partizipative Gesundheitsforschung in Deutschland – quo vadis?

Das Gesundheitswesen, 2020

Zusammenfassung Ziel Ansätze der Partizipativen Gesundheitsforschung (PGF) sind in Deutschland in der Entwicklung. In dieser Arbeit werden geeignete Förderstrategien für die Umsetzung von Projekten der PGF in Deutschland aufgezeigt. Methode Es werden 9 Strategien vorgestellt und diskutiert, die auf der Grundlage von Forschungserfahrungen von Mitgliedern der deutschsprachigen und internationalen Netzwerke für PGF erarbeitet wurden. Ergebnisse Um PGF in Deutschland zu fördern, müssen 1) Mittel für Partizipation und 2) für die Beteiligungsprozesse selbst zur Verfügung stehen; 3) in Ausschreibungen die Aufforderung zur Partizipation grundsätzlich und 4) in speziellen Programmen auch als Förderbedingung verankert werden; 5) Partizipation formativ evaluiert, 6) die Methodenentwicklung in diesem Feld spezifisch gefördert und 7) die Gutachtenprozesse angepasst werden; 8) projektübergreifende Koordinationsstellen eingerichtet und 9) Modelle und Beispiele für Partizipation verbreitet werden. ...

Partizipative Kunst und Gesundheit

Prävention und Gesundheitsförderung, 2016

In vielen Bereichen der Gesellschaft gewinnen partizipative Ansätze an Interesse. Dies gilt auch für Partizipation in der Kunst und im Gesundheitsbereich. Durch eine Verbindung beider Bereiche zielen partizipative Kunstprojekte darauf ab, das Wohlbefinden und die Gesundheit der Teilnehmenden zu stärken. Die Projekte können sich an vielfältige Zielgruppen richten und in allen für Therapie und Gesundheitsförderung relevanten Settings stattfinden. Alle Formen der Kunst können zum Einsatz kommen. Während es international gute Beispiele in diesem Bereich gibt, bedarf es einer intensiveren Entwicklung diesbezüglicher Aktivitäten und Forschung in Deutschland. Mit diesem Artikel ist das Ziel verbunden, das große Potential sichtbar zu machen, das das Feld der Kunst für die partizipativen Gesundheitswissenschaften bietet. Es wird eine Bandbreite internationaler und auch nationaler Aktivitäten in diesem Bereich exemplarisch beschrieben und die Ergebnisse von Übersichtsarbeiten aus der wissenschaftlichen Literatur vorgestellt. Darüber hinaus beschreibt eine der beiden Autorinnen ihre Erfahrungen, die sie durch ihre Arbeit als Wissenschaftlerin und Künstlerin in gesundheitsrelevanten Kunstprojekten in Deutschland gesammelt hat. Dieser An-Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für beiderlei Geschlecht.

Systematisierung von Methoden partizipativer Forschung

Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz

Zusammenfassung Hintergrund In der Forschung gewinnen partizipative Ansätze an Bedeutung. Der Einsatz partizipativer Methoden erfolgt meist ohne eine methodologische Auseinandersetzung oder den Bezug auf eine gemeinsame Systematik. Ziel der Arbeit Auf der Grundlage eines Scoping-Reviews wird eine Systematisierung partizipativer Methoden vorgeschlagen. Damit wird ein Beitrag zum Diskurs über partizipative Methoden geleistet, die gesundheitliche Chancengleichheit fördern. Material und Methoden Nach einer Literaturrecherche wurden 44 Treffer eingeschlossen. Die Suche sowohl nach deutsch- als auch englischsprachiger Literatur basierte auf diversen Datenbanken (PubMed, PsycInfo, SocIndex, Livivo, Cochrane, Fachportal Pädagogik), einer Handsuche und einer Suche nach dem Schneeballprinzip. Ergebnisse und Diskussion Die Systematisierung kombiniert phasen- und formatbasierte Logiken. Als zentrale Prinzipien in den Definitionen einer partizipativen Methodologie und von partizipativen Methoden...

Förder- und Rahmenbedingungen für Partizipative Gesundheitsforschung aus Projektsicht

Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, 2021

ZusammenfassungPartizipative Gesundheitsforschung ist ein eigenständiger Forschungsansatz, der eigene Förderbedingungen benötigt. In der Zeitschrift Gesundheitswesen erschien im April 2020 ein Artikel, der Empfehlungen für geeignete Maßnahmen zur Förderung von partizipativer Gesundheitsforschung diskutiert. Im Rahmen des vorliegenden Beitrags werden dort angesprochenen Aspekte durch Praxisbeispiele untermauert.3 Erfahrungsbeispiele werden aufgeführt, um die vielfältigen und unterschiedlichen Bedingungen während der Bewerbung um Mittel für partizipative Forschungsprojekte zu erläutern. Beispiel 1 zeigt, wie die fruchtbare Zusammenarbeit von Antragstellenden und fördernder Stelle partizipative Prozesse ermöglichte. In Beispiel 2 haben die Förder- und Antragsbedingungen, trotz eines Fokus auf Partizipation, eine wirksame Beteiligung im Rahmen der Antragsentwicklung nicht möglich gemacht. Beispiel 3 setzt sich mit eigenen, berechtigten Forschungsinteressen von Betroffenen auseinander, d...

Bürgerwissenschaftliche Forschungsansätze in Medizin und Gesundheitsforschung

TATuP - Zeitschrift für Technikfolgenabschätzung in Theorie und Praxis

In den Bürgerwissenschaften, auch bekannt unter dem englischen Begriff Citizen Science, existiert eine Vielzahl an Forschungsansätzen und Methoden. Während diese in vielen wissenschaftlichen Disziplinen gut etabliert sind, finden sich augenscheinlich relativ wenige davon in der medizinischen und Gesundheitsforschung. Allerdings zeigt ein Blick in die Praxis, dass bürgerwissenschaftliche Ansätze in der Medizin und Gesundheitsforschung durchaus praktiziert werden, jedoch häufig unter anderen Namen. Der Artikel bietet aus interdisziplinärer Perspektive einen (selektiven) Überblick über Begriffe, reflektiert diese und die dahinterstehenden Methoden und diskutiert sie vergleichend. Im Fokus steht dabei der Grad der Beteiligung der Bürger*innen bzw. Patient*innen an wissenschaftlicher Forschung.