„Kompetenzen und ihre Entwicklung in der Arbeitswelt von Morgen: branchenunabhängig, individualisiert, verbunden, digitalisiert?“ (original) (raw)

Kompetenzen für eine zunehmend digitalisierte Berufswelt

Skilled, 2018

Digitalisierung ist kein neues Phänomen. Im Bildungsbereich hat sie spätestens damals Einzug gehalten, als man begann, Leistungen durch Noten auszudrücken (digitale Daten) und Notendurchschnitte zu berechnen (Algorithmen). Der Nutzen bzw. die Gefahren eines solchen Vorgehens werden auch entsprechend lange schon kontrovers diskutiert (Strittmatter 1994). Und die momentan oft gehörten Forderungen nach mehr Problemlösekompetenz, Kommunikationskompetenz etc. wurden alle schon einmal in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts erhoben – damals sprach man von Schlüsselqualifikationen – und wurden in der Zwischenzeit als unrealistisch verworfen (Dubs 2002). Um zu erkennen, welche neuen und realistischerweise erfüllbaren Kompetenzanforderungen durch die aktuellen Entwicklungen entstehen, muss man daher genau hinschauen.

Kompetenzentwicklung für und in der digitalen Arbeitswelt

2020

Kompetenzentwicklung für und in der digitalen Arbeitswelt Positionspapier 2020 des MÜNCHNER KREIS-Arbeitskreises "Arbeit in der digitalen Welt" Kernaussagen (1) Das digital-vernetzte Arbeitsleben erfordert neuartige und veränderte Kompetenzen, die sich in sechs Kompetenzfeldern differenzieren lassen: Personenbezogene Kompetenzen, soziale Kompetenzen, MMI-Kompetenzen, Prozess-Kompetenzen, Lösungs-Kompetenzen und Strategische Kompetenzen. (2) Deren Förderung und Entwicklung im Unternehmenskontext darf nicht unabhängig von den gegebenen Kontextfaktoren (z.B. Organisation, Führung, Metrik etc.) gesehen werden; jeder Kontextfaktor beeinflusst den Prozess der Kompetenzentwicklung fördernd oder hemmend. (3) Für jeden Kontextfaktor lassen sich individuell Ziel und Maßnahmen definieren, um zu einer Kompetenzentwicklung beitragen zu können. (4) In Bezug auf die Kompetenzentwicklung beeinflussen sich die Kontextfaktoren gegenseitig, so dass die jeweiligen Ziele und Maßnahmen aufeinander abzustimmen sind. (5) Die übergreifende, betriebswirtschaftliche, auf ein industrielles Arbeitssystem abgestimmte Metrik prägt zudem jeden einzelnen Kontextfaktor und beeinflusst somit den Prozess der Kompetenzentwicklung direkt und indirekt. (6) Übergreifendes Ziel muss daher die Weiterentwicklung bzw. Anpassung der vorherrschenden, industriell geprägten Metrik als Instrument der Orientierung und als Rahmen für die digital-vernetzte Arbeitswelt sowie die Entwicklung der erforderlichen Kompetenzen für diese Arbeitswelt sein.

Kompetenzmanagement 4.0 – Kompetenz und Kompetenzentwicklung in einer digitalisierten Arbeitswelt

Kompetenzmanagement in Organisationen, 2019

Kompetenzmanagement 4.0-Kompetenz und Kompetenzentwicklung … Prof. Dr. Anette Weisbecker ist stellvertretende Institutsleiterin am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) in Stuttgart. Sie promovierte und habilitierte an der Universität Stuttgart zum Thema Softwaremanagement. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Zusammenführung von Software-Engineering und der Mensch-Technik-Interaktion, um die Entwicklung und den Einsatz von aufgabengerechten und benutzerorientierten Anwendungen und Services zu verbessern und neue Technologien für die Nutzer/-innen zu erschließen.

Innovationskompetenz auf wenigen Schultern: wie abhängig sind Betriebe vom Wissen und den Fähigkeiten einzelner Mitarbeiter?

Die F�higkeit von Betrieben, neue Produkte auf den Markt zu bringen und ihre Wertsch�pfungsprozesse technisch und organisatorisch auf neuestem Stand zu halten, h�ngt entscheidend von den Mitarbeitern, ihren Kompetenzen und ihrem Wissen ab. Die Produktionsinnovationserhebung 2003 zeigt, dass viele Unternehmen dabei nur auf einzelne oder wenige Mitarbeiter bauen k�nnen, deren Ausfall ihre Innovationskompetenz erheblich beeintr�chtigen w�rde. Nicht einmal jeder siebte Betrieb weist eine gr��ere personelle Redundanz auf. Nur etwa jeder zwanzigste Betrieb ist so organisiert, dass Innovationen weitgehend unabh�ngig von bestimmten Personen erreicht werden k�nnen. Dies sind vor allem gr��ere und Betriebe mit einem hohen Qualifikationsniveau. So weit Innovationskompetenz durch Strukturen und Prozesse gest�tzt ist, handelt es sich eher um traditionelle Instrumente, wie standardisierte Abl�ufe und Handb�cher. Wissensmanagement-Tools wie Wissensdatenbanken oder Gelbe Seiten zu Experten, sind au...

Digitale arbeitsprozessorientierte Kompetenzentwicklung in der höheren beruflichen Bildung

2015

und Lerners die Versäumnisse der vorangegangenen Bildungspolitik ausgleichen und das vielerorts ramponierte Image des öffentlichen Schulwesens aufhellen." (Euler 1992: 16) In dieser Einführungsphase, die mitunter auch als "Boomzeit" bezeichnet wird, wurde der Bildungs-Software-Markt schnell überschwemmt mit inhaltlich langweiligen, methodisch gleichartigen und pädagogisch unbrauchbaren Programmen. Dieses lag zum einen an dem Entstehungsprozess von Software, da Programmierer in aller Regel keine Didaktikerinnen und Didaktiker vertreten waren, und zum anderen an den nur selten gut ausgebildeten Lehrpersonen in diesem Bereich, die selbst noch Berührungsängste in Bezug auf die neue Technik hatten (und zum Teil heute noch haben).

Die Zukunft der Arbeit in einer digitalisierten Welt human gestalten

Zeitschrift für Arbeitswissenschaft, 2018

Die Zukunft der Arbeit war zu allen Zeiten ein Thema, hat aber selten eine solche Breitenwirkung erreicht wie beim Schritt in die nächste Stufe der Digitalisierung. Die Präsenz des Themas in allen Medien erreicht auch die von der Digitalisierung Betroffenen und verursacht Ängste, weil die Berichterstattung nicht selten eher Negativszenarien vorzieht, da diese publikumswirksamer sind. Andererseits sind aber auch Beschwichtigungen, die die potentiell negativen Auswirkungen gezielt klein reden, wenig hilfreich. Es bedarf daher einerseits mehr Sachlichkeit und andererseits einer präventiven Auseinandersetzung mit den möglichen Zukünften unter Berücksichtigung auch anderer Herausforderungen neben der Digitalisierung für die zukünftige Gestaltung von Arbeit. Dazu werden Ergebnisse des Dialogprozesses des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) zum Thema Arbeiten 4.0 und die Vorschläge der Kommission "Arbeit der Zukunft" der Hans-Böckler-Stiftung gegenübergestellt und um aktuelle Studien sowie Publikationen aus diesem Themenfeld ergänzt. Da diese Themen schon lange nicht nur nationaler Natur sind, ist es ergänzend einer internationalen Perspektive erforderlich, die u. a. die von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) eingesetzte globale Kommission "Future of Work" liefert.