Das palästinensische "Kairos"-Dokument: eine Hintergrundanalyse (original publication) (original) (raw)
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Textgeschichte des Korans. Vom Propheten zur Kairoer Ausgabe
SAECULUM, 2022
Der Artikel gibt einen Überblick über die Entwicklung und Überlieferung des Korantextes von seiner Entstehung im 7. Jahrhundert bis zu den modernen Druckausgaben. Er fasst die bisherigen Erkenntnisse zur Entwicklung des Korantextes zusammen und gibt einen Einblick in die Diskussion seiner Entstehungsgeschichte. Von seinen Anfängen bis heute wurde der Koran gleichzeitig schriftlich und mündlich überliefert. Dabei haben sich verschiedene Rezitationsweisen (oder „Lesarten“) herausgebildet, die ein entscheidender Teil der Textgeschichte sind. Muslimische und westliche Sichtweise zu diesem Thema werden gegenübergestellt und die Bedeutung der Rezitationsweisen für die Rekonstruktion der Textgeschichte erörtert. Abschließend wird die heute weit verbreitete Koranausgabe von Medina, die auf die Ausgabe Kairo 1924 zurückgeht, vorgestellt.
2017
Im Jahr 2016 gab es keine nennenswerten Veränderungen der politischen Lage in Jerusalem. Weiterhin ereigneten sich Messerattacken und Straßenkämpfe, auch in der Altstadt von Jerusalem. Der muslimische Fastenmonat Ramadan verlief im Vergleich zu den Vorjahren eher ruhig. Die Arbeit im archäologischen Park unter der Erlöserkirche wie auch auf dem Ölberg konnte ungehindert weitergeführt werden. 2. Institut 2. 1. Personalia Vom 02. 11. 2015 bis 11. 03. 2016 war die Praktikantin ROSALIE NIEHAUS im Institut. Am 01. 09. 2016 begann KATHARINA PALMBERGER ihre Arbeit als wissenschaftliche Assistentin am DEI Jerusalem. Vom 01. 04. -30. 06. arbeiteten BERNARD BEITZ (IT-Infrastruktur des DEI) und LEA ESTELLE THIERRY (Konservierung der Miqve im Zionsfriedhof ) als Stipendiaten des Fördervereins in Jerusalem. Am 01. 09. verabschiedeten wir unsere Jahresvolontäre MAGNUS OBERMANN und KATHRIN HÄß. Nach ihnen traten MATTHEA KIESANT und SIMON KILLIUS ihren Dienst im DEI an. Vom 18. 07. -11. 09. waren FLORIAN RÖSCH und vom 07. 09. -07. 10. LUZIA MAYER Praktikanten am DEI Jerusalem. BERNARD BEITZ kam im September für Photoarbeiten im Rahmen des Projektes "Digitale Datensicherung historischer Holzmodelle Jerusalems aus den Händen Conrad Schicks" nochmals nach Jerusalem.
Studien aus den Forschungsclustern des Deutschen Archäologischen Instituts. Menschen - Kulturen - Traditionen 8,1 (Rahden/Westfahlen) , 2013
1 Auf das alte Kürzel AIDR (Archäologisches Institut des Deutschen Reiches) für das heutige DAI wird im folgenden der besseren Verständlichkeit halber verzichtet. die Beobachtung gilt ebenso für die koptische Bevölkerung. II. Die ägyptischen Antiken als Gegenstand internationalen Interesses im 19. Jahrhundert 38 Beide Zitate nach el-Daly 2005, 3; zum Einfluss des Korans auf das muslimische Ägyptenbild vgl. ders., 17 -21. 39 El-Daly 2005, 21. 40 Roemer 1982, 126 mit Anm. 12. 41 Kurzbiografie und Bibliografie bei el-Daly 2005, 177 und 183 -184. 42 Roemer 1982, 126. 43 Der große Sphinx von Giza stellt eine männliche Person/Gottheit dar und wird daher maskulin determiniert. Der allgemein geläufigere feminine Artikel beruht auf einem nachträglich auf das Bildnis übertragenen Begriff.
Die Zeitung " Welt am Sonntag " berichtete in Ihrer Ausgabe vom 27. August 2001 unter der Überschrift " Deutschland finanziert judenfeindliche Schulbücher für Palästinenser " über Untersuchungen, daß in palästinensischen Schulbüchern seit Jahren unverhohlen gegen Juden und Israel gehetzt werde. Die von Deutschland, der EU und der UN geförderten Lehrbücher enthielten massive antisemitische Vorurteile und würden dazu dienen, die palästinensischen Kinder zu " Märtyrern im Heiligen Krieg zu erziehen ". Die Nachricht, die am selben Tag auch in der " Bild am Sonntag " verbreitet wurde, wurde von den meisten deutschen Zeitungen übernommen und löste sofort Reaktionen nach politischen Konsequenzen aus. Der Präsident des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, forderte die Bundesregierung dazu auf, die Finanzierung von Lehrmaterial, das zum gegenseitigen Haß erzieht, unverzüglich einzustellen. Armin Laschet, der deutsche Sprecher im Haushaltsausschuß des Europa-Parlaments kündigte in der " Bild am Sonntag " an, die Überweisung von 42 Millionen Mark an die Palästinenser verhindern zu wollen. Das Auswärtige Amt überprüft zur Zeit diese Vorwürfe. Antijudaismen und eine Erziehung zum Haß sind das Letzte, was wir heute brauchen, was wir dulden oder was wir fördern dürfen, zumal von deutscher Seite. Darüber gibt es nichts zu diskutieren. Ebenso ist unbestritten, daß Schulbücher neben Familie und den Massenmedien, ein sehr wichtiges Medium darstellen, in denen Kenntnisse und Vorstellungen an junge Menschen vermittelt werden. Sie verdienen höchste Beachtung bei der Überlegung, wie für die Zukunft dem Klima des Hasses und der Gewalt, der Vorurteile und der Feindbilder Einhalt geboten werden kann zugunsten einer Erziehung zum Frieden, zur Toleranz anderer Kulturen und Religionen und zu einer friedlichen Dialog-und Koexistenzkultur. Diese Aufgabe stellt sich nach den menschenverachtenden terroristischen Angriffen auf die Vereinigten Staaten drängender denn je. Dennoch bedürfen die festgestellten Befunde der palästinensischen Schulbücher und insbesondere die daraus zu ziehenden Konsequenzen einer genaueren Analyse. Zunächst einmal ist festzustellen, daß die Meldungen der " Bild am Sonntag " und der " Welt am Sonntag " nicht auf eigenen Recherchen beruhen, sondern auf Untersuchungen des " Centers for Monitoring the Impact of Peace " (CMIP), die bereits seit ca. zwei Jahren zu heißen Debatten in den amerikanischen und israelischen Medien geführt haben. Dieses Zentrum, das Niederlassungen in Jerusalem und New York hat, hat seit seiner Gründung im Jahre 1998 insgesamt sechs Untersuchungen (" Reports ") veröffentlicht zur Schulbuchuntersuchung in den palästinensichen Autonomiegebieten, in Israel und in Syrien. 1 Das Institut belieferte die Regierung Israels mit schlagkräftigen Argumenten für die angeblich unverändert kompromißlose Haltung der Palästinenser nach Oslo. 2 Einzelne Sätze aus den Schulbüchern wurden in Großanzeigen in Tageszeitungen und Medien in Israel und Amerika abgedruckt, um aufzuzeigen, daß die Palästinensische Autonomiebehörde (PNA) entgegen allen Aussagen in den Friedensverhandlungen nach wie
PaRDeS : Zeitschrift der Vereinigung für Jüdische Studien = Muslimisch-Jüdischer Dialog
2016
Außerhalb des Themenschwerpunktes gehen Daniela Schmidt und Dirk Schuster der Begriffsgeschichte der Wörter "entjuden" und "Entjudung" nach. Im Kontext der Assimilation des beginnenden 19. Jahrhunderts meinte der Terminus, dass man sich jener jüdischen "Eigenheit" zu entkleiden habe. Innerhalb der innerjüdischen Diskussion wird "Entjudung" zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum diagnostischen Ausdruck des Identitätsverlustes. Als nationalsozialistischer Kampfbegriff ist er später zum Synonym für die Entrechtung und Vernichtung jüdischer Menschen geworden. Das vorliegende PaRDeS-Heft wird mit Berichten, Rezensionen und einer Liste der Neuerscheinungen abgeschlossen. Die Herausgeber bedanken sich bei Celal Findik für seine umsichtige Unterstützung. Ein herzliches Dankeschön geht an die Gutachter der Peer-Reviews sowie an die Übersetzer und Lektoren Jessica Rehse, Melanie Waha und Bettina Kurz. Ein herzliches Dankeschön ergeht auch an Marco Winkler und Frank Schlöffel für ihre Hilfe bei der Drucklegung dieser Ausgabe im Universitätsverlag Potsdam.
Kairos. Nachleben, Ikonographie und Hermeneutik, in "Das Münster", 2, 2017, p. 136-150.
Das Verständnis des Zerreißens und Spaltens als eines Ereignisses, das Leben, Liebe und Weisheit hervorbringt (wie beim Zerreißen des Vorhangs im Tempel), ist tief verwurzelt im visuellen und textuellen „Körper“ des antiken und christlichen Denkens. Der uranfängliche kosmogonische Riss ist immer plötzlich, scharf wie ein Messer, wie ein Blitz unvermittelt und allumfassend und wird mit dem gesamten körperlichen Wahrnehmungsapparat erfasst: Erzittern, Glücksgefühlen, Seufzen, Wind und Atem. Der Riss ist die Epiphanie des radikalen Wandels, die Revolution und die Transition ins Jenseitige. Dieses Mysterium wird verkörpert in einer griechischen Gottheit: Kairos. Die Literaturgeschichte konnte zeigen, dass Kairos einen großen Einfluss auf die klassische Rhetorik hatte (Sophisten versus Aristoteles (385–322 vor Christus), auf die politische Philosophie der Humanisten, auf den post-modernen theologisch-philosophischen Diskurs in den Arbeiten von beispielsweise Paul Tillich (1886–1965), Walter Benjamin (1892–1940) und Evanghélos Moutsopoulos, und nicht zuletzt auf das derzeitige Revival des Kairos als Modell einer neuen Form des Zeitmanagements im Berufs- und Privatleben. In den letzten Jahren haben ikonographische Studien das Nachleben der griechischen Gottheiten in der byzantinischen und lateinischen Bildtradition untersucht, in der Kairos mit Fortuna und Occasio verbunden ist. Darüberhinaus erfuhr Kairos ein Revival in der humanistischen Ikonographie als ein Pendant zu Poenitentia (Reue). Dieser Aufsatz stellt Kairos nicht nur in seiner literaturgeschichtlichen Bedeutung und seinem ikonographischen Nachleben dar, sondern auch das Konzept der Gelegenheit als ein Paradigma der Kunstgeschichte. Kairos bietet eine altenative Hermeneutik, in der das Bild als ein Chronotopos, als eine Epiphanie und Unterbrechung verstanden werden kann. Auf diese Weise trägt der vorliegende Aufsatz zur grundlegenden Erforschung von Zeit und ihrer Wahrnehmung in Mittelalter und Früher Neuzeit bei, aber bietet auch Einsichten, wie Kairos als ein hermeneutischer Schlüssel funktioniert, when es darum geht, das Bild und seine Verbundenheit mit kulturellen Dynamiken zu verstehen.