Architekten ohne Architektur? (original) (raw)
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1970
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Der Architekt ohne Ausbildung als Normalfall in der italienischen Renaissance
Zunächst sei mit einigen Beispielen daran erinnert, wie wichtig für die Gesell-Mtaft zu Beginn der Neuzeit die Arbeit derjenigen war, die große Bauprojekte •"heuten, wie groß ihre Verantwortung war und wie notwendig es war, dass sie ber hohe Qualitäten verfügten, um ihre Aufgaben zu meistern, y ^ie Renaissance der Architektur setzte in Florenz ein, damals zusammen mit ^enedig und Mailand eine der größten und reichsten Städte des Abendlands. er Dom hat fast die Ausdehnung einer kleinen mittelalterlichen Stadt, er über-Weit die übrigen Bauten um ihn herum, zudem besteht er aus kostbarem aterial. Ein ganzes Quartier musste abgebrochen werden, um Platz für den ne«en Chor zu schaffen. Insgesamt dürfte der Dom ungefähr so viel Geld Sekostet haben wie damals alle Häuser in Florenz zusammen. Im Jahr 1296 war er Bau begonnen worden. Als der Tambour über der Vierung fertiggestellt 'Var> stockten die Arbeiten lange Zeit. Man wusste nicht, wie die geplante Kup-Nl realisiert werden sollte1. So etwas wie sie hatte es noch nie gegeben. Die aühvendigste Kuppel aller Zeiten sollte entstehen, im Durchmesser so weit wie e|cnige des Pantheons, aber in der luftigen Höhe von rund 50 Meter anset-■frnd. Miß nahm die Dombauhütte endlich das Problem in Angriff. Sie rief rchitekten aus dem ganzen Abendland zusammen um zu beraten, wie der Bau U bewältigen War. Auch von diesen Experten wusste keiner, wie man Vorgehen f^te. Man stelle sich nur vor, wie schmählich es für die aufstrebende Finanzme-. °P°le gewesen wäre, wenn der Koloss ein Torso geblieben wäre. Da präsenrte Filippo Brunelleschi auf einmal ganz neue Ideen für eine Lösung. Er V^de daraufhin zum Dombaumeister berufen, und er rechtfertigte das in ihn fetzte Vertrauen. Unter seiner Leitung gelang das Werk. Dieser Vorgang, sagt a° allgemein, bezeichnet den Beginn der Neuzeit in der Architektur. s 1X1 Jahr 1450 kam Francesco Sforza an die Macht über Mailand und beschloss Skich, sein Herzogtum im neuen Geist der Renaissance zu reformieren. Er efre sich als idealer Fürst dar, um seine Herrschaft, die nicht allseits anerkannt 1 i» '• Saalmann, Filippo Brunelleschi: The Cupola of Santa Maria del Fiore, London 1980. Liier Und in den folgenden Anmerkungen ist die Angabe von Literatur auf das beschränkt, was für den Beitrag grundlegend ist.
eine kleine Kulturgeschichte der Architektur an der Schwelle des 1. zum 2. Jhdt. anhand von Originaldokumenten
Entwürfe einer Architekturwissenschaft
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Edition Moderne Postmoderne, 2007
Die Frühphilosophie Wittgensteins endet somit in einer Apotheose der Wahrnehmung: Das Göttliche als die Perspektive des Ab-Soluten ist nur in der Aisthesis ahnbar. Die Welt sub specie aeternitatis ist nur in der Kontemplation zu sehen, die Sphäre des Mystischen, auf welche der Tractatus zeigt, erschließt sich erst im Gefühl. Mit diesem Zeigen aber geht er über sein eigenes Werk als Theorie dessen, was gesagt werden kann, hinaus, macht er sich wie eine Leiter, auf der man hinaufgestiegen ist, ohne mit ihrer Hilfe wieder heruntersteigen zu wollen, überflüssig. Dem Hinweis nun tatsächlich nachzugehen und die Welt vom neuen Sehepunkt aus zu betrachten, ist die Aufgabe des Lesers, dessen eigene Praxis. Auch für Wittgenstein selbst bleibt nun nichts mehr zu ›philo-sophieren‹. Die Grenzen der Sprache sind eindeutig benannt, die Probleme damit endgültig gelöst. Biographisch bedeutet das für ihn zunächst den Rückzug aus dem akademischen Leben. In den Jahren der ersten Erfolge des Tractatus ist sein Autor aus der philosophischen Diskussion verschwunden, versucht er sich an der schwierigen Kombination reformpädagogischer Ansätze mit strenger Autorität als Volksschullehrer in Trattenbach, Hassbach, Puchberg und Otterthal, Dörfern der österreichischen Provinz. 2 Die Konsequenz, mit welcher Wittgenstein an dieser Entscheidung festhält, ist Zeichen der Ernsthaftigkeit seiner philosophischen Grundüberzeugungen. Erst im Scheitern des pädagogischen Unternehmens öffnen sich die Grenzen der selbstgewählten Isola
The premise of any society: There is no human community without an artificially designed environment. It is the built environment – together with designed artefacts – that provides cultural evolution with the cross-generational, material substrate it needs and by means of which an advantageous social order can persist and acumulate, and in this respect is comparable to the DNA of biological evolution. Human settlements form and accumulate ever larger and more differentiated spatio-material structures, as the skeleton for social structures, as it were, that without this substrate would not have managed to attain such a scale, which is indeed unnatural for primates. Moreover, the level of cooperation so important for the human productive abilities would not otherwise have emerged, been replicated and advanced.