Marx wird 200 – Feminismus und Marxismus (original) (raw)
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Über Marx und den Marxismus (1990)
Chung-Ang University Journal of Humanities 17, 1990, 203-212.
In der gegenwärtigen Situation über Marxismus zu sprechen scheint entweder sehr einfach oder aber prekär zu sein. Haben wir doch den völligen Zusammenbruch der vom Marxismus-Leninismus als Staatsidee getragenen sozialistischen oder kommunistischen Systeme Osteuropas und der Sowjetunion unmittelbar vor Augen. Hat sich also der Marxismus nicht gerade selbst widerlegt? Nicht bloß theoretisch, sondern auch praktisch? Auf der anderen Seite scheint der Kapitalismus bis auf einige Ausnahmen endgültig seinen Siegeszug angetreten zu haben. Wozu also noch groß über Marxismus reden oder gar Positives in ihm finden wollen? Ist der Marxismus nicht nur noch von historischem Interesse? Oder macht man es sich auf diese Weise zu einfach? Waren und sind jene kommunistischen Staaten überhaupt legitime Erben der wohlverstandenen Lehre von Marx oder war sie in ihnen nicht schon längst zum Dogma erstarrt und pervertiert worden? Wenn man diese Fragen beantworten will, muss man also zunchst einmal auf Marx selber zurückgehen und die geschichtlichen Veränderungen, die diese Theorie im Laufe der Geschichte erfahren hat, berücksichtigen. Man muß den Marxismus von seinen verschiedenen Erscheinungsformen und die Vielfalt der "Marxismen" von Marx selbst unterscheiden. Alle beziehen sich zwar auf Marx, aber die Art dieser Beziehung kann sehr verschieden sein und ist durch geschichtliche Wandlungen des Marxismus bedingt. Die Marxisten streiten selbst um das rechtmäßige Erbe von Marx und seine angemessene Interpretation. Ich kann daher im folgenden auch nur einige Grundlinien des Marxschen Denkens im Rahmen meiner und der gegebenen Möglichkeiten zu umreißen versuchen.
Ein Bild von einem Mann. Karl Marx in biografischen Publikationen zum 200. Geburtstag
Neue Politische Literatur
Open-access-Publikation: Neue Politische Literatur 2021 (online) Der Beitrag untersucht den Niederschlag, den das Historisierungs-Paradigma in neueren biografischen Publikationen gefunden hat, die im Umfeld des 200. Geburtstags von Karl Marx erschienen sind. Dabei wird gefragt, welche neuen Perspektiven sich auf die Biografie ergeben. Den Ausgangspunkt der Betrachtung bilden vor allem die großen Biografien von Gareth Stedman Jones und Jürgen Neffe, die Marx als eine ‚unvollendete‘ Gelehrten- und Politikerpersönlichkeit des 19. Jahrhunderts präsentieren. Anschließend werden über das Biografische hinausgehende Publikationen daraufhin befragt, inwiefern das Historisierungs-Paradigma (über das Biografische hinaus) den Blick auf Marx verändert. Zusammengefasst wird argumentiert, dass die Einzelelemente der jüngeren Studien nicht alle grundstürzend neu sind, aber in der Konzentration auf eine Revision früherer Marx-Bilder durchaus den Beginn einer neuen Auseinandersetzung mit dem berühmten ‚Klassiker‘ einleiten könnten.
Zur Aktualität eines Totgesagten. Karl Marx zum 200. Geburtstag.
1 "Tout ce que je sais, c'est que je ne suis pas Marxiste." (Karl Marx 1 ) Kein Gespenst ging 1989 um in Europa, sondern ein Aufatmen: Man vermeldete das Ableben des real existierenden Sozialismus, dem man als Beigabe das OEuvre Marxens gleich mit ins Grab legte, denn war Marx nicht mit dem sozialistischen Régime gestorben? Das Gespenst, das 1848 den alten Mächten Schrecken einjagte, stand nun für eine totalitäre Vergangenheit, die vor allem die Täter und Mitläufer von einst verfolgte und nicht selten auch einholte. Der Sozialismus ist tot, Marx ist tot, der Kapitalismus ist nun ‚alternativlos', die Geschichte gelangt an ihr Ende 2 . Die verständliche Freude über das Ende einer Diktatur mischte sich trübe mit dem Wunsch, nun auch aller Zweifel an der Deutungshoheit ‚neoliberaler' Theorien 3 , die schon seit Ende der siebziger Jahre die Wirtschaftswissenschaften ebenso wie die Politik bestimmten, ledig zu sein. Der Markt produziert unter den Vorzeichen von Konkurrenz und Profitinteresse 1 Friedrich Engels zitiert diese Äußerung Marxens in einem Brief an Conrad Schmidt vom 5. August 1890 (MEW 37, 436). Aus den Werken von Karl Marx und Friedrich Engels wird im fortlaufenden Text unter den jeweiligen Siglen mit (Abteilungs-,) Band-und Seitenzahl zitiert: Historisch-kritische Gesamtausgabe, im Auftrage des Marx-Engels-Instituts Moskau hrsg. von David Rjazanov, Berlin 1927-1935 (abgek.: MEGA 1 ); Gesamtausgabe (abgek.: MEGA 2 ), hrsg. vom Institut für Marxismus / Leninismus beim ZK der KPdSU und beim ZK der SED; ab 1990 hrsg. von der Internationalen Marx-Engels-Stiftung, Berlin 1975ff; Werke, hrsg. vom Institut für Marxismus/Leninismus beim ZK der KPdSU und beim ZK der SED, dem Institut für die Geschichte der Arbeiterbewegung und der Rosa-Luxemburg-Stiftung, 44 Bände, Berlin 1955-1999 (abgek.: MEW); zitiert wird im fortlaufenden Text. 2 Die Gespenster-Metapher griff Jacques Derrida auf und versuchte, sie für eine Re-Interpretation der Marxschen Theorie fruchtbar zu machen; vgl. ders., Marx' Gespenster. Der verschuldete Staat, die Trauerarbeit und die neue Internationale. Übersetzt von Susanne Lüdemann, Frankfurt/M. 5 2016; kritisch dazu Moishe Postone, Dekonstruktion als Gesellschaftskritik. Derrida über Marx und die neue Weltordnung, in: Krisis 21/22, Bad Honnef 1998, 115ff; auch im Netz unter http://www.krisis.org/1998/dekonstruktion-alsgesellschaftskritik/#1 (letzter Zugriff: 8. Juni 2018). 3
Zeitschrift für Ideengeschichte, 2017
This is an exploratory essay on the context and content of Marx's reading in the history of women, based on the sources excerpted in his London notebook dated "August 1852."
Ein Leben für den dialektischen Materialismus: Friedrich Engels zum 200. Geburtstag
Materialien und Informationen zur Zeit, 2020
Erschienen in: MIZ Materialien und Informationen zur Zeit. Politisches Magazin für Konfessionslose und AtheistINNEN (3/20) Friedrich Engels ist an der Seite von Karl Marx bekannt geworden als Begründer des wissenschaftlichen Sozialismus, Autor des Manifestes der kommunistischen Partei und Vordenker der internationalen und deutschen Sozialdemokratie. Er war wohl ein fröhlicher Mensch, der von sich frei heraus mit Sokrates bekannte, alles leider nur halb zu wissen, dessen Vorstellung vom Glück sich durchaus mit einer Flasche Wein Château Margaux (Jahrgang 1848) verband und der die Heuchelei ebenso hasste wie Baptistenpastoren, insbesondere wenn sie die eifernde Penetranz eines Charles Haddon Spurgeon (1834-1892) besaßen. Dies alles schrieb Engels zumindest 1868 in das Poesiealbum (Confession Book) von Marxens Tochter Jenny. Engels liebte, so ist darin weiter zu erfahren, neben der Dichtung des Reineke Fuchs auch Shakespeare, Lessing, Goethe und blaue Glockenblumen. Zu ergänzen wären vor allem seine beiden Frauen Mary und Elizabeth Burns, die aus einfachen irischen Verhältnissen stammten und mit denen er eine freie und unorthodoxe Lebensgemeinschaft führte.
Feminismus und Starkult auf tumblr.docx
Feminismus wird auf der Mikroblogging Plattform tumblr oft in Bezug auf verschiedene Stars besprochen. Die Arbeit untersucht, vor allem die Diskussion um Feminismus in Referenz zu der weißen Sängerin Taylor Swift und der Schwarzen Sängerin Beyoncé. Stichworte: weißer Feminismus, Womanism, Schwarzer Feminimus, Mediennutzung, Blogging, Popkultur