Terrestrischer Lias an der Keilberg-Störung? – Ein rätselhaftes Sandstein-Tandem aus der Tegernheimer Schlucht (Lkr. Regensburg, Ostbayern) (original) (raw)
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Lehm und Sand im östlichen Raetischen Limes? "Aber die Uebrigen (Anrainer des Raetischen Limes), die weiser und sachkundiger sein wollen, theilen, wenn man sie vertraulich befragt, den Grund mit. Nach ihrer Angabe hat einst der Teufel von dem guten Gott einen Antheil des Erdballs für sich verlangt, und Gott hat ihm auch soviel zugestanden, als er, ehe der Hahn krähete, mit einer Mauer zu umfangen im Stande sein würde. Hierauf hat der Teufel ohne Zaudern Hand an das Werk gelegt, und eine Mauer, die rund um die Erde lauft, errichtet. Bevor er aber den letzten Stein an diese Mauer legte, hat der Hahn gekrähet, und er also auf die Besitznahme des erhofften Antheils verzicht thun müssen. Dieser Unfall hat ihn ganz in Wuth gebracht; er packte die Mauer an, und zerstörte sie. Ihre Reste machen die sogenannte Teufelsmauer aus" 1 . So berichtet der Gelbelseer Pfarrer F. A. Mayer vor bald 200 Jahren über des Volkes Erklärung zu der durch Süddeutschland ziehende Mauer, dem Limes. Auch wenn wir jetzt sicher sind, dass der Teufel beim Bau der Raetischen Mauer als dem heute wirkmächtigsten Teil des Limes in Süddeutschland seine Finger nicht im Spiel gehabt hat, kann man -unabhängig von der Datierung der Mauer und den politischen Zusammenhängen ihrer Errichtung 2 -die Frage stellen, wie diese scheinbar ewig lange Mauer gebaut wurde. Auf einer Länge von insgesamt etwa 180 km 3 zog sie sich vom Rotenbachtal nordöstlich Schwäbisch Gmünd-Schirenhof 4 , dem Punkt der wahrscheinlichen Provinzgrenze zu Obergermanien, erst in mehr oder weniger ostnordöstlicher Richtung bis nördlich des Hesselbergs und von dort in ostsüdöstlicher Richtung weiter
Bayerische Archäologie 2022/4, 2022
High above the Danube. A "Cyclopean" stone fortification of the Middle Bronze Age on the Stätteberg near Oberhausen. Bayerische Archäologie 2022/4, 14-25. Since 2019 an international team of archaeologists is engaged in an ongoing excavation on the Stätteberg near Ingolstadt, Bavaria, a hardly known, huge fortification covering a total of 86 ha with a separate enclosure. It is one of the most spectacular fortifications of the European Bronze Age north of the Alps. A section of the “Cyclopean" wall, built of large limestone blocks and dating from around 1400 BC, that surrounds the acropolis was completely excavated this year. It is the earliest and largest of its kind north of the Alps. Similar walls protect the palace of the legendary kings of Mycenae. Two wall shells, originally about two metres high and made of massive limestone blocks, were filled with small stones and rammed earth. Massive wooden posts attached to the front and rear façades held this construction together and formed the foundation of a battlement built of wood. In a raging inferno, this wall was burnt down along its entire length at the beginning of the Late Bronze Age, after which the stronghold was probably razed to the ground following a successful siege and never repopulated. Our investigations show on the one hand, and this is a unique feature of the Stätteberg, that the large boulders of the wall were broken immediately in front of it. This is the oldest known stone quarry in Central Europe. Furthermore, our investigations this year have shown that a second older wall situated 25 metres in front of the large fortification was similarly constructed, although it was less thick. This wall was not destroyed by fire, but systematically quarried. Presumably, the stones of this older fortification, probably built around 1600 BC, were incorporated into the imposing Cyclopean wall during the later Middle Bronze Age. Excavations in the rear part of the wall have also yielded exciting results. In addition to pottery shards, animal bones were deposited there, which are the remains of meals, but possibly also evidence of sacrifices. If the latter assumption is true this may be linked to presence of a large sanctuary, a so-called burnt-offering place, on the highest point of the hill, where burnt animal sacrifices and crushed pottery were offered to divine powers. Human bones were also found, but it remains to be clarified whether these were siege victims or ritual deposits.
Archäologie in Sachsen-Anhalt, N.F. 5, 2011, 110-112., 2011
Streitaxt, G-Axt, H-Axt, Typ Vahldorf, Schönfelder Kultur, Neolithikum battle axe, G-axe, H-axe, type Vahldorf, Schönfeld Culture, Neolithic
Glück im Unglück oder Unglück im Glück: Im Februar 2015 stießen Mitarbeiter des Kampfmittelräumdiensts im ehemaligen Flugplatz südlich von Leipheim überraschend auf ein merowingerzeitliches Männergrab und eine Pferdebestattung. Während die letztgenannte zuerst nicht als solche erkannt und daher undokumentiert nahezu vollständig abgebaggert wurde (ein Großteil der erhaltenen Pferdeknochen wurde später aus dem Abraum aufgesammelt), identifizierte man das unmittelbar nach dem Pferd gefundene Schwert des Männergrabes sofort richtig und reagierte rasch und umsichtig: Die Arbeiten wurden eingestellt und das BLfD verständigt. Die nun hinzugezogenen Archäologen konnten daher zumindest den unteren Teil des Grabes ordnungsgemäß dokumentieren und bergen -und stießen dabei auch auf Beigaben von großem Seltenheitswert: Spielsteine und einen Würfel. Der Tote war, wie im 6./7. Jahrhundert üblich, in gestreckter Rückenlage beigesetzt worden; bei der Grabung beobachtete Holzreste deuten auf einen rechteckigen Sarg hin (Abb. 137). Die anthropologische Untersuchung ergab wegen der sehr schlechten Knochenerhaltung keine Erkenntnisse, die über die archäologischen Beobachtungen hinausreichen: Der hier Bestattete war erwachsen und wohl männlich. Das Pferd lag in einer eigenen Grube neben dem Männergrab. Genauere Angaben zur Lage des Reittiers sind leider ebensowenig möglich wie ein Urteil, ob es bereits ohne Kopf beerdigt worden war oder der Schädel nur wegen der unsanften Bergungsbedingungen fehlt bzw. bereits beim Bau einer hier vorbeiführenden modernen Straße beseitigt wurde. Jedoch kann zumindest erschlossen werden, dass das Pferd wirklich zum Männergrab gehörte, da die Trense im Grab des Mannes beigegeben war. Nach der Bestimmung der Knochen handelt es sich um einen Hengst oder Wallach mit einer ungefähren Widerristhöhe von 137 cm. Die Beigabe von Pferden ist im süddeutschen Raum zwar nicht häufig, aber auch nicht gänzlich unbekannt; vor allem in der jüngeren Merowingerzeit war es laut Untersuchungen Judith Oexles zudem üblich, die Trense bzw. allgemeiner Reitzubehör nicht beim Pferd, sondern im Grab des Reiters zu deponieren. Um die etwas unglückliche Bergungsgeschichte noch zu vervollständigen, wurde der Abraum unmittelbar nach der Ausgrabung des Grabes am Wochenende durch Raubgräber mit der Sonde abgesucht -wie eindeutige Spuren, die am Montag entdeckt wurden, verrieten. Obwohl der Abraum bereits davor von den Archäologen durchsucht worden war, könnten doch noch einzelne Fragmente entdeckt und entwendet worden sein. Diese Fragmente, materiell höchstwahrscheinlich wertlos, sind kleine, aber jetzt bei der Restaurierung der Funde fehlende Puzzleteilchen von hohem wissenschaftlichem Wert. Daher möchte ich hier an die Finder appellieren, eventuelle Funde gegebenenfalls noch nachträglich dem BLfD (Dienststelle Thierhaupten) zukommen zu lassen.
Zander 2016 - Grenzgänger – Heek-Nienborg und Werl-Büderich zwischen Paläo- und Mesolithikum - AiW
A. Zander (2016): Grenzgänger – Heek-Nienborg und Werl-Büderich zwischen Paläo- und Mesolithikum. Archäologie in Westfalen-Lippe 2015, 187-189. A comparison between the various lines of tradition in the transition period between the Palaeolithic and Mesolithic has brought new insight into the cultural developments that took place in Westphalia at that time. The work was based on an analysis of flint assemblages from Heek-Nienborg and Werl-Büderich. The results attest to a gradual »Mesolithisation« of the region, which cannot be equated with the boundary between the Pleistocene and Holocene, but took several centuries.
2021
Doms aus Grillenburger Sandstein gefertigt wurde. Die vom Universalgelehrten J. F. Henckel (1722) veröffentlichten Kupferstiche der fossilen Hahnenkamm-Muschel Rastellum carinatum und der Pectinide Merklinia aspera aus dem "Sandsteinbruche im Grüllenburger Walde" sind in der Literatur die bisher ältesten bekannten Abbildungen von sächsischen Kreide-Fossilien. Im Sandsteinbruch am Flügel Jägerhorn ist als unterster Abschnitt die über 5 m mächtige "Werksteinbank" aufgeschlossen, der marine Werksandstein der oberen Oberhäslich-Formation (unteres Obercenomanium), der fälschlicherweise in den letzten über 130 Jahren der kontinentalen Niederschöna-Formation (Untercenomanium) zugeordnet und als fossilfreier Dünensandstein interpretiert wurde. Die obersten 1,50-2 m der "Werksteinbank" beinhalten neben Glaukonit auch fünf verschiedene Spurenfossilien der Skolithos-Ichnofazies, die sandig-flachmarine Ablagerungsräume charakterisiert. Es folgt die Pennrich-Formation (oberes Obercenomanium) mit dem ca. 1,50 m mächtigen plenus-Horizont und einem Transgressionskonglomerat aus bis zu 15 cm großen, gut gerundeten Rhyolith-Geröllen an der Basis. Zuoberst sind im Steinbruch noch 3-7 m gut gebankte, spiculitisch-glaukonitische Siltsteine erhalten. Diese lithostratigraphische Abfolge ist typisch für das Osterzgebirge: marines Mittel-und Obercenomanium überlagert fluviatiles Untercenomanium. Die mittlere und obere Oberhäslich-Formation im Tharandter Wald-auflagernd auf der fluviatilen, mittleren Niederschöna-Formation und überlagert von der tiefermarinen Pennrich-Formation-ist etwa 20 m mächtig; als einziger cenomanzeitlicher Werksandstein der sächsischen Kreide wurden jeweils die obersten 5-7 m gebrochen. Bei Grillenburg transgredieren die Abfolgen der Oberhäslich-und Pennrich-Formation auch direkt auf den permischen Rhyolith der Tharandter-Wald-Caldera. Äolische Sedimente sind aus der sächsischen Kreide nicht bekannt.
2021
Doms aus Grillenburger Sandstein gefertigt wurde. Die vom Universalgelehrten J. F. Henckel (1722) veröffentlichten Kupferstiche der fossilen Hahnenkamm-Muschel Rastellum carinatum und der Pectinide Merklinia aspera aus dem "Sandsteinbruche im Grüllenburger Walde" sind in der Literatur die bisher ältesten bekannten Abbildungen von sächsischen Kreide-Fossilien. Im Sandsteinbruch am Flügel Jägerhorn ist als unterster Abschnitt die über 5 m mächtige "Werksteinbank" aufgeschlossen, der marine Werksandstein der oberen Oberhäslich-Formation (unteres Obercenomanium), der fälschlicherweise in den letzten über 130 Jahren der kontinentalen Niederschöna-Formation (Untercenomanium) zugeordnet und als fossilfreier Dünensandstein interpretiert wurde. Die obersten 1,50-2 m der "Werksteinbank" beinhalten neben Glaukonit auch fünf verschiedene Spurenfossilien der Skolithos-Ichnofazies, die sandig-flachmarine Ablagerungsräume charakterisiert. Es folgt die Pennrich-Formation (oberes Obercenomanium) mit dem ca. 1,50 m mächtigen plenus-Horizont und einem Transgressionskonglomerat aus bis zu 15 cm großen, gut gerundeten Rhyolith-Geröllen an der Basis. Zuoberst sind im Steinbruch noch 3-7 m gut gebankte, spiculitisch-glaukonitische Siltsteine erhalten. Diese lithostratigraphische Abfolge ist typisch für das Osterzgebirge: marines Mittel-und Obercenomanium überlagert fluviatiles Untercenomanium. Die mittlere und obere Oberhäslich-Formation im Tharandter Wald-auflagernd auf der fluviatilen, mittleren Niederschöna-Formation und überlagert von der tiefermarinen Pennrich-Formation-ist etwa 20 m mächtig; als einziger cenomanzeitlicher Werksandstein der sächsischen Kreide wurden jeweils die obersten 5-7 m gebrochen. Bei Grillenburg transgredieren die Abfolgen der Oberhäslich-und Pennrich-Formation auch direkt auf den permischen Rhyolith der Tharandter-Wald-Caldera. Äolische Sedimente sind aus der sächsischen Kreide nicht bekannt.