Zwischen Wiener Wald und Moslemkutten. (Alp-)Träumereien eines weißen Mitteleuropäers (original) (raw)

Alp-Bilder, Alp-Träume, Meinungen. Alpenlandschaften im Wandel

Region. 13 B U L L E T I N E T H Z ü r i c h N r . 2 8 4 F e b r u a r 2 0 0 2 Marcel Hunziker Leiter der Abt. Landschaft und Gesellschaft, Eidg. Forschungsanstalt WSL, Birmensdorf Abb. 4: Die Beurteilung von Zerfallserscheinungen im Gebirgswald (vgl. Hintergrund der Graphik) durch die befragten Nationalparkbesucher insgesamt sowie durch Jüngere und Ältere.

«Migros-Wald» oder Märchenwald? (Essay)

Schweizerische Zeitschrift fur Forstwesen, 2016

Fairytale forests must face reality (essay) Swiss forest enterprises are finding it increasingly difficult to fulfill the demands on the forest economically. The problem is complex. To address it, we analyzed this situation from the points of view of production, industrial and new institutional economics. Swiss forest enterprises are multi-product firms. They are usually publicly owned and aim to provide crucial ecosystem services for the economy in the form of private and public goods that are mostly closely connected with the production of wood. Providing these goods can be made more efficient, especially by adopting organizational measures involving cooperation and information technologies. Another more difficult but necessary measure is to ensure the required public goods are paid for. No incentives, market-like structures or tools for this have yet been introduced. This paper is a plea for providing public goods under private-sector conditions, changing management structures ac...

Die Wandervölker : aus rumänischen Sicht

2003

Den Kern des Buches, welches hier dargestellt wird (Mariile migratii din estul §i sud-estul Europei in secolele 9-13. [Die großen Migrationen aus dem Osten und Südosten Europas zwischen den 9.-13. Jahrhunderten.] Ia§i, 1999) bilden Kapitel einer Universalgeschichte, die der Autor 1980 aus politischen Gründen nicht veröffentlichen konnte. Diese Arbeit hatte aber später (1991) den wichtigsten Teil seiner Vorlesungen an der Alexandru-Ioan Cuza Universität in Ia§i (Jassy) gebildet. Der Autor erwähnt in der kurzen Einleitung, dass er in fünf großen Kapiteln auf das letzte Segment der im Karpatenbecken und auf der Balkan-Halbinsel endenden Völkerwanderungen eingehen möchte, praktisch die Geschichte der Ungarn, Pecienegen, Uzen, Kumanen und Mongolen. Die chronologische Grenze des Werkes ist das 13. Jahrhundert. Die Aufteilung der einzelnen Kapiteln folgt dem gleichen Modell: Zuerst präsentiert der Autor die Etymologie und Erscheinungsformen der Namen der untersuchten Völker, dann die ethni...

Weiße Obszönität und verwischte Farblinien in Anta Helena Reckes „Mittelreich“

Vortrag an der ZHdK im Rahmen der [OBSCENE] Dramaturgie als Praxen des (Un)Sichtbarmachens (14.9.2019) Die wegweisende Inszenierung Mittelreich, die Anta Helena Recke 2017 in Form einer kulturellen Appropriation unter umgekehrten Vorzeichen und quer zu Homi K. Bhabhas Verständnis kolonialer Mimikry an den Münchner Kammerspielen produziert hat, indem sie die durchweg weiße Besetzung der Vorlage durch schwarze Schauspielerinnen und Schauspieler ersetzte, ist das minutiös nachgestellte Reenactment eines dem vorangegangenen Stücks von Anna-Sophie Mahler aus dem Jahre 2015, das wiederum auf den gleichnamigen Roman von Josef Bierbichler von 2011 rekurriert. Bierbichlers Roman ist eine mehrere Generationen umfassende tragikomische bayrische Saga über die Familie des sogenannten Seewirts, der uns eben erklärt hat, was es mit Privilegien auf sich hat. Die Erzählung erstreckt sich über den Zeitraum von 1914 bis 1984, reicht weit über Bayern hinaus und stellt eine geradezu ethnographische Studie über den europäischen Menschen nicht nur des 20. Jahrhunderts dar. Die Kolonialität der Mentalität, aus der dieser Mensch entspringt und die im Roman mitschwingt, bei Mahler implizit bleibt und die Recke explizit macht, fasst der Sohn des Seewirts zusammen, wenn er während einer Tierschlachtung laienhaft philosophiert: "Fressen und gefressen werden! Wer wagt es, darüber zu richten? Leben und leben lassen! Wer ist dumm genug, daran zu glauben? Wer leben will, muss töten. Wer es nicht tut, geht ein." 1 Indem Recke Mahlers Theateradaption von Bierbichlers Roman, in den Worten ihres Dramaturgen Julian Warner, ‚schwarz-kopiert' und hierfür auch dasselbe Bühnenbild und die dieselben Kostüme verwendet, eröffnet sie in mehrerlei Hinsicht neue Lesbarkeiten und Horizonte. An ‚poststrukturalistischer' Theorie geschult, beschreibt Bhabha koloniale Mimikry in ambivalenter Weise als Metonymie von Präsenz, die ich im Rahmen meines Vortrags als Selbstpräsenz der weißen Subjektform verstehen will, die deshalb obszön ist, weil sie andere Menschen von ihrem Schauplatz ausschließt und sie unter Umständen sogar wortwörtlich in den Schmutz zieht (ob scenum), anstatt sie als Mitmenschen anzuerkennen. Bhabha zufolge versuchen Kolonisatoren, sich auf obszöne Weise eine Alterität anzueignen, die sie selbst zuallererst den solcherart Kolonisierten zuschreiben, indem sie sie entsprechend markieren. Die Appropriation geanderter Menschen führt dazu, dass die scheinbar mit sich identische 1 Josef Bierbichler, Mittelreich, Berlin: Suhrkamp, 2016, S. 426.

Langsam, beschwerlich, gefürchtet, verschwiegen: Alpenüberquerungen im Hoch- und Spätmittelalter

2013

2012 | 2 Wege und Geschichte Geschichte des Langsamverkehrs 13 Mit diesen dramatischen Worten beschreibt der italienische Frühhumanist Leonardo Bruni seine Eindrücke im Rahmen einer Überquerung des Arlbergs, als er im Spätherbst 1414 als Sekretär des damaligen (Gegen-)Papstes Johannes XXIII. zum Konzil nach Konstanz reiste. Ähnliche Eindrücke müssen wohl auch viele andere Reisende im Mittelalter gewonnen haben, als sie die Alpen durchschritten. Allerdings: Der Bericht Leonardo Christian Rohr «S o viele Berge, so viele Felsen, so zahlreiche und endlose Bergrücken, so viele Gipfel und Steigungen, so viele Höhen erheben sich überall, dass es äusserst bemerkenswert erscheint, was jene Mutter und Weltschöpferin Natur sich dabei gedacht hat, als sie dies schuf.» Langsam, beschwerlich, gefürchtet, verschwiegen: Alpenüberquerungen im Hoch-und Spätmittelalter Obwohl im Mittelalter viele Menschen die Alpen überqueren mussten, sind Berichte darüber auffallend selten und stammen zu einem überwiegenden Teil erst aus dem 15. Jahrhundert. Neben den Beschwerlichkeiten der Reise werden darin auch die Hilfestellungen durch die an den Passrouten ansässige Bevölkerung hervorgehoben. 1 1 Der Reisewagen des (Gegen-)Papstes Johannes XXIII. kippt bei der Überquerung des Arlbergs, kolorierte Federzeichnung (um 1470). Konzilschronik des Ulrich von Richental. Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 3044, fol. 34v. Im Bild wird allerdings nicht das im Text der Chronik erwähnte Detail wiedergegeben, dass der Wagen aufgrund des Schnees kippte.

Gedanken eines Exilpfälzers zu Blauls Träume und Schäume vom Rhein.

Draft, 2024

Skizze einer analytischen Studie zu Friedrich Blauls Reisebuch Träume und Schäume vom Rhein. In Reisebildern aus Rheinbaiern und den angrenzenden Ländern. Aus den Papieren eines Müden. Gedanken eines Exilpfälzers zu Blauls Träume und Schäume vom Rhein. A propos de Georg Friedrich Blauls Träume und Schäume vom Rhein (Rêves et écumes du Rhin). Extrait des papiers d'un Palatin en exil. About Georg Friedrich Blaul's Dreams and Foams from the Rhine. From the papers of an exiled Palatine.