Die Anwendung des Horizont-Konzeptes bei der Konstruktion von Fibelchronologien, In: Raimund Karl/Jutta Leskovar (Hrsg.), Interpretierte Eisenzeiten 6. Studien zur Kulturgeschichte von Oberösterreich 42 (Linz 2015) 179–190. (original) (raw)

Mehr als nur Zierde: Ein Blick auf technische Details von Fibeln. In: Raimund Karl/Jutta Leskovar (Hrsg.), Interpretierte Eisenzeiten 7. Studien zur Kulturgeschichte von Oberösterreich 47 (Linz 2017) 223–234.

Fibeln gelten in der Archäologie vor allem als Spiegel einer zeit- und raumabhängigen Mode. Bei ihrer Auswertung stehen daher oft Merkmale im Vordergrund, die das äußere Erscheinungsbild betreffen wie die Bügelform oder Verzierungen. Technische Merkmale wie die Anzahl der zur Herstellung verwendeten Teile oder die Verzierungstechnik werden hingegen nicht selten vernachlässigt. In meinem Artikel möchte ich am Beispiel von Fibeln aufzeigen, welche Möglichkeiten eine Analyse nach technischen Aspekten für die Erforschung der späten Eisenzeit bietet. Ich orientiere mich dabei an der Methode der so genannten chaîne opératoire sowie der paléomanufacture métallique und konzentriere mich auf technische Merkmale von Fibeln, die im Zusammenhang mit ihrer Funktionsweise und Herstellung stehen. Ich habe dafür zwei Fallbeispiele ausgewählt: die Art des Schließmechanismus bei Fibeln mit verdeckter Spirale (Feugère Typ 7a) sowie die Anzahl der zur Herstellung verwendeten Teile bei Distelfibeln. Die Analyse technischer Aspekte ermöglicht einen anderen Blickwinkel auf Metallobjekte, der meines Erachtens sowohl für die Beantwortung von technologischen als auch von chronologischen und kulturhistorischen Fragestellungen relevant ist.

M. Grabner, J. Kastner, H. Reschreiter & D. Salaberger (2007): Dendrochronologische Datierung von Holzfunden aus Hallstatt mit Hilfe der Computertomographie. In Karl, R., Leskovar J. (Eds): Interpretierte Eisenzeiten 2. Studien zur Kulturgeschichte von Oberösterreich 19, 99-108.

Um Holzgegenstände dendrochronologisch datieren zu können muss die Jahrringstruktur sichtbar gemacht werden. Dies geschieht üblicherweise durch Beprobung und Vermessung der präparierten Oberfläche unter dem Mikroskop. Beprobungen einzigartiger Fundstücke, wie z.B. eisenzeitliche Spanschachteln aus Hallstatt, sind jedoch ausgeschlossen. Eine Möglichkeit der Visualisierung bietet die Mikro-Röntgencomputertomographie. Röntgencomputertomographie wird dazu benutzt, um Objekte dreidimensional zu vermessen und zu digitalisieren. So können interne Strukturen wie auch Oberflächen völlig zerstörungsfrei abgebildet werden. Es ist möglich, Jahresringe in Schnittbildern darzustellen und auch die Abstände zu messen. Eine Herausforderung stellt jedoch immer noch die maximal erzielbare Auflösung dar; diese ist unter anderem auch von der Probengröße abhängig. Bei ersten Versuchen konnte z. B. ein Kochlöffel aus dem Kilbwerk (Inv.Nr. 75855) eindeutig auf 835 v.Chr. bzw. eine Knieholzschäftung mit Waldkante aus dem Christian von Tusch-Werk, Alter Grubenoffen (2002-69) auf das Fälldatum 1378 v.Chr. datiert werden.

H. Wendling, Grab, Haus und Uterus – Gedanken zur Ethnoarchäologie. In: R. Karl/J. Leskovar (eds.), Interpretierte Eisenzeiten. Fallstudien, Methoden, Theorie. Tagungsbeitr. 7. Linzer Gespräche zur interpretativen Eisenzeitarchäologie. Stud. Kulturgesch. Oberösterreich 47 (Linz 2017) 49–66.

Die Vielfalt materieller Ausprägungen des eisenzeitlichen Bestattungswesens lässt ein breites Spektrum zugrundeliegender Glaubensvorstellungen und Symbolwerte erahnen. Aufgrund fehlender Schriftquellen lässt sich das entsprechende Bedeutungsrepertoire der Grabkultur jedoch kaum hinreichend fassen. Auf Basis der materiellen Kultur scheinen ethnographische Analogien und ethnoarchäologische Studien eines der wenigen probaten Mittel weiterführender Deutungen zu sein. Gleichwohl halten gerade unref lektierte Erklärungsmuster in den Bereichen Religion und Ideologie für zeitlich und räumlich weit entfernte Vergleichsobjekte einer eingehenden Überprüfung meist nicht stand. Häufig bieten derlei Vergleiche bestenfalls einen Einblick in die Fülle möglicher Vorstellungen, die in vergleichender Hinsicht aufgrund ihrer religiösen Einzigartigkeit grundsätzlich rein exemplarischen und deskriptiven Charakter besitzen. Dennoch kann auch die Form und Ausgestaltung eisenzeitlicher Grabanlagen durch kulturanthropologisch vergleichende Analysen einer Erklärung näher gebracht werden, die die häufig intuitive und einseitig repräsentativ-soziopolitische Interpretation herkömmlicher Ansätze übersteigt. Fallstudien zeigen das Potential der symbolisch-religiösen Bedeutung von Grablegen traditioneller Kulturen für die Interpretation eisenzeitlicher Gräber auf. Ob die häufig im ethnographischen Kontext belegte Grabsymbolik als Haus, Speicher oder Uterus die Interpretation prähistorischer Grabarchitektur stützen kann, wird hier in einer methodenkritischen Diskussion erläutert. R. Karl, J. Leskovar [Hrsg.] (2017), Interpretierte Eisenzeiten. Fallstudien, Methoden, Theorie. Tagungsbeiträge der 7. Linzer Gespräche zur interpretativen Eisenzeitarchäologie. Studien zur Kulturgeschichte von Oberösterreich, Folge 47, Linz, 49-66.

Könnte ich in diesem Foto doch bloß um die Ecke sehen!, In: R. Karl, J. Leskovar (eds.), Interpretierte Eisenzeiten. Fallstudien, Methoden, Theorie. Tagungsbeiträge der 6. Linzer Gespräche zur interpretativen Eisenzeitarchäologie 6, 233-245, Linz 2015

Abstract This article presents a cost-effective and user-friendly method for three-dimensional documentation of excavations on the example of several years of research at Meillionydd (Wales). Documentation is one of the most important activities during an archaeological dig. Because deposits, which are destroyed by the progressive excavation activities may be held only by a careful record for future scientific work. For this reason, the three-dimensional digital documentation of individual surfaces is the minimum requirement for ‘state of the art’ excavation-documentation. Therefore ‘Structure from motion’ creates digital, textured surface models, that allows future scientists to perform interactive observations inside the virtual 3d-model.