Laboratorien kultureller Ausdrucksformen. Das Eigene und das Fremde im Vergleich, in: Navigationen, Zeitschrift für Medien- und Kulturwissenschaften Jg. 13, H. 2/2013, Vom Feld zum Labor und zurück, hrsg. v. Raphaela Knipp/Johannes Paßmann/Nadine Taha, S. 17-33. (original) (raw)

(2020) Relationalität statt Kulturvergleich. Zur Praxis des Sehens im enzyklopädischen Museum, in: Grave, Johannes; Heyder, Joris Corin; Hochkirchen, Britta (Hg.): Sehen als Vergleichen. Praktiken des Vergleichens von Bildern, Kunstwerken und Artefakten, Bielefeld: BIUP/transcript 2020, 147-187

2020

Noch heute ordnen enzyklopädische Museen ihre Sammlungen nach den museologischen Prinzipien des 19. Jahrhunderts: Die Dinge wer- den nach Kunst und Nicht-Kunst, sogenannten ›Kulturkreisen‹ und Epochen aufgeteilt. Eine solche kulturvergleichende Perspektive kann jedoch das historische Gewordensein unserer gegenwärtigen, transkulturellen Gesell- schaft nicht angemessen erfassen. Im Gegenteil – die Logik einer essenzi- ellen, kulturellen Differenz wird auf diese Weise ganz selbstverständlich reproduziert. Ausgehend von einer theoretischen Auseinandersetzung mit dem vergleichenden Sehen als einer Praxis, die in kulturellen Dispositiven ausgebildet wird, geht der Aufsatz der Frage nach, inwiefern Ausstel- lungsdisplays dazu beitragen können, ein anderes Wahrnehmungsschema einzuüben: eines, das auf die Relationalität und Verflechtung kultureller Praktiken zielt anstatt auf kulturelle Identitäten.

Abseits der Norm? Das Fremde und das Eigene

2014

DRAUSSEN & DRINNEN AUSSEN-RÄUME MINDERHEITENGESCHICHTE "Vielfalt, nicht Uniformität ist Stärke"-diese Worte von Altbundeskanzler Willy Brandt bezeugen die gesellschaftliche Grundhaltung zu einem Miteinander verschiedener Lebensentwürfe. Anders zu sein als die Mehrheit hat in der Geschichte allerdings auch immer wieder zu Auseinandersetzungen und Ausgrenzung geführt. ABSEITS DER NORM ? EDGAR WOLFRUM & RUBINA ZERN DAS EIGENE DAS FREMDE & DR. RUBINA ZERN ist wissenschaftliche Koordinatorin des Arbeitsbereichs "Minderheitengeschichte und Bürgerrechte in Europa". Zuvor war sie Leiterin des Bereichs Öffentliche Wissenschaft am Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale des Karlsruher Instituts für Technologie. Zu den Forschungsschwerpunkten der promovierten Historikerin zählen die historische Stereotypenforschung und die europäische Wahrnehmungsgeschichte, besonders die deutsch-italienische Geschichte.

Das Fremde Und Das Eigene Im Dialog

Turk Kulturu lncelemeleri Dergisi, 2021

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Übersetzen von kulturspezifischen Elementen in literarischen Texten. Der Übersetzer wird u.a. auch als Kulturexperte bezeichnet. Durch seine professionelle Kulturkompetenz muss er in der Lage sein, kulturgeprägte Inhalte richtig zu interpretieren und zu vermitteln. Um die ausgangssprachlichen und ausgangskulturellen scenes and frames, die in einem literarischen Text vorhanden sind, in die Zielsprache und Zielkultur zu übertragen, benötigt der Übersetzer auch Kenntnisse über die

Fabian Heubel, “Kritik als Übung. Über negative Dialektik als Weg ästhetischer Kultivierung”, Allgemeine Zeitschrift für Philosophie, 40.1 (2015), pp. 63-82.

Dieser Essay geht von Jürgen Habermas’ Bemerkung aus, negative Dialektik sei „nurmehr“ als eine (geistige) Übung zu verstehen. Demgegenüber schlage ich eine Neulektüre von Adornos Konzeption der Kritik aus einer Perspektive vor, die vor allem durch Michel Foucaults Arbeiten zu einer Ästhetik der Existenz und zum The-ma der Selbstkultivierung eröffnet worden ist. Die ethische Bedeutung der von ihm in diesem Zusammenhang erörterten Übungspraktiken konnte Foucault jedoch nur in der ästhetischen Freiheit zur Selbstüberschreitung verorten. Auch der normative Gehalt von negativer Dialektik als Übung erwächst aus dem Bezug zur Freiheit. Die ästhe-tische Übung, die dabei in den Blick kommt, speist sich allerdings aus einem Para-digma transformativer Subjektivität, das geprägt wird durch ein aporetisches Kom-munizieren zwischen dem Subjekt der Identität und der Nichtidentität des Subjekts mit sich. Negative Dialektik als Weg der Kultivierung ist somit untrennbar verbunden mit der Erfahrung des „Mißlingens der Kultur“. Schlagworte: Kritische Theorie, negative Dialektik, Übung, Ästhetik der Exis-tenz, Selbstkultivierung, Theodor W. Adorno, Michel Foucault, Christoph Menke This essay takes its start from the remark by Jürgen Habermas that negative dia-lectics is nothing more than a kind of (spiritual) exercise. In contrast, I propose a re-reading of Adorno’s conception of critique from a perspective that mainly has been opened up by Michel Foucault’s work on aesthetics of existence and self-cultivation. However, Foucault could only locate the ethical significance of the ascetic practices discussed in the aesthetic freedom of self-transgression. The normative content of negative dialectics as an exercise also arises from the relation to freedom. The aes-thetic exercise emerging thereby is, however, nourished by a paradigm of transforma-tive subjectivity, which is characterized by an aporetic communication between the subject of identity and non-identity of the subject with itself. Negative Dialectics as a way of cultivation thus is inextricably linked to the experience of the “failure of cul-ture”. Key Words: Critical Theory, negative dialectics, exercise, aesthetics of existence, self-cultivation, Theodor W. Adorno, Michel Foucault, Christoph Menke