Harald Schulze: Dekolonisierung der Kunst. Der Fall Kaspar König (original) (raw)
Related papers
Harald Schulze: "Dekolonisierung des Museums" - Was verbirgt sich dahinter?
TICHYS EINBLICK, 2018
Provenienzforschung erfährt seit einiger Zeit eine Ausweitung unter dem ideologischen Kampfbegriff der „Dekolonisierung des Museums“. Besondere Aufmerksamkeit erhält das Thema im Zusammenhang mit der Diskussion um die konzeptuelle Ausrichtung des Humboldt-Forums in Berlin, das mit seiner sogenannten multiperspektivischen Ausrichtung als eine Art Flaggschiff der bundesrepublikanischen Kulturpolitik fungieren soll. Ausgehend von der Frage des Umgangs mit „kolonialem Raubgut“ wird das Thema für handfeste politische Einflussnahme instrumentalisiert. Es werden entsprechende Programme aufgelegt, Stellen ausgeschrieben, Tagungen abgehalten und öffentlichkeitswirksam in den Medien darüber berichtet. Was verbirgt sich dahinter? Wer sind die Träger dieser Diskussion und worauf zielt sie ab?
Harald Schulze: Alexander der Große
Mitteilungen der Freunde der Bayerischen Vor- und Frühgeschichte , 2013
Überblick zu Inhalt und Konzept der von der Archäologischen Staatssammlung München präsentierten Archäologischen Landesausstellung 2013 "Alexander der Große" im Ausstellungszentrum Lokschuppen Rosenheim.
Harald Schulze: Das hellenistische Herrscherporträt
Ehling / Weber, Hellenistische Königreiche, 2014
Überblick zum Porträt Alexanders des Großen und der hellenistischen Herrscherdynastien. Von keiner anderen antiken Persönlichkeit sind über einen so langen Zeitraum so viele Bildnisse in unterschiedlichen Kulturzonen geschaffen worden wie von Alexander dem Großen. Eine große Spannbreite umfassen auch die Materialien, die Formate und die Ikonografie. Neben den erhaltenen griechischen Originalen gibt es römische Kopien nach verlorenen griechischen Originalen. Die Denkmäler gliedern sich in verschiedene Überlieferungsstränge, Typen und Varianten, die innerhalb der archäologischen Forschung umstritten sind. Abweichende Meinungen gibt es auch bei der Identifizierung mancher Stücke als Alexander sowie bei ihren Datierungen. Die Entwicklung des griechischen Porträts ist geprägt vom wechselvollen Zusammenspiel zweier Darstellungstendenzen: der Verkörperung allgemeiner Normen in idealen Zügen und der physiognomischen Erfassung einer individuellen Persönlichkeit. In der Alexanderzeit fallen wissenschaftliche Erkenntnisgewinne mit Veränderungen im Arbeitsprozess der Porträtgestaltung zusammen. So hat das naturwissenschaftlich-empirische Weltbild des Aristoteles auch Auswirkungen auf die Kunst seiner Zeit, in der die Physiognomie des Porträtierten eine neue Bedeutung bekam. Der ältere Plinius überliefert, dass der Bildhauer Lysistratos in dieser Zeit erstmals Gipsabgüsse vom Gesicht des zu Porträtierenden anfertigte und zum Ausgangspunkt seines Arbeitsprozesses machte. So wie die historische Gestalt Alexanders des Großen einen epochalen Wendepunkt in der Geschichte markiert, hat auch sein Bildnis einschneidende Bedeutung für die Entwicklung des Porträts: Es wurzelt in der spätklassischen Kunst und legt die Grundlagen für die Darstellungen der Angehörigen der ihm nachfolgenden hellenistischen Dynastien. Eine Beurteilung der hellenischen Herrscherporträts muss daher auf einer Analyse des Alexanderbildnisses aufbauen.
Harald Schulze: Die frühen Alexanderbildnisse
Portraits. 400 Years of Hellenistic Portraits - 400 Jahre hellenistische Portraits, hrsg. von Andreas Pangerl, 2020
The life of Alexander the Great marks a major turning point in history. His portrait lays the foundations for the following Royal hellenistic portraiture and in fact also the Roman imperial portraits. Few of the portraits made during his lifetime survive, reflected mainly in Roman copies. Alexander the Great employed the best artists of his time for his portraiture, such as the sculptor Lysipp and the painter Apelles. This article explores what we know the portrait features furing his lifetime and the early hellenistc period following his death. Alexander is consistently shown in a youthful idealized way, always beardless. He wears no diadem, which is a later royal attribute, but is consistently shown with dynamic frontal hair waves, the Anastole. There is no confirmed life-time portrait of Alexander the Great on his coins, but his mass produced coinage shows an idealized beardless hercules wearing the lionskin, which may have been seen as his likeness. Postumous portraits of Alexander the Great with various Godly attributes were common on the coins of his successors, before these dared to show their own portraits at the beginning of the 3rd century BC.
Harald Schulze: Figur und Ornament in der protoattischen Vasenmalerei
Figur und Raum in der frühgriechischen Flächenkunst, hrsg. von Wulf Raeck, 2017
Fragen nach dem Verhältnis von Bild und Rahmen, Bildgrund und Figur, Figur und Ornament. Analysen protoattischer Bildstrukturen sprechen gegen eine bewußte Dichotomie von Figur und Ornament, von narrativen und ornamentalen Bildelementen. Die vielschichtige Verschränkung erzählender und schmückender Elemente erweist sich vielmehr als Ausdruck eines ganzheitlichen Bildverständnisses und eines im Sinne der griechischen Wortbedeutung kosmologischen Weltbildes.
Harald Schulze: Der Krimi um die Balken von Tatarli
Mitteilungen der Freunde der Bayerischen Vor- und Frühgeschichte , 2010
Darstellung der Umstände der Kulturgüterrückgabe an die Türkei im Jahre 2010. Es handelt sich um bedeutende Malereien des 5. Jahrhunderts v. Chr. auf Holzbalken aus einem Grabtumulus in der Provinz Afyon in Westanatolien, der 1969 ausgeraubt wurde. Die von der Archäologischen Staatssammlung München aufgrund ungeklärter Besitzverhältnisse als "herrenloses Kulturgut" verwahrten Holzbalken konnten durch ihre Publikation identifiziert und erfolgreich restituiert werden. Am Lehrstuhl für Restaurierung der TU München wurden die Balken konserviert und im Rahmen einer Ausstellung in Istanbul die gesamte Grabkammer rekonstruiert und der Öffentlichkeit präsentiert.
Harald Schulze: "Die sinnlichste Statue der Welt"
Das schönste Kaufbare. Untersuchungen zu Skulpturen der Glyptothek, hrsg. von Florian S. Knauß, 2018
Wie kaum eine andere Skulptur zieht der Barberinische Faun die Betrachter in seinen Bann, dient als Folie moderner Kunst und als modische Ikone. Hierbei stehen nicht zuletzt die erotischen Aspekte der Figur im Zentrum des Interesses – sowohl die hetero- wie homoerotischen! Der Beitrag fasst zusammen, was hinsichtlich der Aufstellung, Wirkung und Rezeption der Statue bekannt ist.
Harald Schulze: Ein frühgriechischer Löwe in München
Das schönste Kaufbare. Untersuchungen zu Skulpturen in der Glyptothek, hrsg. von Florian S. Knauß, 2018
Der hier erstmals publizierte griechische Marmorlöwe steht seit seiner Erwerbung im Jahre 2001 in der Münchner Glyptothek im Saal der Archaik. Der von den frühgriechischen Jünglingsfiguren beherrschte Raum wird durch den langgestreckten Löwenkörper um eine horizontale Dimension erweitert. Der Marmor, die weiche Modellierung der Oberfläche und die Typologie weisen die Skulptur dem ostgriechischen Kunstraum zu. Der Münchner Löwe gibt den Typus des Löwen in sprungbereiter Drohhaltung wider. Innerhalb der verschiedenen Überlieferungsstränge des archaischen Löwenbilds nimmt der Münchner Löwe eine besondere Rolle ein. Wir fassen in ihm ein Zeugnis der fortschrittlichen Entwicklung der ionischen Kunst. Das neue Bewegungsmotiv und das damit verbunden Körperideal sind demnach von dort ausgegangen und haben das Löwenbild der Folgezeit bestimmt. Die in unserem Löwen manifestierten Elemente kraftvoller Angespanntheit und drohender Aggressivität dienen als Ausdruck seiner dämonischen Wirkmächtigkeit und symbolhaften Schutzkraft. Auch in diesem Sinne hat der archaische Löwe einen guten Platz gefunden am Beginn des Rundganges durch die Glyptothek, den Tempel antiker Bildhauerkunst in München.