FINALE (original) (raw)
The Instruments of Music of Miriam in Hebrew Representations in the Middle Ages Unlike to the Christian iconology were the musical aspects of Hebrew representations never subject of scientific researches, though this point of view can bring new knowledges concerning life and the view of life of the Jews in the middle ages. Representations in Hebrew manuscripts show often a specific mode of expression. Instruments of music are to find in Hebrew illustrations among the sanctuary implements and in pictures of biblical events as well. (The Bible makes reference to music instruments on more then hundred and fifty passages.) One of the most important persons in the Bible is the prophetess Miriam, sister of Moses and Aaron. In depictions of the dance of Miriam - after the passage of the Red Sea for the reason to be eluded the pursuers - (after Ex 15:20) is she in company of a number of women, sometimes together with men in conformity to the precedent biblical passage with the Song of Praise of Moses. Miriam is depicted with an instrument, in some pictures the other women play instruments as well. The music instrument of Miriam is mostly a timbrel but it can be depicted other than idiophones resp. membranophones and here often are contemporary instruments to find. The representation of the Miriam-story, showing women in delightfully dance and thankfulness is comparable with depictions of dancing women in similar situations: e.g. welcome of the conquerer like David (after the combat with Goliath) and Jiphtah (after the battle with the Ammonites). The paper discuss Hebrew illustrations of both sephardic and ashkenazic origin and compares they with pictures of Christian and of Byzantine manuscripts. Die Musikinstrumente Mirjams in mittelalterlichen hebräischen Darstellungen Im Gegensatz zur christlichen Ikonologie wurde innerhalb der Bildwerke jüdischer Buchmaler bisher der musikalische Aspekt kaum beachtet, obwohl dieser Gesichtspunkt wichtige Erkenntnisse liefern kann in Bezug auf das Selbstverständnis des mittelalterlichen Juden, sein Weltbild und seine nichtjüdische Umwelt. Die Darstellungen in hebräischen Manuskripten zeugen oft von eigener Ausdrucksweise. Musikinstrumente werden in hebräischen Bildwerken als Einrichtungsgegenstände des Heiligtums in der Wüste bzw. des Salomonischen Tempels dargestellt, ebenso häufig kommen sie in Illustrationen biblischer Ereignisse vor. (Die Bibel erwähnt an über 150 Stellen Musikgeräte.) Eine der wichtigen Personen der Bibel ist die Prophetin Mirjam, Schwester von Moses und Aron. In den bildlichen Wiedergaben von Mirjams Tanz nach der Errettung vor den Verfolgern (nach Ex 15:20) ist die Hauptperson immer in Begleitung einer kleinen bis grösseren Anzahl von Frauen dargestellt (gelegentlich auch gemeinsam mit Männern auf einem Bild, entsprechend dem Bibeltext über das vorangegangene Dankeslied von Moses), sowohl als einzige mit einem Musikinstrument ausgestattet als auch zusammen mit anderen Spielenden. Ihr Instrument ist meist eine Trommel, die Illustrationen zeigen aber nicht nur Idiophone bzw. Membranophone, wobei der Anteil von zeitgenössischem Instrumentarium gross ist. Die Darstellung der Mirjam-Szene, in der Frauen mit Tanz ihrer Freude über die geglückte Flucht Ausdruck verleihen, entspricht in vielem der Abbildungen tanzender Frauen, die in ähnlichen Situationen freudig und dankbar jubilieren, z.B. in den biblischen Szenen vom Empfang des siegreichen Heimkehrers David (nach der Tötung Goliats) und Jiftach (nach der gewonnenen Schlacht gegen die Ammoniter). Der Vortrag vergleicht die hebräischen Illustrationen sephardischer und aschkenasischer Provenienz auch mit denen christlicher und byzantinischer Manuskripte.
Alles Gescheite ist schon gedacht worden; man muss nur versuchen, es noch einmal zu denken." (Goethe 1991, 513) 1. Einleitung Im Nachdenken über die Frage, ob der Mensch ein Tier oder das Tier ein Mensch sei, verspürte ich den Drang, die Frage zu erweitern. Anlässlich eines Beitrags aus kunstwissenschaftlicher Perspektive zum 4. Kolloquium für Humanismus, Medizin und Philosophie an der Universität Witten/Herdecke will ich einen Aspekt dazustellen: "Der Mensch ein Engel? Der Engel ein Mensch?" Anregung für diese Fragen findet sich bei dem französischen Mathematiker, Physiker, Literaten und Philosophen Blaise Pascal (1623-1662). In seinen posthum veröffentlichten Pensées (1. Auflage 1670) bemerkte er über die Natur des Menschen, dass es gefährlich sei, wenn der Mensch nur über seine Verwandtschaft mit den Tieren aufgeklärt würde: "Es ist gefährlich, den Menschen zu sehr merken zu lassen, wie sehr er den Tieren gleicht, ohne ihm seine Größe zu zeigen." (Pascal o.J., 91)
Das Endliche ist unentstanden und ewig: die Materie, die Sonne ist in ihrem Grunde "unentstanden". Jedenfalls gibt es keine Schöpfung dieser Materie, oder des Endlichen aus dem Unendlichen. Denn damit würden wir die gesamte Rationalität der Aufklärung wieder verlassen und wieder ein "Unendliches" schaffen wollen, was es aber rein logisch gar nicht gibt und geben kann, denn alles das, was wir als "Unendliches" bezeichnen, können wir nur tun, wenn darin, also in diesem Unendlichen selber ein Endliches ist. Es gibt kein Unendliches ohne Endliches, also keinen Gott ohne Menschen. Ohne Natur ist kein Gott, und keine Natur ohne Gott, kein Endliches ist ohne die Unendlichkeit und keine Unendlichkeit ist ohne die Endlichkeit. Denn wir müssen bei jeder Endlichkeit bereits die Unendlichkeit denken: ein jedes Ding des ganzen Seins ist immer endlich: aber wir müssen jedes Ding, jeden Stern, jede Galaxie, jedes Haus immer in ihrer Endlichkeit denken: darin aber denken wir bereits immer über diese Endlichkeit hinaus: denn wir denken bei jedem Stern den ganzen kosmischen Raum mit, bei jedem Baum denken wir ebenfalls den ganzen Kosmos mit. Und nur so können wir dieses Endliche denken: also immer als Moment des Unendlichen. Aber dieses Unendliche selber wird darin begrenzt, oder es wird konkret, es wird sichtbar, was wird selber ein Endliches. Denn wenn in diesem Unendlichen sonst nichts wäre als die Unendlichkeit, könnten wir diese Unendlichkeit selber gar nicht denken: Alles Denken ist immer "konkret", ist immer ein Denken von "Etwas". Wir können weder ein Nichts noch eine absolute Unendlichkeit denken. Wir können immer nur Endliches denken, auch in der Unendlichkeit, und auch als Unendlichkeit.
what impact did Nation states have on migration? this work uses the example of the Habsburg empire.
Les manuscrits, les livres et les revues proposés en échange et pour comptesrendus, ainsi que toute la correspondance seront adressés à la Redaction:
Schreiben auf statuarischen Monumenten, 2020
Das Fremde sehen, 2008
Die Untersuchung der Arbeiten Empty Heaven von Paul Graham und Future World von Elisabeth Neudörfl verdeutlicht, dass es möglich ist, mit Mitteln der künstlerischen Dokumentarfotografie eine über die üblichen Klischees und Stereotype hinausweisende Darstellung einer fremden Gesellschaft oder Kultur zu erzielen. Die Reaktionen der befragten japanischen Fotografie-Experten geben darüber letzte Sicherheit, denn sie bestätigen, dass Grahams und Neudörfls Arbeiten sich von dem abheben, was gemeinhin von europäischen Fotografen, die in Japan fotografieren, erwartet wird. Es wird deutlich, dass es den beiden Fotografen gelingt, kulturelle Eigenheiten in ihrer alltäglichen Ausprägung ins Bild zu setzen und die japanische Kultur damit nicht allein als different und anders zu präsentieren. So zeigen beide im Detail untersuchten Arbeiten selbst für Japaner interessante und überraschende Aspekte des eigenen Landes. Vor dem Hintergrund der Schwierigkeiten, mit denen die Fotografie konfrontiert ist, wenn sie sich um authentische oder objektive Darstellungen bemüht, ist dies eine umso höher zu bewertende Leistung. Graham und Neudörfl fragen nicht, was das Fremde ist oder worin die Fremdheit besteht, mit der wir in Japan notwendigerweise konfrontiert sind. Vielmehr nehmen sie das Fremde als Herausforderung an, als das, »worauf wir antworten,« um mit Waldenfels zu sprechen (Waldenfels 1997: 109; Hervorhebung im Original). Sie suchen gerade nicht nach dem was oder wozu von Fremdheit, sondern sie wenden sich der Fremdheit zu, ohne sie benennen oder fixieren zu wollen. Ihre Fotografien geben keine Antworten, die das Publikum nur aufzunehmen braucht, um etwas über Japan zu erfahren. Vielmehr geben sie Fragen an die Betrachter weiter, die mit Assoziationen und eigenem Vorwissen selbst aktiv werden müssen, um Bedeutung zu finden. Bedeutung ist in den Bildern zwar angelegt, aber nicht festgelegt. Die Fotografien sind vielschichtig und fordern-so wie das Fremde selbst-zu okkasionell abweichender Rezeption heraus: sie beginnen zu schillern. Es zeigt sich auch, dass die Fotografie für eine solch differenzierte Sichtweise auf das Fremde nicht neu erfunden werden muss. Sowohl Graham als auch Neudörfl entwickeln vorhandene Linien der Dokumentarfotografie weiter. Sie spitzen sie zu und nutzen sie für eine konzeptionelle Form der künstlerischen Dokumentarfotografie. Finden diese Arbeiten Interesse und Verständnis des Publikums, kann es ihnen im besten Fall gelingen, neue Einsichten zu bewirken. Diese bestehen in dem Verständnis, dass das Fremde nicht ausschließlich das vom Eigenen Abweichende ist, sondern dass im Fremden selbst auch Parallelen zum Eigenen und Elemente von Alltäglichem entdeckt werden können.
SIMULTAN Abschluss 2019 FKZ03G0843AbisJ FINAL
Schlussbericht zum BMBF-Verbundvorhaben - Förderkennzeichen FKZ 03G0843 (A bis J). Hannover : Technische Informationsbibliothek Hannover, 2019
Das Verbundprojekt SIMULTAN erforscht die Früherkennung für Instabilität, Unruhe und Kollaps von Erdfällen. Der neuartige Forschungsansatz kombiniert strukturelle, geophysikalische, petrophysikalische und hydrologische Kartierungsmethoden, die von Sensorentwicklung und mulit-skaliger Überwachung flankiert werden, und umfasst eine Informationsplattform. Kollapsprozesse an Erdfällen finden generell in den obersten wenigen 100 Metern der Erdkruste statt. Individuelle Prozesskomponenten können einfach sein und verstanden werden. Aber es wechselwirken auch Prä-Kollapsprozesse und Vorläufer auf unterschiedlichen raum-zeitlichen Skalen und mit kleinen Variationen miteinander. Dies erfordert innovative, multi-skalige Beobachtungen, Analysen und integrierte Früherkennungskonzepte, besonders für urbane Bereiche, die bisher noch nicht vollständig entwickelt verfügbar sind und auch noch nicht als automatische operationelle Systeme arbeiten. Zur Identifizierung und Quantifizierung von Subrosionsbereichen zeigten sich bohrlochseismische Verfahren mit kombinierten P- und S-Wellen als zielführend. Als besonderer Indikator, der sich auch für Langzeitmonitoring eignet, hat sich dabei das ungewöhnliche Konversionsverhalten der Wellen in Subrosionszonen gezeigt. Neue Prozessingverfahren zur Detektion kleiner seismischer Ereignisse und für emergente Einsätze unterstützen den Ansatz von angepassten Arraymessungen. Geodätisch-gravimetrische Überwachungsnetze sind auch unter urbanen Bedingungen geeignet, durch Subrosion verursachte Oberflächendeformationen und Massenverlagerungen räumlich-zeitlich zu erfassen und zu überwachen. Nivellements liefern bezüglich der Oberflächendeformation höchste Genauigkeiten; zugleich sind sie vergleichsweise kostengünstig zu realisieren. Die Integration von GNSS hat in Verbindung mit dem Nivellement die räumliche Auflösung im Untersuchungsgebiet zusätzlich gestützt und hat das Potenzial, diese großräumig zu kontrollieren. Gravimetrische Messungen sind mit einem sehr hohen Aufwand verbunden. Die Kombination oberflächengeophysikalischer Verfahren mit einer vertikal hochaufgelösten direct push-basierten Erkundung im Raum mit einem maßgeschneiderten hydrogeologischen Monitoring bietet eine zuverlässige Grundlage für numerische Prozessmodellierungen und ermöglichen es, erdfallrelevante Prozesse abzubilden und zu erfassen. Karstaquifer- und geomechanische Modellierungen konnten die Prozesse in den Fokusgebieten erfolgreich abbilden, sobald diese mit realistischen Werten unterlegt wurden. Es zeigt sich somit insgesamt, dass sowohl flächenhafte Messungen und zeitlich wiederholte Kampagnen sehr vorteilhaft sind, da sie es erlauben, Fehler zu verringern und beanspruchte Bereiche einzugrenzen. Erst dieses integrierte Vorgehen ermöglicht es, potenzielle Wegsamkeiten im Untergrund hochauflösender als bisher abzubilden und zu bewerten. Als solches stellt es ein Instrumentarium zur Charakterisierung und angepassten Überwachung von Untergrundbereichen im Allgemeinen zur Verfügung. Diese Ergebnisse und Szenarien stehen der Öffentlichkeit auf einer Informationsplattform zur Verfügung (http://simultan.gfz-potsdam.de).
In book: Armut und Reichtum an Verwirklichungschancen, 2005
Es sollte deutlich geworden sein, dass es sich beim Konzept der Verwirklichungschancen um einen methodisch bemerkenswert umfassenden Ansatz handelt. Er reicht von sozial- und verteilungsethischen Grundlagen über sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Konzeptionen bis hin zur Empirie und Umsetzung für nationale Analysen, aber auch für Projekt und Fallstudien auf regionaler Ebene. Im Rahmen dieses Bandes konnte nur ein eng begrenzter Ausschnitt dieses weiten Spektrums erörtert werden.1 Für die Armuts- und Reichtumsberichterstattung in Deutschland ist jedoch nicht allein die Breite, sondern auch die konzeptionelle Fundierung über das Gesamtspektrum hinweg von großer Bedeutung. Ein solches umfassendes, fundiertes Konzept vermag angesichts der nach wie vor bestehenden Uneinigkeit in grundlegenden methodischen Fragen eine wichtige Orientierungsfunktion zu übernehmen.
Lebensqualität in der stationären Altenhilfe, 2007
Lebensqualität in Pflegeeinrichtungen betrachtet aus sozialwissenschaftlicher und psychologischer Perspektive. Es wurden Dimensionen von Lebensqualität aus der Literatur gewonnen und in Einrichtungen mittels eines Strukturfragebogens und problemzentrierter Interviews validiert.
Leistungsbeurteilung mit Kompetenzrastern im Mathematikunterricht. Eine Sachanalyse basierend auf den Erfahrungen von neun Lehrkräften, 2018
In dieser Arbeit werden Gespräche über Erfahrungen von 9 Lehrenden, die Kompetenzraster zur Beurteilung in ihrem Unterricht einsetzen, ausgewertet. (II. Teil) Darüber hinaus flossen Ergebnisse einer Literaturrecherche ein. (I. Teil) Die Forschungsfrage versucht zu klären, welche Entscheidungen Lehrende treffen sollten, wenn sie Kompetenzraster in ihrem Mathematikunterricht einsetzen wollen. Zu diesen Entscheidungen wurden verschiedene Optionen aus der Praxis der befragten Lehrkräfte gesammelt und mit ihren Vor- und Nachteilen dargestellt. Besondere Aufmerksamkeit bekommt dabei der damit verbundene Aufwand, der wesentlich durch die Festlegung der "zu bewertenden Bereiche" des Kompetenzrasters bestimmt wird. Abschließend werden für interessierte Lehrende die praxisrelevanten Ergebnisse der Interviews und der Literaturrecherche im III. Teil dargestellt.
Kasper vertritt in seinem Buch " Martin Luther. Eine ökumenische Perspektive " nicht ohne Begeisterung die These, Luther habe Recht gehabt und die Kir-cheneinheit sei möglich. Während man Letzteres nur bejahen, begrüßen und wünschen kann, bleibt bei dem Ersteren die Frage offen, in welchen Punkten Luther Recht hatte. Hätte Luther in allen Punkten Recht gehabt, dann müsste heute, 500 Jahre nach der Reformation , die Reformation in der katholischen Kirche nachgeholt werden. Ist die Fest-stellung Kaspers indessen nicht so gemeint, dann würde die Kircheneinheit " rebus sic stantibus " nur dann hergestellt werden können, wenn entweder die Katholische Kirche ihre Identität aufgeben würde oder wenn die zahlreichen Gemeinschaften der Reformation sich dazu entschließen würden, ihre Identitäten aufzugeben. Es sei denn, man würde widersprüchliche Deutungen der Offenbarung Gottes nebeneinander bestehen lassen. De facto ist es vielfach so, dass man in der Ökumene, auch in katholischen Kreisen, über die bestehenden Unterschiede hinwegsieht, ungeachtet dessen, dass sie nicht miteinander vereinbar sind, dass man teilweise aber auch das Ziel der Ökumene in der Toleranz der Verschiedenheiten sieht. Dazu brauchte es jedoch keine Ökumene. Denn das Gebot der Toleranz folgt aus dem Hauptgebot der Gottes-und Nächstenliebe und verpflichtet von vornherein alle, die sich Christen nennen, egal, welcher Denomination sie angehören. Andere sehen die Einheit in einem Vertrauensglauben, der über alle inhaltlichen Ele-mente des Glaubens hinwegsieht und sie für unbedeutend hält. Wieder andere sehen in den inhaltlichen Divergenzen nur Traditionen, verschiedene ohnmächtige Versuche, die geheimnisvolle Wirklichkeit Gottes zu beschreiben oder präsent zu machen. Auch für sie wäre das Ziel der Ökumene schon erreicht. Schon erreicht wäre das Ziel der Ökume-ne aber auch dann, wenn der Unglaube oder die Gleichgültigkeit gegenüber dem Glau-ben der gemeinsame Nenner der Ökumene wäre, was de facto heute nicht selten der Fall zu sein scheint. In der vorliegenden Studie werden bedeutende Divergenzen im Glauben der Reforma-toren gegenüber dem Glauben der Mutterkirche artikuliert, die eben nicht einfach als verschiedene Traditionen verstanden werden dürfen und bislang auch nicht als solche verstanden wurden, sondern als verschiedene Deutungen der Heiligen Schrift und der Glaubensüberlieferung, als verschiedene Deutungen, denen jeweils verschiedene über-natürliche Realitäten entsprechen, die nicht kompatibel sind miteinander, ungeachtet de-ssen, dass es hier und da in der Ökumene Annäherungen geben kann oder Konsense oder gar die erfreuliche Erkenntnis, dass man mit verschiedenen Worten die gleiche Wirklichkeit gemeint hat. Die Artikulierung bedeutender Divergenzen im Glauben der Reformatoren gegenüber dem Glauben der Mutterkirche erfolgt hier im Kontext einer vertiefenden " relecture " der PAGE 5
Nach 430 wurden junge Mädchen zu einem Lieblingsthema der Athener Vasenmalerei. Diese Motive sind eine wichtige Quelle für die Stellung der Frau in der damaligen griechischen Gesellschaft. Ich werde aufzeigen, dass man diese Entwicklung auch auf den Münzen des 5. und 4. Jahrhunderts verfolgen kann. Tatsächlich findet man eine Fülle solcher Themen auf den Kleinmünzen von Thessalien. Nirgendwo sonst, rund um das gesamte Mittelmeer, wurden diese Themen so häufig auf Münzen geprägt. Es sind kleine Währungseinheiten, meistens Obole, die oft weniger als ein Gramm wiegen, Durchmesser ca. 8 mm. Man nutzte das Rund für die ganze Figur und nicht nur für den Kopf im Profil. So entstand eine Gruppe von bezaubernden Frauendarstellungen in einer originellen ikonographischer Vielfalt. Sie sind voller Bewegung und Natürlichkeit und regelmäßig bei einer ganz bestimmen Tätigkeit dargestellt. Zuerst zwei Nymphen, die Wasser holen.
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Mozarts «Don Giovanni» ist zu einem der grössten Spielfelder für Regisseure geworden. In Heidelberg hat Lorenzo Fioroni den Mythos befragt-und verabschiedet ihn als sehr unzeitgemäss. Die Faszination des barocken Volkstheaters, alte Heiligenfi-guren, die verstaubt, sich selbst überlassen, in Schaufenster-auslagen in Sevilla zu sehen waren, die Entstehungszeit der Oper als eine Epoche der Hys-terie und Angst vor dem Um-bruch-solches erwähnt der Schweizer Regisseur Lorenzo Fioroni als Insprirationsquelle für die Inszenierung von Mo-zarts «Don Giovanni» im Theater Heidelberg. Diese zeigt, soviel vorweg, die Oper weit entfernt von bekannten Stilebe-nen zwischen dem niedlichen Marionettentheater, der klassi-schen komisch-galanten Interpretation , aber auch einer Ak-tualisierung mit einem Playboy im zeitgemässen Outfit. Wie weit sie Mozart gerecht wird, ist eine vielleicht naive Frage im Hinblick auf eine Inszenie-rung, die, wie «Die Deutsche Bühne» schreibt, «das ‹Werk› quasi zum Gegenstand eines szenischen Essays macht». Aber vielleicht ist die Frage nicht uninteressant-gerade heute, wo weniger Don Juans Lust als der Frust der Frauen im Zentrum der öffetlichen Dis-kussion steht.
in: Stephanie Zloch und Izabela Lewandowska (Hrsg.): Das ,Pruzzenland‘ als geteilte Erinnerungsregion. Konstruktion und Repräsentation eines europäischen Geschichtsraums in Deutschland, Polen, Litauen und Russland seit 1900, Göttingen, 2014
Die vorliegende Studie ist für das Medium Schulbuch Narrativen und Identitätskonstruktionen nachgegangen, die sich nicht wie gewohnt auf einen Nationalstaat, sondern auf eine Region beziehen. Anregend hierfür waren jüngere Arbeiten der Erinnerungsforschung und der Transnationalen Geschichte, die zeigen konnten, wie sich Erinnerungen über Ländergrenzen hinweg entwickelten und veränderten. Im Bestreben, die Dominanz nationalstaatlicher Betrachtungsweisen aufzubrechen, erfuhr dabei das Phänomen Region eine neue Aufmerksamkeit und eine neue Konzeptionalisierung.