Komponieren im Kontext der Globalisierung. Perspektiven für eine Musikgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts (original) (raw)
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Jenseits der Globalisierung : Musikermobilität und Musikaustausch im 20. Jahrhundert
2014
Detroit, USA, Anfang der Siebzigerjahre: Nach zwei Plattenflops und der Kündigung des Vertrages durch sein Plattenlabel hängte der Folk-Sänger Sixto Rodriguez seine Gitarre an den Nagel und verdingte sich fortan als Bauarbeiter. Eine Geschichte, die im schnelllebigen Musikbusiness so gar nichts Ungewöhnliches an sich hätte, wären Rodriguez' Platten nicht Mitte der Siebzigerjahre im Gepäck einer Amerikanerin, die ihren Freund besuchte, nach Südafrika gelangt. Dort löste seine Musik erst einen regen Kassettenhandel aus, bevor seine Platten angesichts der enormen Nachfrage von südafrikanischen Plattenfirmen lizenziert und kommerziell vertrieben wurden. Einige der Lieder eignete sich die (weiße) Anti-Apartheitsbewegung sogar als Protestsongs an, und Rodriguez wurde im isolierten Land am Kap alsbald in einem Atemzug mit Bob Dylan genannt. Wer allerdings von diesem unverhofften Aufstieg zum Musikstar nichts mitbekam, war Rodriguez selbst. Die amerikanische Plattenfirma, die seine Alben nach Südafrika lieferte und die Tantiemen einstrich, ließ ihn im Ungewissen. Parallel dazu kam es in Südafrika zur Mythenbildung um seine Person: Unter seinen Fans kursierte bald die Legende, Rodriguez habe sich bei einem seiner Konzerte in den USA erschossen, wahlweise auch angezündet. Obwohl Rodriguez Anfang der Achtzigerjahre auch in Australien mit seinen Platten Achtungserfolge erzielte und sogar auf Tournee ging, blieb es bis ins Jahr 1997 dabei, dass südafrikanische Fans und ihr Idol nicht voneinander wussten. Nach jahrzehntelangen Recherchen war es dem Rodriguez-Fan Stephen Segerman erst jetzt gelungen, den Folk-Star aufzuspüren. Wenig überraschend, half auch das Internet dem Südafrikaner bei seiner Suche und führte letztendlich dazu, dass Rodriguez um die Jahrtausendwende mehrere Tourneen durch das Land machte, wo er be
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„Modularisierte Musikgeschichte“
„Modularisierte Musikgeschichte“, in: Konstruktivität von Musikgeschichtsschreibung. Zur Formation musikbezogenen Wissens, hg. von Sandra Danielczyk u. a., Hildesheim 2012, S. 239-257
Der Aufsatz untersucht ideologische Denkmuster in musikwissenschaftlichen Studiengängen deutschsprachiger Universitäten.
2020
Tratschke würde fragen: Wer war's? Musikhistoriker kennen natürlich den Autor des Titelzitats. Ich hörte seinen Namen als Studentin der Musikwissenschaft vom ersten Semester an. Er schien einer der ganz Großen zu sein. «Der Inhalt der Musik sind tönend bewegte Formen.» Dieser Satz von ihm war für mich Inbegriff und Quintessenz seines Denkens gewesen. Erst viele Jahre später las ich seine berühmt gewordene Streitschrift Vom Musikalisch Schönen. Das Zitat stammt aus Kapitel IV. Unter der Überschrift «Analyse des subjektiven Eindruckes der Musik» schreibt Eduard Hanslick: Daß für den philosophischen Begriff das komponierte Tonstock, ohne jede Rücksicht auf dessen Aufführung, das fertige Kunstwerk ist, darf uns nicht hindern, die Spaltung der Musik in Komposition und Reproduktion, eine der folgenreichsten Spezialitäten unserer Kunst, überall zu beachten, wo sie zur Erklärung eines Phänomens beiträgt.'
2016
This article reflects on musical composition projects conducted in a German school, and considers the collaborative learning processes among the children. The study observed how the class shaped a community of musical practice and in this process how creative learning can contribute to the education of people who listen and learn with each other, emphasizing the collectivity and respect for diversity. Keywords: musical composition of children, creative learning, musical education in school.