Bedeutungslose Offenbarung. Philosophiegeschichtliche Anmerkungen zu Wittgensteins Gödel-Notizen (original) (raw)

Hinweise auf Gott. Einige Bemerkungen Wittgensteins zu Religion in den Jahren 1949–51

Wittgenstein-Studien, 2022

After a brief overview of Wittgenstein's stock of remarks on the subject of religion from 1949-1951, this article will focus on two particular points: (1) supposedly nonsensical conceptions of God, for instance in the context of proofs of God, (2) definitions of the term "God" by hinting at something. Connections between (1) and (2) both systematically and exegetically within the framework of Wittgenstein's remarks are made.¹

Das Problem des Freien Willens und die Ausnahmestellung Wittgensteins: Zwei Anmerkungen zu Gottfried Gabriel zu Geltung und Genese

Erwägen, Wissen, Ethik 23/4, pp. 581-583, 2012

1)) In seinem Aufsatz "Geltung und Genese als Grund lagenproblem" argumentiert Gottfried Gabriel in ver schie de ner Hinsicht für die Notwendigkeit der Unter scheidung von Geltung und Genese. Fragen nach der Geltung dürften nicht mit Fragen nach der Genese verwechselt werden. Be grün dung und Rechtfertigung seien eines, der Hinweis auf Kausalität und Entstehung aber sei etwas anderes. Ersteres könne nicht durch letzteres ersetzt werden. Am Ende seines Aufsatzes führt Gabriel das Problem des freien Willens und die Position des neurobiologischen Determinismus als Beispiel für solch eine Verwechslung oder zumindest ein Übersehen dieser Unterscheidung an. Außerdem wird das Verhältnis von Wissen und Glauben diskutiert und Witt gen steins Position als eine Ausnahme erwähnt, weil dieser dem Glauben einen Vorrang gegenüber dem Wissen ein räume. Auf diese beiden Punkte möchte ich im folgenden eingehen.

(Hg.): WittgensteinKunst. Annäherungen an eine Philosophie und ihr Unsagbares

2006

»Die Ästhetik lag nicht im Zentrum von Wittgensteins Interessen«, notiert das Wittgenstein-Lexikon lakonisch, »aber die Künste, insbesondere die Musik, hatten einen hervorragenden Platz in seinem Leben.« Es ist diese Spannung zwischen der Ablehnung ästhetischer Theorie und der Bedeutung von Kunst in der alltäglichen Lebenspraxis Wittgensteins, die das Buch aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. In sechs Essays werden Wittgensteins Reflexionen über die Farben ebenso besprochen wie sein Verhältnis zur Musik und seine Arbeit als Architekt; thematisiert wird außerdem die Rezeption seiner Philosophie in der bildenden Kunst und der Literatur wie die filmische Auseinandersetzung mit dem Phänomen Wittgenstein. Das Gespräch mit Allan Janik schließlich spiegelt den Versuch, diese vielfältigen Bezüge zur Kunst in ihren Auswirkungen auf den ganz eigenen Philosophiebegriff Wittgensteins auszuloten. So wird das, worüber man nach dem Diktum des Traktatus zu schweigen habe, in seiner konstitutiven Funktion als das Unsagbare Wittgenstein’schen Philosophierens gewürdigt.

Kurt Gödel Maxime und Philosophische Bemerkungen, vol. IX

HAL (Le Centre pour la Communication Scientifique Directe), 2020

Mark van Atten Paola Cantù Robin Rollinger Final transcription by Robin Rollinger, in collaboration with the other editors. This final transcription is based on a first incomplete transcription by Cheryl Dawson (pages 27, 80-83) and a first complete transcription by Robin Rollinger and Eva-Maria Engelen, in collaboration with the other editors.

Satz und Sinn: Bemerkungen zur Sprachphilosophie Wittgensteins

2005

Bezüglich der Gegenstände bemerkt Wittgenstein in einem Gespräch mit Malcolm, auf die Frage, ob er zur Zeit des TLP über ein Beispiel eines einfachen Gegenstandes entschieden hatte, interessanterweise mit Malcolms Worten: »His reply was that at the time his thought had been that he was a logician; and that it was not his business, as a logician, to try to decide whether this thing or that was a simple thing, that being a purely empirical matter!«.

Kurt Gödel Maximen und Philosophische Bemerkungen, Vol XII

HAL (Le Centre pour la Communication Scientifique Directe), 2021

Copyright for this transcription and introduction (2021) The Editors. No part of this document may be reproduced in any form by any electronic or mechanical means (including photocopying, recording, or information storage and retrieval) without written permission from the editors.

" Es ist für Augenblicke, als würde die Schale der Erde unter einem zu Kristall... " – ‚Plötzlichkeit' als Konturierung des Augenblicks in Hugo von Hofmannsthals Aufzeichnungen und Tagebüchern (Convivium. Germanistisches Jahrbuch Polen. 2009, S. 147-173)

convivium , 2009

The diaries and notes kept by Hugo von Hofmannsthal illustrate the writer’s preoccupation with the problem of the aesthetics of the moment. The shapelessness and fluidity of the moment is perceived as a problem of its literary forgeability. The writer puts forward his own, more palpable conception of the moment, reflecting on inevitably disrupted moments in which experience or vision is concentrated or crystallized. His reflections on this issue in the diaries and notes correspond to the term of ‚epiphany‘ developed in his fictional works such as The Letter of Lord Chandos or Conversation on Poetry. In the notes and diaries the moment is the topic of concise statements which can be characterized as aphorisms. However, there are some notes in which such ‚epiphanies‘ are related as taken from the personal experience of the writer. In these episodes the particular moment is the initial element of the narrative structure. Hofmannsthal thus probes the problem of the continuity of the self and the fluidity of sense experience. His obsession with the fortuitousness and discontinuity of the self can be ascribed to his reading of Nietzsche, due to whom the self must regain its identity by destroying the ‚principle of individuation‘. His attempts to shape the fluid moments in one’s life must thus be considered as a reforgeing of identity in terms of modernity. Taking into consideration the obvious influence by Nietzsche’s philosophy, it seems valid to make use of the terminology developed by Karl Heinz Bohrer, analyzing Hofmannsthal’s diaries and notes. The pure experience of frightening ‚suddenness‘ appears to be of a particular importance for Hofmannsthal’s writing. Putting forward the example of Hofmannsthal’s stories, Bohrer shows how the ‚suddenness‘ of the moment challenges literary forms and genres. Also, in the lyrical texts the ‚shock‘ caused by the experience of discontinuity of life occurs in disruptiveness from any past nor any future. The moment – hardly expressable by means of language – as the gruesome experience of pain caused by the consciousness of being apart from life can be reg

"Wie gesagt: denk nicht, sondern schau!" - Zur Figur des Unmittelbaren bei Husserl und (dem späten) Wittgenstein

Y - Zeitschrift für atopisches Denken, 2023

Sowohl Husserl als auch Wittgenstein zielen auf eine Neu-Begründung der Philosophie - Einmal in der Gestalt einer neuen prima philosophia, in der das System der Wissenschaften sich zu verankern vermag; einmal in der Gestalt einer Therapie von der alten Krankheit der Metaphysik. In beiden spielt dabei ein Bezug auf das Unmittelbare eine zentrale Rolle, die direkte Schau dessen, was sich zeigt. In diesem Sinne könnte man versucht sein, auch Wittgenstein als eine Art von Phänomenologen zu lesen. Wir möchten hingegen zeigen, dass es sich um zwei fundamental verschiedene Figuren des Unmittelbaren handelt, worauf wir auf Lacans "Formeln der Sexuierung" zurückgreifen, um diesen Unterschied zu machen: Bei Husserl finden wir das Paradox eines externen Betrachters, vor dessen Augen sich alles in seine Konstitutionsleistung wandelt (Lacans "Alles") - Bei Wittgenstein das Paradox eines involvierten Betrachters, der in den Strom der Sprache verwirbelt ist (Lacans "Nicht-Alles"). Der Bezug auf Lacan ermöglicht uns dabei, zu verstehen, dass Wittgenstein in einem gewissen Sinne wirklich eine Radikalisierung Husserls versucht: Er kürzt Husserls Vision um das Phantasma einer originären Fülle, die unseren Bezug zur Welt belebt. Mit Wittgenstein sehen wir: Dieser Bezug braucht keine intuitiv erschaubare Fülle, um lebendig zu sein.