Untersuchungen an Quellen im Nordosten des Landkreises Ostprignitz-Ruppin (original) (raw)
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Jahrbuch Ostprignitz-Ruppin, 2021
Der heutige Landkreis Ostprignitz-Ruppin ist in seiner Gestalt ein Ergebnis der wechselvollen brandenburgischen Geschichte. Eine Ge-schichte, die als Kontakt-und Austauschgeschichte verstanden wird und die sich ausschließlich mit einer abgegrenzten Region befasst, kann es jedoch nicht geben. Die Gründung der Mark Brandenburg als primäre Bezugsregion ist unverrückbar mit der fast legendenhaften Person Albrechts des Bären verbunden. Er gründete nicht nur die Mark und ist Urahn der späte-ren Herren von Ruppin, sondern beförderte insgesamt die Besiedlung und den Landesausbau in den Marken. Gleichsam wirkten auch die Missionierungen ausgehend von den Kirchenprovinzen der Bistümer Brandenburg und Havelberg. Im Jahr 1158/59 hatte sich Albrecht, wie auch andere Fürsten vor und nach ihm, auf eine Pilgerreise in das Heilige Land begeben. Es ist auch möglich, dass es sich um eine Art Kreuzzug handelte-eine genaue Unterscheidung wurde zu Albrechts Zeiten nicht wirklich gemacht. Dort angekommen war er jedoch besonders von dem Wirken der Jo-hanniter im Hospital von Jerusalem beeindruckt. Geschichte Markgraf Otto IV. von Brandenburg zeigt sich im Codex Manesse (um 1300) bewusst beim Schachspiel, das aus dem Morgenland nach Brandenburg kam.
Zusammenfassung: Ein Doppelspitzschlägel aus dem römerzeitlichen Marmorsteinbruchrevier Spitzelofen in Kärnten wurde untersucht, um dessen Herstellung und Einsatz bei der Marmorbearbeitung beurteilen zu können. Das Eisen wurde in Form von Luppen aus Rennfeuern erhalten. Inhomogene Kohlenstoffverteilungen im Schlägel können auf die Eisenherstellung im Rennfeuer sowie die Verarbeitung durch Schmieden zurückgeführt werden. Das Eisen des Doppelspitzschlägels besteht weitgehend aus Stahl mit eutektoidem (0,8 % C) Kohlenstoffgehalt, wobei vor allem an der Spitze ein Gradient zu fast reinem Ferrit beobachtet wurde. Es wurden die erwarteten Stahlgefüge, wie Perlit, Zwischenstufe, Widmannstättscher Ferrit und Ferrit, gefunden, jedoch kein Martensit. Um dies abzuklären, wurden Spitzen nachgeschmiedet und gehärtet, wobei auch hier kein Martensit an den Oberflächen der Spitzen nachgewiesen werden konnte. Versuche zur Marmorbearbeitung mit einem nachgeschmiedeten Doppelspitzschlägel zeigten, dass eine regelmäßige Nachbearbeitung der Werkzeuge notwendig war, was auch die im Steinbruchrevier gefundenen Schmiedeplätze erklärt.
Sondierungen an der Magdalénien-Fundstelle von Götzenhain-Ost, Kreis Offenbach
Mitteilungen der Gesellschaft für …, 2006
Zusammenfassung: In Dreieich-Götzenhain im Kreis Offenbach in Hessen waren durch systematische Feldbegehungen zwei kleine Konzentrationen von Silexartefakten lokalisiert worden. Das Fundmaterial lässt sich typologisch dem Magdalénien zuordnen. Da aus Südhessen bisher kaum Funde dieser Zeitstellung registriert wurden, erfolgten im Oktober 2006 Sondierungsgrabungen im Bereich der Oberflächen konzentrationen. Die Arbeiten an der als Götzenhain-Ost bezeichneten Fundstelle erwiesen sich als erfolgreich, und die Ergebnisse sind Gegenstand des Beitrages. Bereits im Pflughorizont traten Silexartefakte zutage, von größerer Bedeutung sind jedoch die Funde im darunter liegenden Löss. Es gelang, die Hauptfundstreuung vorläufig auf eine 15 m x 10 m große Fläche einzugrenzen. Dabei wurde offensichtlich der Randbereich einer kleinen Konzentration erfasst. Bei den Sondagegrabungen konnten 81 meist kleinere Silexartefakte geborgen werden, so dass zusammen mit den Funden der früheren Oberflächenbegehungen nun 127 Silexartefakte vorliegen. Organisches Material ist nicht erhalten. Als Rohmaterial wurden vor allem Hornsteine verschiedener Varietäten verwendet, die aus größerer Entfernung mitgebracht wurden. Daneben treten Chalcedon und ein als verkieselter Kalkstein angesprochenes Material auf. Andere Materialien wie Feuerstein und Kieselschiefer sind nur mit Einzelstücken vertreten. Vier Kerne deuten auf Grundformproduktion an Ort und Stelle hin. Mindestens einer der Kerne weist für das Magdalénien typische Merkmale auf. Vier Rückenmesser und neun Stichel, darunter zwei typische Lacan-Stichel, stützen diese Einordnung. Kratzer fehlen dagegen bisher. Nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand scheint es sich bei dem erfassten Ausschnitt um den Randbereich eines nur kurze Zeit genutzten, speziellen Lagerplatzes aus dem Magdalénien zu handeln, dessen Rohmaterial Verbindungen nach Süden bzw. Südosten anzeigt. Die Geländearbeiten sollen fortgesetzt werden. Schlagwörter: Magdalénien, Hessen, Steinartefakte, Rohmaterial, Lagerplatz Test excavations at the Magdalenian site of Götzenhain-Ost, district of Offenbach Abstract: In the course of systematic field-surveys in Götzenhain near Dreieich in the district of Offenbach (Hessen), two concentrations of stone artifacts were discovered. Based on typological ground, these finds can be attributed to the Magdalenian. Since only few finds belonging to this period have been recorded in Hessen, test excavations in the area of the surface concentrations were started in October 2006. The excavations at the find spot called Götzenhain-Ost proved to be successful. Results from this fieldwork are reported in this paper.
Untersuchungen an Sieleitz – Plätzen in Nordostniedersachsen
Wolfgang Jürries (Hrsg.), Rundlinge und Slawen - Beiträge zur Rundlingsforschung, 2004
Der deutsch-slawische Grenzraum im nordöstlichen Niedersachsen ist in seinen Dorfformen geprägt von runddorfartigen Anlagen mit einem besonderen Schwerpunkt in der Niederen Geest westlich von Lüchow. Hier, im Zentrum der Rundlinge des Hannoverschen Wendlandes, lässt sich eine geschlossene Aufsiedlung erkennen, die wohl frühestens seit der Mitte des 12. Jh. als planmäßige Anlage erfolgte. Zeitstellung der Aufsiedlung und Herkunft der meist slawischen Siedler sind mangels historischer Quellen nach wie vor umstritten. Der Archäologe Berndt Wachter 1 geht davon aus, dass es sich im Wesentlichen um eine Binnenkolonisation gehandelt habe, die in mehreren Phasen ablief und bei der auch Umsiedler aus dem ostelbischen Raum oder dem Altreich besonders aus der Altmark beteiligt gewesen seien. Er nimmt an, dass Neugründungen von Siedlungen erst ab der zweiten Hälfte des 12. Jh. und dann in zeitlich nacheinander folgenden Schüben erfolgten.
Die Herstellung von Eisen vor der Einführung der sogenannten indirekten Verfahren zeichnete sich durch eine relativ moderate Temperaturführung aus, die dazu führte, dass nur wenige chemische Elemente dem Metall zulegiert wurden. Nur Elemente, die ebenso leicht wie das Fe oder leichter aus der oxidischen Bindungsform zu reduzieren sind, gelangen bei dem direkten Herstellungsverfahren des Rennfeuers in das Metall. Alle übrigen verbleiben, soweit nicht flüchtig, in der Schlacke. Zu diesen Elementen, die sich mit ermittelten Verteilungskoeffizienten (D Metall/Schmelze) von ca. 10 bis 200 (KRONZ 1997) im Eisenmetall ansammeln gehören Co, Ni, Cu und As. Diese Elemente sind "hochsiderophil", fraktionieren also überwiegend in das Metall. Sie entstammen wohl keiner anderen Quelle als dem Ausgangserz, falls nicht, wie unten dargestellt, spezielle Verarbeitungsprozesse