Die religiös-praktizierenden Transmigrant:innen (original) (raw)

Die religiös-praktizierenden Transmigrant:innen. Ein- und auswandernde Abiturient:innen in muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland.

Die religiös-praktizierenden Transmigrant:innen. Ein- und auswandernde Abiturient:innen in muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland., 2021

Die vorliegende Studie befasst sich mit dem transmigrationssoziologischen Phänomen der aus- und einwandernden türkisch-muslimischen Abiturient:innen, die in Deutschland geboren, auf-gewachsen und sozialisiert sind, sodann die Entscheidung getroffen haben für ein islamisches Theologiestudium in die Türkei auszuwandern und dann nicht dort verharrten, sondern nach Deutschland re-immigriert sind. Mit elf narrativ-(teil-)biographischen Interviews und der do-kumentarischen Methode geht diese praxeologische Arbeit interpretativ die individuellen und strukturellen Bedingungen an, die in den Biographieverläufen der Interviewees rekonstruiert werden. Sowohl gesellschaftliche als auch subjekt-interne Erfahrungen und Erlebnisse leiten die Handlungen der Proband:innen dazu an, den sozial-räumlichen Kontext zu wechseln und somit neue habituelle Praxismuster anzueignen, mit denen Lösungsstrategien gegen Diskrimi-nierungs- und Rassismuserfahrungen und für Identitätskrisen und -stiftungen generiert ...

Religiöse Praxisformen junger MuslimInnen in Österreich im Alltag

2017

Der vorliegende Beitrag stellt Kernergebnisse der Mixed Methods Studie ‚Muslimische Milieus in Osterreich‘ vor. Prasentiert werden mittels kurzer qualitativer Einzelfalldarstellungen funf differierende Umgangsformen mit Religion im Alltag, die die Vielfalt der Glaubenspraxis der muslimischen Bevolkerung in Osterreich – mit Fokus auf jungen MuslimInnen im Alter von 16 bis 30 Jahren – abbilden. Ein spezielles Augenmerk erfahren zudem allgemeine Befunde, die fur alle Praxisformen gleichermasen zutreffen. Gemeint sind damit die Tendenz zur religiosen Bricolage, zur Virtualisierung sowie der Prozesscharakter des religiosen Lebens.

Religiöse Pluralisierung im Einwanderungsland Deutschland

Glaubensfragen in Europa, 2011

In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen. JOHANNES 14: 2 I. PRIVILEGIERTE STELLUNG, SÄKULARISIERUNG, ZUWANDERUNG Die "Freiheit der im Staate bevorrechtigten Kirche" formulierte Ignaz Döllinger auf der Würzburger Bischofskonferenz 1848 als Programm (Zimmermann 1951: 379), als Alternative zu den liberalen Vorstellungen einer freien Kirche im freien Staat ("libera chiesa in libero stato"), wie sie in Anlehnung an das amerikanische Modell nach den Revolutionen von 1848 gefordert wurden. Das Modell von Döllinger hat sich in Deutschland durchgesetzt, die Kirchen sind mit dem Staat über Konkordate und Kirchenverträge verbunden. Während die staatlichen Eingriffsmöglichkeiten seit 1918 weitgehend weggefallen sind, sind die Privilegien geblieben und sogar erweitert worden, bis hin zum Vetorecht bayerischer Bischöfe bei der Besetzung sozialwissenschaftlicher Lehrstühle an den Universitäten. Historisch ist Deutschland durch eine bikonfessionelle Struktur gekennzeichnet. Deutschland entwickelte weder eine einheitliche protestantische Staatskirche wie England oder Schweden noch eine einheitliche katholische Staatsreligion wie Frankreich, Spanien oder Italien. Jedes deutsche Territorium war nach dem Motto "cuius regio,

Die Bedeutung von Religion in der Arbeit mit geflüchteten SchülerInnen

2018

In einer Fokusgruppe haben muslimische und katholische ReligionslehrerInnen uber ihre Erfahrungen mit Flucht und Gefluchteten im schulischen Kontext diskutiert. Ein sequenzanalytischer Zugang ermoglicht vertiefte Analysen und kritische Anfragen zur Frage der Religionsfreiheit im Kontext der offentlichen Schule angesichts intersektionaler Verschrankungen von Geschlecht, Religion, Kultur, Herkunft und Bildung auf Seiten aller Beteiligten.

Religiöse Diversität und Praxis in Flüchtlingsunterkünften

Zeitschrift für Religion, Gesellschaft und Politik, 2018

Die Zuwanderung von über einer Million Geflüchteten im Jahr 2015 stellten Politik und öffentliche Verwaltungen vor vielfältige Herausforderungen. Dazu gehörte auch der Umgang mit religiöser Diversität und Praxis in Flüchtlingsunterkünften. Ziel des Beitrages ist es, zu untersuchen, wie die Mitarbeitenden der Unterkünfte mit religiösen Bedürfnissen und Konflikten umgehen und wie ihre Deutungen und Orientierungen das organisationale Handeln prägen. Dabei bauen wir auf einer explorativen, qualitativen Untersuchung in Unterkünften in Niedersachsen auf, die in den Jahren 2016–2017 durchgeführt wurde. Drei Themenbereiche werden im Beitrag in den Vordergrund gestellt: die Handhabung religiöser Neutralität vor dem Hintergrund einer großen Zahl an muslimischen Bewohnerinnen und Bewohnern, der Umgang mit religiöser Praxis und Festen sowie die Deutung und Regulierung religiöser und ethnisch-nationaler Konflikte.Wir kommen zu dem Schluss, dass der Umgang mit religiöser Diversität in den meisten Fällen auf einem distanzierten Verständnis religiöser Neutralität beruht, wobei die Mitarbeitenden weitreichende Handlungsspielräume haben. Religiöse Konflikte spielten eine untergeordnete Rolle. - The immigration of over a million refugees in 2015 posed various challenges for politics and public administration, which included finding a way of dealing with religious diversity and practices in refugee accommodations. Our goal is to examine how employees of these accommodations handle religious needs and conflicts and how their interpretations and orientations shape organizational behavior. In so doing, we build on an explorative qualitative survey on refugee accommodations in Lower Saxony, Germany, which was conducted in the years 2016–2017. There are three main focal points: of the handling of religious neutrality against the backdrop of a substantial number of Muslim residents; the approach to religious practices and holidays; and the interpretation and regulation of religious and ethnic-national conflicts. In conclusion, we find that the handling of religious diversity is, in most cases, based on a restrictive understanding of religious neutrality wherein the employees’ scope of action is (quite) extensive. Religious conflicts, meanwhile, tend to play only a minor role.

Transformationen des Religiösen

Einer der Begriffe, die zurzeit in den Geisteswissenschaften Konjunktur haben, ist der Begriff der Transformation. " Transformation " soll das Gleichbleibende und Übergreifende beschreiben, also nicht die Brüche, Diskontinuitäten und Neuerungen, wie dies z.B. der Begriff der Epoche tut. Grenzt der Epochenbegriff das Eine vom Anderen ab, so betont der Transformationsbegriff das Verbindende. Natürlich lassen sich die Konzeptionen nicht gegeneinander ausspielen, denn meist gibt es sowohl Kontinuität als auch Diskontinuität –, wie Reinhart Kosellecks Begriff der Sattelzeit nahelegt. 1 Dennoch kennen wir auch solche Zeiten, in denen der Schwerpunkt trotz gleichbleibender und " transformierter " Motivik verstärkt auf dem Neuen liegt. In diesen Zeiten finden so tiefgreifende Transformationen statt, dass sie als Neuerung und Bruch und als Diskontinuität empfunden werden. Diskontinuität zu betonen hilft beiden Seiten, den Vertretern des Alten und denjenigen des Neuen: Die einen betonen den Ab-Bruch als Zeichen für den Zusammenbruch, die anderen sehen ihn als Auf-Bruch zum Besseren hin. Die Beurteilung von Diskontinuitäten hängt also auch von Voreinstellungen ab und kann eine emotionale Basis haben, z.B. das Gefühl des Verlustes von Gewohntem. Wie stark die Beurteilung von Wandlung und Neuerung, Transformation und Epochenwende, Kontinuität und Diskontinuität von der jeweiligen Rezeption der Ereignisse abhängen, erkennen wir zu bestimmten Zeiten besonders deutlich: Die Schwelle zur Neuzeit war eine solche Zeit. Die " Renaissance " etwa wollte eine Wiedergeburt der Antike und ein Ende der ihr vorausgehenden Zeit markieren, die später als " Mittelalter " (ab)qualifiziert wurde. In der Spätantike stehen sich Vertreter der antiken Weltordnung und die entstehende Christengemeinde in gegenseitiger Apologetik gegenüber. Die emotionale Folie überdeckt Transformationsprozesse, die in Zeiten des Umbruchs sämtliche Legensbereiche durchdringen, aber auch Brüche und Neuanfänge beinhalten. Sowohl in der Neuzeit als auch in der Spätantike steht die fundamentale Wandlung der religiösen Sphäre im Zentrum aller Veränderungen und beide Zäsuren sind eng an die christliche Religion geknüpft: In der Spätantike liegt ihr Aufstieg, in der Neuzeit beginnt der Niedergang.

Religion im Gepäck: Von Migranten und religiösen Virtuosen in der römischen Kaiserzeit

Migration and Diaspora Formation

Die wechselseitige Veränderung von Migration und Religion (intersection) ist eine in der Gegenwart heiß umstrittene Frage, die wiederum hermeneutisch wissenschaftliche Fragestellungen aufwirft, wenn man historische Fälle untersucht. Scharfe Gegensätze klaffen zwischen zwei sich widersprechenden Positionen: Die These der einen Seite behauptet, dass Religion die Gesellschaft spalte zwischen Migranten und der Aufnahmegesellschaft mit ihrer religiösen Neutralität des Staates. 1 Die Gegenthese dagegen lautet, dass Religion ein Gut ist, das Migranten in die Einwanderungsgesellschaft mit-und einbringen, dabei aber oft auf Unverständnis und Ablehnung stoßen. 2 Ein weitreichender postmoderner Diskurs besteht dahingehend bezüglich des typologischen Unterschieds zwischen ‚exklusivem Monotheismus' und ‚offen-tolerantem Polytheismus'. 3 Die Kontroverse verlangt nach einer theoretischen Modellierung. 4 Wenn in die- Für die Perspektive auf die Bundesrepublik Deutschlang vgl. die Forschungen von Wilhelm Heitmeyer.  Religion sei demnach ein Gut der Migranten und nicht ein Teil der ‚fremden' Identität, der bei der Einwanderung (weg-)‚integriert' werden müsse. In der zweiten Islamkonferenz 2010 hat Innenminister Wolfgang Schäuble diese Einsicht zur Maxime des Umgangs miteinander erklärt, seine Nachfolger haben es wieder aufgegeben, vgl. dazu die Forschung von Alexander Nagel und Gritt Klinkhammer.

Formen und Praktiken des 'Religiösen' im Fernsehen

1997

Nutzungsbedingungen: Dieser Text wird unter einer Deposit-Lizenz (Keine Weiterverbreitung-keine Bearbeitung) zur Verfügung gestellt. Gewährt wird ein nicht exklusives, nicht übertragbares, persönliches und beschränktes Recht auf Nutzung dieses Dokuments. Dieses Dokument ist ausschließlich für den persönlichen, nicht-kommerziellen Gebrauch bestimmt. Auf sämtlichen Kopien dieses Dokuments müssen alle Urheberrechtshinweise und sonstigen Hinweise auf gesetzlichen Schutz beibehalten werden. Sie dürfen dieses Dokument nicht in irgendeiner Weise abändern, noch dürfen Sie dieses Dokument für öffentliche oder kommerzielle Zwecke vervielfältigen, öffentlich ausstellen, aufführen, vertreiben oder anderweitig nutzen. Mit der Verwendung dieses Dokuments erkennen Sie die Nutzungsbedingungen an. Terms of use: This document is made available under Deposit Licence (No Redistribution-no modifications). We grant a non-exclusive, nontransferable, individual and limited right to using this document. This document is solely intended for your personal, noncommercial use. All of the copies of this documents must retain all copyright information and other information regarding legal protection. You are not allowed to alter this document in any way, to copy it for public or commercial purposes, to exhibit the document in public, to perform, distribute or otherwise use the document in public. By using this particular document, you accept the above-stated conditions of use.