Wie begegnen wir dem Matthäuseffekt in Reallaboren? Selektivität in partizipativen Prozessen (original) (raw)
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Das Reallabor als Partizipationskontinuum
TATuP - Zeitschrift für Technikfolgenabschätzung in Theorie und Praxis, 2016
Der im Jahr 2012 gestartete Karlsruher Reallaborkomplex „Quartier Zukunft“ blickt auf eine entsprechend lange Partizipationstradition zurück, die im folgenden Artikel vorgestellt wird. Auf Basis eines Fünf-Stufen-Modells der Partizipation werden zunächst die verschiedenen Partizipationsintensitäten ausgewählter Formate im Reallabor nachgezeichnet und in einem zweiten Schritt ein Überblick über Verlauf und Qualität des Partizipationskontinuums „Quartier Zukunft“ gegeben. Den Abschluss bilden einige Schlussfolgerungen zur Gestaltung von Partizipation in Reallaboren und deren teils weitreichenden Implikationen.
Leitfragen für die Gestaltung von Partizipationsprozessen in Reallaboren
Transdisziplinär und transformativ forschen, 2018
Der Bedarf nach Leitfragen für die Partizipation in Reallaboren Reallabore sind ein Format des transdisziplinären Forschens mit transformativem Anspruch-das heißt, mit dem Ziel, die Identifikation, Entwicklung, Nutzung und Diffusion von Lösungen für gemeinwohlorientierte Veränderungen in der Gesellschaft zu beschleunigen. Partizipationsprozesse in Reallaboren sind daher im besonderen Maße auf das Erreichen von Forschungs-, Praxis-und Bildungszielen ausgerichtet, d. h. es geht in Reallaboren darum, gleichermaßen reale Transformationsprozesse anzustoßen (Praxisziele) und-soweit möglich verallgemeinerbares-Wissen über Transformation hervorzubringen (Forschungsziele), wie auch darum, Lernen zu ermöglichen (Bildungsziele) (Beecroft et al. 2018). So sollen Partizipationsprozesse dazu beitragen, dass Reallabore gesellschaftlich relevante und bedürfnisorientierte Lösungen entwickeln. Die Partizipation in Reallaboren unterscheidet sich von der Beteiligung zivilgesellschaftlicher Akteure im Rahmen von formellen sowie informellen Verfahren im Kontext von Planungsprozessen oder sonstigen gesellschaftspolitischen Entscheidungsprozessen (im Folgenden als gesellschaftspolitisch-planerische Partizipation bezeichnet). In Reallaboren gilt es, parallel die miteinander verknüpften Forschungs-, Praxis-und Bildungsziele zu berücksichtigen. In diesem Kontext geht die Partizipation einher mit erweiterten Fragestellungen, Anforderungen, aber auch Zielkonflikten. Partizipation in Reallaboren ist aus diesem Grund besonders vielschichtig. Auch der Kreis der partizipierenden Akteure unterscheidet sich. Bei der gesellschaftspolitisch-planerischen Partizipation steht das Verhältnis von Staat (im Falle von Städten die Kommune) und Zivilgesellschaft im Vordergrund. Bei Reallaboren konzentriert sich die Partizipation auf das Verhältnis von Wissenschaftler(inne)n und Praxisakteuren (s. dazu auch Arnold und Piontek 2018; Beecroft et al. 2018; Seebacher et al. 2018a). Beide werden im Verständnis von Real
Partizipation im Arbeitsprozess : Alternative oder Ergänzung zur Mitbestimmung?
The German Journal of Industrial Relations, 2001
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TATuP - Zeitschrift für Technikfolgenabschätzung in Theorie und Praxis
Real-world laboratories are receiving increasing public attention and have established themselves as a relevant research format in technology assessment. They appear particularly suited to address current challenges through social learning. However, references to educational implications have remained largely unexplored theoretically to date. Against this background, we consider learning processes in real- world laboratories in terms of their contribution to social learning. To this end, starting from critical education theory, the article reconstructs three dimensions of learning in the real-world laboratory using the Magdeburg student project in:takt as a case study. As a result, learning processes in real-world laboratories prove to be an experimental and spatial appropriation of the world that contributes to overcoming societal challenges.
Verlag Julius Klinkhardt eBooks, 2024
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Raumforschung und Raumordnung | Spatial Research and Planning, 2021
Die Verstetigung urbaner Reallabore kann einen substanziellen Beitrag zu einer gelingenden sozial-ökologischen Transformation leisten. Der Artikel umfasst eine Untersuchung ausgewählter drittmittelfinanzierter Forschungsprojekte, in welcher auf Grundlage einer kategorialen Annäherung an den Verstetigungsbegriff eruiert wird, wie sich der drittmittelfinanzierte Projektrahmen auf die Verstetigung von Reallaboren auswirkt. Die Untersuchung wurde mittels eines teil-standardisierten Fragebogens und einer qualitativen Inhaltsanalyse projektbezogener Ergebnisdokumentationen durchgeführt. Um diesem Forschungsvorhaben nachgehen zu können, wurden Ausprägungen der Themenfelder Verstetigung, Transferierbarkeit, Beitrag zur Transformation, Reflexivität und Lernprozesse sowie Transdisziplinarität erhoben. Im Zuge der Ergebnisdarstellung wird eine kritische Auseinandersetzung mit der Umsetzung von Reallaborkonzepten vorgenommen.
Raumforschung und Raumordnung | Spatial Research and Planning, 2021
Während die transdisziplinäre Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft im Reallaboransatz als Potenzial für die Erzeugung von Transformationswissen angesehen wird, gibt es noch offene Fragen bei der methodischen Umsetzung. In diesem Beitrag argumentieren wir, dass Erzählformate eine Möglichkeit darstellen können, um der Herausforderung der Gleichzeitigkeit von Partizipation und Forschung zu begegnen und so zur konzeptionellen Ausgestaltung partizipativer Methoden im Reallabor beitragen. Unsere Erkenntnisse ziehen wir aus dem Forschungsprojekt INTERPART, das den Reallabor-Ansatz nutzt, um den Fragen nachzugehen, wie sich interkulturelle Räume der Partizipation in der Stadtentwicklung mit Hilfe von Online-Diensten und sozialen Medien erweitern lassen und welche institutionellen Veränderungsprozesse dafür erforderlich sind. Das Projekt involviert verschiedene wissenschaftliche Disziplinen – hier an der gemeinsamen Autorinnenschaft von Raumplanung und Designforschung sichtba...
Zeitschrift für Weiterbildungsforschung
ZusammenfassungDas Matthäus-Prinzip wurde für die Weiterbildungsbeteiligung nachgewiesen, nicht aber für das Weiterbildungsvolumen im Kontext von Numeralität. Aufgrund der Verwobenheit mit sozialen Kontexten ist Numeralität unabhängig vom Bildungsabschluss ein relevanter Prädikator für das Weiterbildungsverhalten. Mittels eines internationalen Vergleichs, basierend auf PIAAC-Daten, verweist der Beitrag auf eine Umkehr des Matthäus-Effekts für Weiterbildungsvolumina. Im OECD-Durchschnitt und in der Mehrzahl der nordischen Länder nehmen weiterbildungsaktive Erwachsene mit geringer Numeralität mehr Weiterbildungsstunden wahr als jene mit hohen numeralen Kompetenzen. Die Ergebnisse deuten auf die Relevanz wohlfahrtsstaatlicher Kontexte für die (Um)Verteilung von Weiterbildungszeit.
Living {Labs} zur {Initiierung} von {Partizipation} in der {HCI
Mensch und Computer 2018-Workshopband
Die Einbindung von Menschen in Forschung und Design ist ein wichtiges Ziel der HCI. Eine wachsende Zahl von Arbeiten untersucht kritisch die Bedeutung und Qualität partizipativer Methoden und versucht, die Grundlagen und Implikationen einer solchen Nutzerbeteiligung zu verstehen. Aus methodischer Sicht wird jedoch selten thematisiert, wie Partizipation innerhalb eines Designprozesses initiiert wird. Der Beitrag diskutiert praktische Herausforderungen und Methoden, um die Beteiligung in einem frühen Stadium zu initiieren. Wir stellen den Fall eines "Living Lab"-Projekts zur Gestaltung von Technik für ältere Erwachsene vor. Dabei haben wir verschiedene Methoden der Nutzerbeteiligung und-vermittlung im Zentrum einer mittelgroßen deutschen Stadt kombiniert. Indem wir unsere Aktivitäten analysieren und reflektieren, leiten wir methodische Implikationen für die laufende Debatte über die Konfigurierung von Partizipation in der HCI ab.