Zertifizierung – ja. Aber effizienter und transparenter (original) (raw)

Digitalisierung - ja gut und dann?

2020

Die Digitalisierung unserer Lebens- und Arbeitswelt wird sich, so lange es Stromquellen gibt und Rohstoffquellen vorhanden sind, auf absehbare Zeit als bevorzugte technologische Handlungsoption in unser Tun und Denken auf jeder gesellschaftlichen und individuellen Ebene etablieren. Dabei scheint allein die Tatsache, dass es sie als Phänomen gibt, als Begründung zu genügen, sie auch unbedingt in alle Lebensbereiche zu integrieren. Dass der Einsatz global wirksamer Technologien auch ein global ethisches Prinzip der Verantwortung verlangt, forderte Hans Jonas Ende der Siebziger Jahre. Joseph Weizenbaum (1977) und Sherry Turkle (1984) beschrieben schon frühzeitig die Wirkmächtigkeit der Computertechnologie. Die bewusst gewählten "alten" Quellen beleuchten den Titel dieses Beitrags "Digitalisierung-na gut und dann?" ohne eine finite Antwort geben zu wollen. Aber wenn Nietzsche schon postulierte, dass der Mensch etwas sei, das überwunden sein will, dann gilt dies in Bezug auf das schlichte Menschenwerk "Digitalisierung" allemal. Denn die Digitalisierung zu betreiben heißt auch, die Antwort geben zu können, was nach ihr kommen soll.

Qualifizierung in und für Berlin 2030: Mehr – Anders – Besser!

FiBS Forum 62, 2019

Prognosis and background analysis for the future development of the Berlin education and qualification system. "Berlin - Growing City" has become a common slogan, which has been discussed especially with regard to the consequences for the infrastructure. In view of the significant increase in the number of births in recent years, schools are also being expanded and renovated. The Senate Department for Urban Development and Housing has so far assumed that the population will grow to 3.8 million in 2030, although the planning basis published at the beginning of 2016 has not been able to fully take into account the consequences of the (temporary) strong influx of refugees and asylum seekers. Berlin is also growing due to the immigration of differently qualified people from the European Union and other, mostly developed countries. The high immigration rates of recent years, together with above-average birth rates, have led Berlin to grow from 3.33 million at the turn of 2011/12 to 3.6 million and 3.75 million at the end of 2017, depending on whether the statistics are based on population numbers or registered inhabitants. As a result, the city has grown by an average of 50.000 inhabitants per year. Even in the years 2015 and 2016, the number of new arrivals was only slightly higher. Only in 2017 population growth declined by about a quarter to just under 39.000. In recent years this growth has affected almost all age groups, although there have also been changes in individual years - for example, the number of children aged up to six in 2017 was slightly lower than the number of children one year younger in the previous year. The same applies to the number of 37- to 42-year-olds. However, such initial changes do not yet have to represent a trend development - they can also be short-term movements that can change again in the following year. This was also the case in earlier years. Nevertheless, it can mean a trend reversal, and especially regarding the two age groups, it cannot be ruled out that this is, at least in part, a migration due to the lack of daycare places. In recent years, the population has grown relatively continuously in almost all age groups. This is particularly true for the 20- to 30-year-olds and, although somewhat weaker, also for the following age groups up to the mid-40-year-olds. It can therefore be assumed that the birth rate will remain high in the future. Only the age groups from the mid 40s show a longer-term population decline.

Mikro-Zertifikate – Für Gerechtigkeit unter Luftverschmutzern

Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie 95 (2) 2009 S. 167-198

Wie müsste eine faire Lösung des Klimaproblems aussehen? Wie sollten wir Pflichten und finanzielle Lasten der nötigen CO2-Reduktionen verteilen, wenn es dabei gerecht zugehen soll und keiner übervorteilt werden darf? In meiner Antwort auf diese ethischen Fragen stütze ich mich auf einen Grundsatz, den Angela Merkel formuliert hat: Jeder Mensch hat das Recht, genauso viel CO2-Emissionen zu verursachen wie jeder andere. Anders als die Bundeskanzlerin, die den Grundsatz nur langfristig in die Tat umsetzen will, plädiere ich dafür, dass die Gleichberechtigung aller in Sachen CO2-Ausstoß schon unter dem Nachfolge-Regime des Kyoto-Vertrags gelten soll. In einem ersten Schritt soll die Steigerung der weltweiten CO2-Emissionen angehalten werden. Um das auf gerechte Weise zu bewerkstelligen, werden in feiner Stückelung Rechte zum CO2-Ausstoß (die sog. Mikro-Zertifikate) ausgegeben, und zwar zunächst für genau so viel CO2, wie die Menschheit zur Zeit insgesamt pro Jahr in die Luft bläst. Wer CO2 emittieren will, gleichgültig wo, wie und wozu, darf das nur gegen Entwertung einer entsprechenden Anzahl an Mikro-Zertifikaten, sonst macht er sich strafbar. Die Mikro-Zertifikate werden auf einer weltweiten Börse gehandelt; ihr Preis ergibt sich aus Angebot und Nachfrage. Mein Vorschlag unterscheidet sich in zweierlei Hinsicht von den Versteigerungen der CO2-Zertifikate, wie sie bislang konzipiert und organisiert worden sind. Einerseits sollen am Ende alle Emissionen klimaschädlicher Gase in den Handel mit Mikro-Zertifikaten einbezogen werden. Andererseits wird das Geld, das durch die Versteigerung der Mikro-Zertifikate zusammenkommt, in regelmäßigen Abständen und ohne Abzüge an jeden einzelnen Menschen ausgezahlt. Das ist einfach, fair und transparent. In einem zweiten Schritt sind die weltweiten CO2-Emissionen drastisch zu verringern, und zwar sieben Jahre lang um jeweils 10%.

Zertifizierungssysteme für Stadtquartiere - ein Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung?

2016

Qualitäten lassen sich im Allgemeinen schwer bewerten oder quantitativ darstellen. Der Trend, möglichst durch Zahlen und Indikatoren Qualitäten messbar und somit (international) vergleichbar zu machen, wird auch in der Planung verfolgt. Diese Arbeit setzt sich mit unterschiedlichen Nachhaltigkeitsbewertungsverfahren (-Zertifizierungssystemen") auf Quartiersebene auseinander. Vorab werden die Begriffe -Nachhaltigkeit", -Quartier" und -nachhaltige Stadtentwicklung" klar definiert und diskutiert. Anschließend werden vorhandene Zertifizierungssysteme für Stadtquartiere in Europa gegenübergestellt. Fokussiert wird eine Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile, der Ansatzrichtungen sowie Vernachlässigungen in den einzelnen Systemen. Die These, dass Quartierszertifikate zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen, wird im Rahmen dieser Arbeit bestätigt. Da Zertifizierungssysteme meist nur Neubau berücksichtigen, werden im Überblick Maßnahmen und Ansätze dargestellt...