Waldsassen Research Papers - Academia.edu (original) (raw)

Heilige Leiber - die Gebeine von (vermeintlichen) römischen Katakombenheiligen - wurden im 17. und 18. Jahrhundert in großer Zahl über die Alpen vermittelt und in solennen Translationsfeiern auf den Altären von Pfarr-, Wallfahrts- und... more

Heilige Leiber - die Gebeine von (vermeintlichen) römischen Katakombenheiligen - wurden im 17. und 18. Jahrhundert in großer Zahl über die Alpen vermittelt und in solennen Translationsfeiern auf den Altären von Pfarr-, Wallfahrts- und Klosterkirchen deponiert. In der Regel wurden sie in mit Türen verschließbaren Glasschreinen arrangiert - oft "vollplastisch", "anatomisch korrekt", bekleidet und mit z. T. aufwendigen Klosterarbeiten geschmückt. Bei bestimmten liturgischen Anlässen wurden die Schreine geöffnet und den Besuchern zur Schau gestellt.
Der Aufsatz beschäftigt sich mit den Heiligen Leibern in der Amberger Jesuiten- und Salesianerkirche sowie in den Stiftskirchen von Speinshart und Waldsassen. Es werden Quellenfunde präsentiert (allen voran die wiederentdeckten Hymnen zum Heilige-Leiber-Fest in Waldsassen), Überlegungen zur Körpersprache der Reliquienarrangements angestellt und rezeptionsgeschichtliche Quellen zu den Waldsassener Katakombenheiligen von den Anfängen bis zur Gegenwart ausgewertet.

Wolfgang Wüst, Besitz durch Tod. Schenkungen und Stiftungen Sterbender an die Klöster in Amberg, Ensdorf, Waldsassen und Weißenohe in Mittelalter und Früher Neuzeit, in: Georg Schrott/ Christian Malzer (Hg.), Mors. Tod und Totengedenken... more

Klappentext: Einblicke in die Geschichte und Architektur ehemaliger klösterlicher Orangeriebauten sowie die Pflanzenbestände der Zisterzienserabtei Waldsassen um 1800 zeigen, eingebunden in weitreichende kulturelle Zusammenhänge,... more

Klappentext:
Einblicke in die Geschichte und Architektur ehemaliger klösterlicher Orangeriebauten sowie die Pflanzenbestände der Zisterzienserabtei Waldsassen um 1800 zeigen, eingebunden in weitreichende kulturelle Zusammenhänge, weitgehend unbekannte Seiten frühneuzeitlicher Orangeriekultur.
Das faszinierende Thema der Orangeriekultur in barocken und nachbarocken Klöstern wird am Beispiel ehemaliger Abteien aus der Oberpfalz illustriert. Neben Fürsten und reichen Bürgern kultivierten auch Mönche exotische Pflanzen, erfreuten sich an ihrer Schönheit, erforschten ihren Nutzen und richteten zu ihrer Überwinterung Gewächshäuser ein.
Pläne von Orangeriebauten und ein Überblick über die Pflanzenbestände vermitteln Eindrücke von der damaligen Architektur und Gartenkultur.
Die Auseinandersetzung mit historischen Texten aus früheren Klosterbibliotheken macht deutlich, wie intensiv die Orangeriekultur mit anderen Bereichen des gesellschaftlich-kulturellen Lebens verflochten war. So lassen sich u. a. Bezüge zur herrschaftlichen Repräsentation, zu Klostergärten, Klostermedizin, klösterlichem Bildungswesen, naturkund- lichen Sammlungen und religiöser Pflanzensymbolik nachvollziehen.