Marcolinus Amanni von Forlì - Ökumenisches Heiligenlexikon (original) (raw)
Gedenktag katholisch: 2. Januar
nicht gebotener Gedenktag im Dominikanerorden: 27. Januar
Name bedeutet: dem (römischen) Kriegsgott Mars geweiht (latein.)
Ordensmann, Priester
* 1317 in Forlìin Italien
† 15. Januar 1397im Januar (?) 1397 daselbst
Gherardo Garattoli: Fresko, um 1405, in der Kirche San Giovanni in Canale in Piacenza
Marcolinus trat bereits im Alter von zehn Jahren in den Dominikanerorden ein im Kloster an San Domenico - heute Pinakothek - in seiner Heimatstadt und wurde später zum Priester geweiht. 70 Jahre führte er ein strenges Ordensleben in großer Demut und Einfachheit, in der Stille und der Einsamkeit, im Dienst an Armen und der Betreuung von Kindern.
Il Guernico: Maria erscheint Marcolinus mit einem Engel, in der Pinakothek im Palazzo di Brera in Mailand
Marcolinus verließ seine Klosterzelle an San Domenico nur selten. Seine Wirken war nach außen unsichtbar, geleitet vom Heiligen Geist war er ständig auf Suche nach Gott in Gebet und Meditation. Er wollte nicht als Lehrer oder Prediger glänzen, sondern still und verborgen wirken. Die einzige Zierde seiner Zelle war ein Marienbild, für die er schon immer eine besondere Verehrung hatte.
Vitale da Bologna († 1359): Marcolinus' Marienbild, im ehemaligenDominikanerkloster, heutMuseum San Domenico in Forlì
Damit wirkte Marcolinus in seiner Zeit, die eine Zeit des Niedergangs für denDominikanerorden war, weil die schwarze Pest in den Klöstern zahllosen Opfer forderte und die wenigen Überlebenden erschreckt und entmutigt waren, menschliche Schwäche und Unordnung Einzug hielt. In dieser Situation gab Marcolinus mit seinem Leben ein Bespiel und widersetzte sich dem Verrat an den Zielen vonDominikus auf seine Weise, so wie das auchKatharina von Siena oderRaimund von Capua taten. Einer seiner Brüder schrieb, er lebe wieein Fremder auf der Erde, nur um himmlische Dinge besorgt. Er starb, nachdem ihm sein Tod durch himmlische Eingebung zuvor bekanntgegeben wurde.
Antonio-Rossellino († 1479): Sarkophag für Marcolinus, im ehemaligenDominikanerkloster, heuteMuseum San Domenico in Forlì
**Kanonisation:**Marcolinus' Verehrung wurde von Papst Benedikt XIV. am 9. Mai 1750 bestätigt.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 03.02.2024
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://www.katolsk.no/biografier/historisk/mforli - abgerufen am 26.03.2023
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/90754 - abgerufen am 26.03.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überhttps://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.