Erntehelfer braucht die Landwirtschaft im Dreisamtal und Schwarzwald (original) (raw)
Erntehelfer im Breisgau und Hochschwarzwald |
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Blick nach Westen bei Tunsel zwischen Maria-Hilf-Kapelle und Rebberg am 6.5.2007 morgens um 10 Uhr
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Alles h�ngt an den Helfern aus dem Osten
Nach wie vor arbeiten �berwiegend ausl�ndische Erntehelfer auf den Spargel- und Erdbeerfeldern im Breisgau. Die Arbeitsagentur Freiburg registrierte Mitte April rund 2500 rum�nische und 2072 polnische Staatsangeh�rige. Nur etwa jeder zehnte Helfer stammt aus Deutschland. .... Nach Angaben von Branchenkennern verdienen Erntehelfer rund um Freiburg im Regelfall 5,55 Euro pro Stunde (brutto). Sie k�nnen k�nftig sechs statt bislang nur vier Monate hier bleiben, um Geld zu verdienen. ...
Alles von Silvia Faller vom 7.5.2009 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/alles-haengt-an-den-helfern-aus-dem-osten--14688829.html
Solchen Abzockern das Handwerk legen
Heute gab es k�stlichen Spargel zu Mittag und so ganz nebenher las ich den oben genannten Bericht. So in der H�lfte des Berichts angekommen stockte mir der Atem und eine Spargelstange blieb mir im Hals stecken: Es gibt also einen Verein, der sich [Maschinen- und Betriebshelfering Breisgau](blhv.htm#Maschinenring Breisgau in Sexau) nennt, und an den wird der Lohn von 10 Euro pro Stunde je Arbeiter �berwiesen. Dieser Verein kn�pft den hier genannten "Durchbucklern" 4,50 Eurp pro Stunde ab, also sogenannte Vermittlungsgeb�hr. Es zeigt sich dadurch, in welcher Gesellschaft wir leben, und das nennen wir auch noch "soziale Marktwirtschaft". Ich nenne das "der pure Feudalismus"! Solchen Abzockern geh�rt das Handwerk gelegt, denn nichts w�re einfacher f�r die Landwirte, als sich die Adressen der Arbeiter geben zu lassen, die k�nnten sich selbst organisieren und i den kommenden Jahren ihren sowieso schon schwer verdienten Lohn komplett erhalten. Ist den Landwirten dieser Weg zu unbequem, da er mit mehr Aufwand verbunden ist?
Leserbrief vom 14.6.2009 von Herbert Pommerenke aus Mach bei Freiburg
zu: "Die Durchbuckler aus Siebenb�rgen", 17.5.2009,www.der-sonntag.de
Weniger Polen arbeiten auf deutschen Feldern
Die Zahl der Erntehelfer aus Polen ist in diesem Jahr stark zur�ckgegangen. Im August seien nur noch 165 000 polnische Saisonarbeitnehmer im Einsatz gewesen im Vergleich zu 197 000 ein Jahr zuvor, sagte ein Sprecher der Bundesagentur f�r Arbeit. Als Gr�nde gelten eine bessere Bezahlung zum Beispiel in Gro�britannien und die bessere Lage der polnischen Wirtschaft. Um Engp�sse zu vermeiden, sollen L�cken in Absprache mit Rum�nien und Bulgarien geschlossen werden. Die Gesamtzahl ausl�ndischer Helfer sank von rund 258 000 im Jahr 2007 auf 243 000 im August 2008. Die BA zog eine positive Zwischenbilanz. In der Regel m�ssen zehn Prozent, in Ausnahmef�llen bis zu 20 Prozent der Helfer � gemessen an der Helferzahl von 2005 � mit Arbeitslosen aus Deutschland besetzt werden. Diese flexible Regelung habe sich bew�hrt.
20.8.2008, www.rnz.de
Polnische Erntehelfer fehlen - Felder umpfl�gen
Anfang Juni, Erdbeerzeit und Erntezeit. Doch viele Obstbauern sind verzweifelt: Die polnischen Erntehelfer sind in diesem Jahr nicht da. Sie sind lieber nach England und Skandinavien gegangen, denn f�r sie ist das Arbeiten dort mit weniger B�rokratie verbunden. F�r die Obstbauern in und um Friedrichshafen eine Katastrophe: Viele Felder k�nnen nicht abgeerntet werden.
Seit �ber 150 Jahren ist der Obstbetrieb Blaser in Familienbesitz, doch so schlimm wie in diesem Jahr war die Lage noch nie. Obstbauer Andreas Blaser aus Senglingen fehlen 40 Prozent der sonst �blichen Erntehelfer, das sind genau 70 Mann. Von seinen insgesamt 30 Hektar Erdbeerfeldern wird der 35-J�hrige in diesem Jahr wohl neun wieder umpfl�gen m�ssen, trotz reifer, roter Erdbeeren. "Es ist eine echte Katastrophe und geht wirklich an unsere Substanz. Wenn das so weitergeht, m�ssen wir wohl bald die Produktion aufgeben." Das Problem der Obstbauern: Deutsche Arbeitslose oder Hartz-IV-Empf�nger lassen sich erst gar nicht dazu herab, auf den Feldern zu arbeiten. "Das ist ein einziges Fiasko. Den Traum, dass wir deutsche Erntehelfer bekommen, haben wir eh schon begraben", schimpft Bauer Blaser. Daher griff man in den vergangenen Jahren auf polnische Arbeiter zur�ck. Die waren froh, in Deutschland arbeiten zu k�nnen. Doch seit diesem Jahr gehen die polnischen Erntehelfer lieber nach England, Skandinavien oder Irland.
Denn dort herrscht die so genannte "Arbeitnehmerfreiz�gigkeit" - sie k�nnen unb�rokratisch so lange im Land arbeiten wie sie gebraucht werden. In Deutschland dagegen d�rfen Erntehelfer aus dem EU-Ausland maximal vier Monate bleiben, danach m�ssen sie zur�ck in die Heimat und d�rfen erst dann wieder einreisen. "Wir m�ssen f�r jeden Polen au�erdem eine Vermittlungsgeb�hr in H�he von 60 Euro an die Agentur f�r Arbeit bezahlen, egal ob die Leute kommen oder nicht - ganz zu schweigen von dem ganzen Papierkram, der anf�llt", erkl�rt Blaser. F�r 70 Arbeiter hat er insgesamt 4200 Euro bezahlt, aber keiner von ihnen ist gekommen. Also wollte er Arbeiter aus der Ukraine an den Bodensee holen, doch f�r die werden keine Visa erteilt.
Ein anderer Obstbauer, der anonym bleiben m�chte, wird noch deutlicher: "Wir haben hier Ernteausf�lle in betr�chtlicher H�he. Der Gesetzgeber muss endlich etwas tun. Und die deutschen Arbeitslosen - die kann man vergessen. Die kommen ja erst gar nicht." Bei der Agentur f�r Arbeit in Friedrichshafen wei� Leiter Karl-Otto Gerlach um die Probleme. Doch er weist die Verantwortung von sich: "Die Arbeitslosen, die zu uns kommen, k�nnen wir doch nicht zwingen, auf dem Feld zu arbeiten. Das ist alles freiwillig. Und die meisten haben einfach keine Lust dazu. Da kann ich auch nichts machen."
Andreas Blaser k�nnte t�glich 20 Tonnen Erdbeeren ernten, wenn er genug Leute h�tte. Im Moment sind es nur zw�lf Tonnen am Tag, die restlichen Erdbeeren verrotten auf den Feldern. An die kommende Apfelernte mag er gar nicht denken: "Da wird das dann alles noch schlimmer".
Ganzen Beitrag von Kerstin Mommsen vom 2.6.2007 bitte aufwww.suedkurier.de lesen
Erntehelferprojekt mit weniger Langzeitarbeitslosen im Ortenaukreis
Auch in diesem Jahr werden imOrtenaukreis wieder, neben den hoch angesehenen Erntehelfern aus Osteuropa, deutsche Langzeitarbeitslose in der Landwirtschaft saisonweise eingesetzt werden � allerdings wohl nicht so viele wie 2006. Insgesamt werden aber die von der Bundesregierung geforderten 90 Prozent in etwa erreicht werden.
Es ist schon ein hartes Gesch�ft, die Arbeit in der Landwirtschaft. Und sie ist vor allen Dingen gew�hnungsbed�rftig. Davon k�nnen zahlreiche deutsche Langzeitarbeitslose ein Lied singen, die im vergangenen Jahr bei der Spargel- und Erdbeerernte, im Tabak- oder Weinbau oder bei sonstigen Arbeiten auf dem Bauernhof eingesetzt waren. Doch auch viele Landwirte konnten manches Lied singen � nicht immer ein harmonisches. Denn nicht selten erwiesen sich die von der Kommunalen Arbeitsf�rderung Ortenaukreis (KOA) �ber die Arbeitsf�rdergesellschaft Ortenau (Af�g) zugewiesenen Langzeitarbeitslosen (Alg-II-Empf�nger) als v�llig ungeeignet, bisweilen auch als v�llig unwillig. Doch Armin Mittelst�dt, dem KOA-Amtsleiter beim Landratsamt, ist klar: Mit zu viel Druck, gar Zwang, l�sst sich bei der Klientel nichts erreichen. Vielmehr halse man sich dadurch nur die Ver�rgerung der Landwirte auf � dann, wenn die anstehenden Arbeiten nicht sauber und schnell erledigt werden und im schlimmsten Falle sogar Fr�chte verderben. Das Erntehelfer-Projekt wurde 2005 als Mini-Aktion begonnen � mit 15 Personen. Vom ersten sanften Erfolg angesteckt, setzte man sich f�r 2006 gleich ein zehnfaches Ziel. Die Zielmarke wurde nur knapp verfehlt, so Mittelst�dt. Letztlich waren 120 Erntehelfer bei 392 Arbeitseins�tzen in 122 landwirtschaftlichen Betrieben t�tig � alle sozialversicherungspflichtig, wohlgemerkt. "Ein gro�er Teil der Landwirte" war mit den ihnen vermittelten Erntehelfern zufrieden, ein anderer dagegen � gelinde gesagt � von Wille und K�nnen der Helfer ma�los entt�uscht. Um dem f�r 2007 vorzubeugen, trafen sich Beh�rdenvertreter und rund 350 Landwirte im Winter, um deren W�nsche mit den Forderungen der Bundesregierung abzustimmen. Man einigte sich, dass bis zu 90 Prozent der Saisonkr�fte aus dem Ausland stammen d�rfen, und dass diese vorrangig in der Haupterntezeit und bei der Verarbeitung leicht verderblicher Kulturen � von Spargel bis Erdbeeren � eingesetzt werden sollen. Die Arbeitslosen sollen hingegen vor allem bei der Ernte weniger empfindlicher Fr�chte und in vor- oder nachgelagerten Arbeiten zum Einsatz kommen. Die Af�g hat laut Gesch�ftsf�hrer Hans Pfotzer-Rei� seit Jahresbeginn rund 350 potenzielle Erntehelfer gesichtet, davon sind bereits 34 im Einsatz: "Und von diesen hatten wir bislang nur zwei Ausf�lle � eine deutlich bessere Bilanz als 2006." Umgekehrt haben die Landwirte bereits rund 90 Arbeitskr�fte angefordert. Schafft man es in diesem Jahr, kreisweit rund 100 Erntehelfer kontinuierlich bei Betrieben unterzubringen � und zwar bei hoher Zufriedenheit der Landwirte � , w�rde dies seitens der Verantwortlichen schon als Erfolg gewertet. "Wir begr��en das Projekt" , sagte gestern vor der Presse auch Harald Huber, Teamleiter der Agentur f�r Arbeit Offenburg. Die schaffte es 2006 ebenfalls, Arbeitslose in der Landwirtschaft unterzubringen, n�mlich 30 Alg-I-Empf�nger. Langzeitarbeitslose, die sich als Erntehelfer in der Landwirtschaft einbringen, bekommen 7,15 Euro Stundenlohn (Osteurop�er 5,35 Euro). 50 Euro bekommen sie extra, wenn keine Fehlzeiten vorliegen, weitere 50 Euro, wenn der Landwirt ihnen die Schulnote 1 oder 2 erteilt; bei einer 3 gibt�s noch 30 Euro. Die Landwirte selbst m�ssen lediglich 5,50 Euro Stundenlohn bezahlen (plus Mehrwertsteuer), sonst fallen f�r sie keine weiteren Kosten an. Vor Eins�tzen werden Praktika (ein bis drei Tage) zur �berpr�fung der Eignung angesetzt. Die Vertr�ge dauern im Schnitt vier bis sechs Monate. Besonders erfreulich f�r Pfotzer-Rei�: Im Oktober begann ein landwirtschaftliches Projekt mit 25 Jugendlichen. Dabei gelang es, bereits zw�lf von ihnen in Praktika unterzubringen: "Wir sind zuversichtlich, dass sie danach in der Landwirtschaft h�ngen bleiben."
23.4.2007, www.badische-zeitung.de
Spargelernte - besonders anstrengend bei gro�er Hitze
Fr�her, als der Spargelanbau noch in kleinem Rahmen von der (Gro�-)Familie betrieben wurde, ging man fr�h morgens um 6 Uhr zum Stechen auf den Acker, um "z Nine" ("um 9", da gabs dann Vesper) wieder zuhause am Hof zu sein. Und manchmal wurde zus�tzlich auch sp�t abends geerntet, wenns k�hler wurde.
Heute herrscht auf den riesigen durch Folien bedeckten Spargelfeldern im Markgr�flerland, Kaiserstuhl und n�rdl. Breisgau auch zu Mittagszeit Erntebetrieb: Die polnischen ErntehelferInnen verrichten bei unbeschreiblicher Hitze und glei�end hellem Sonnenlicht ihre schwei�treibend m�hsame Arbeit auch um 12 Uhr mittags: Folie hochheben, Spargel stechen, Folie abdecken und Spargel zur Sammelstelle wegtragen.
Beim Fotografieren kam ich mir da schon sehr bedr�ckt vor: Da knipse ich vornehmer EG-Deutscher die ErntehelferInnen aus dem EG-Land Polen bei einer Arbeit, die zu leisten kein Deutscher mehr bereit ist. Und nachmittags kaufe ich wie auch etliche Sozialleistungsbezieher hier in der Regio den frischen Spargel vom "Oberrotweiler Erzeugermarkt" so ganz selbstverst�ndlich bei Aldi - Vater Staat sei Dank.
ek, 15.6.2006
Spargelernte bei Schlatt am 1.Mai 2008
� by freiburg-schwarzwald.de, Kontakt, Update 23.07.11