Gentechnik, GVO, Agro-Gentechnik, GVO-Pflanzen, gentechnikfrei im Schwarzwald (original) (raw)

Schwarzwald f�r Ehrenamtliche, Gesch�ftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest Agro-Gentechnik und Pharma-Gentechnik

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GVO, Gentechnisch ver�nderter Organismen, GVO-Kontingente, Saatgut

Blick vom Attental ins Dreisamtal nach S�den �ber Dinkel und Roggen (links) am 21.6.2007
Blick vom Attental ins Dreisamtal nach S�den �ber Dinkel und Roggen (links) am 21.6.2007

**"Ich f�ge den 10 Geboten ein elftes hinzu: Du sollst nicht Kerne spalten, weder Atomkerne noch Zellkerne!"**Franz Alt am 29.4.2006 auf dem Freiburger Rathausplatz Blick vom Feldberggipfel nach Westen zur Wetterwarte und Kandel (rechts) "Wir m�ssen die selbst gemachten Fehler im Anbau korrigieren, nicht das Sch�pfungsprogramm, um die Pflanzen unseren Fehlern anzugleichen." eMail-Zitat vom 28.01.2006 von Prof. Dr. Claus Hipp
Blick vom Feldberg ins Nebelmeer des Rheintals

| Auch im Markgr�flerland: "Genmais - so ein Schei�" | | | | ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- | | | | Auch im Markgr�flerland: "Genmais - so ein Schei�" | | |

Aktionsb�ndnis gentechnikfreie Region Oberrhein - AGRO

"Vor dem Hintergrund derEntwicklung der Gentechnik am Oberrhein in den letzten 10 Jahren und der immer deutlicher werdenden Probleme eines Nebeneinanders (Koexistenz) von bew�hrtem Landbau und GmO-Einsatz (GentechnischmodifizierteOrganismen) ist f�r uns klar: wir brauchen eine gentechnikfreie Region Oberrhein. Mit gro�er Sorge verfolgen Bev�lkerung und Landwirte das Aufweichen bzw. Aufheben des bisherigen Europ�ischen Zulassungs- und Anbaumoratoriums. Selbstverst�ndlich muss es zun�chst eine verl�ssliche Gesetzgebung geben, nach der nicht gentechnisch manipuliertes (GMO-freies) Saatgut undGMO-freie Lebensmittel und der soziale und rechtliche Frieden in den D�rfern gew�hrleistet bleiben (Kennzeichnung, R�ckverfolgbarkeit, Haftung, faire Nachbarschaft, usw.)"

Aktionsb�ndnis gentechnikfreie Region Oberrhein
c/o Dora Pfeifer-Suger
http://www.aktionsbuendnis.net/oberrhein

c/o R�diger Stegemann, AGRO, Tel. 07633/92 98 54; agroco@gmail.com

Gendreck-weg.de - Bauern gegen Gentechnologie

Gendreck-weg wurde von Imkern und B�uerinnen und Bauern aus S�ddeutschland ins Leben gerufen. Sie sp�ren als Erste die Konsequenzen der Gentechnologie. Wer will noch Honig kaufen, wenn er mit Gentech-Pollen verunreinigt ist? Wer traut den Erzeugnissen eines Bauern noch, wenn der Nachbar Gentech-Mais anbaut? Die gesundheitlichen Konsequenzen des Genfood sind nicht ausreichend erforscht, besorgniserregende Hinweise werden ignoriert. Was die Risikotechnologie mit Natur und Landschaft machen wird, ist noch v�llig ungewiss. Bereits jetzt sind zahlreiche Existenzen durch die Agro-Gentechnik bedroht - in Deutschland. International ist diese Entwicklung noch dramatischer. Hoffnungslos verschuldete Gen-Soja-Anbauer in Indien wissen keinen Ausweg mehr - Tausende haben sich schon das Leben genommen. In vielen L�ndern protestieren Kleinbauern gegen die ungeheure Macht der Agrarkonzerne. Mit der Gentechnik nehmen die Abh�ngigkeiten noch zu und bedrohen die Zukunft von Millionen von Familien und die Biologische Vielfalt.
www.gendreck-weg.de

[Freiwillige Feldbefreiung: Tauschaktion Bantam gegen Genmais](gentechnik2.htm#Freiwillige Feldbefreiung: Tauschaktion Bantam gegen Genmais) >Gentechnik2 (3.12.2008)

Vita-Activa-Tour.de: Protest gegen Gentechnik
Die Schlegels sind mit ihrer Pferdekutsche durch ganz Europa gefahren und sie hatten eine Mission: Protest gegen Gen-Landwirtschaft. �berall wurden sie freundlich aufgenommen. �ber ihre Erfahrungen berichten die Schlegels in der Landesschau. Aufger�ttelt von den Auswirkungen industrieller Landwirtschaft fuhren Maria und Markus Schlegel 8300 Kilometer in einer Pferdekutsche durch Europa, um �ber die Risiken der Gentechnik aufzukl�ren. Mit 20 bis 25 Kilometer pro Tag bereisten sie Deutschland Spanien, Frankreich, Portugal, Tschechien, die Niederlande, Belgien und die Schweiz. Am 1.12.2009 trafen die beiden Heiligenberger nach 16 Monaten wieder in �berlingen am Bodensee ein.

Maria und Markus Schlegel
www.vita-activa-tour.eu

Gr�ne Gentechnik

Gr�ne Gentechnik oder Agro-Gentechnik ist die Anwendung der Gentechnik in der Pflanzenz�chtung. Einzelne Gene fremder Organismen werden im Labor gezielt in Kulturpflanzen eingesetzt. Konnte bei der klassischen Z�chtung nur die Eigenschaften von nah miteinander verwandten Pflanzen durch Kreuzung kombiniert werden, erm�glicht die Gentechnik auch die Erbanlagen artfremder Organismen zu nutzen. Die Bef�rworter versprechen sich davon, die landwirtschaftliche Produktion auch bei einer wachsenden Weltbev�lkerung zu sichern. Au�erdem k�nnte die Widerstandsf�higkeit gegen Krankheiten und Sch�dlinge gest�rkt werden. Gegen die Larve des Maisz�nslers werden, auch im �kologischen Landbau, Bakterien gespritzt, die ein Eiwei� produzieren, das nur f�r bestimmte Insekten sch�dlich ist. Dieses eiwei�produzierende Gen wurde direkt in die Maispflanze eingebaut. Die Kraut-und Knollenf�ule bei Kartoffeln wird durch einen Pilz ausgel�st. Ein aus einem Bakterium eingesetztes Gen sorgt daf�r, dass die Kartoffel die befallenen Zellen absterben l�sst. Damit stirbt auch der Pilz. Es besteht auch die Hoffnung mittels der Gentechnik Viruserkrankungen zu verhindern, was bislang nicht m�glich ist.

Gentechnikgesetz

Das Gentechnikgesetz ist am 26. 11.2004 im Bundestag mit der Mehrheit der rot-gr�nen Regierungskoalition beschlossen worden. Ziel: Alle Anbauformen, also mit oder ohne Gen-Pflanzen, sollen m�glich sein und gentechnikfreie Pflanzen vor Auskreuzungen gentechnisch ver�nderter Organismen - zum Beispiel durch Pollenflug - gesch�tzt werden. Voraussichtlich im Januar tritt das Gesetz in Kraft. Der von CDU/CSU und FDP dominierte Bundesrat hatte die Novelle am 5. November abgelehnt und Erleichterungen f�r den Anbau von GVO-Pflanzen gefordert. Zustimmen muss der Bundesrat allerdings, wenn in einem n�chsten Schritt die konkreten Verordnungen verabschiedet werden, da die Umsetzung L�ndersache ist.

Karte mit Gentechnik-Anbaufl�chen von Mais

Die Mehrheit der Landwirte in Deutschland lehnt den Anbau von Gen-Pflanzen nach wie vor ab. Die jetzt angemeldeten 3581 Hektar Gen-Mais machen lediglich einen Anteil von 0,21 Prozent der gesamten Mais-Anbaufl�che in Deutschland aus. Wie in den vergangenen Jahren, ist im Laufe der n�chsten Monate mit erheblichen Fl�chenabmeldungen zu rechnen.

www.greenpeace.de/gen-mais-karte

Die Produkte m�ssen gekennzeichnet werden

Die Agro-Gentechnik ist eine Risiko-Technologie. Das derzeit g�ltige Haftungsrecht sorgt daf�r, dass der Landwirt, der gentechnisch ver�nderte Pflanzen anbaut, verschuldungsunabh�ngig haftet. Das ist auch richtig so. Wie soll ein konventionell oder biologisch anbauender Landwirt nachweisen, woher eine Verunreinigung seines Feldes genau kommt, wenn noch nicht einmal genau definiert werden kann, wie weit Pollen fliegen k�nnen?

Keine Versicherung ist bereit dieses Risiko zu versichern. Weder Saatgutkonzerne, die gentechnisch ver�nderte Organismen (GvO) produzieren, noch Landwirte sind bereit die Haftung zu �bernehmen. Es kann nicht sein, dass ein Haftungsfonds aus Steuergeldern f�r dieses Risiko aufkommen soll, da �ber 70 Prozent der Bev�lkerung die Gentechnik in Lebensmitteln ablehnen. Es wird immer darauf hingewiesen, dass EU-Recht umgesetzt werden m�sse. EU-Recht wird von den Mitgliedsstaaten verabschiedet, also auch von unseren Politikern. In ganz Europa haben B�rger gentechnikfreie Regionen gegr�ndet, um auch zuk�nftig gentechnikfreie Lebensmittel erzeugen zu k�nnen. Da die Politiker vom Volk gew�hlt wurden, sollten sie sich �berlegen, wie sie dazu beitragen k�nnten, diese Regionen zu unterst�tzen und zu f�rdern und nicht den �schwarzen Peter� den Landwirten zuzuschieben, indem diese Selbstverpflichtungserkl�rungen abgeben sollen und so weiter, damit eine tats�chliche Koexistenz gew�hrleistet werden kann. Die Aussage, der Markt solle entscheiden, ob sich GvO-haltige Produkte etablieren k�nnen, setzt eine absolute Kennzeichnung voraus, also auch tierischer Produkte, die von Tieren stammen, die mit GvO gef�ttert wurden, sollten gekennzeichnet werden. Ebenso ist es nicht richtig, dass Produkte, die �zuf�llig oder technisch nicht vermeidbar� bis 0,9 Prozent GvO enthalten, nicht gekennzeichnet werden m�ssen. So kann ich mich doch gar nicht wirklich entscheiden, Produkte ohne GvO zu bevorzugen.
BZ-Leserbrief von Alma Fischer, Buggingen vom 3.3.2006

Seehofer: Haftungsfonds soll Genbauern entlasten

Weil bislang jeder Genbauer f�r Sch�den auf den Feldern der Nachbarn haftbar ist, baut fast niemand genver�nderte Pflanzen an / Das soll sich nun �ndern / >Der Bundestag hat am Donnerstag das Gentechnikgesetz ge�ndert und eine EU-Richtlinie umgesetzt. Das strenge Haftungsrecht, das von Rot-Gr�n eingef�hrt wurde, bleibt aber vorl�ufig erhalten. Die gro�e Koalition will es abmildern, wei� aber noch nicht wie.

Was wurde im Gentechnikgesetz konkret ge�ndert? Wichtigster Punkt sind Regeln zur Information der Verbraucher �ber ungenehmigt in Verkehr gebrachte Gentech-Pflanzen und �ber Gefahren, die von genehmigten Pflanzen ausgehen. Im urspr�nglichen Gesetzentwurf hie� es, die �ffentlichkeit �kann� dar�ber informiert werden. Jetzt wurde beschlossen, dass die Beh�rden in diesen F�llen die B�rger informieren �sollen� .
Was besagt das strenge Haftungsrecht? Konventionelle Landwirte und �ko-Bauern erhalten einen Schadenersatzanspruch, wenn auf ihren gentechnikfreien Feldern pl�tzlich Gentech-Pflanzen wachsen und sie ihre Ernte deshalb nicht mehr als �gentechnikfrei� verkaufen k�nnen. Der Preisunterschied muss ihnen dann ersetzt werden.
Warum ist die Regelung so umstritten? Kritiker halten sie f�r innovationsfeindlich, weil sie f�r Gentech-Bauern unabsehbare Haftungsrisiken mit sich bringe. Diese m�ssten n�mlich auch dann f�r die Auskreuzung von Gentech-Pflanzen in gentechfreie Nachbarfelder haften, wenn gar nicht klar ist, ob sie selbst den Schaden verursacht haben. Laut Gesetz haften n�mlich alle Gentech-Bauern der Gegend als Gesamtschuldner.
Was hat die Koalition nun vor? Geplant ist zweierlei. Zum einen soll in einer Verordnung die �gute fachliche Praxis� f�r Gentech-Bauern definiert werden. Dort werden f�r alle relevanten Pflanzenarten Mindestabst�nde zu konventionellen Feldern festgelegt. Wer diese Regeln einh�lt, haftet nicht individuell. F�r die dennoch durch Auskreuzung auftretenden Sch�den soll ein neu einzurichtender Haftungsfonds geradestehen.
Wer soll in den Haftungsfonds einzahlen? Bauern und Saatgutindustrie w�re es am liebsten, wenn der Staat den Fonds finanziert und so die offenen Haftungsrisiken �bernimmt. Bund, L�nder und Gemeinden haben aber kein Geld f�r solche Subventionen. Im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD hei�t es, dass die �beteiligten Wirtschaftszweige� den Ausgleichsfonds einrichten sollen. .....
Alles von

Christian Rath vom 18.2.2006 aufwww.bzol.de

Gentechnik bedroht die Biobranche auch in S�dbaden

Auch s�dbadische Hersteller von Bio-Lebensmitteln wollen im Ausland produzieren, wenn es in Deutschland Gen-�cker gibt

In der Biolebensmittel-Industrie und bei den �kobauern herrscht erhebliche Unruhe. Denn mit dem neuen Landwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) dreht sich der Wind deutlich in Richtung gr�ner Gentechnik. Eine der ersten Amtshandlungen des Ministers war, die Maissorte MON 810 auf deutschen Feldern zuzulassen. Ein verheerendes Signal f�r die Agrarwirtschaft, warnen die Hersteller von Biolebensmitteln und setzen ein deutliches Zeichen: Sie drohen mit Abwanderung.

Nicht etwa, dass Norbert Michel bereits mit seinem Unternehmen auf gepackten Koffern s��e. Dennoch m�chte der Chef des[Schliengener Unternehmens Mayka](littenweiler/naturkost.htm#Mayka Naturbackwaren GmbH in Schliengen) den Gang ins Ausland nicht ausschlie�en. Noch kann das Unternehmen, das Knabbergeb�ck produziert, mit einem aufgedruckten Versprechen werben: �Alle Produkte sind frei von gentechnisch ver�nderten Inhaltsstoffen.� Doch wie lange noch, wenn sich die deutsche Landwirtschaft der gr�nen Gentechnik �ffnet? �Im Augenblick sind wir nicht direkt betroffen� , sagt der Gesch�ftsf�hrer, �weil die Gentechnik unseren Hauptrohstoff, den Dinkel, nicht im Visier hat.� Etwa 400 Tonnen verarbeitet Mayka davon j�hrlich zu Knabbereien aus Brezeln und Salzstangen. 15 Mitarbeiter setzen an die sieben Millionen Euro um. "Wir wollen gerne der heimischen Landwirtschaft den R�cken st�rken� , bekr�ftigt Michel, �gleichwohl schauen wir uns nach anderen Bezugsquellen um� . Die sieht er in der Schweiz, in �sterreich und Rum�nien.

Damit steht der Unternehmer nicht allein. Auch sein Kollege aus dem bayerischen Pfaffenhofen, Claus Hipp, drohte unl�ngst auf der Gr�nen Woche in Berlin, k�nftig die Gl�schen f�r Babynahrung nicht mehr mit Bioprodukten aus deutschen Landen zu f�llen, sondern die Rohstoffe vollst�ndig aus anderen L�ndern zu holen. Zudem k�nnten auch Teile der Produktion ganz ins Ausland abwandern. Mit Hipp spricht ein Schwergewicht in der Branche. Er besch�ftigt 1000 Menschen in Deutschland, und z�hlt 3000 Biobetriebe in Bayern und im Ausland zu seinen Zulieferern. Hipp ist sich sicher: �Die M�tter wollen keine gentechnisch ver�nderte Nahrung.� Und nicht nur die. 70 Prozent der Deutschen lehnen Umfragen zufolge die gr�ne Gentechnik ab. Warum also brach Seehofer scheinbar ohne Not eine Lanze f�r die Gentechnik auf deutschen Feldern? Der Markt gibt offensichtlich dazu keinen Anlass.

Verwundert dar�ber zeigt sich auch die Arbeitsgemeinschaft des �kologischen Landbaus in Baden-W�rttemberg. Dort sieht man Seehofer nicht als den gro�en �Antreiber� der neuen Technologie, sondern vielmehr als einen �Getriebenen� . Denn die schwarz-rote Bundesregierung hat sich laut Koalitionspapier vorgenommen, �die Forschung und Anwendung der Gentechnik zu bef�rdern� . Ein klarer Auftrag an Seehofer. Vorg�ngerin Renate K�nast (Gr�ne) hatte zwar Haftungs- und Anbaufragen in einem ersten Teil gesetzlich durch den Bundestag absegnen lassen. Mit dem anderen Teil, der das Ausbringen gentechnisch ver�nderter Pflanzen regeln sollte, war sie im vergangenen Sommer am Widerstand der L�nder im Bundesrat gescheitert.

Im s�dbadischen Bauernverband (BLHV) bleibt man skeptisch. Erst wenn sich die Haftungslage tats�chlich ge�ndert habe, k�nne man den Landwirten empfehlen, gr�ne Gentechnik einzusetzen. �Wir raten unseren Bauern auch in diesem Fr�hjahr, davon die Finger zu lassen� erkl�rt Martin Armbruster, Marktreferent im BLHV. Zudem gebe es auch von der Marktseite keine zwingenden Gr�nde, den Einsatz zu forcieren. Dass dies so bleibt, hofft Wolfgang Heck. Er ist Gesch�ftsf�hrer der[Freiburger Life-Food GmbH](littenweiler/naturkost.htm#Life Food GmbH -Taifun-Tofuprodukte in Freiburg) und bei diesem Thema sensibel. Schlie�lich stellt sein Unternehmen Tofu-Produkte her. Deren Grundstoff: Soja, eigentlich die klassische Pflanze gr�ner Gentechnik. 2005 wurde bereits auf einer Fl�che von mehr als 50 Millionen Hektar Gen-Soja angebaut. 1000 Tonnen werden j�hrlich bei Life-Food verarbeitet. Die Soja allerdings stammt aus zertifizierten �ko-Betrieben in Baden-W�rttemberg und dem Elsass sowie aus Brasilien. Eine st�ndige Kontrolle garantiert gentechnisch unver�nderte Erzeugnisse. Darauf ist Heck nicht nur stolz, sondern daf�r m�chte er auch k�nftig k�mpfen. Deshalb hat er Horst Seehofer in seinen Betrieb eingeladen. Ein Besuch in Freiburg? Der Minister k�nnte davon bestimmt profitieren. Denn in Sachen gr�ner Gentechnik scheint der CSU-Mann noch keinen eigenen Standpunkt entwickelt zu haben und Nachhilfe zu brauchen. Oder warum sonst sind auf der Homepage des Verbraucherministeriums immer noch die Standpunkte von Renate K�nast zu finden?
Alles von Rainer Fritz vom 18.2.2006 auf www.bzol.de lesen

WTO verbietet den Europ�ern vorerst, den Import von Gennahrung zu verhindernVielen Verbrauchern mag es absurd erscheinen: Die Europ�er lehnen mit gro�er Mehrheit genver�nderte Nahrungsmittel ab, die EU darf die Einfuhr dennoch nicht verbieten. Zu diesem Schluss kam das Schiedsgericht der Welthandelsorganisation (WTO) in einem Zwischenbericht.

Geklagt hatten Kanada, die USA und Argentinien, die im so genannten De-Facto-Moratorium der Europ�ischen Union einen Versto� gegen die Regeln des Welthandels sehen. Von 1998 bis 2003 hatte die EU die Einfuhr von genver�nderten Produkten mit dem Argument verboten, die gesundheitlichen Folgen seien nicht gekl�rt und die Kennzeichnung noch nicht in allen Mitgliedsstaaten vorgeschrieben. Derartige Zwischenberichte des Schiedsgerichts sind eigentlich vertraulich und dienen dazu, dass die Parteien ihre Vorw�rfe oder Rechtfertigungen noch einmal pr�zisieren k�nnen. Das US-Au�enhandelsministerium fand den Zwischenbericht aber so ermutigend, dass es einige Details ver�ffentlichte. Seit 1998 habe die EU die Entwicklung und Anwendung von Biotechnologie in der Landwirtschaft hintertrieben. Das sei nicht auf Grund wissenschaftlicher Erkenntnisse �ber Gesundheitsrisiken, sondern ausschlie�lich aus politischem Kalk�l geschehen. Die WTO habe best�tigt, dass dieses Vorgehen gegen die Welthandelsregeln versto�e und Importgenehmigungen unverh�ltnism��ig lange blockiere. Vertreter der EU-Kommission hingegen interpretierten das mehr als 1000 Seiten umfassende Zwischengutachten in ihrem Sinne. Da es ein Import-Moratorium kritisiere, das l�ngst aufgehoben sei, laufe die Kritik ins Leere. Tats�chlich hat die Kommission in den vergangenen zweieinhalb Jahren mehr als 30 genver�nderte Nahrungs- und Futtermittel auf dem europ�ischen Markt zugelassen. Im Rat stimmt regelm��ig eine gro�e Zahl von Mitgliedsstaaten dagegen. Da die Entscheidung der Kommission aber nur mit einstimmigem Votum revidiert werden kann, gelangen immer neue Varianten von genver�ndertem Mais oder Sojaprodukten in die Regale. Dass die Genehmigungsverfahren � aus US-Perspektive � so lang und beschwerlich sind, liege daran, dass die Anforderungen an Lebensmittelsicherheit hier eben strenger seien, bemerkte gestern spitz ein Kommissionsmitarbeiter. Der Anteil US-amerikanischer Produkte gehe zur�ck, weil andere Lieferanten wie Brasilien oder Argentinien inzwischen billiger seien.
Ende des Jahres wird mit einem endg�ltigen Urteil gerechnet. Es wird wohl best�tigen, dass nach WTO-Regeln nur gerichtsverwertbare Erkenntnisse �ber Gesundheitssch�den einen Einfuhrstopp rechtfertigen. Derartige wissenschaftliche Studien gibt es bislang nicht. Dem Verbraucher bleibt bis auf Weiteres nur, das Kleingedruckte auf der Maisdose sorgf�ltig zu studieren.
Alles von

Daniela Weing�rtner vom 9.2.2006 auf www.bz-online.de

Die EU-Kommission schafft Fakten - Genfood reinlassen
�Im Rat stimmt regelm��ig eine gro�e Zahl von Mitgliedsstaaten dagegen. Da die Entscheidung der Kommission aber nur mit einstimmigem Votum revidiert werden kann. . .� Ein unauff�lliger Halbsatz zeigt die bizarre Entscheidungsfindung in der EU. Die edle Kommission schafft selbstbewusst Fakten f�r ihre B�rgerinnen und B�rger, die � seien sie noch so haarstr�ubend � kaum r�ckg�ngig gemacht werden kann. Wer da naiv geglaubt hat, bei einer solch grundlegenden Ma�nahme sei ja sicher zun�chst eine Einstimmigkeit im Rat f�r den Import von Gennahrung n�tig, hat von den unglaublich demokratischen EU-Spielregeln immer noch nichts begriffen. Guten Appetit!
BZ-Leserbrief vom Martin Mayer, Freiburg, vom 21.2.2006

Erneut Anbau von Gen-Mais in Brandenburg geplant

Sehr geehrte Damen und Herren aus der Politik,
70 - 90% in Deutschland wollen es nicht. (je nach Umfrage) Mehr als 70% in Europa wollen es nicht.
Die Schweiz will/hat es nicht. Belgien will/hat es nicht. �sterreich wehrt sich (trotz drohender EU-Klage)
Sie wissen jetzt schon um was es geht? Warum lassen Sie es zu, dass in Brandenburg ein paar Wahnwitzige den Wahnsinn heraus fordern? Wer von dem Irrsinn und den Risiken noch immer nichts wei�, m�ge u.a. den Greenpeace-Bericht "10 Jahre Anbau von Gen-Pflanzen - eine Bilanz" lesen.
"Wir m�ssen die selbst gemachten Fehler im Anbau korrigieren, nicht das Sch�pfungsprogramm, um die Pflanzen unseren Fehlern anzugleichen." e-mail-Zitat 28.01.06 von Prof. Dr. Claus Hipp . Werden Sie nicht zum alles schluckenden Mitl�ufer. Mobilisiert die Kraft der Vernunft zum Wohle von Natur, Tier und Mensch. Nat�rliches Essen bewahren.
N�chster Aktionstag gegen ge�chtete Agro-Gentechnik : 03.03.06 .

Bisher 25 Felder mit insgesamt 560 Hektar gemeldet Auch im Jahr 2006 planen Bauern in Brandenburg den Anbau von gentechnisch ver�nderten Maispflanzen. Im Standortregister des Bundesamtes f�r Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) waren bis zum 22. Januar etwa 560 Hektar an 25 verschiedenen Standorten angemeldet. Brandenburg n�hme somit, wie im vergangenen Jahr, die traurige Spitzenreiterrolle im bundesweiten Anbau gentechnisch ver�nderter Pflanzen ein.
Thomas Janoschka, Sprecher des Aktionsb�ndnisses f�r eine gentechnikfreie Landwirtschaft in Berlin und Brandenburg, erkl�rt dazu: "Der Anbau von Gen-Mais ist mit vermeidbaren Risiken f�r Umwelt und Gesundheit verbunden. Der gentechnikfreien Landwirtschaft und dem Tourismus in Brandenburg wird
unn�tiger Schaden zugef�gt. Wir fordern alle Landwirtschaftsbetriebe in Brandenburg auf, auf den Anbau genmanipulierter Pflanzen zu verzichten." Die bisher angemeldeten Felder liegen vor allem im Landkreis M�rkisch-Oderland: Strausberg, Pr�tzel, W�lsickendorf, Neutrebbin, Neureetz, Gusow, Seelow und Lebus. Hinzu kommen Felder in Liebenwalde, Herzberg und Dahnsdorf. Eine �bersicht findet sich im Internet unter:www.standortregister.de

Bei dem Gen-Mais handelt es sich mit einer Ausnahme um den Bt-Mais 810 der Gentechnikkonzerne Monsanto und Pioneer. Als H�ndler tritt vor allem die M�rkische Kraftfutter (M�rka) auf, die ihren Hauptsitz in Eberswalde hat. Im Bt-Mais ist das Gen eines Bakteriums eingebaut, so dass der Mais ein eigenes Insektenvernichtungsmittel gegen den Fra�sch�dling Maisz�nsler produziert.
In einer Untersuchung mit diesem Mais konnte gezeigt werden, dass die gentechnisch ver�nderte Erbsubstanz (DNA) bei Ferkeln nicht vollst�ndig im Magen und Darm abgebaut wird. Fragmente davon fanden sich im Blut und in verschiedenen Organen. Au�erdem konnte in Forschungen mit diesen Sorten
gezeigt werden, dass es bei Trauerm�ckenlarven (wichtiger N�tzling f�r die Landwirtschaft) zu deutlichen Wachstumsverz�gerungen kommt. Die Larven hatten den Pollen von MON 810-Mais mit ihrer Nahrung aufgenommen.
Eine zweite Sorte mit einer Toleranz gegen die Herbizide Basta und Liberty (Wirkstoff: Glufosinat-Ammonium) soll aus Forschungszwecken in Dahnsdorf bei der Biologischen Bundesanstalt f�r Land- und Forstwirtschaft (BBA) zum Einsatz kommen. Diese stammt von der deutschen Firma Bayer CropScience und wird auch unter Bezeichnung T 25 gef�hrt.

Die so genannte Koexistenz von gentechnisch ver�nderten und herk�mmlichen Sorten ist in der Praxis der deutschen Agrarstruktur nicht m�glich. Werden die Pflanzen erst einmal angebaut, so ist eine unkontrollierte Verbreitung kaum noch zu verhindern: Bei Mais haben sich in der Vergangenheit
verschiedene F�lle von Kontaminationen konventioneller und �kologischer Waren ereignet. Erst im vergangenen Jahr war mit gentechnisch ver�ndertem Material verunreinigtes Mais-Saatgut auf Feldern in S�ddeutschland ausgebracht worden, die Felder mussten untergepfl�gt werden. Der weltweit
gr��te Fall einer Kontamination, als Starlink-Fall bekannt, f�hrte in den USA zum R�ckruf von mehr als 300 verschiedenen Lebensmittel-Produkten. Die nur als Tierfutter zugelassene Sorte wird noch heute als Verunreinigung gefunden, obwohl sich der eigentliche Fall in den Jahren 2000/2001 ereignet hatte. Ein besonderes Problem stellt der Gen-Mais f�r die ImkerInnen da. Da die Bienen den Mais anfliegen, kommt es zu Verunreinigungen von Honig und Pollen. Der Anbau von Gen-Mais gef�hrdet die Existenz vieler Landwirtschafts- und Imkereibetriebe.
"Fast alle Landwirte in Brandenburg, die vom Maisz�nsler betroffen sind, bek�mpfen ihn mit biologischen und konventionellen Methoden, wie Fruchtwechsel, Unterpfl�gen der Maisstoppeln oder dem Einsatz von Schlupfwespen", sagt Thomas Janoschka. "Daran sollten sich auch die Landwirte ein Beispiel nehmen, die mit dem Einsatz von Gen-Mais lieb�ugeln." In Brandenburg werden 9,3% der landwirtschaftlichen Fl�chen von Biobauern bewirtschaftet, so viel wie nirgendwo sonst in Deutschland.
Interessenkonflikte sind vorprogrammiert. �l ins Feuer sch�ttet der brandenburgische Pr�sident des Deutschen Bauernverbandes Udo Folgart, der sich f�r die Gentechnik stark macht und die neue Politik von Landwirtschaftsminister Seehofer ausdr�cklich begr�sst. Die Interessen von Monsanto stehen f�r Folgart offenbar �ber denen der Biobauern und der konventionellen Landwirte!

"Auf keinen Fall werden wir dem Anbau der genmanipulierten Pflanzen tatenlos zusehen", sagt Thomas Janoschka. "In den n�chsten Wochen werden wir mit den betreffenden Landwirten sprechen. Aber wir werden uns auch an die Nachbarschaftsbetriebe, die GemeindevertreterInnen und die Verp�chterInnen
der Felder wenden. Und nat�rlich werden wir uns mit phantasievollen Aktionen an die �ffentlichkeit wenden. Noch ist der Gen-Mais-Anbau zu verhindern." Die Erfahrungen des letzten Jahres zeigen, dass nicht alle angemeldeten Fl�chen sp�ter auch mit dem Gen-Mais bestellt werden. 2005 waren von urspr�nglich fast 500 Hektar nur etwa 120 Hektar �brig geblieben.
Am 28. Januar findet von 11 bis 17:30 Uhr im Potsdamer Kulturhaus Babelsberg die Jahrestagung des Aktionsb�ndnisses f�r eine gentechnikfreie Landwirtschaft in Berlin und Brandenburg statt. Themen sind der Gen-Mais-Anbau, die �nderungen des Gentechnikgesetzes und die geplanten Aktionen im Jahr 2006. Das Aktionsb�ndnis f�r eine gentechnikfreie Landwirtschaft in Berlin und Brandenburg setzt sich f�r den Erhalt der gentechnikfreien Landwirtschaft ein. Im Aktionsb�ndnis haben sich �ber 40 Organisationen und Unternehmen zusammengeschlossen. Es unterst�tzt B�uerinnen und Bauern bei der Gr�ndung gentechnikfreier Regionen.

PRESSEMITTEILUNG vom 23.01.2006
Aktionsb�ndnis gentechnikfreie Landwirtschaft Berlin-Brandenburg
Thomas Janoschka, Aktionsb�ndnis gentechnikfreie Landwirtschaft Berlin-Brandenburg
kontakt@gentechnikfreies-brandenburg.de,www.gentechnikfreies-brandenburg.de
Tel.: 0162 / 398 798 2
Christof Potthof, Gen-ethisches Netzwerk e.V.
christof.potthof@gen-ethisches-netzwerk.de
Tel.: 030 / 685 80 30

Coordination gegen BAYER-Gefahren
Postfach 150418, D-40081 D�sseldorf
CBGnetwork@aol.com, URLwww.CBGnetwork.de
Tel: 0211 - 333 911 , Fax 0211 - 333 940
Beirat
Dr. Sigrid M�ller, Pharmakologin, Bremen
Dr. Erika Abczynski, Kinder�rztin, Dormagen
Eva Bulling-Schr�ter, MdB, Berlin
Prof. Dr. J�rgen Rochlitz, Chemiker, ehem. MdB, Burgwald
Dr. Janis Schmelzer, Historiker, Berlin
Wolfram Esche, Rechtsanwalt, K�ln
Dorothee S�lle,Theologin, Hamburg (gest. 2003)
Prof. Dr. Anton Schneider, Baubiologe, Neubeuern
Prof. J�rgen Junginger, Designer, Krefeld

Fernziel: Die gesetzlich ausgewiesene gentechnikfreie Zone

Aktionsb�ndnis zieht Bilanz �ber das erste Jahr und formuliert die von ihm weiter verfolgten Absichten / Spannende Frage: Was macht die Breisgau-Milch?

Das Aktionsb�ndnis Gentechnik-freie Region Oberrhein m�chte nach seinem Auftaktjahr 2004 die Aktivit�ten ausweiten. Aufgrund des freiwilligen Verzichts der Landwirte blieb das Oberrheingebiet bisher frei vom Anbau gentechnisch ver�nderten Saatguts. Das B�ndnis mit mehr als 1000 Einzelpersonen, Bioanbauern, Verb�nden, Gemeinden, Parteien, Kirchen und Berufsgruppenvertretern will aber mehr. Fernziel ist die gesetzlich ausgewiesene gentechnikfreie Region.

Diese soll sich neben dem Verzicht oder Verbot des Anbaus von GVO-Pflanzen (GVO: gentechnisch ver�nderte Organismen) auch durch GVO-freie Produkte in den Regalen der Lebensmittelm�rkte auszeichnen. Politiker halten diesem Bestreben gerne entgegen, dass GVO-freie Regionen nicht mit dem Europagesetz konform seien. "Da m�ssen wir hart bleiben", betonte R�diger Stegemann vom Verein zum Erhalt der Nutzpflanzenvielfalt. Er geh�rt auch im landesweiten Aktionsb�ndnis zu den Wortf�hrern. Dort wird im Moment ein Forderungskatalog ausgearbeitet, der sich auf die Auswirkungen des vom Bund verabschiedeten Gentechnikgesetzes auf Landesebene bezieht. Gemeinsam mit dem BLHV-Kreisvorsitzenden Hermann Ritter war Stegemann in Magdeburg, um bei einem bundesweiten Treffen die Interessen der Region am Oberrhein zu vertreten.

Unnachgiebig fordern will das B�ndnis die Prozesskennzeichnungspflicht. Dann m�ssten auch Produkte als GVO-ver�ndert gekennzeichnet sein, wenn bei ihrem Herstellungsprozess GVO-ver�nderte Mittel zum Tragen kamen. Ein gerne genanntes Beispiel ist Milch von K�hen, die mit GVO-ver�nderten Futtermitteln gef�ttert wurden. Hier kommt die Breisgau-Milch ins Spiel. Sie wurde, wie alle Molkereien Deutschlands, vom Deutschen Raiffeisenverband aufgefordert, in Solidarit�t mit dem Marktf�hrer M�ller-Milch die Verwendung von GVO-ver�nderten Futtermitteln beim Milchvieh anzugeben. Wenn n�mlich alle Molkereien mit einem roten Punkt im Greenpeace-Verbrauchf�hrer erscheinen, so Ritter, dann k�nne der Verbraucher nicht mehr aussuchen. Wie die Breisgaumilch-Molkerei entscheidet, ist noch unklar. Gespr�che mit ihr laufen.
Alles von mwi am 14.1.2004 auf www.bzol.de lesen

Gentechnisch ver�nderte Organismen (GVO) - Landwirte lehnen ab

Landwirte der Region lehnen gentechnisch ver�nderte Organismen ab / Kreis-CDU sucht Position / EU versus nationale Regelung
Versuche, in der Region gentechnisch ver�ndertes Saatgut anzupflanzen, waren bisher erfolglos. Landwirte der Region haben sich darauf verst�ndigt, freiwillig auf gentechnisch ver�ndertes Saatgut zu verzichten. Nun l�uft das Moratorium aus.

Trotz Novellierung des Gentechnikgesetzes (Infobox) ist unklar, wie die EU-Position mit deutschem Recht konform geht. Gegner des Anbaus gentechnisch ver�nderter Organismen (GVO) f�rchten, dass die Bef�rworter die Grauzone nutzen, um Landwirte zum Anbau von GVO-Pflanzen zu bewegen. Laut Dora Pfeifer-Suger vom "Aktionsb�ndnis gentechnikfreie Region Oberrhein", bieten Saatgutkonzerne den Landwirten Jahr f�r Jahr GVO-Kontingente an. Diese werden vom Bundessortenamt mit Berufung auf EU-Richtlinien oft direkt an die Saatgutriesen abgegeben. Mit dem Argument, einen durch EU-Recht gesicherten Koexistenzversuch zu betreiben, kursiert das kostenfreie Saatgut dann durch die Szene. Au�erdem lockt die neue Anbautechnik mit ungeahnten M�glichkeiten. M�glich erscheint unter anderem der Verzicht auf teure Insektenschutzmittel, weil die Nutzpflanze genetisch darauf getrimmt wurde, Sch�dlinge durch toxische Inhaltsstoffe gleich selbst zu killen. Der vertraglich fixierte Selbstverzicht der Landwirte auf GVO-Saatgut war bisher der einzige Schutzschild gegen�ber den Verlockungen der Saatgutkonzerne.

L�rrachs BLHV-Kreisverbandsvorsitzender Hermann Maier w�rde "die Hand daf�r ins Feuer legen", dass keiner seiner Landwirte einknickt und gegen die im Kollektiv akzeptierte Selbsteinschr�nkung verst��t. Nach einigen peinlichen Vorf�llen und deren Enth�llung durch Bauern- und Umweltverb�nde seien die Saatgutkonzerne vorsichtiger geworden, so Maier. "Im Moment orientieren wir uns am Verbraucherwunsch und lehnen GVO-Pflanzen ab", so Maier, der allerdings gute Chancen sieht, auf den Zug der neuen Technologie aufzuspringen, falls sich dies �ndern sollte.

Das Szenario gef�llt den Kreis-Gr�nen gar nicht. Ihnen ist der Basler Saatgutriese Syngenta als ein Global Player im Gentechnikmarkt ein Dorn im Auge. Syngenta, so die Gr�nen, sei scharf auf Versuchsfelder vor der Haust�re. Versch�rft wird das Problem durch einen Aspekt, den der Landwirt und CDU-Kreisrat Karl Fischer thematisiert: Immer mehr Schweizer kaufen sich in S�dbaden Land, um hier zu produzieren. Doch von wem und unter welchen Umst�nden die Eidgenossen Bauern ihr Saatgut beziehen, ist eine weitere unbekannte Karte im Schattenspiel gr�ner Gentechnik.

Der Kreisverband der Gr�nen und Attac L�rrach sind als einzige Institutionen dem Aktionsb�ndnis bisher beigetreten. Wissenschaftlich scheint erwiesen, dass eine schadlose Koexistenz zwischen GVO-Pflanzen und deren Kulturformen nicht m�glich ist. Immer h�ufiger finden Wissenschaftler in der N�he von GVO-Versuchsfeldern "Frankenstein-Unkr�uter", die durch Auskreuzungen oder Vermischungen zwischen GVO-Pflanzen und Wild- oder anderen Kulturformen entstanden sind. Der �bergang geschieht �ber Pollenflug oder tierische Best�ubung. Man reagierte mit "Regeln guter fachlicher Praxis", in denen etwa Abstandsfl�chen oder Pollenbarrieren vorgeschrieben werden oder die Reinigung von Transportbeh�ltern und Maschinen Pflicht war. Dass es aber noch heimlichere Wege des Gentransfers gab, wurde bewiesen, als pl�tzlich manipulierte Rapsgene im Erbgut der Darmbakterien von Honigbienen auftauchten. Damit war klar, dass die transgenen Pflanzen ihrem Namen auch �ber die Artengrenze hinweg gerecht werden.

Auch die Kreis-CDU blickt mit Sorgen auf diese Tendenzen. Der stellvertretende Kreisvorsitzende Ulrich Lusche bereitet als Umweltjurist die Behandlung des Themas vor. Lusche bezeichnet die Gesetzeslage als "Quadratur des Kreises". EU-Recht besagt, dass nationale Gesetze den Einsatz von GVO-Material nicht behindern d�rfen. Das Trittin-Ministerium konterte mit einem Gesetz, das dem Anbau von GVO-Pflanzen "riesige Haftungsrisiken" zuweise, so Lusche. Wie stark diese nationale Position gegen�ber dem europ�ischen Behinderungsverbot ist, entscheidet sich aber wohl erst vorm europ�ischen Gerichtshof.

Markus Winzer am 8.1.2005 in der BZ

235 neue Gen-Projekte in 2004 - insgesamt 1000 Anlagen im Land

T�BINGEN (lsw). Mit 235 neuen gentechnischen Anlagen sind im vergangenen Jahr in Baden-W�rttemberg so viele wie nie zuvor zugelassen worden. Weil etwa gleich viele alte Anlagen zur Analyse oder Multiplikation von Erbgut stillgelegt oder zusammengeschlossen wurden, sei die Gesamtzahl bei etwa 1000 stabil geblieben, sagte Regierungspr�sident Hubert Wicker, dessen T�binger Pr�sidium die Anlagen f�r ganz Baden-W�rttemberg zu genehmigen hat.

Rund ein F�nftel aller Gentechnik-Anlagen in Deutschland stehen in baden-w�rttembergischen Labors. Das Land ist damit bundesweit mit deutlichem Abstand spitze. Rund 90 Prozent der Gentechnik-Projekte in Baden-W�rttemberg dienen den Angaben zufolge der medizinischen Forschung. In weniger als zehn Prozent stehen Erbgutver�nderungen landwirtschaftlicher Nutzpflanzen im Zentrum des Interesses.
BZ vom 7.1.2005

Pro Gr�ne Gentechnik - von Minister Willi St�chele

Pro: Die Chancen der gr�nen Gentechnik liegen in einer umweltschonenden, wirtschaftlicheren Nahrungsmittelproduktion

Der Einsatz der gr�nen Gentechnik ist weltweit Realit�t. Die Anbaufl�che nahm allein letztes Jahr um 15 Prozent auf 70 Millionen Hektar zu, das ist 80 Mal so gro� wie die gesamte Ackerbaufl�che Baden-W�rttembergs. Es geht also nicht mehr um die Frage Gentechnik ja oder nein?, sondern um die Umsetzung. Wo und unter welchen Bedingungen?

Bei der Lebensmittelproduktion wird die Gr�ne Gentechnik in gr��erem Umfang genutzt, als bekannt ist. Laut Angaben von Wissenschaftlern sind bereits etwa 70 Prozent der Lebensmittel mit Gentechnik in Ber�hrung gekommen. Zur St�rkung der Verbraucherinformation wurden deshalb 2004 sehr strenge Kennzeichnungsregeln eingef�hrt, bei denen schon geringe Spuren gentechnisch ver�nderter Substanzen zum Hinweis auf der Produktinformation f�hren.

Der rechtliche Rahmen, den uns die EU im Bezug auf die Gr�ne Gentechnik vorgibt, ist eine klare Ansage an die Mitgliedstaaten: Koexistenz ist zuzulassen. Diesen Rahmen muss Baden-W�rttemberg daher allein aufgrund EU-rechtlicher Vorgaben umsetzen. Deshalb ist das Nebeneinander von GVO und konventioneller Landwirtschaft f�r alle Beteiligten zufrieden stellend zu l�sen. In dieser Diskussion GVO von vornherein als "schwarze Magie" zu verteufeln, w�re nicht sachgerecht. Freiwillige gentechnikfreie Zonen k�nnen in kleinstrukturierten Gebieten ein sinnvoller Ansatz sein, um die Koexistenz zu erleichtern. Landwirte, die in einer gentechnikfreien Zone nicht bereit sind, auf GVO zu verzichten, k�nnen aber nicht zu einem Verzicht gezwungen werden.

Gr�ne Gentechnik ist eine anerkannte Wissenschaft auf h�chstem Niveau, womit der Vergleich mit der Magie nicht nachvollziehbar scheint. Man sollte �ber Chancen und Risiken diskutieren. Bei gentechnisch ver�nderten Organismen werden bei einem Bruchteil der Zellen neue Gene eingebaut womit Kreuzungen geschaffen werden, die in der Natur so bisher nicht vorkommen. Diese Gene stammen aus anderen Lebewesen und sind nicht k�nstlich hergestellt. Die Aufnahme von DNA-Fragmenten aus der Nahrung hat keine Auswirkung auf die genetisch Information der menschlichen Zelle. Die Chancen dieses Verfahrens liegen in einer umweltschonenden, wirtschaftlicheren Nahrungsmittelproduktion, da bei widerstandsf�higeren Pflanzen der Einsatz von Behandlungsmitteln reduziert werden kann.

Auch in Ern�hrungsphysiologisch k�nnen gentechnisch ver�nderte Lebensmittel Krankheiten vorbeugen oder heilen. Beispiele wie der mit Vitamin A gentechnisch angereicherte so genannte "Golden Rice" zeigen, welchen Nutzen die Technik gerade f�r die Entwicklungsl�nder haben kann. Wie stark gentechnisch ver�nderte Lebensmittel auf den Markt kommen, entscheidet in erster Linie der Verbraucher mit der Kaufentscheidung. Daher kommt der Kennzeichnung der Lebensmittel eine gro�e Bedeutung zu. Die Zulassungsbedingungen f�r GVO-Lebensmittel sind weitaus sch�rfer, als f�r klassische Lebensmittelprodukte.

Die �nderung in der Zusammensetzung der Inhaltsstoffe einer Pflanze bietet auch verst�rkt Chancen in der Nutzung als Rohstofflieferant. Das Thema nachwachsende Rohstoffe ist in Zeiten immer knapper werdender Ressourcen eine feste Gr��e. Der Ansatz der EU ist daher, dass Landwirte selbst w�hlen sollen, ob sie gentechnisch ver�nderte Organismen anbauen und so eine eigene betriebswirtschaftliche Entscheidung treffen. Nur so ist eine Wettbewerbsverzerrung auszuschlie�en.

Willi St�chele, Minister f�r Ern�hrung und l�ndlichen Raum in Baden-W�rttemberg,
22.12.2004, Stuttgarter Nachrichten

Contra Gr�ne Gentechnik - von Gr�nen-Vorstand Dietmar Ferger

Contra: Gentechnik ist der Versuch, die Vielfalt der Natur zugunsten des Gewinns einiger Gro�konzerne zu zerst�ren

Als Magie bezeichnet das Lexikon "menschliche Handlungen, die auf gleichnishafte Weise ein gew�nschtes Ziel zu erreichen suchen ...". Da das Ziel der Gentechnikkonzerne die Gewinnmaximierung durch Kontrolle und Beherrschung der gesamten "Produktionskette" von der Aussaat bis zur Ernte ist, kann hier getrost von "schwarzer" - also eigenn�tziger - Magie gesprochen werden. Vor allem da in der Bev�lkerung eindeutig kein Bedarf f�r genver�nderte Produkte besteht.

Dass keine Versicherung einen Landwirt gegen Sch�den durch den Einsatz von Gentechnik versichert, ist ein Anzeichen daf�r, dass sie mit unkalkulierbaren Risiken behaftet ist und dass Mindestabst�nde keinen Schutz vor unkontrollierter Verseuchung anderer Pflanzen gew�hrleisten. Das neue Gentechnikgesetz mit der unbeschr�nkten und gemeinschuldnerischen Verursacherhaftung ber�cksichtigt diese Gefahren und ist zum Schutz der Bev�lkerung notwendig. Denn es kann nicht von unsch�dlichen Genmanipulationen gesprochen werden, wenn zum Beispiel mit Genmais gef�tterte M�use an Leberverfettung sterben! Nat�rlich brauchen wir Fortschritt in der Pflanzenzucht, der kann aber nicht mit Gentechnik erreicht werden.

Es gibt eine andere, sanfte und evolution�re Art der Z�chtung, die Landwirte seit Jahrtausenden betreiben: Gezielte Selektion. Dies erfordert statt hohem Kapitaleinsatz K�nnen und Wissen �ber die Natur und das Wesen der Pflanzen. So gibt es aus biologischer Z�chtung (Demeter) neue M�hrensorten, die im Anbau und im Geschmack herausragende Eigenschaften haben und von Verbrauchern begeistert angenommen werden.

In Mexiko wachsen 3000 unterschiedliche Maissorten - mit bis jetzt ungenutztem Potenzial zur b�uerlichen, nat�rlichen Z�chtung. Mexiko sch�tzt diesen "Schatz" vor Genverseuchung durch rigorose Ma�nahmen und l�sst zum Beispiel Mais aus den USA nur gemahlen ins Land. Warum bauen alle Landwirte hier nur eine Maissorte an? Fortschritt in der Pflanzenzucht muss ein Fortschritt in Qualit�t und Vielfalt sein und nicht in Masse und Uniformit�t. Wenn sich in den USA auf gro�fl�chigen Feldern mit genver�ndertem, herbizidresistentem Mais immer mehr ebenfalls herbizidresistente Unkr�uter entwickeln und so eine immer h�here Dosierung der Herbizide notwendig ist, kann hier nicht von Fortschritt gesprochen werden - au�er f�r die Kassen der Gentechnikkonzerne, die ja auch Hersteller der ben�tigten Herbizide sind.

Gentechnik ist eine Revolution gegen die Natur, die im Labor zusammenf�gt, was nicht zusammen geh�rt. Versuche, die Natur zu vergewaltigen - sei es durch die Spaltung von Atomen, die F�tterung von K�hen mit Tiermehl oder das unnat�rliche Zusammenf�gen von Genen - f�hren immer zu Katastrophen. Gentechnik ist ein Versuch, die nat�rliche Vielfalt der Natur zugunsten des Gewinns einiger Gro�konzerne zu zerst�ren. Gr�ne Gentechnik bringt uns langfristig eine weltweit uniformierte, genver�nderte industrielle "Einheitsnahrung"

Gezielte Selektion dagegen f�hrt zu nat�rlich vielf�ltigen, an Standort, Kultur und Klima angepassten, sortenreichen und gesunden Lebensmitteln. Deshalb m�ssen wir die Landwirtschaft mit ihrem K�nnen und Wissen f�rdern und alle Versuche verhindern, die die Landwirtschaft uniformieren und monopolisieren wollen. Dietmar Ferger, Dipl.-Ing. und Vorstand der Gr�nen im Kreis L�rrach,
22.12.2004

Links

Faire Nachbarschaft
"Der Anbau gentechnisch ver�nderter Pflanzen wird zu heftigem Streit in den D�rfern f�hren. Im Falle einer gentechnischen Verunreinigung m�ssen Landwirte nicht nur mit wirtschaftlichen Einbu�en rechnen, sondern k�nnen sich au�erdem noch mit ihren Nachbarn, die Gentech-Pflanzen angebaut haben, vor Gericht auseinandersetzen. Der BUND setzt dagegen auf �Faire Nachbarschaft�. Das bedeutet: B�uerinnen und Bauern schlie�en sich mit ihren Nachbarn zu gentechnikfreien Regionen zusammen. Denn die einfachste und wirksamste Methode, Probleme mit der Gentechnik zu vermeiden ist � die Gentechnik zu vermeiden."
http://vorort.bund.net/faire-nachbarschaft/

Aktionsb�ndnis: GmO-freie Region Oberrhein
www.aktionsbuendnis.net/oberrhein/

Alle gentechnischen Versuchs- und Anbaustandorte in Deutschland:
www.bvl.bund.de/standortregister

Untersuchungsberichte der baden-w�rttembergischen Lebensmittelkontrolle zur Gentechik:

www.cvua-freiburg.de

� by freiburg-schwarzwald.de, Kontakt, Update 10.11.12