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Heinrich III. der Jüngere Herzog von Bayern (983-985)
------------------------------ Herzog von Kärnten (976-978)(985-98)
940/43 5.10.989
Frankfurt

Begraben: Niederaltaich

Einziger Sohn des Herzogs Berthold von Bayernaus dem Hause der LUITPOLDINGER und der Biletrud, Tochter von
Nach Gewin Sohn des Herzogs Berthold von Bayernaus seiner 1. Ehe mit einer namentlich unbekannten Tochter von Graf Heinrich von Babenberg

Lexikon des Mittelalters: Band IV Seite 2063
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Heinrich III., Herzog von Bayern 983-985
----------------Herzog von Kärnten 976-978, 985-989
* bald nach 940, 5. Oktober 989

Begraben: Niederaltaich

Letzter mit Sicherheit nachweisbarer männlicher Angehöriger der LUITPOLDINGER.

Heinrich III. wurde nach dem Tode seines Vaters Berthold von Bayern (947) bei der Nachfolgeregelung von KaiserOTTO I. übergangen. Erst 976 übertrug ihm Kaiser OTTO II.das Herzogtum Kärnten, das im Zuge des Abrechnung mit dem rebellischenHeinrich II. von Bayern abgetrennt wurde, als Entschädigung für langjährige Zurücksetzung. Da sich Heinrichjedoch dem AufstandHeinrichs II. 977/78 anschloss, verlor er das Herzogtum bereits 978 und wurde verbannt. 983 belehnte ihn OTTO II. nach dem Tode des HerzogsOtto mit Bayern. In der Folgezeit sah sich der treue Parteigänger der OTTONENder Gegnerschaft Heinrichs II. ausgesetzt. Im Rahmen des Ausgleichs zwischen diesem und OTTO III. verlor Heinrich III. 985 Bayern wieder und erhielt dafür das Herzogtum Kärnten einschließlich der italienischen Marken zurück.

Literatur:
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ADB XI, 459 - NDB VIII, 341f. - K. Reindel, Die bayer. Luitpoldinger 893-989, 1953 - Spindler I. 1981, 299-302 - Bayer. Biogr., hg. K. Bosl, 1983, 322.


Bosls Bayerische Biographie: Seite 322
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HEINRICH III., Herzog von Bayern (983-985) und von Kärnten
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* 940/43, 5.10.989

Begraben: wahrscheinlich Niederaltaich

Vater:
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Herzog Berthold ( 947)

Mutter:
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Biletrud von Lothringen ( nach 976)

oo Hildegard

947 in der Nachfolge im bayerischen Herzogtum zugunstenHerzogHeinrichs I. übergangen.
Nach der Absetzung Heinrichs II. 976 Belehnung mit dem Herzogtum Kärnten.
978 Beteiligung an der Rebellion gegen OTTO II. Deswegen Verbannung.
983 erneute Belehnung mit dem Herzogtum Bayern.
985 wiederum Beschränkung auf Kärnten.

Literatur:
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NDB 8; S. Rösch, Caroli Magni Progenies, 1977


GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 78
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15. HEINRICH
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F. u. eV.
977 6/4 Heinricus Karentinorum dux DD 2, 169 f. n 151 (Herzog wahrscheinlich seit 976 Juli) Reindel n 121
(977/78) beteiligt sich an der Empörung Heinrichs des Zänkers und wird verbanntReindel n 123
983 Mai wird er aus der Verbannung herbeigerufen und zum Herzog von Bayern gemacht Reindel n 124 ff.
984 kämpft gegen Heinrich den Zänker Reindel n 128
985 30/9 wieder Herzog von Kärnten Reindel 129 f.; IV.
989 1/10 Reindel n 135
989 5/10 Reindel n 136.

Gemahlin:
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Hiltigard Reindel n 133;
6/8 Bamberg Dom = Hizila ductris Jaffe 5, 559.


Schwennicke Detlev: Tafel 83
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

HEINRICH III.
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5. X. 989

Begraben: Niederaltaich

976/78 HERZOG VON KÄRNTEN
verbannt
983/85 HERZOG VON BAYERN
985/89 HERZOG VON KÄRNTEN

oo HILDEGARD 985/89
6. VIII


Thiele, Andreas: Tafel 109
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

HEINRICH I. (III.)
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989

Graf in Schwaben und in Bayern, 976 1. Herzog von Kärnten(Reichslehen), rebelliert 977/76 mit den Vettern und bis 983 abgesetzt; 983 Herzog von Kärnten und Bayern (letzeres an die OTTONENzurück) und blieb kaisertreu.


Heinrich III. der Jüngerewar Graf in Schwaben und in Bayern und erhielt nach der AbsetzungHeinrichs II. des Zänkers das Herzogtum Kärnten, das von Bayern abgetrennt wurde. Die Beziehungen zu diesem Land mögen ohnehin sehr eng gewesen sein, denn sein Vater Bertholdscheint nicht nur Herzog von Kärnten gewesen zu sein, sondern hier auch großen Besitz gehabt zu haben. Als Heinrich der Zänker977 aus der Haft entflohen war und in Bayern eintraf, schloss sich auchHeinrich III. der Empörung an. Die beiden Herzöge bemächtigten sich Passaus, um eine bessere Verbindung nach Böhmen herstellen zu können, das mit ihnen im Bunde war. Andererseits konnten sie auch dem Heere Ottos von Schwaben, das auf böhmischen Boden stand, den Rückweg verlegen, zumal der mit ihnen verbündete Bischof Heinrich von Augsburg mit der Besetzung Neuburgs an der Donau die andere Straße in dieses Land gesperrt hatte. Doch der Kaiser hielt die Verschwörer in Passau fest, Böhmen unterwarf sich ihm und die Heere Ottos von Schwabenund OTTOS II. vereinigten sich vor der belagerten Stadt. Beide Herzöge entwichen aus Passau, der Kaiser eroberte die Stadt und ließ die Befestigungen schleifen. Ostern 984 stellten sie sich dem Gericht in Quedlinburg und sie wurden ebenso wie ihr Anhänger Graf Ekbert auf dem Hoftag in Magdeburg (31.3.978) mit Verbannung und ritterlicher Haft bestraft. Der Verbannungsort Heinrichs, dessen Motive für die Erhebung nicht recht erklärlich sind, ist unbekannt. Nach dem Tode Ottos von Schwaben und Bayern wurde dem aus seinem Exil herbeigerufenenHeinrich, der für den Rest seines Lebens unbedingt königstreu war, auf einem Reichstag in Verona im Mai 983 das Herzogtum Bayernübertragen.Heinrichbefand sich wiederholt am kaiserlichen Hofe der Regentin und seine Interventionen für die hohe Geistlichkeit geschahen wohl aus Sorge um sein Herzogtum Bayern. Er stand wiederholt dem Zänkerin Waffen gegenüber und scheint nach einem Bürgerkrieg in Bayern, in dem er unterlegen war, zum Verzicht auf das Herzogtum Bayern bereit gewesen zu sein. Als Heinrich der Zänkerim Mai 985 in Gnaden aufgenommen wurde, wurde diese Vereinbarung bestätigt und Heinrich erhielt erneut das Herzogtum Kärnten. Auf dem Hoftag in Quedlinburg, wo die königliche Familie am 4. April 986 das Osterfest feierte, war ein Abbild der nun wieder errichteten Einheit des Reiches. Wie schon bei der Krönung OTTOS I. dienten die vier Herzöge an der königlichen Tafel, wobei Heinrichals Schenk fungierte. Im Jahre 989 starb beinahe unbeachtet im fernen Kärnten derletzte der älteren LUITPOLDINGER und mit ihm trat dieses Geschlecht einstweilen von der politischen Bühne ab.
Nach Uhlirz starb Heinrich völlig unerwartet in Frankfurt.

oo Hildegard (von Babenberg), Enkelin des Grafen Heinrich
x 6.8.

Quellen:
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Annalista Saxo: Reichschronik. a 977,983 - Hermann von Reichenau: Chronicon. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI Seite 648 - Thietmar von Merseburg: Chronik.Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 92,112,118,122 -

Literatur:
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Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 140,149,159,161 - Althoff, Gerd: Otto III., Primus Verlag, Darmstadt 1997, Seite 49,52 - Althoff Gerd: Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1997 Seite 111 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 115,122,129-131 - Bosl, Karl: Bosls Bayerische Biographie, Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1983 Seite 322 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 259/Band III Seite 490 - Eickhoff, Ekkehard, Theophanu und der König, Klett-Cotta Stuttgart 1996, Seite 47,84,103 - Gewin, Dr. J.P.J.: Herkunft und Geschichte führender bayerisch-österreichischer Geschlechter im Hochmittelalter, s-Gravenhage Druckerei H.L. Smits N.V. 1957 Seite 116 - Giesebrecht Wilhelm von: Geschichte der deutschen Kaiserzeit. Band 1- Band 6, Mundus Verlag 2000 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 68,168 - Holtz Eberhard/Huschner Wolfgang (Hg:): Deutsche Fürsten des Mittelalters. Fünfundzwanzig Lebensbilder, Edition Leipzig 1995 Seite 82 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 - Keller Hagen: Ottonische Königsherrschaft. Organisation und Legitimation königlicher Macht. Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2002 Seite 54,68 - Reindel, Kurt: Die bayerischen Luitpoldinger von 893-989, in: Quellen u. Erörterungen zur bayerischen und deutschen Geschichte, NF 11, 1953 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 289,294,297, 299,303 - Schneidmüller Bernd/Weinfurter Stefan (Hrsg.): Ottonische Neuanfänge. Symposium zur Ausstellung "Otto der Große, Magdeburg und Europa" Verlag Philipp von Zabern Mainz 2001 Seite 302,303 - Schulze Hans K.: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag, Seite 260,266,272,290,298, 325 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 83 - Spindler Max: Handbuch der bayerischen Geschichte Erster Band Das alte Bayern. Das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München Seite 224-226,228,270, 299,302,386 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 109 - Uhlirz, Karl: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Otto II. und Otto III. 1. und 2. Band. Verlag Duncker & Humblot Berlin 1967 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1999, Seite 20 -