Alexandra Grieser | Trinity College Dublin (original) (raw)

Books by Alexandra Grieser

Research paper thumbnail of "Religion in Culture - Culture in Religion": Burkhard Gladigow's Contribution to Shifting Paradigms in the Study of Religion Burkhard Gladigows Beitrag zum Paradigmen-Wechsel in der Religionswissenschaft

Vor zwei Generationen war die Religionswissenschaft ein völlig anderes Fach. Für die grundlegende... more Vor zwei Generationen war die Religionswissenschaft ein völlig anderes Fach. Für die grundlegende Veränderung haben von den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts an damals junge WissenschaftlerInnen gesorgt. Das Fach wurde professionalisiert durch gemeinsame Arbeit in Tagungen, Vorlesungsreihen, die Gründung einer Fachzeitschrift, das Handbuch der religionswissenschaftlichen Grundbegriffe und Lexika. Daran haben viele Wissenschaftle-rInnen aus unterschiedlichen Disziplinen und Universitäten mitgearbeitet. Grundlegende organisatorische, konzeptionelle, vor allem auch theore tische und methodische Konzepte wurden in der Tübinger Religionswissenschaft erdacht und diskutiert, nicht allein von Burkhard Gladigow. Deshalb wählten wir im Untertitel »sein Beitrag« zum Paradigmenwechsel, denn grundlegende Ideen für die Selbständigkeit und Professionalisierung des Faches hat er entwickelt; wir stehen nicht an, dies einen Paradigmenwechsel zu nennen. Vieles von dem, was er und seine MitstreiterInnen erarbeitet haben, ist heute selbstverständliches Fundament der Arbeit heutiger ReligionswissenschaftlerInnen. Ehrungen hat Gladigow immer abgewiesen. Durchaus selbstbewusst, will er jedoch seine von ihm entwickelten Konzepte nicht als umfassendes, endgültiges Theoriegebäude verstanden wissen, sondern als Modell, das für andere Bereiche übertragbar, aber entsprechend auch weiterentwickelt und weitergedacht werden muss: Diskussion um die Sache, nicht um seine Person. In diesem Sinne haben wir SchülerInnen von Gladigow einen Band von Aufsätzen überlegt und organisiert, die seine Konzepte aufnehmen, erläutern gegenüber dem Kontext, in dem er sie erdacht hat, wie er sie weiterentwickelt hat. Seine religionshistorischen Beispiele sind begrenzt und stehen im Dienst systematischer Überlegungen. Uns interessierte, wie heutige Religionswissen-schaftlerInnen, ein, zwei Generationen danach, sie als grundlegenden Ausgangspunkt für weitere religionswissenschaftliche Forschungen verwenden. Und wie die Kritik an den Konzepten wichtige Punkte der Anwendbarkeit auf andere Arbeitsgebiete aufwirft, die sich aber meist, bei weiterer Arbeit, als schon bei ihm angelegt erwiesen haben. Eingeladen haben wir KollegInnen, SchülerInnen, WissenschaftlerInnen, die, mit seinen Konzepten vertraut sind, sie in ihre Arbeit aufnehmen und auch theoretisch daran weiterarbeiten. Es sollte noch einmal aufgerufen werden, in welche wissenschaftsgeschicht-8 VORWORT liche Situation hinein die Gladigowschen Modelle eine neue Ebene schufen, hinter die man nicht mehr zurückgehen kann. Und dann sollten die (unausgeschöpften) Potentiale für die heutige und künftige Religionswissenschaft ausgelotet werden. Den Neuanfang der kulturwissenschaftlichen Religionswissenschaft kann man sich gar nicht einschneidend genug vorstellen. Die großen Handbücher von Friedrich Heiler (als Band 1 der »Religionen der Menschheit«, 1961) und das von Geo Widengren (1969, aufgrund des schwedischen Originals ²1953) oder der Nachdruck von Gerardus van der Leeuw (4 1977) schrieben noch einmal die Religionsphänomenologie fest, in anderer Weise die Bücher des religionsgründenden Mircea Eliade. Während des Ersten Weltkriegs versuchten Rudolf Otto und andere mit der Kategorie »das Heilige« eine Weltformel für Religion im Gefühl des Numinosen zu fassen. Voraussetzung sei: »Wir fordern auf, sich auf einen Moment starker und möglichst einseitiger religiöser Erregtheit zu besinnen. Wer das nicht kann oder solche Momente überhaupt nicht hat, ist gebeten, nicht weiter zu lesen. […] mit dem ist es schwierig, Religionskunde zu treiben.« (Otto 1917, 8). Religion sei Gefühl einer übermächtigen, erschreckenden Macht (Mysterium tremendum), die erst danach auch zum Fascinosum werden könne. So konnte man behaupten, dass das Heilige eine Kategorie sui generis darstelle. Ein Gegenstand, den nur die Religionswissenschaft untersuchen könne, keine Theologie, die das Rationale in der Idee des Göttlichen sucht, keine Soziologie Georg Simmels oder Max Webers (der von sich bekannte, er sei religiös unmusikalisch). Gerardus van der Leeuw (1923, 1933; ²1956) beschrieb den Kosmos der religiösen Phänomene. Wer einen heiligen Text aus einer außereuropäischen Sprache übersetzen konnte, war ein Religionswissenschaftler, Philologie die wichtigste Methode, dogmenfrei die Religiosität eines Intellektuellen mit dem Etikett Wissenschaft versehen. Die Wiederentdeckung Webers zu seinem hundertsten Geburtstag 1964 leitete den Paradigmen wechsel ein. Aber wie könnte man Religion wissenschaftlich analysieren? Zunächst musste es darum gehen, wissenschaftlich Distanz zu gewinnen. Wenn zuvor »der Gläubige spricht« (Gladigow 2001), so musste eine Metasprache aufgebaut werden, als religionswissenschaftliche Grundbegriffe, die die Verwendung von objektsprachlichen Übernahmen aus einzelnen Religionen in die Wissenschaft mit dem Anspruch der Vergleichbarkeit tunlichst vermeidet. Sodann durfte der (christliche) Mono theismus 10 VORWORT Um das Buch realisieren zu können, stellten folgende Institutionen Geldmittel zur Verfügung: Die Vereinigung der Freunde der Universität Tübingen (Universitätsbund), namentlich Dr. Stefan Zaunerm, und die Universität Bremen. Die Sekretärin am Institut für Religionswissenschaft und Religionspädagogik der Universität Bremen, Susanne Fliss, hat so manche organisatorischen Hürden überwunden. So hoffen wir HerausgeberInnen mit dem Band die Gladigowschen Impulse zu erschließen und weitergeben zu können für die wissenschaftsgeschichtliche Einordnung, sowohl für den akademischen Unterricht als auch für die künftige Forschung.

Research paper thumbnail of Alexandra Grieser; Jay Johnston (eds): Aesthetics of Religion: a Connective Concept, de Gruyter: Berlin and Boston

Research paper thumbnail of Transformationen von Unsterblichkeit: Zum Wandel religiöser Plausibilitätsmuster in der Moderne

Peter Lang: Frankfurt, 2008

Transformations of immortality - Changing patterns of religious plausibility in modernity «Glaub... more Transformations of immortality - Changing patterns of religious plausibility in modernity

«Glauben Sie an ein Leben nach dem Tod?» - so fragt Religionsforschung vielfach nach dem Status von Religion in der Gegenwart. Doch Religion ist nicht nur Glaube. Sie entsteht und wirkt in einem Netz von individuellen und gesellschaftlichen Bezügen. Menschen leben, handeln und entscheiden auf der Basis von Religion - auch wenn sie nicht gläubig sind. Um diese Vielfalt von Bezügen und die Rolle von Religion darin zu begreifen, arbeitet Religionswissenschaft multidisziplinär. Für eine integrative Methodik nutzt die Autorin das rhetorische System und stellt ein Konzept rhetorischer Plausibilität ins Zentrum. Sie fragt: Wie wird Religion plausibel? Was wird durch Religion plausibel? Und wie läßt sich dieser Zusammenhang wissenschaftlich beschreiben? Am Beispiel von Unsterblichkeitsvorstellungen seit der Romantik wird gezeigt, wie Religion sich transformiert hat und neue Aufgaben für Individuen und Gesellschaft erfüllt.

Papers by Alexandra Grieser

Research paper thumbnail of Introduction: 'Religion in Culture - Culture in Religion': B. Gladigow's Contribution to the Paradigm Shift in the Study of Religion, 11-50

'Religion in Culture - Culture in Religion': B. Gladigow's Contribution to the Paradigm Shift in the Study of Religion, 2021

aware of the impact his work has had on the development of the SoR in Germany and beyond. This vo... more aware of the impact his work has had on the development of the SoR in Germany and beyond. This volume aims to bring Gladigow's work (back) into conversation, embedding it in the disciplinary history of the SoR and its turn away from an ahistorical understanding of religion as sui generis and towards a multi-perspective discipline, which sees ›religion‹ as a fluent field of research, connected with possibly all areas of culture and, therefore, requiring collaboration with other disciplines and yet providing an integrative framework that reaches beyond a mere collection of perspectives working side by side, as is the case in religious studies. In this introduction, we aim to introduce some of the main interests, concepts, and lines of arguments in Gladigow's work. Here and there, we will make use of our own experience with his work and with the author himself-as supervisor, teacher, colleague, or conversation partner in texts and in person. We will also draw on an informal conversation between Gladigow, Anne Koch, and Alexandra Grieser that the author has generously given permission to use. 2 Gladigow, a classicist by training, erudite in philosophy, sociology, and law studies, and with a lively interest in economics and the natural sciences, is professor emeritus for the Department of the General and Comparative Study of Religion (Allgemeine und Vergleichende Religionswissenschaft) and Classics at the University of Tübingen. His oeuvre comprises of a large number of articles and book chapters written between the late 1960s and the early 2000s 3-a choice linked to his conviction that innovative debates often take place in articles, comparable to the publishing habits in the natural sciences, and that the short form can have a greater impact than a 1000-page volume. His work is embedded in a period of change in the history of the German study of religion when a young generation of scholars-many of whom contributed to this volume-started to renew this academic discipline, which at the time was dominated by the tradition of the phenomenology of religion and had a rather affirmative occupation with religious traditions, isolated from the innovative and critical debates in the historical, social, and cultural sciences. In this phase of renewal, Gladigow played a seminal role. Together with others 6 After his death in 2017, Smith's influence was widely discussed. See Krawcowicz, Imagining Smith forthcoming. We are making this comparison in the light of a meeting between Smith and a group of scholars from Germany at the Annual Conference of the American

Research paper thumbnail of 'European History of Religion' Revisited: Modelling a Pluralist Approach

„Religion in Culture – Culture in Religion“: Burkhard Gladigow’s Contribution to Shifting Paradigms in the Study of Religion, 2021

open access http://dx.doi.org/10.15496/publikation-57520

Research paper thumbnail of Introduction: The study of religions in Ireland: An entangled history

The Study of Religions in Ireland, 2022

This book provides a comprehensive and field-defining examination of the study of religions in Ir... more This book provides a comprehensive and field-defining examination of the study of religions in Ireland. By bringing together some of the foremost experts on religions in an Irish context, it critically traces the development of an important field of study and evaluates the thematic threads that have emerged as significant.

It thereby offers an assessment of contemporary religions in Ireland and their relationships to society, culture, economics, politics and the State. Contributors make connections between topics as diverse as Ireland's Revolutionary Period, the formation of the Irish State, the decline of Catholicism, the rise of migrant religions and New Religious Movements and the effects of secularisation on religions and society.

Research paper thumbnail of Museality as a Matrix of the Production, Reception, and Circulation of Knowledge Concerning Religion

Journal of Religion in Europe, 2011

Aesthetics of religion focuses on the sensual and representational aspects of religion and develo... more Aesthetics of religion focuses on the sensual and representational aspects of religion and develops appropriate terminological tools. The idea of museality as an analytical and heuristic term for culture analysis is specified in the present paper by linking it to the history and dynamics of knowledge. Museums as institutions and cultural practice play a crucial role in the orders and politics of knowledge about religion in Europe. By means of different examples, museality is described as a specific and historically generated cultural pattern of perceiving, imagining, and knowing about religion in modernity. The examples focus on the production of different qualities of knowledge in exhibitions relating to religion, on transitions between religion and science in museums, and on popularisation as a mode of the circulation of knowledge about religion.These reflections on museality and knowledge dynamics could provide new potentials for inter-connective academic research, as well as for...

Research paper thumbnail of Journal of Religion in Europe Museality as a Matrix of the Production, Reception, and Circulation of Knowledge Concerning Religion

Aesthetics of religion focuses on the sensual and representational aspects of religion and develo... more Aesthetics of religion focuses on the sensual and representational aspects of religion and develops appropriate terminological tools. Th e idea of museality as an analyti-cal and heuristic term for culture analysis is specifi ed in the present paper by link-ing it to the history and dynamics of knowledge. Museums as institutions and cultural practice play a crucial role in the orders and politics of knowledge about religion in Europe. By means of diff erent examples, museality is described as a specifi c and historically generated cultural pattern of perceiving, imagining, and knowing about religion in modernity. Th e examples focus on the production of diff erent qualities of knowledge in exhibitions relating to religion, on transitions between religion and science in museums, and on popularisation as a mode of the circulation of knowledge about religion. Th ese refl ections on museality and knowledge dynamics could provide new potentials for inter-connective academic research, as ...

Research paper thumbnail of "Aesthetics of Knowledge"

The Bloomsbury Handbook of the Cultural and Cognitive Aesthetics of Religion ed. by A. Koch and K. Wilkens , London, Bloomsbury, 2019, pp111 - 222, 2019

This chapter focusses on the aesthetic aspects of knowledge formation and, together with the prev... more This chapter focusses on the aesthetic aspects of knowledge formation and, together with the previous two chapters, aims at framing the aesthetic approach introduced in this handbook. All three are meant to offer an opportunity to rethink what we study, and how we study when studying religion/s. Therefore, theoretical and epistemological considerations are presented in conversation with practical examples.
Combining the two areas of aesthetics and knowledge might sound unusual, as in a common sense understanding aesthetic forms would rather be associated with the ‘clothing’ of knowledge, relevant for knowledge transfer only; and knowledge would be seen as an outcome of abstract, cognitive processes, if not identified with scientific knowledge overall. Eschewing such distinctions between rational cognition and irrational sensory perception and imagination, the chapter focuses on the irreducible interplay between perception, imagination and cognition in human knowing.
In the first section, we briefly clarify what is meant by an aesthetic knowledge that differs from purely philosophical definitions of knowledge, and its relation with truth; second, we draw upon a range of existing studies to introduce an Aesthetics of Knowledge, providing a framework to study the relationship between knowledge and perception, and how both are organized by societal regimes.
In a third section, two perspectives opened up by this approach are presented. First, religion/s can be studied as knowledge cultures producing and drawing on a range of knowledge modes. Secondly, the approach can be self-reflectively applied to academic knowledge production about religion, including the political aspects this may have.

Research paper thumbnail of “Blue Brains: Knowledge Formation and Aesthetic Ideologies between Religion and Science”

Aesthetics of Religion: a Connective Concept, edited by Alexandra Grieser and Jay Johnston, de Gruyter: Berlin and Boston, 2017

In recent decades, the human brain has moved into the centre of scientific as well as public atte... more In recent decades, the human brain has moved into the centre of scientific as well as public attention. From major scientific programmes in the USA and in Europe to commercial, medical, educational and entertaining references to the brain, strikingly uniform styles have developed that present the brain as the central organ that steers, but also transcends human lives.
This chapter focuses on the analysis of the scientific and pop-cultural aesthetic forms at work at the interface between scientific and religious aesthetics. Firstly, drawing on different ways of theorizing the status of the brain as a “focal object” (D. Morgan), an “object of fascination” (K.-H. Kohl), a commodity fetish, or a dispositive (M. Foucault), a concept of an aesthetics of knowledge is introduced. Secondly, it is asked how the “view into the brain” is related to semiotic and aesthetic ideologies that organise the formations of knowledge in contemporary societies.
Thirdly, it is highlighted that the “blue brains” stand in a long tradition of imagining human capacities as located within, and reaching beyond the body. Tracing back the historical context of these patterns leads to the phase of early Romanticism when in European culture science, religion and art were differentiated into diverse sub-systems. In this perspective, the aestheticisation of the brain can be taken as an example of shifting configurations of the religious and the secular in modernity, emphasising the ideological character, the historicity and the impact of aesthetic forms that have long been ignored.

Research paper thumbnail of “Introduction: What is an Aesthetics of Religion? From the Senses to Meaning – and back again”

iAesthetics of Religion: a Connective Concept, edited by Alexandra Grieser and Jay Johnston, de Gruyter: Berlin and Boston, 2017

Research paper thumbnail of “Rhetoric.” 2015. Vocabulary for the Study of Religion, Vol. 3, edited by Kocku von Stuckrad and Robert Segal, 227–234. Brill: Leiden.

Religions, viewed as long-lasting communicative social systems, are strongly reliant on rhetoric.... more Religions, viewed as long-lasting communicative
social systems, are strongly reliant on rhetoric.
Adherents need to be persuaded, their commitment
maintained, and interpretive patterns need
to be kept plausible, especially when established
religions are challenged by religious or other competitors
in the social field of meaning making,
for example by science or philosophy. Moreover,
religions as interpretive systems use and produce
core metaphors and analogies which give form to
transcendent spheres or figures. When gods are
imagined as a family-like social group, as is the
case in Greek religion; or when a divine presence
is addressed as an impersonal light, or energy,
for adherents, these metaphors and analogies
develop their inherent plausibility and give meaning
to reality. In this sense rhetorical forms and
figurations are essential for the specific character
of a religious tradition and its broader influence
on culture. In a scholarly approach this intrinsic
“rhetoricity of religion” is taken as an important
point of departure for analyzing the emergence
and the changes of religious plausibility patterns
over time.

Research paper thumbnail of “Aesthetics.” 2015. Vocabulary for the Study of Religion, Vol. 1, 14–23, edited by Kocku von Stuckrad and Robert Segal. Brill: Leiden.

In recent years, the role of the body and the senses has become a crucial object in religious stu... more In recent years, the role of the body and the senses
has become a crucial object in religious studies.
This development has included a critical revision
of biased categories that have confined the study of
religion to either texts or abstract beliefs, or to an
indisputable sui generis mode of experience. This
entry presents recent developments that employ
aesthetics as a scholarly concept for the study of
religion, focusing on aesthetics as a theory of the
senses considering how humans relate to reality
through their sensory perceptions.

Research paper thumbnail of Imaginationen des Nichtwissens Zur Hubble Space Imagery und den Figurationen des schönen Universums zwischen Wissenschaft, Kunst und Religion

Wilke, Annette, Traut, Lucia (Hg.), Religion – Imagination – Ästhetik: Vorstellungs- und Sinneswelten in Religion und Kultur (Göttingen: Vandenhoek), 451 - 485, 2015

Für die Moderne zeigt dieser Aufsatz, dass religiöse ästhetische Praktiken sich nicht mehr allein... more Für die Moderne zeigt dieser Aufsatz, dass religiöse ästhetische Praktiken sich nicht mehr allein auf religiöse Objekte richten, sondern auch auf wissenschaftlich generier-te Bilder. Besonders die sogenannten bildgebenden Verfahren spielen eine große Rolle im gegenwärtigen Repertoire einer ‚gesellschaftlichen Einbildungskraft', und seit der Romantik stellt die Ästhetisierung von Natur und von Naturwissenschaft eines der wichtigsten religiös-ästhetischen Muster zur Verfügung. Nicht mehr Gott oder Glaubenssätze sind bestimmend, sondern die überwältigende ästhetische Erfah-rung und das Imaginieren selbst werden zum definiens von Religion. Anhand der spektakulären Fotografien des Hubble Space Telescope legt der religionsästhetische Blick frei, dass seit der Ausdifferenzierung zwischen Wissenschaft, Religion und Kunst romantische Präfigurationen des Sehens, Fühlens und Interpretierens einen Rahmen stecken, in dem die gesellschaftliche Produktion von Wissen und Nichtwis-sen verhandelt wird. Einleitung: Ein religionsästhetischer Blick auf neue Bilder vom Universum

Research paper thumbnail of Imaginationsgeschichte

Wilke, Annette, Traut, Lucia (Hg.), Religion – Imagination – Ästhetik: Vorstellungs- und Sinneswelten in Religion und Kultur (Göttingen: Vandenhoek) , 2015

Eines der konzeptionellen Bänder, die eine religionsästhetische Perspektive zusammenhalten, beste... more Eines der konzeptionellen Bänder, die eine religionsästhetische Perspektive zusammenhalten, besteht darin, dass die Körperlichkeit und Sinnlichkeit religiöser Praxis nicht losgelöst gesehen wird von ihrer geschichtlichen Entstehung. Imagination und Imaginieren, so kann man nicht erst im sogenannten "Jahrhundert des Gehirns" lernen, übernehmen gleichermaßen neuronale und biologische wie soziale und kulturelle Funktionen. Sie befähigen den Menschen, zeitliche wie räumliche Distanzen zu überbrücken und Abwesendes anwesend zu machen, sei es als mentale Bilder und Gefühle, als Erinnerungen, Vorstellungen und Empfindungen. Doch Wahrnehmung und Repräsentation sinnlicher Erfahrungen sind zugleich untrennbar verbunden mit der Geschichtlichkeit des Imaginierens, sei es als die Vergangenheitshorizonte eines Individuums, welche die Formen der Wahrnehmung prägen, oder als die Vergangenheitshorizonte eines Kollektivs, mit denen durch sprachliche und bildliche Konventionen bestimmt wird, welche Wahrnehmungen der Welt und ihren gesellschaftlichen Normen entsprechen und welche ausgeschlossen werden, weil sie über den commonsense in der Praxis von Wahrnehmung und Darstellung hinausgehen.

Research paper thumbnail of "Erzählte Gemeinschaft. Zur Multi-Funktionalität kollektiver Narrative und der dynamischen Rolle von Religion"

Brahier, Gabriele/Johannsen, Dirk (Eds).: Konstruktionsgeschichten. Narrationsbezogene Ansätze in der Religionsforschung, Ergon: Würzburg, 319-333, 2013

Research paper thumbnail of Religion als fascinans? Der Faszinationsbegriff in der Religionswissenschaft und die Interferenz von Faszinations-und Wissenschaftsgeschichte

Hahnemann, Andy/ Weyand, Björn (Hg.): Faszination. Historische Konjunkturen und heuristische Trag- weite eines Begriffs, Frankfurt/M. u.a.129-148., 2009

(Religion as fascinans? - The term fascination in the study of religion and interferences between... more (Religion as fascinans? - The term fascination in the study of religion and interferences between Faszinations- geschichte and the history of science).

Research paper thumbnail of Wahrnehmung und Religion. Religionsaesthetik und die Frage nach den Teilen und dem Ganzen in der Religionswissenschaft

Erwägen/Wissen/Ethik. Forum für Erwägungskultur, 23/2, 266-268, 2012

Kommentar zu Jürgen Mohn: „Wahrnehmung der Religion: Aspekte der komparativen Religionswissenscha... more Kommentar zu Jürgen Mohn: „Wahrnehmung der Religion: Aspekte der komparativen Religionswissenschaft in religionsaisthetischer Perspektive“

Research paper thumbnail of Museality as a Matrix of the Production, Reception, and Circulation of Knowledge Concerning Religion

Aesthetics of religion focuses on the sensual and representational aspects of religion and develo... more Aesthetics of religion focuses on the sensual and representational aspects of religion and develops appropriate terminological tools. Th e idea of museality as an analytical and heuristic term for culture analysis is specifi ed in the present paper by linking it to the history and dynamics of knowledge. Museums as institutions and cultural practice play a crucial role in the orders and politics of knowledge about religion in Europe. By means of diff erent examples, museality is described as a specifi c and historically generated cultural pattern of perceiving, imagining, and knowing about religion in modernity. Th e examples focus on the production of diff erent qualities of knowledge in exhibitions relating to religion, on transitions between religion and science in museums, and on popularisation as a mode of the circulation of knowledge about religion.

Research paper thumbnail of "Die Götter sind eine Funktion des Stils“. Schöne Literatur als Medium von Religionskritik am Beispiel des Drama in Leuten von Fernando Pessoa

ZfR 14, 157-182, 2006

(Belles lettres as a medium of religious criticism: the example of Fernando Pessoa).

Research paper thumbnail of "Religion in Culture - Culture in Religion": Burkhard Gladigow's Contribution to Shifting Paradigms in the Study of Religion Burkhard Gladigows Beitrag zum Paradigmen-Wechsel in der Religionswissenschaft

Vor zwei Generationen war die Religionswissenschaft ein völlig anderes Fach. Für die grundlegende... more Vor zwei Generationen war die Religionswissenschaft ein völlig anderes Fach. Für die grundlegende Veränderung haben von den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts an damals junge WissenschaftlerInnen gesorgt. Das Fach wurde professionalisiert durch gemeinsame Arbeit in Tagungen, Vorlesungsreihen, die Gründung einer Fachzeitschrift, das Handbuch der religionswissenschaftlichen Grundbegriffe und Lexika. Daran haben viele Wissenschaftle-rInnen aus unterschiedlichen Disziplinen und Universitäten mitgearbeitet. Grundlegende organisatorische, konzeptionelle, vor allem auch theore tische und methodische Konzepte wurden in der Tübinger Religionswissenschaft erdacht und diskutiert, nicht allein von Burkhard Gladigow. Deshalb wählten wir im Untertitel »sein Beitrag« zum Paradigmenwechsel, denn grundlegende Ideen für die Selbständigkeit und Professionalisierung des Faches hat er entwickelt; wir stehen nicht an, dies einen Paradigmenwechsel zu nennen. Vieles von dem, was er und seine MitstreiterInnen erarbeitet haben, ist heute selbstverständliches Fundament der Arbeit heutiger ReligionswissenschaftlerInnen. Ehrungen hat Gladigow immer abgewiesen. Durchaus selbstbewusst, will er jedoch seine von ihm entwickelten Konzepte nicht als umfassendes, endgültiges Theoriegebäude verstanden wissen, sondern als Modell, das für andere Bereiche übertragbar, aber entsprechend auch weiterentwickelt und weitergedacht werden muss: Diskussion um die Sache, nicht um seine Person. In diesem Sinne haben wir SchülerInnen von Gladigow einen Band von Aufsätzen überlegt und organisiert, die seine Konzepte aufnehmen, erläutern gegenüber dem Kontext, in dem er sie erdacht hat, wie er sie weiterentwickelt hat. Seine religionshistorischen Beispiele sind begrenzt und stehen im Dienst systematischer Überlegungen. Uns interessierte, wie heutige Religionswissen-schaftlerInnen, ein, zwei Generationen danach, sie als grundlegenden Ausgangspunkt für weitere religionswissenschaftliche Forschungen verwenden. Und wie die Kritik an den Konzepten wichtige Punkte der Anwendbarkeit auf andere Arbeitsgebiete aufwirft, die sich aber meist, bei weiterer Arbeit, als schon bei ihm angelegt erwiesen haben. Eingeladen haben wir KollegInnen, SchülerInnen, WissenschaftlerInnen, die, mit seinen Konzepten vertraut sind, sie in ihre Arbeit aufnehmen und auch theoretisch daran weiterarbeiten. Es sollte noch einmal aufgerufen werden, in welche wissenschaftsgeschicht-8 VORWORT liche Situation hinein die Gladigowschen Modelle eine neue Ebene schufen, hinter die man nicht mehr zurückgehen kann. Und dann sollten die (unausgeschöpften) Potentiale für die heutige und künftige Religionswissenschaft ausgelotet werden. Den Neuanfang der kulturwissenschaftlichen Religionswissenschaft kann man sich gar nicht einschneidend genug vorstellen. Die großen Handbücher von Friedrich Heiler (als Band 1 der »Religionen der Menschheit«, 1961) und das von Geo Widengren (1969, aufgrund des schwedischen Originals ²1953) oder der Nachdruck von Gerardus van der Leeuw (4 1977) schrieben noch einmal die Religionsphänomenologie fest, in anderer Weise die Bücher des religionsgründenden Mircea Eliade. Während des Ersten Weltkriegs versuchten Rudolf Otto und andere mit der Kategorie »das Heilige« eine Weltformel für Religion im Gefühl des Numinosen zu fassen. Voraussetzung sei: »Wir fordern auf, sich auf einen Moment starker und möglichst einseitiger religiöser Erregtheit zu besinnen. Wer das nicht kann oder solche Momente überhaupt nicht hat, ist gebeten, nicht weiter zu lesen. […] mit dem ist es schwierig, Religionskunde zu treiben.« (Otto 1917, 8). Religion sei Gefühl einer übermächtigen, erschreckenden Macht (Mysterium tremendum), die erst danach auch zum Fascinosum werden könne. So konnte man behaupten, dass das Heilige eine Kategorie sui generis darstelle. Ein Gegenstand, den nur die Religionswissenschaft untersuchen könne, keine Theologie, die das Rationale in der Idee des Göttlichen sucht, keine Soziologie Georg Simmels oder Max Webers (der von sich bekannte, er sei religiös unmusikalisch). Gerardus van der Leeuw (1923, 1933; ²1956) beschrieb den Kosmos der religiösen Phänomene. Wer einen heiligen Text aus einer außereuropäischen Sprache übersetzen konnte, war ein Religionswissenschaftler, Philologie die wichtigste Methode, dogmenfrei die Religiosität eines Intellektuellen mit dem Etikett Wissenschaft versehen. Die Wiederentdeckung Webers zu seinem hundertsten Geburtstag 1964 leitete den Paradigmen wechsel ein. Aber wie könnte man Religion wissenschaftlich analysieren? Zunächst musste es darum gehen, wissenschaftlich Distanz zu gewinnen. Wenn zuvor »der Gläubige spricht« (Gladigow 2001), so musste eine Metasprache aufgebaut werden, als religionswissenschaftliche Grundbegriffe, die die Verwendung von objektsprachlichen Übernahmen aus einzelnen Religionen in die Wissenschaft mit dem Anspruch der Vergleichbarkeit tunlichst vermeidet. Sodann durfte der (christliche) Mono theismus 10 VORWORT Um das Buch realisieren zu können, stellten folgende Institutionen Geldmittel zur Verfügung: Die Vereinigung der Freunde der Universität Tübingen (Universitätsbund), namentlich Dr. Stefan Zaunerm, und die Universität Bremen. Die Sekretärin am Institut für Religionswissenschaft und Religionspädagogik der Universität Bremen, Susanne Fliss, hat so manche organisatorischen Hürden überwunden. So hoffen wir HerausgeberInnen mit dem Band die Gladigowschen Impulse zu erschließen und weitergeben zu können für die wissenschaftsgeschichtliche Einordnung, sowohl für den akademischen Unterricht als auch für die künftige Forschung.

Research paper thumbnail of Alexandra Grieser; Jay Johnston (eds): Aesthetics of Religion: a Connective Concept, de Gruyter: Berlin and Boston

Research paper thumbnail of Transformationen von Unsterblichkeit: Zum Wandel religiöser Plausibilitätsmuster in der Moderne

Peter Lang: Frankfurt, 2008

Transformations of immortality - Changing patterns of religious plausibility in modernity «Glaub... more Transformations of immortality - Changing patterns of religious plausibility in modernity

«Glauben Sie an ein Leben nach dem Tod?» - so fragt Religionsforschung vielfach nach dem Status von Religion in der Gegenwart. Doch Religion ist nicht nur Glaube. Sie entsteht und wirkt in einem Netz von individuellen und gesellschaftlichen Bezügen. Menschen leben, handeln und entscheiden auf der Basis von Religion - auch wenn sie nicht gläubig sind. Um diese Vielfalt von Bezügen und die Rolle von Religion darin zu begreifen, arbeitet Religionswissenschaft multidisziplinär. Für eine integrative Methodik nutzt die Autorin das rhetorische System und stellt ein Konzept rhetorischer Plausibilität ins Zentrum. Sie fragt: Wie wird Religion plausibel? Was wird durch Religion plausibel? Und wie läßt sich dieser Zusammenhang wissenschaftlich beschreiben? Am Beispiel von Unsterblichkeitsvorstellungen seit der Romantik wird gezeigt, wie Religion sich transformiert hat und neue Aufgaben für Individuen und Gesellschaft erfüllt.

Research paper thumbnail of Introduction: 'Religion in Culture - Culture in Religion': B. Gladigow's Contribution to the Paradigm Shift in the Study of Religion, 11-50

'Religion in Culture - Culture in Religion': B. Gladigow's Contribution to the Paradigm Shift in the Study of Religion, 2021

aware of the impact his work has had on the development of the SoR in Germany and beyond. This vo... more aware of the impact his work has had on the development of the SoR in Germany and beyond. This volume aims to bring Gladigow's work (back) into conversation, embedding it in the disciplinary history of the SoR and its turn away from an ahistorical understanding of religion as sui generis and towards a multi-perspective discipline, which sees ›religion‹ as a fluent field of research, connected with possibly all areas of culture and, therefore, requiring collaboration with other disciplines and yet providing an integrative framework that reaches beyond a mere collection of perspectives working side by side, as is the case in religious studies. In this introduction, we aim to introduce some of the main interests, concepts, and lines of arguments in Gladigow's work. Here and there, we will make use of our own experience with his work and with the author himself-as supervisor, teacher, colleague, or conversation partner in texts and in person. We will also draw on an informal conversation between Gladigow, Anne Koch, and Alexandra Grieser that the author has generously given permission to use. 2 Gladigow, a classicist by training, erudite in philosophy, sociology, and law studies, and with a lively interest in economics and the natural sciences, is professor emeritus for the Department of the General and Comparative Study of Religion (Allgemeine und Vergleichende Religionswissenschaft) and Classics at the University of Tübingen. His oeuvre comprises of a large number of articles and book chapters written between the late 1960s and the early 2000s 3-a choice linked to his conviction that innovative debates often take place in articles, comparable to the publishing habits in the natural sciences, and that the short form can have a greater impact than a 1000-page volume. His work is embedded in a period of change in the history of the German study of religion when a young generation of scholars-many of whom contributed to this volume-started to renew this academic discipline, which at the time was dominated by the tradition of the phenomenology of religion and had a rather affirmative occupation with religious traditions, isolated from the innovative and critical debates in the historical, social, and cultural sciences. In this phase of renewal, Gladigow played a seminal role. Together with others 6 After his death in 2017, Smith's influence was widely discussed. See Krawcowicz, Imagining Smith forthcoming. We are making this comparison in the light of a meeting between Smith and a group of scholars from Germany at the Annual Conference of the American

Research paper thumbnail of 'European History of Religion' Revisited: Modelling a Pluralist Approach

„Religion in Culture – Culture in Religion“: Burkhard Gladigow’s Contribution to Shifting Paradigms in the Study of Religion, 2021

open access http://dx.doi.org/10.15496/publikation-57520

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The Study of Religions in Ireland, 2022

This book provides a comprehensive and field-defining examination of the study of religions in Ir... more This book provides a comprehensive and field-defining examination of the study of religions in Ireland. By bringing together some of the foremost experts on religions in an Irish context, it critically traces the development of an important field of study and evaluates the thematic threads that have emerged as significant.

It thereby offers an assessment of contemporary religions in Ireland and their relationships to society, culture, economics, politics and the State. Contributors make connections between topics as diverse as Ireland's Revolutionary Period, the formation of the Irish State, the decline of Catholicism, the rise of migrant religions and New Religious Movements and the effects of secularisation on religions and society.

Research paper thumbnail of Museality as a Matrix of the Production, Reception, and Circulation of Knowledge Concerning Religion

Journal of Religion in Europe, 2011

Aesthetics of religion focuses on the sensual and representational aspects of religion and develo... more Aesthetics of religion focuses on the sensual and representational aspects of religion and develops appropriate terminological tools. The idea of museality as an analytical and heuristic term for culture analysis is specified in the present paper by linking it to the history and dynamics of knowledge. Museums as institutions and cultural practice play a crucial role in the orders and politics of knowledge about religion in Europe. By means of different examples, museality is described as a specific and historically generated cultural pattern of perceiving, imagining, and knowing about religion in modernity. The examples focus on the production of different qualities of knowledge in exhibitions relating to religion, on transitions between religion and science in museums, and on popularisation as a mode of the circulation of knowledge about religion.These reflections on museality and knowledge dynamics could provide new potentials for inter-connective academic research, as well as for...

Research paper thumbnail of Journal of Religion in Europe Museality as a Matrix of the Production, Reception, and Circulation of Knowledge Concerning Religion

Aesthetics of religion focuses on the sensual and representational aspects of religion and develo... more Aesthetics of religion focuses on the sensual and representational aspects of religion and develops appropriate terminological tools. Th e idea of museality as an analyti-cal and heuristic term for culture analysis is specifi ed in the present paper by link-ing it to the history and dynamics of knowledge. Museums as institutions and cultural practice play a crucial role in the orders and politics of knowledge about religion in Europe. By means of diff erent examples, museality is described as a specifi c and historically generated cultural pattern of perceiving, imagining, and knowing about religion in modernity. Th e examples focus on the production of diff erent qualities of knowledge in exhibitions relating to religion, on transitions between religion and science in museums, and on popularisation as a mode of the circulation of knowledge about religion. Th ese refl ections on museality and knowledge dynamics could provide new potentials for inter-connective academic research, as ...

Research paper thumbnail of "Aesthetics of Knowledge"

The Bloomsbury Handbook of the Cultural and Cognitive Aesthetics of Religion ed. by A. Koch and K. Wilkens , London, Bloomsbury, 2019, pp111 - 222, 2019

This chapter focusses on the aesthetic aspects of knowledge formation and, together with the prev... more This chapter focusses on the aesthetic aspects of knowledge formation and, together with the previous two chapters, aims at framing the aesthetic approach introduced in this handbook. All three are meant to offer an opportunity to rethink what we study, and how we study when studying religion/s. Therefore, theoretical and epistemological considerations are presented in conversation with practical examples.
Combining the two areas of aesthetics and knowledge might sound unusual, as in a common sense understanding aesthetic forms would rather be associated with the ‘clothing’ of knowledge, relevant for knowledge transfer only; and knowledge would be seen as an outcome of abstract, cognitive processes, if not identified with scientific knowledge overall. Eschewing such distinctions between rational cognition and irrational sensory perception and imagination, the chapter focuses on the irreducible interplay between perception, imagination and cognition in human knowing.
In the first section, we briefly clarify what is meant by an aesthetic knowledge that differs from purely philosophical definitions of knowledge, and its relation with truth; second, we draw upon a range of existing studies to introduce an Aesthetics of Knowledge, providing a framework to study the relationship between knowledge and perception, and how both are organized by societal regimes.
In a third section, two perspectives opened up by this approach are presented. First, religion/s can be studied as knowledge cultures producing and drawing on a range of knowledge modes. Secondly, the approach can be self-reflectively applied to academic knowledge production about religion, including the political aspects this may have.

Research paper thumbnail of “Blue Brains: Knowledge Formation and Aesthetic Ideologies between Religion and Science”

Aesthetics of Religion: a Connective Concept, edited by Alexandra Grieser and Jay Johnston, de Gruyter: Berlin and Boston, 2017

In recent decades, the human brain has moved into the centre of scientific as well as public atte... more In recent decades, the human brain has moved into the centre of scientific as well as public attention. From major scientific programmes in the USA and in Europe to commercial, medical, educational and entertaining references to the brain, strikingly uniform styles have developed that present the brain as the central organ that steers, but also transcends human lives.
This chapter focuses on the analysis of the scientific and pop-cultural aesthetic forms at work at the interface between scientific and religious aesthetics. Firstly, drawing on different ways of theorizing the status of the brain as a “focal object” (D. Morgan), an “object of fascination” (K.-H. Kohl), a commodity fetish, or a dispositive (M. Foucault), a concept of an aesthetics of knowledge is introduced. Secondly, it is asked how the “view into the brain” is related to semiotic and aesthetic ideologies that organise the formations of knowledge in contemporary societies.
Thirdly, it is highlighted that the “blue brains” stand in a long tradition of imagining human capacities as located within, and reaching beyond the body. Tracing back the historical context of these patterns leads to the phase of early Romanticism when in European culture science, religion and art were differentiated into diverse sub-systems. In this perspective, the aestheticisation of the brain can be taken as an example of shifting configurations of the religious and the secular in modernity, emphasising the ideological character, the historicity and the impact of aesthetic forms that have long been ignored.

Research paper thumbnail of “Introduction: What is an Aesthetics of Religion? From the Senses to Meaning – and back again”

iAesthetics of Religion: a Connective Concept, edited by Alexandra Grieser and Jay Johnston, de Gruyter: Berlin and Boston, 2017

Research paper thumbnail of “Rhetoric.” 2015. Vocabulary for the Study of Religion, Vol. 3, edited by Kocku von Stuckrad and Robert Segal, 227–234. Brill: Leiden.

Religions, viewed as long-lasting communicative social systems, are strongly reliant on rhetoric.... more Religions, viewed as long-lasting communicative
social systems, are strongly reliant on rhetoric.
Adherents need to be persuaded, their commitment
maintained, and interpretive patterns need
to be kept plausible, especially when established
religions are challenged by religious or other competitors
in the social field of meaning making,
for example by science or philosophy. Moreover,
religions as interpretive systems use and produce
core metaphors and analogies which give form to
transcendent spheres or figures. When gods are
imagined as a family-like social group, as is the
case in Greek religion; or when a divine presence
is addressed as an impersonal light, or energy,
for adherents, these metaphors and analogies
develop their inherent plausibility and give meaning
to reality. In this sense rhetorical forms and
figurations are essential for the specific character
of a religious tradition and its broader influence
on culture. In a scholarly approach this intrinsic
“rhetoricity of religion” is taken as an important
point of departure for analyzing the emergence
and the changes of religious plausibility patterns
over time.

Research paper thumbnail of “Aesthetics.” 2015. Vocabulary for the Study of Religion, Vol. 1, 14–23, edited by Kocku von Stuckrad and Robert Segal. Brill: Leiden.

In recent years, the role of the body and the senses has become a crucial object in religious stu... more In recent years, the role of the body and the senses
has become a crucial object in religious studies.
This development has included a critical revision
of biased categories that have confined the study of
religion to either texts or abstract beliefs, or to an
indisputable sui generis mode of experience. This
entry presents recent developments that employ
aesthetics as a scholarly concept for the study of
religion, focusing on aesthetics as a theory of the
senses considering how humans relate to reality
through their sensory perceptions.

Research paper thumbnail of Imaginationen des Nichtwissens Zur Hubble Space Imagery und den Figurationen des schönen Universums zwischen Wissenschaft, Kunst und Religion

Wilke, Annette, Traut, Lucia (Hg.), Religion – Imagination – Ästhetik: Vorstellungs- und Sinneswelten in Religion und Kultur (Göttingen: Vandenhoek), 451 - 485, 2015

Für die Moderne zeigt dieser Aufsatz, dass religiöse ästhetische Praktiken sich nicht mehr allein... more Für die Moderne zeigt dieser Aufsatz, dass religiöse ästhetische Praktiken sich nicht mehr allein auf religiöse Objekte richten, sondern auch auf wissenschaftlich generier-te Bilder. Besonders die sogenannten bildgebenden Verfahren spielen eine große Rolle im gegenwärtigen Repertoire einer ‚gesellschaftlichen Einbildungskraft', und seit der Romantik stellt die Ästhetisierung von Natur und von Naturwissenschaft eines der wichtigsten religiös-ästhetischen Muster zur Verfügung. Nicht mehr Gott oder Glaubenssätze sind bestimmend, sondern die überwältigende ästhetische Erfah-rung und das Imaginieren selbst werden zum definiens von Religion. Anhand der spektakulären Fotografien des Hubble Space Telescope legt der religionsästhetische Blick frei, dass seit der Ausdifferenzierung zwischen Wissenschaft, Religion und Kunst romantische Präfigurationen des Sehens, Fühlens und Interpretierens einen Rahmen stecken, in dem die gesellschaftliche Produktion von Wissen und Nichtwis-sen verhandelt wird. Einleitung: Ein religionsästhetischer Blick auf neue Bilder vom Universum

Research paper thumbnail of Imaginationsgeschichte

Wilke, Annette, Traut, Lucia (Hg.), Religion – Imagination – Ästhetik: Vorstellungs- und Sinneswelten in Religion und Kultur (Göttingen: Vandenhoek) , 2015

Eines der konzeptionellen Bänder, die eine religionsästhetische Perspektive zusammenhalten, beste... more Eines der konzeptionellen Bänder, die eine religionsästhetische Perspektive zusammenhalten, besteht darin, dass die Körperlichkeit und Sinnlichkeit religiöser Praxis nicht losgelöst gesehen wird von ihrer geschichtlichen Entstehung. Imagination und Imaginieren, so kann man nicht erst im sogenannten "Jahrhundert des Gehirns" lernen, übernehmen gleichermaßen neuronale und biologische wie soziale und kulturelle Funktionen. Sie befähigen den Menschen, zeitliche wie räumliche Distanzen zu überbrücken und Abwesendes anwesend zu machen, sei es als mentale Bilder und Gefühle, als Erinnerungen, Vorstellungen und Empfindungen. Doch Wahrnehmung und Repräsentation sinnlicher Erfahrungen sind zugleich untrennbar verbunden mit der Geschichtlichkeit des Imaginierens, sei es als die Vergangenheitshorizonte eines Individuums, welche die Formen der Wahrnehmung prägen, oder als die Vergangenheitshorizonte eines Kollektivs, mit denen durch sprachliche und bildliche Konventionen bestimmt wird, welche Wahrnehmungen der Welt und ihren gesellschaftlichen Normen entsprechen und welche ausgeschlossen werden, weil sie über den commonsense in der Praxis von Wahrnehmung und Darstellung hinausgehen.

Research paper thumbnail of "Erzählte Gemeinschaft. Zur Multi-Funktionalität kollektiver Narrative und der dynamischen Rolle von Religion"

Brahier, Gabriele/Johannsen, Dirk (Eds).: Konstruktionsgeschichten. Narrationsbezogene Ansätze in der Religionsforschung, Ergon: Würzburg, 319-333, 2013

Research paper thumbnail of Religion als fascinans? Der Faszinationsbegriff in der Religionswissenschaft und die Interferenz von Faszinations-und Wissenschaftsgeschichte

Hahnemann, Andy/ Weyand, Björn (Hg.): Faszination. Historische Konjunkturen und heuristische Trag- weite eines Begriffs, Frankfurt/M. u.a.129-148., 2009

(Religion as fascinans? - The term fascination in the study of religion and interferences between... more (Religion as fascinans? - The term fascination in the study of religion and interferences between Faszinations- geschichte and the history of science).

Research paper thumbnail of Wahrnehmung und Religion. Religionsaesthetik und die Frage nach den Teilen und dem Ganzen in der Religionswissenschaft

Erwägen/Wissen/Ethik. Forum für Erwägungskultur, 23/2, 266-268, 2012

Kommentar zu Jürgen Mohn: „Wahrnehmung der Religion: Aspekte der komparativen Religionswissenscha... more Kommentar zu Jürgen Mohn: „Wahrnehmung der Religion: Aspekte der komparativen Religionswissenschaft in religionsaisthetischer Perspektive“

Research paper thumbnail of Museality as a Matrix of the Production, Reception, and Circulation of Knowledge Concerning Religion

Aesthetics of religion focuses on the sensual and representational aspects of religion and develo... more Aesthetics of religion focuses on the sensual and representational aspects of religion and develops appropriate terminological tools. Th e idea of museality as an analytical and heuristic term for culture analysis is specifi ed in the present paper by linking it to the history and dynamics of knowledge. Museums as institutions and cultural practice play a crucial role in the orders and politics of knowledge about religion in Europe. By means of diff erent examples, museality is described as a specifi c and historically generated cultural pattern of perceiving, imagining, and knowing about religion in modernity. Th e examples focus on the production of diff erent qualities of knowledge in exhibitions relating to religion, on transitions between religion and science in museums, and on popularisation as a mode of the circulation of knowledge about religion.

Research paper thumbnail of "Die Götter sind eine Funktion des Stils“. Schöne Literatur als Medium von Religionskritik am Beispiel des Drama in Leuten von Fernando Pessoa

ZfR 14, 157-182, 2006

(Belles lettres as a medium of religious criticism: the example of Fernando Pessoa).

Research paper thumbnail of „Der Sexualforscher unter den Opernkomponisten?“ - Religionshistorische Bemerkungenzur Thematisierung von ‚Geschlecht und Geist‘ in Franz Schrekers Die Gezeichneten

MThZ 55 (4), Themenheft Ästhetik - Religion - Kunst, 343- 353. , 2004

AbstractAnhand des Librettos von Schrekers Oper Die Gezeichneten werden Beziehungen zwischenKunst... more AbstractAnhand des Librettos von Schrekers Oper Die Gezeichneten werden Beziehungen zwischenKunst, Religion und Geschlechtlichkeit am Anfang des 20. Jahrhunderts beleuchtet. Das verbindende Element dieser drei Bereiche sind unterschiedliche Konzepte von Sinnlichkeit undGeistigkeit. Im Medium von Kunst werden so Bedingungen einer ‚Geschichte der Religion in der Moderne‘ sichtbar.

“The sexologist among the opera composers?” - Notes on ‘gender and mind’ in Schreker’s opera Die Gezeichneten from a religious studies perspective

By analysing the libretto of Schrekers opera Die Gezeichneten, the intercourse of art, religion and sexuality/gender at the beginning of the 20th century is pointed out. The common element of the three topics are different concepts of sensuality and spirituality. At this juncture art as a medium visualises conditions of a ‚history of modern religion‘

Research paper thumbnail of Almut-Barbara Renger (Hg.): Meister und Schüler in Geschichte und Gegenwart. Von Religionen der Antike bis zur modernen, Göttingen: V uni press 2012, 486 S

Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte, 2014

Research paper thumbnail of Olav Hammer. Claiming Knowledge. Strategies of Epistemology from Theosophy to the New Age. Numen Book Series 90. Leiden, Brill, 2001, xvii+547 pp., <span class="katex"><span class="katex-mathml"><math xmlns="http://www.w3.org/1998/Math/MathML"><semantics><mrow><mn>194.00</mn><mo stretchy="false">(</mo><mi>h</mi><mi>a</mi><mi>r</mi><mi>d</mi><mi>b</mi><mi>a</mi><mi>c</mi><mi>k</mi><mo stretchy="false">)</mo><mi>I</mi><mi>S</mi><mi>B</mi><mi>N</mi><mn>9004120165</mn><mo separator="true">,</mo></mrow><annotation encoding="application/x-tex">194.00 (hardback) ISBN 90 04 120165, </annotation></semantics></math></span><span class="katex-html" aria-hidden="true"><span class="base"><span class="strut" style="height:1em;vertical-align:-0.25em;"></span><span class="mord">194.00</span><span class="mopen">(</span><span class="mord mathnormal">ha</span><span class="mord mathnormal" style="margin-right:0.02778em;">r</span><span class="mord mathnormal">d</span><span class="mord mathnormal">ba</span><span class="mord mathnormal">c</span><span class="mord mathnormal" style="margin-right:0.03148em;">k</span><span class="mclose">)</span><span class="mord mathnormal" style="margin-right:0.07847em;">I</span><span class="mord mathnormal" style="margin-right:0.10903em;">SBN</span><span class="mord">9004120165</span><span class="mpunct">,</span></span></span></span>49.00 (paperback) ISBN 90 04 13638X

Research paper thumbnail of Almut-Barbara Renger (Hg.): Meister und Schüler in Geschichte und Gegenwart. Von Religionen der Antike bis zur modernen, V&R uni press: Göttingen 2012, 486 S.